Hallo zusammen,
danke schön @Jörg für die Berichtigung - ich war Sonntag abend nicht wirklich wach....
Bei üblichen Modellbahntrafos ist immer eine Sicherung eingebaut, der berühmte "Selbstschalter T25/E" - ein Bimetallschalter. Alles klassische Elektrotechnik. Der schaltet bei Überlast und Kurzschluß einfach aus, und gut ist's.
Die elektrische Eisenbahn als Kinderspielzeug ist auf Sicherheit ausgerichtet, eben weil Kinder damit spielen. Außerdem ist sie ein geschlossenes Sytem, in dem alle Einzelteile, also auch die Trafos, elektrisch und mechanisch aufeinander abgestimmt sind. Alle Systenteile sind auf "Plug-And-Play" eingerichtet, man kann alles ohne zu überlegen anschließen und betreiben.
Zur Glühlampenzeit rechnete man mit 1 Watt pro Lampe, wie schon beschrieben.
Mit LEDs ist vieles (alles?) anders.
Eine LED hat eine Betriebsspannung von ca. 2 bis 3 Volt, je nach Lichtfarbe. Sie braucht bei technisch üblichen Spannungen (9V, 12V, 16V, 24V usw.) IMMER einen Vorwiderstand.
Dieser Vorwiderstand ist bei manchen Typen eingebaut, zum Beispiel bei den Laternen/Beleuchtungen der MoBa-Zubehörhersteller. Sie können direkt an 16V angeschlossen werden; einige sogar auch direkt an Wechselspannung, weil zusätzlich noch ein Gleichrichter integriert ist. Das erfährt man aus der Einbauanleitung.
Baut man aber nach eigenen Plänen selbst mit LED-Typen aus dem Elektronikhandel (reichelt, Conrad etc.), muß man alles selber berechnen und zusammenlöten. Also auch den Vorwiderstand selbst dazubauen, sonst leuchtet das Ding nur ein einziges Mal sehr hell und danach nie wieder.
Dürfte für "lokfan103" eher nicht in Frage kommen.
Heutige LEDs brauchen zwischen 10mA und 20mA, wobei letzteres schon sehr grell ist. Hier muß man den richtigen Vorwiderstand auswählen. Dafür gibt es kein Patentrezept der Sorte "Man nehme...", weil verschiedene Lichtfarben (rot, gelb, grün, blau, weiß...) verschieden hell wirken, weil es verschiedene Anwendungsfälle gibt (die "Stehlampe" im Haus leuchtet dezenter als der "Flutlichtstrahler" am Sportplatz), Kaltweiß (= Neonlicht) soll "greller" wirken als Warmweiß (= Glühlampenlicht) und und und und.... Für jeden Fall braucht man also eine andere Größe des Vorwiderstands. Eine "Funzel" könnte also bei +Ub=16V vielleicht einen 9,1kΩ haben und nur 2mA ziehen.
Im Durchschnitt dürfte man pro LED mit 5 bis 10mA rechnen.
1 Ampère sind 1000 Milliampère. Bei 10mA gibt das 100 LEDs.
Ein 32VA-Trafo gibt etwa 2 Ampère aus (32:16=2). {Nicht ganz, ein paar Verluste sind dabei}
@lokfan103:
Tu Dir und Deinen Kindern den Gefallen, NICHT ein billiges Schaltnetzteil mit offen liegenden Schraubanschlüssen zu kaufen. Diese Dinger sind dafür gedacht, innerhalb eines Computers eingebaut zu werden. 230 Volt an offenen Klemmen sind lebensgefährlich.
Bleibe bitte bei MoBa-Zubehör, das ist VDE-geprüft und betriebssicher.
Ich erwähne es der Vorsicht und Vollständigkeit halber.
@Donautal:
Ein klassischer Trafo schaltet einfach ab, wenn es zuviel wird. Er wird auch nicht heiß dabei - nach Aus fließt ja kein Strom mehr.
Beim Anschließen im Laufe der Zeit passiert das Gleiche wie bei der Regentonne - irgenwann läuft's halt über. Das merkst Du .
Einen Kurzschluß kann es nicht geben, wenn Du einfach nur mehr Lampen anschließt. Kurzschluß gibt es nur beim direkten Verbinden der beiden Anschlußklemmen, und das machst Du ja nicht mit Absicht. Zu viele Lampen sind zwar Überlast, aber noch kein Kurzschluß.
