Hallo, ich bin Einsteiger im Bereich Modellbahn und habe nun meinen ersten Bahnhof von Auhagen mit Plastikkleber (Faller) zusammengebaut. Leider habe ich nun einige Stellen auf dem Außendach mit Kleberesten. Gibt es irgendeine preiswerte Möglichkeit, diese Klebereste zu entfernen? Und gibt es Plastikkleber für den Modellbau ohne Lösungsmittel wie Aceton? Ich freue mich auf hilfreiche Anregungen und Tipps! Viele Grüße, Chilli

Plastikmodellbausätze funktionieren unter anderem deshalb so gut, weil man diese stark lösemittelhaltigen Klebstoffe verwenden kann. Insofern: nein, es gibt eigentlich keine Alternative.
Entfernen ist tatsächlich ein Problem. Ich habe solche Bastel-Skalpelle, damit geht das einigermaßen. Ganz vorsichtig schaben.
Ich habe aber auch Gebäude auf der Anlage die sind ein wenig ... vermurkst. Seinerzeit mit meiner Tochter zusammen gebaut, das wurde dann halt nicht so sauber. Die habe ich dann mit Plakatfarbe ausgebessert. Wenn man ein wenig Gespür für Farben hat geht das erstaunlich gut.

Plastik glänzt immer und sieht unrealistisch aus, ich würde solche Bausätze immer bemalen. Dann hat man weder plastikglanz noch Kleberglanz. Am besten schon vor dem Bauen im Spritzling die Details bemalen (Griffe, klinken, Verwitterungen, Fugen etc.) dann nach dem Bau unschöne Stellen nachbessern. Oder einfach mal ein Lasercut Papier/Karton Modell bauen und überlegen ob man überhaupt Plastik Modelle möchte. Ich predige für diesen Zweck auch immer eine airbrush anzuschaffen, zum Preis einer Lok hat man hier ein wichtiges super nützliches Modellbau Werkzeug!

Hallo,

Flecken vom Plastikkleber kann man zwar nicht abwischen, aber abrasiv entfernen. Also abschleifen. Bei relativ glatten Flächen geht das mit mehreren Körnungen Schleifpapier ganz gaut, einfach immer feiner, bis der Glanzgrad weder stimmt. Das geht allerdings nicht mit den "üblichen" Körnungen in der Holzbearbeitung wie 120 und 240, sondern mit den feinen aus dem Autobedarf wie 1500, 2000 und feiner.

Bei unebenen Flächen (wie die beschriebenen Dachziegel) kann ein Glasfaserradierer helfen.Die Fussel bitte nicht einatmen, die sind nicht gut für die Lunge.

Sicher hilft ein Überlackieren, um die Erscheinung anzugleichen. Ist der Fleck aber eine richtige Erhebung, muß er vor dem Bemalen trotzden erst mal entfernt (abgeschliffen) werden. Er bleibt sonst erkennbar.

Der Plastikglanz stört generell, deshalb bemale ich mittlerweile Häuser grundsätzlich. Dabei versuche ich dann konsequent vorzugehen, weill unbemalte Teile danach um so schlimmer auffallen. Eine Teilbemalung verschlimmert also das Problem eher.

Hallo Chilli...

Dein Problem sind Kleberflecken an Polystyrol-Basätzen.
Das ist ein leidiges Thema, welches sich trotz aller Vorsicht nicht immer ganz
vermeiden läßt. Aber es ist auch kein Beinbruch, wenn die Bausätze an der
einen oder anderen Stelle etwas glänzen, denn genau diese Glanzstellen als
auch der von meinen Vorschreibern erwähnte Plastikglanz läßt sich mit ein-
fachen Mitteln beheben.
Ja, mit einfachen Mitteln beheben und die zugleich das Aussehen der Häusle
noch verbessern.

Zum Entfernen der häßlich glänzenden Kleberflecken nehme ich einen matten
Klarlack, z.B. von Revell (Nr. 2) oder Humbrol.
Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter, denn ich bemale das ganze Gebäude.
Wenn es einfach sein soll, nur mit Klarlack. In den allermeisten Fällen bemale
und altere ich das Gebäude gleichzeitig.

Und so können "bemalte" und gealterte Häusle aussehen:



Abb. 1: Bahnhof Laufenmühle von VOLLMER (Viessmann)

Das Gebäude wurde komplett bemalt, weil mir die fabrikmäßige Farbgebung
absolut nicht gefallen hat.



Abb. 2: derselbe Bahnhof, in anderer Farbgebung



Abb. 2.1: die Straßenseite

Gebaut wurde dieses Bahnhofsgebäude für eine andere Modellbahnanlage.



Abb. 3: die Oehlermühle von FALLER



Abb. 4: nochmals die Oehlermühle



Abb. 5: das gealterte Wasserrad

Das Wasser wurde mit NOCH Wassereffekte hergestellt. Sichtbar ist der im Über-
reich herabstürzende Wasserstrahl.
Der ursprüngliche Bausatz glich einer wahren Farbenschachtel. Das Gebäude habe
ich nach einem Kalenderbild als Vorlage bemalt und gealtert.



