Moin Gerhard,
für deine Wendeschleifen benötigst du das, was du nicht hast, Platz!
Die meisten US Modelle US Amerikanischer Hersteller benötigen Mindestradien von 42 cm und aufwärts, denn die Kurvenläufigkeit ist gerade bei US Modellen nicht besonders gut.
Bauartbedingt habe ich ein paar vierachsige Personenwagen, welche einen Mindestradius von 75 cm oder größer benötigen.
Denke daran, auch die Abzweigradien bei Weichen, dürfen den forderten Mindestradius nicht unterschreiten.
Nach NMRA unterscheidet man zwischen:
• M = Mainline = Hauptstrecke
• B = Branchline = Nebenstrecke
• S = Siding = Abstell- und sonstige Seitengleise
Die Weichenbauarten werden den drei Hauptkategorien zugeteilt, die metrischen Weichenverhältnisse sind dabei in Klammern gesetzt.
Weichengrößen:
M = #8 (1:8)
B = #6 (1:6)
S = #5 (1:5)
Bei älteren Ähras sind auch zulässig:
M = #6 (1:6)
B = #5 (1:5)
S = #4 (1:4)
Bei den Gleisradien sind für Branchlines 61 cm Mindestradius optimal, obgleich auch der 54 cm Radius gerade noch gut aussieht und einsetzbar wäre.
Peco Streamline Code 75 = 1,9 mm Weichen der mittleren Bauart oder Peco US Weichen der #5 haben einen Abzweigradius von 61 cm was in etwa 20" Inches Radius enrspricht.
Hauptstrecken sollten nicht unter 24" Inches ca. 74 cm Radius verlegt sein.
Da Platz aber bei dir das große Problem zu sein scheint, mußt du da mit erheblichen Kompromissen leben und versuchen, das Beste daraus zu machen.
Überlege dir, welche Modelle zum Einsatz kommen sollen, denn die geben dir die Mindestradien vor.
Eine (industrielle) Shortline kann auf Branchlinegleisen fahren, wenn die Loks zu dem auch nicht zu groß sind und die Züge kürzer, dann lassen sich auch engere Gleisradien verwenden, dennoch solltest du dich am 61 cm Radius orientieren.
Weitaus engere Gleisradien gehen sonst nur bei Eisenbahnen aus der Pionierzeit oder bei Waldbahnen, dann lassen sich aber andere Zugarten und größere Lokomotiven nicht einsetzen.
Bedenke bitte, daß die größeren US Modelle exakt in 1:87 gefertigt sind aber wegen ihrer größeren Abmessungen der Originale das in der Baugröße H0 zur Verpgung stehende Lichtraumprofil voll ausnutzen und nicht mit den Lichtraummaßen nach NEM vergleichbar sind.
Je nach Ähra gibt es für US Bahnen vier gültige Lichtraumprofile, die untereinander abweichend sind.
Wenn du dir alle Optionen offenhalten willst gehe vom modernsten Lichtraummaß mit den größten Werten aus, so liegt der Parallelgleisabstand dann aber bei mindestens 64 mm auf gerader Strecke.
Bei Tunneln solltest du nämlich schon wissen wie weit der Überhang deiner Fahrzeuge im jeweils gewählten Gleisbogen ist. Dieser Überhang tritt besonders bei Wagen mit weit auseinanderliegenden Drehpunkten der Drehgestelle auf und ist maßgeblich entscheidend bei seitlicher Bebauung in Gleisradien.
Manche Dampflokomotiven haben seitlich weit ausladende Zylindergruppen, die nicht selten das zulässige Lichtraummaß überschreiten, das sind zwar nur wenige mm aber genau die können dann zum Problem werden.
Addiere zum Lichtraummaß einfach 5 mm hinzu um absolut sicher zu gehen.
Je enger der Gleisbogen, desto größer der Überhang an den Fahrzeugenden im Außenbogen und der Überhang in der Wagenmitte beim Innenbogen.
Parallele Gleise müssen so verlegt sein, daß Zugbegegnungen unfallfrei jederzeeit möglich sind.
Auf Herstellerangaben zu Wagenlängen kann man sich nicht verlassen, sie geben leider keine Auskunft darüber wie groß der Wagenüberhang zur Gleismitte ist, was man aber bei zwei- oder mehrgleisiger Streckenführung wissen müßte.
US Fahrzeuge aus europäische Produktion sind nicht immer exakt im Maßstab 1:87 gefertigt, nicht selten werden einem auch 1:76 Fahrzeuge der Baugröße 00 als H0 Fahrzeuge verkauft.
Selber nachmessen und die Überhänge ermitteln ist dann besonders wichtig.