Mit MoBa-Netzteilen kenne ich mich nicht aus, ich habe keine. Sie sollten selbstverständlich auch einen Überlast- und Kurzschlußschutz haben - sonst hätten sie mit Sicherheit keine Zulassung, erst recht nicht als Spielzeug. Wie das technisch funktioniert, muß jemand anders beschreiben. Angaben dazu sollten in der Bedienungsanleitung stehen. Gründlich lesen!
Ein "kleines" Gerät durch ein "großes" ersetzen, geht immer. Das große kann ja die Leistung des kleinen liefern. Andersrum wäre schwieriger .
Allerdings beschränken die Hersteller die Leistung ihrer Geräte nicht grundlos. Bei 16V und 60VA können etwa 4 Ampère fließen, das ist schon jede Menge Holz. Was gut brutzeln könnte - im suboptimalen Fall......
Empfehlung hier: getrennte Kreise verlegen (Häuser, Straßenlampen, Bahnhofslampen, Bw.....). Wenn es irgendwann tatsächlich zu viel wird, kann man einen oder mehrere Kreise einfach vom vorhandenen Trafo/Netzteil wegnehmen und "am Stück" an einem weiteren, neuen Trafo/Netzteil anschließen, ohne die Kabelbäume auftrennen zu müssen.
Die berüchtigte "gemeinsame Masse" geht durchaus mit Wechsel- und Gleichstrom gleichzeitig. Das beste Beispiel dafür stand mal in einem Trix-Express-Heft; dort wurde mit wunderschöner Begleitzeichnung beschrieben, wie friedlich sich verschiedenste Ströme vertragen. Haushaltsnetz 220 Volt/50 Hertz Wechselspannung (damals noch 220!), Telefonnetz 60 Volt Gleichspannung, Eisenbahn 15000 Volt/16 2/3 Hertz Wechselspannung, Straßenbahn 750 Volt Gleichspannung - und alle sind mit einem Pol geerdet! Und nirgendwo gibt es Kurzschlüsse! Und das war schon vor über 60 Jahren so! Auch wenn es heute keiner mehr glauben möchte.
Nun gibt es auf einer Modellbahn zwar keinen Erdboden, aber die "gemeinsame Masse" ist eine virtuelle Erde. Um bei Trix Express zu bleiben: wer mit dem Impulskontakt Weichen oder Signale schaltet, läßt Wechselstrom durch die Mittelschiene fließen - und wegen der Bauart der Löffelschleifer sogar durch ein Kabel innerhalb der Lok, welche ansonsten mit Gleichstrom gefüttert wird. Aber das schweift jetzt etwas ab.
Damit elektrotechnische Laien keine ungewollten Schäden verursachen, wird empfohlen, die Stromkreise bei Digitalsteuerungen sauber zu trennen. Das ist mehr Arbeit, aber sinnvoll. Und hier sind wir wieder bei dem "geschlossenen System": es ist heute leider oft keines mehr, weil es mittlerweile Hersteller gibt, die nur noch Digitalsteuerungen anbieten - aber keine Modellbahn dazu. Das bedeutet: die Zentrale kann zwar für jede MoBa-Marke genutzt werden, ist aber für diese ein "Fremdbauteil". Da funktioniert einfaches "Plug-And-Play" eben NICHT mehr, vielmehr muß der Anwender die Digitalsteuerung als eigenes, separates System aufbauen und an EINER Stelle mit der MoBa-Anlage verbinden: am Anschlußgleis.
Und hier steigen die Leute dann aus. Es gibt nun 2 verschiedene Massen:
- die Masse der Digitalsteuerung --- alle Teile (Netzteil, Zentrale, Handregler....) sind "EINE" zusammenhängende "Einheit", egal aus wievielen Einzelteilen sie besteht
- die Masse der MoBa-Anlage, die sich nicht verändert hat, bloß weil der alte Fahrtrafo abgeklemmt wurde
Beide Massen dürfen nicht elektrisch miteinander verbunden werden.
Das macht auch gar keinen Sinn: die einzige Verbindung ist ja der Fahrstromanschluß zum Gleis.
Wozu irgendwelche anderen Leitungen verbinden wollen?
Empfehlung für interessierte Laien, für die "Elektrisch" ein Buch mit sieben Siegeln ist:
besucht einfach mal einen Modellbahnclub in eurer Nähe, sprecht mit den Leuten und bittet um die eine sowie andere Auskunft. Aug' in Aug' und am "lebenden Objekt" läßt sich alles viel besser erklären und verstehen, als hier mit Buchstabensalat, ohne Sichtkontakt und Ferndiagnose auf "gut Glück".