Abb. 6: Bahnhofsgebäude Waldbronn von VOLLMER

Auch dieses Gebäude wurde vollständig bemalt und in Johannesthal umbenannt.

Die Aufnahmen zum Vergrößern anklicken...

Durch die Bemalung kannst Du Deinen Bausätzen ein individuelles Aussehen geben
und diese an Deine Gegebenheiten anpassen. Ganz nebenbei verschwinden dadurch
die häßlichen Kleberflecken und der ungeliebte Plastikglanz.

Für meine Bausätze verwende ich ausschließlich Kunstharzfarben von Humbrol und
von Revell. Sämtliche Aufnahmen der gealterten Bausätze zeigen nicht den Endzu-
stand. Es fehlen teilweise die Bepflanzung, der Blumenschmuck und die Lampen.

Hinweise:
• Die Emailfarben - auch die farblosen - müssen sehr gut aufgerührt werden.
• Zur Beleuchtung verwende ich N- oder Z-Leuchten von VIESSMANN oder BELI-BECO.

Viel Erfolg bei der Beseitigung der unschönen Kleberstellen...
... und vielleicht konnte ich Dein Interesse an der Häusle-Patinierung wecken...?

Schönen Rest-Sonntag...

Grüßle aus HONAU.
Klaus

Noch ein paar Aufnahmen patinierter Häusle...:

Bahnhof Laufenmühle:



Abb. 1: Bahnsteigseite



Abb. 2: Straßenseite



Abb. 3: Wartebereich mit Telefonzelle

Der Blumenschmuck ist aus Silhouette-Blütenstreifen, die Randbepflanzung aus
Unkrautbüscheln entstanden.

Brauerei und Brauereiwirtschaft:



Abb. 4: die Brauereiwirtschaft zum Lamm



Abb. 5: das provisorisch zusammengefügte Gebäude



Abb. 6: die Lammbrauerei



Abb. 7: der Brauereihof



Abb. 8: Gesamtansicht

Die Lammbrauerei - entstanden aus der altbekannten FALLER Brauerei und dem
VOLLMER Gasthaus Lamm - zeigt sich in unfertigem Zustand. Das Gebäude ist
zwar ganz bemalt, aber nur teilweise gealtert. Zudem fehlen die Lampen neben
der Eingangstüre zur Wirtschaft, die Hoflampen (Industrieleuchte 6489) und die
Lampen (VIESSMANN Nostalgische Wandlaterne Nr. 7178) an den Eingangstüren.

Metzgerei:



Abb. 9: die Metzgerei (VOLLMER)

Zu sehen eine Ecke des Gebäudes, welche nach Trocknung des Klebers einen
kleinen Spalt zeigte. Dieser Spalt wurde mit REVELL Modellspachtel verschlossen
und anschließend übermalt.



Abb. 10: in fast fertigem Zustand zeigte sich die Metzgerei so



Abb. 11: die Gebäuderückseite

Auch hier wurden sämtliche Gebäudeteile mit Kunstharzfarben von Revell bzw.
Humbrol bemalt. Mit der Bemalung konnte ich den einzelnen Gebäuden eine
individuelle Farbe schenken, gleichzeitig verschwanden sichtbare Kleberspuren
und der ungeliebte Plastikglanz.
Das Backsteinmauerwerk - dessen Fugen - müssen noch herausgearbeitet werden.

Derzeit bereite ich den Bau einer Ausstellungsanlage vor. Deren Bau wurde aller-
dings pandemiebedingt zeitlich etwas nach hinten verschoben.
Für diese Anlage baue ich gerade mehrere Häusle zusammen u.a. die Alpen-
Hammerschmiede von FALLER, einen Lokschuppen, ebenfalls von FALLER und
zwei Berghütten. Eine von FALLER und eine von VOLLMER.
Wenn es gewünscht ist werde ich gerne Bilder der fertigen Häusle einstellen.

Grüßle aus HONAU.
Klaus

Hallo Ulf, vielen herzlichen Dank für die Rückmeldung und die Tipps! Ja, ich habe schon befürchtet, dass es beim Thema Plastikkleber entfernen, kaum Lösungsmöglichkeiten gibt. Viele Grüße, Holger

Hallo Stefan, vielen herzlichen Dank für die Rückmeldung und die Tipps! Die vielen Tipps zeigen mir, dass eigentlich übermalen hilft....Viele Grüße, Holger

Hallo an Alle die vielen netten Menschen, die sich zurückgemeldet haben, eure ganzen Tipps helfen mir sehr weiter! Dann wird es jetzt demnächst wohl an das Übergabe einer Dachgeschoss eines Bahnhofs von Auhagen gehen. Ich bin vom Forum begeistert und wünsche Allen einen schönen Abend! Viele Grüße, Holger