RE: Neue Märklin Decoder - Warum? (BR23, BR39 usw.)

#1 von sigl.oliver , 04.11.2009 21:18

Hallo Kollegen,

ich habe in den letzten Wochen die Diskussionen über die neuen Decoder von Märklin verfolgt.
Auch die Spekulationen das diese jetzt vom Hersteller xy gefertigt werden.
Ich habe bis jetzt nur eine Erkenntnis daraus gezogen.

Als ich zuletzt meine BR23 (39235) ohne Sound beim Händler abholte, habe ich einfach interessehalber mal zusammen mit meinem Händler nachgeschaut, was denn der Sounddecoder der Soundvariante (39230) kostet.
Ich hatte den üblichen Betrag von ca. 160-200€ erwartet - dann die Überraschung - 99€ kostet er!

Tja woher kommt das? ist doch ganz klar! Die früher verbauten Decoder waren von ESU. Die Firma ESU wollte mit Märklin natürlich Geld verdienen, aber auch Märklin entstehen Kosten zur Vorhaltung von Ersatzteilen. Wenn ich heute meine Decoder teuer einkaufen muss, habe ich eine ganz andere Kalkulation, als wenn ich selbst entwickle und produziere.
Scheinbar ist meiner Meinung nach Märklin gelungen die Decoder selbst zu entwickeln und herzustellen und dass mit deutlich niedrigeren Kosten.

Solche Maßnahmen tragen zum wesentlichen Überleben der Firma bei!

Was will ich damit sagen, eigentlich gar nichts. Es soll einfach nur zur Diskussion gestellt sein.

Grüße

Oliver


 
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RE: Neue Märklin Decoder - Warum? (BR23, BR39 usw.)

#2 von H0! , 04.11.2009 21:24

Hallo, Oliver,

die neuen Decoder sind für Märklin billiger zu haben.
Gut.

Märklin gibt den Vorteil bei den Ersatzteilkosten weiter.
Gut.

Viele sind mit den neuen Decodern weniger zufrieden als mit den alten Decodern. Vielleicht noch nicht ganz ausgereift.
Schlecht fürs Überleben.

Kompakter-Sinus: nicht ganz ausgereift.
CS2: musste unbedingt auf den Markt.

Wo ist gleich der Thread mit den Kaufverhinderungsgründen?!?!?!?


Viele Grüße
Thomas


 
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RE: Neue Märklin Decoder - Warum? (BR23, BR39 usw.)

#3 von Ruhr-Sider , 04.11.2009 21:37

Zitat von sigl.oliver
.... Ich hatte den üblichen Betrag von ca. 160-200€ erwartet - dann die Überraschung - 99€ kostet er!

Tja woher kommt das? ist doch ganz klar! Die früher verbauten Decoder waren von ESU. Die Firma ESU wollte mit Märklin natürlich Geld verdienen, aber auch Märklin entstehen Kosten zur Vorhaltung von Ersatzteilen. ....



Hallo Oliver,

also du glaubst doch wohl nicht wirklich, dass Märklin bei den Abnahmestückzahlen der vergangenen Jahre für die ESU-Decoder einen Preis von 99 EUR/Stk. Gezahlt hat.

Da liegen Welten dazwischen !

Ich gehe mal davon aus dass die normalen mfx-Lopis bei ca. 5-10 EUR/Stk. und die Sounddecoder bei viellecht mal 20-30 EUR/Stk. im EK gelegen haben.

Wenn du glaubst, dass die 99 EUR jetzt ein Sonderpreis wären, dann mag das für Märklin zwar richtig sein. Vielleicht hat man dort aber auch schon gemerkt, dass bei diesen ET-Preisen die Sound-Decoder, die auf dem freien Markt ja auch von ESU zu deutlich geringeren Kosten zu haben sind, sonst überhaupt keiner mehr kauft.

Und 99 EUR für die neuen Sound-Decoder ? ....
Äh, das muss nicht wirklich sein - oder?


viele Grüße ... HGH
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RE: Neue Märklin Decoder - Warum? (BR23, BR39 usw.)

#4 von PEPI ( gelöscht ) , 05.11.2009 07:00

Guten Morgen.
Es scheint wohl so zu sein, dass der "neue" Decoder die Probleme bereitet, die bei der 39230 (BR 23 mit sound) auftreten.
Wenn ich die Beiträge lese habe ich den Eindruck, viele Probleme bei dieser Lok, wenig Probleme bei der BR 39 und anscheinend keine Probleme bei der 39235 (23 ohne sound).
Da ich kein Computerfachmann bin, werde ich natürlich durch solche Berichte von einem möglichen Kauf einer Lok abgehalten.
Vielleicht kann mal jemand FÜR LAIEN erklären, was das Neue (?Schlechte?) an diesem neuen Decoder ist. Bitte nicht wieder vergleichen mit anderen Anbietern und anderen Systemen. Einfach nur Märklindecoder erklären.
Danke Günter


PEPI

RE: Neue Märklin Decoder - Warum? (BR23, BR39 usw.)

#5 von Marky ( gelöscht ) , 05.11.2009 07:19

Zitat von PEPI


....Einfach nur Märklindecoder erklären.....



