Hallo,
komisch, wundert mich, dass Ihr beide gerade an dieser Aussage hängengeblieben seid, die ich eher für glasklar gehalten hatte.
Zitat von ho martin
ich denke du meinst mit "traditionellen Käufer" jenen, der immer wieder beim örtlichen händler seine moba artikel einkauft. in der regel älteres semester, mit dem pc nichts am hut, und kennt außer den hersteller uvp´s keinen anderen preis.
Gerade diesen Kunden meinte ich nicht mit dem "traditionellen Käufer". Das, was Du beschreibst, ist ein Käufer mit, na ja, sagen wir mal eingeschränktem Überblick . Bei dem, was er kauft, kann er sehr wohl "die Sau rauslassen" und sich als gar nicht so traditionell erweisen, wenn er alles quer Beet kauft, Hauptsache es gefällt ihm und läuft auf seinem System .
Ich hätte vielleicht eher "traditioneller Märklinist" sagen sollen, dann wäre es vielleicht klarer geworden. Der traditionelle Märklinist ist derjenige, der Märklin für wertbeständig hält (trotz Ebay), der damit den Betriff "deutsche Wertarbeit" verbindet, der erwartet, dass seine vor 15 Jahren für 400 Mark gekaufte Lok auch heute noch nicht weniger als 150 EUR bringt - vielleicht sogar mehr, der sich sicher ist, dass seine 15 Jahre alte Lok immer noch läuft wie am ersten Tag (klar, ist ja Märklin - ähm ja, ich habe gestern eine mehr als 15 Jahre alte Mä BR 151 laufen lassen, die fast 10 Jahre nicht mehr eingesetzt wurde. Nach einigen Anfangsproblemen lief sie dann wieder wie neu ) und für den die beiden Gleichungen gelten: a) Märklin = Metall = hält ewig (und wenn nicht, gibt's Ersatzteile noch nach x Jahren) und b) Roco = Plaste = morgen kaputt (und Ersatzteile kannste vergessen) . Wenn dieser Märklinist jetzt erfährt, dass Märklin selbst die Lok, die er vor kurzer Zeit noch für viel mehr Geld gekauft hat, für'n Appel und 'n Ei anbietet, was wird er da wohl sagen in punkto Wertbeständigkeit?
Ich sehe in dieser und den anderen Maßnahmen eine Art Strategiewechsel von Märklin, weg von der o.g. Wertbeständigkeit hin zum Tagesgeschäft mit deutlichen Wertverlusten. Da wird es eben akzeptiert, dass die Sachen vielleicht für fünf Jahre Lebensdauer konzipiert sind - die Plagen sind ja eh groß genug nach dieser Zeit und interessieren sich nicht mehr für Moba und es spielt auch keine Rolle mehr, ob die Dinge "Made in China" sind.
Ich finde, dass gerade die beiden Beispiele, die ihr angeführt habt (Auto und Computer) eher den Unterschied zum traditionellen Märklinisten belegen: Das Auto kostet nicht 200, sondern neu 20000 EUR oder mehr und sein Wert ist nach 15 Jahren 0 (in Worten: null - haste Pech, zahlste noch die Verschrottung ). Da kann ja wohl von Wertbeständigkeit keine Rede sein - jeder weiß das oder will es nicht wissen . Beim Computer ist es fast noch schlimmer und doch anders: Der Wertverlust geht noch schneller - es ist aber auch kein Wunder weil die Technik so schnell voranschreitet, dass ein fünf Jahre altes System auch technisch überholt ist und ein System für den gleichen Neupreis deutlich mehr leistet.
Viele Grüße
Ulrich