RE: Welche Kabelgrößen soll ich verwenden

#1 von thuennes ( gelöscht ) , 29.12.2008 13:33

Hallo Modellbahnfreunde,
ich bin neu in diesen Forum und hoffe hier gute Hilfe zu finden.

Meine Sohn hat mich dazu überredet eine Eisenbahn aufzubauen.
Das fand ich eine gute Idee und seit ca. 1 Jahr bauen wir an einer neuen Anlage. Hierzu haben wir einen Raum von ca. 5x5m zur Verfügung.

Anlagenmerkmale:
Märklin - C-Gleis - Digital - Intellibox (64(VA) und z.Zt. 1 Uhlenrockbooster (70VA).
Die Anlage ist ca. 4,5 x 3,5 m groß und auf 2 Ebenen aufgebaut. Eine dritte Ebene im Gebirge ist als Pendelzugstrecke mit einer Mobilstation befahrbar.

Bis jetzt fahre ich mit lose verlegten Kabeln 3-4 Züge um alle Unebenheiten bei den Schienen zu beheben. In absehbarer Zeit werde ich alle Schienen so verlegt haben, dass kein Zug mehr entgleist, stehen bleibt oder Waggons verliert. Auch mußte ich bei großen Locks die Schienen in 24230 austauschen, weil die 24130 zu eng für Loks, wie BR42 und BR45 waren. Aber ein Ende der Schienenverlegung ist in Sicht.

In der Endphase werden wohl ca. 12 - 20 Züge (kurze und lange - mit und ohne Licht) auf der Anlage fahren.

Nachdem ich damit fast fertig bin, kommt nun die Verkabelung dran.
Hier find ich im Internet viele - viele Berichte, die mich, Elektroleihen, eher verwirren.
Ich weiss das man alle 1,5 - 2 m eine Einspeisung vornimmt.
Ich weiss das man die Stromkreise zwischen Boostern komplett trennen muß.
Da ich eine Sternversorgung machen möchte frage ich mich welche Kabel soll ich verlegen.

Meine Fragen:
wieviele Booster soll ich in der Endphase einplanen ???
Müssen alle Trafos die gleiche VA haben ???
Sternleitung in 1,5 oder 2,5 mm2 ???
Anschlußkabel in 0,14 oder 0,8 mm2 ???
Wer kann mir da einen guten Tip geben ???

Da ich elektrotechnisch keine großen Experimente machen möchte muß ich wohl auf Standardgeräte zurückgreifen.
Bin ich da mit Uhlenbrock gut bedient ??
Oder soll ich z.B. auf die neuen Märklingeräte und Station umstellen ???

Viele Fragen und ich hoffe jemand hat mit mir ein Einsehen und kann helfen.

Dafür im voraus vielen herzlichen Dank und
liebe Grüße
und ein schönes Weihnachtsfest
Alfred Ostendorf
(Hürth bei Köln)


thuennes

RE: Welche Kabelgrößen soll ich verwenden

#2 von Werdenfels , 29.12.2008 13:43

Hallo!

Ich habe es nach Anlagenbau verschoben. Elektrik/Elektronik wäre aber auch denkbar. Wenn es da hin soll, bitte kurze Rückmeldung.

*Moderation*

EDIT: Auf Wunsch des Threaderöffners nach Elektrik/Elektronik verschoben.


Gruß
Michael

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RE: Welche Kabelgrößen soll ich verwenden

#3 von silz_essen , 29.12.2008 15:54

Hallo Alfred,

ich würde das weniger von "Gefühl" oder "Ratschlag" abhängig machen, sondern von physikalischen Gegebenheiten. Und diese wären im Wesentlichen:
1) Wie lang ist die Leitung von der Spannungsversorgung/Digitalzentrale/Booster/wasauchimmer bis zur Einspeisung ins Gleis?
2) Wieviel Strom wird durch die Leitungen transportiert?

Fangen wir mit 2) an.
Du schreibst von etwa 20 Zügen. Die werden zwar gleichzeitig auf der Anlage stehen, aber nicht alle gleichzeitig sich bewegen. Gehen wir also mal von einem Wert von 10 Zügen aus. Gehen wir weiter mal davon aus, daß jeder Zug 500mA Strom zieht (wären es mehr, müßtest Du Deine Anlage sowieso in Boosterabschnitte unterteilen.) Der Maximalstrom wäre also 5A.
Nun zu 1).
Die längsten Entfernungen der Speiseleitungen dürften sich im Bereich von 5m, bei Hin- und Rückleitung also im Bereich von 10m maximal liegen.
Jetzt habe ich für mich zu Hause festgelegt, daß in den Leitungen der Spannungsabfall nicht größer als 0,5V (2,5% der Speisespannung) sein soll. Mit dem spezifischen Widerstand von Kupfer von 0,0178 Ohm mm²/m braucht man daher einen Kabelquerschnitt von 1,8mm². Zu gut Deutsch: man sollte für die Sternleitung mindestens 1,5mm² starke Leitungen verlegen.
Für den Anschluß ans Gleis würde ich allerdings bei den üblichen 0,14mm² Leitungen bleiben, ABER entsprechend häufig einspeisen. Bei mir zu Hause heißt das: mindestens alle 2m (jedes zweite Flexgleis!) eine neue Einspeisung.

Gruß
Martin


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RE: Welche Kabelgrößen soll ich verwenden

#4 von Asslstein , 29.12.2008 16:16

Hallo Alfred,

ich will mich mal an ein paar Deiner Fragen versuchen.

Zitat von thuennes

Ich weiss das man alle 1,5 - 2 m eine Einspeisung vornimmt.


Das hat sich wohl bewährt. Mehr schadet auch nicht, ist aber bestimmt nicht notwendig.

Zitat von thuennes

Ich weiss das man die Stromkreise zwischen Boostern komplett trennen muß.


Das ist so pauschal nicht richtig und hängt vom verwendeten Material ab. Wenn Du auf Nummer Sicher gehen willst, dann trenne konsequent allpolig. Hinterher wieder Verbinden ist leichter als trennen.

Zitat von thuennes

wieviele Booster soll ich in der Endphase einplanen ???


Am besten nur einen, dann hast Du mit den Trennstellen keinen Streß.
Aber bei 10 Beleuchteten Zügen wird der Strombedarf für einen Booster sicher mehr als grenzwertig. Daher sieh doch einfach für den Haupbaghnhof, fürs Bw, für den rechten Streckenteil und für den linken Streckenteil je einen möglichen Boosterbereich vor. Dann kannst Du bei Bedarf dort einen Booster anschließen.

Zitat von thuennes

Müssen alle Trafos die gleiche VA haben ???


Nein, aber es ist ratsam nur gleiche Booster mit gleichem Trafo, bzw. Netzteil zu verwenden. Dies verhindert all zu große Spannungsunterschiede zwischen den einzelnen Boosterbereichen. Am besten wären noch gleich geregelte Booster.

Zitat von thuennes

Sternleitung in 1,5 oder 2,5 mm2 ???


Bei den typischen Stromstärken und Kabellängen einer Zimmer-H0-Bahn sollten 1,5 mm² reichen. Mehr ist besser und schadet aber nicht, außer dem Geldbeutel.

Zitat von thuennes

Anschlußkabel in 0,14 oder 0,8 mm2 ???


0,14 sollten ausreichend flexibel sein und haben den größeren Querschnitt.
Nachtrag vom 13.01.09: Ich meine, dass 0,14 gegenüber 0,08 den größeren Querschnitt hat. 0,8 halte ich als kurzes Anschlußstück für viel dick um es an die Schiene zu löten.

Zitat von thuennes

Da ich elektrotechnisch keine großen Experimente machen möchte muß ich wohl auf Standardgeräte zurückgreifen.
Bin ich da mit Uhlenbrock gut bedient ??
Oder soll ich z.B. auf die neuen Märklingeräte und Station umstellen ???


Jetzt wird es heikel.
Uhlenbrock ist veraltet und wird nicht richtig gepflegt. Die Märklingeräte sind zum Teil nagelneu und zum Teil extrem veraltet. Außerdem fehlen bei Märklin immer noch wichtige Komponenten bzw. Funktionen.
Ich möchte Dir zu keinem der beiden raten.
Aber, wenn Du momentan mit Uhlenbrock zufrieden bist, dann laß es so wie es ist. Wenn Ergänzungen ins Haus stehen, dann vermeide Produkte, die Du nicht auch mit anderen Zentralen weiterverwenden kannst.
Generell würde ich mir an Deiner Stelle die Tams EC mal etwas genauer anschauen.

Gruß
Knut


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RE: Welche Kabelgrößen soll ich verwenden

#5 von Heinzi , 29.12.2008 19:19

hallo auch noch kurz meine erfahrungen:

also meine anlage ist leider nicht ganz so gross. trotzdem sind ca 40m geleise verlegt. alles hängt an einer einzigen einspeisung. und dies bis heute ohne probleme. alle 1,5m halte ich bei C-gleis für übertrieben. falsch ist es aber sicher nicht. moto: doppelt genäht hällt besser

zur zentrale:

als erstes musst du dir eventuell im klaren werden, wie deine steuerung aussehen soll, respektive welche "generation" es sein soll.
für digital gibt es (sagen wir mal so ) zwei generationen.
- die ältere herkömliche klaviertastensteuerungen und
- die ultramodernen touchscreensteuerungen.

ich für mich habe mir gesagt, die klaviere sind doch eigentlich schnee von gestern, insbesondere, wenn es auch darum geht, die jugend zu fesseln.
andererseits beinhaltet für mich eine bildschirmsteuerung auch die grafische darstellung des gleisplanes mit weichensteuerung und besetztanzeigen (ob es gleich noch eine automatik sein muss? )



da gab es dann in den letzten jahren drei solcher ultramodernen zentralen:
die ecos von esu
die CS1 von märklin und
den commander von vissmann.

- der cmomander kann (resp konnte) als einzige die grafische darstellung des gleisbildes mit allen drum und dran. leider etwas teuer und leider ohne die möglichkeit mittels einem pc zu steuern und noch "leiderer" ohne mfx (ja ich bin märklin vorbelastet). vor allem die möglichkeit eines externen pc's vor allem wegen dem grösseren bildschirm) wollte ich mir trotz grafischem bildschirm aber offenhalten. (was mfx betraf, hatte ich in meinen loks mit wenigen ausnahmen, den multiprotokolldecoder LopiV3 verbaut und mir somit die türe nach allen seiten auf gelassen)
- die ecos und cs1 befridigten mich wegen fehelendem gleisbild noch nicht restlos. vor allem zu diesen preisen.

so bin ich die letzten jahre mit einer mobile station gefahren und habe einen auf abwarten gemacht. bis dann kürzlich der grosse knall von märklin kam.

märklin stellte die neue CS2 vor. genau das gerät wie ich es mir vorgestellt hatte und für das ich auch bereit war, etwas tiefer in die tasche zu greifen.
du darfst dreimal raten was ich mir gekauft habe.

falsch: keine CS2, sondern eine CS1.
warum?
die CS1 ist in der schweiz dank eintauschaktionen zu einem preis zu haben.....da konnte ich nicht widerstehen. viel falsch machen konnte ich da nicht. (300CHF) auch wenn mal noch eine CS2 dazukommen sollte.

inzwischen hängt meine cs1 an einem alten pc (ebenfalls occasion für 150chf) und darauf läuft die software ControlGui.

ControlGui ist eine gratis software die es erlaubt, loks zu steuern und das gleisbild darzustellen inkl. besetzt anzeigen, weichenschaltungen und fahrstrassen suchen und schalten. (etc)

meine bildschirmzentrale (CS1) würde ich keinefalls mehr gegen eine klavierzentrale eintauschen.
die software ControlGui (googeln) ist genial. sie kann aber nur an einer CS1 oder der ecos betrieben werden und bietet logischerweise nicht den funktionsumfang, wie komerzielle modellbahnsoftware.

schaue dir doch einfach mal diese kombination an. vieleicht steht ja auch noch ein alter pc rum.


Gruss Heinzi
------------------
CS1R / ControlGui


 
Heinzi
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RE: Welche Kabelgrößen soll ich verwenden

#6 von thuennes ( gelöscht ) , 29.12.2008 22:24

Hallo Ihr Lieben da draussen,
ich bin überwältigt. Mit so schnellen und konstruktiven Antworten habe ich nicht gerechnet.
Ich werde mir den Rest des Jahres wohl mit Euren Tips und Infos beschäftigen können. Vielen Dank!

Die Version mit dem Computer finde ich gut. Ich habe noch ein 700MHz-Notebook was ich verwenden kann und ein Freund hat mir für 10 Euro die Software Railware 4.xx gegeben.

Was mich wundert ist das Heinzi mit 40 m Gleis keinen Booster braucht.
Gut bei mir dürfte so ca. 100-120 m Gleis zusammenkomen - ich habe es noch nicht berechnet.
Den Tip alle Strecken so aufzubauen als würde ich x Booster einsetzen und dann bei Bedarf nachzurüsten finde ich Super, denn billig sind die Dinger ja gerade nicht.

Die Ausführung mit den Kabelgrößen hat mich im Moment am meisten inspiriert - endlich habe ich es verstanden - Danke Danke Danke.

Ich wünsche Euch allen einen guten Rutsch ins Neue Jahr,
mit einem Tut und lieben Grüßen
ALfred


thuennes

RE: Welche Kabelgrößen soll ich verwenden

#7 von H0! , 30.12.2008 00:17

Hallo!

Zitat von thuennes
Was mich wundert ist das Heinzi mit 40 m Gleis keinen Booster braucht.


Der Strom wird von Loks, beleuchteten Wagen, bel. Weichen, Signalen etc. verbraucht - aber nicht von den Gleisen.
Bei einem langen, mit Glühlampen beleuchteten Zug schlucken die Wagen mehr Strom als die Lok.

Eine stehende Lok mit unbeleuchteten Wagen braucht nahezu keinen Strom.


Viele Grüße
Thomas


 
H0!
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Gleise |:| (Zweileiter)
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Steuerung CS1R [DCC+MM]
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