Moin,


da bin ich aber mal sehr gespannt wie einfach das geht.


Gruß Markus


Marky

RE: Neue Märklin Decoder - Warum? (BR23, BR39 usw.)

#6 von kaeselok , 05.11.2009 07:22

Zitat von PEPI
Vielleicht kann mal jemand FÜR LAIEN erklären, was das Neue (?Schlechte?) an diesem neuen Decoder ist.



Hallo Günter,

na, das mache ich doch gern!

Der neue Decoder kennt zwei Betriebsmodi: MFX und Motorola.

Im MFX Betrieb ist der Decoder noch einigermaßen brauchbar, da man die Sprünge zwischen den Fahrstufen kaum sieht.
Im Motorola Betrieb mit 14 Fahrstufen ist der Decoder mit einem 60760 PIC Decoder vergleichbar, d.h. ein Wechsel von Fahrstufe x nach y geschieht sehr deutlich sichtbar mit einer rapiden Beschleunigung bis die Fahrstufe y erreicht ist. Ich bezeichne dieses Verhalten immer als "Schwingen", die Lok "schwingt" sich quasi von Fahrstufe zu Fahrstufe.

Ohne das mit Mitbewerbern vergleichen zu wollen sollte doch ein Vergleich mit Decodern aus eigenem Hause erlaubt sein?

Dann vergleiche mal den Lauf einer Lokomotive mit 6090x Decoder (die mit dem Mäuseklavier und den 2 Potis) mit einer Lok dieses Decodertyps.

Wie gesagt, im Motorola Betrieb mit 14 Fahrstufen!

Das ist das Manko des Decoders: Sichtbare Fahrstufensprünge.


Das zweite Manko, dass bei einigen Loks aufgrund der zu hohen Mindestspannung ein wirklich sanftes Anfahren überhaupt nicht möglich ist. Die Lok fährt also mit einem "Ruck" an und kann dann sanft nach oben geregelt werden. Dieses "Manko" ist für die meisten Kollegen aber bedeutungslos weil man es von ESU auch nicht besser kannte. So habe ich dieses Verhalten bis vor einem Jahr auch noch als gegeben hingenommen. Aber es geht auch anders.


Ein drittes Manko ist der Kompatibilität geschuldet, siehe die Beiträge wo ich selbst versuchte diesen Decoder aus einer Lok gegen einen ESU oder ZIMO auszutauschen und die Lok aber außer Lichtwechsel keine Reaktion zeigt! Das darf nicht sein. Wenn Märklin eine 21-polige Schnittstelle in die Lok einbaut dann müssen auch Decoder mit dieser Schnittstelle daran arbeiten. Wenn die dann nicht "optimal" arbeiten (z.B. hinsichtlich Langsamfahreigenschaften) dann ist das so und Sache des Decoderherstellers. Aber der Motor sollte schon laufen .....


Fazit aus meiner Sicht:

1) Fahrverhalten: Muss verbessert werden!
2) nice to have für Langsamfahrtfetischisten
3) Kompatibilität ist ein MUSS!


Viele Grüße,

Kalle


 
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RE: Neue Märklin Decoder - Warum? (BR23, BR39 usw.)

#7 von Muenchner Kindl , 05.11.2009 07:32

Guten Morgen,

Zitat
Es scheint wohl so zu sein, dass der "neue" Decoder die Probleme bereitet, die bei der 39230 (BR 23 mit sound) auftreten.



Ich hoffe es ist mir keiner boese aber ich sehe die ganzen Unstimmigkeiten und Probleme eher im Gesamtkonzept begruendet. Ja genau, der SDS-Spuk samt Steuerplatine, inkopatibler Schnittstelle und die naechste Generation Decoder...

Ich frage mich, warum es derartigen Aerger nicht bei anderen gibt...

Bevor das einer falsch versteht, ich will damit keine pro/contra Sinus-Diskussion lostreten, ich habe (mal wieder) meine persoenliche Sicht der Dinge kundgetan und wenn ich mir so die Testberichte und Problemdiskussionen ansehe scheine ich damit leider (das "leider" moechte ich gerne betont wissen) gar nicht mal so falsch zu liegen.


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RE: Neue Märklin Decoder - Warum? (BR23, BR39 usw.)

#8 von Udo Nitzsche , 05.11.2009 07:59

Zitat von kaeselok
Wenn Märklin eine 21-polige Schnittstelle in die Lok einbaut dann müssen auch Decoder mit dieser Schnittstelle daran arbeiten.



Sorry, Kalle, ich frage jetzt mal provokant: Warum?

Ist diese Schnittstelle irgendwo genormt, so dass Märklin verbindlich verpflichtet ist, bestimmte technische Daten einzuhalten?

Ich verstehe Deinen Ärger, aber wie gesagt, eine Verpflichtung sehe ich da nicht.

@Thomas:
Auch Dir gebe ich (teilweise) recht: Die "Bastler" werden abgeschreckt, aber die meisten "Out-of-the-box-and-play"-Käufer interessiert das eher wenig. Letztere sind m. E. deutlich in der Überzahl, so dass Märklin an der Kaufzurückhaltung einiger weniger Bastler auch nicht zugrunde gehen wird (aber das hatten wir schon öfter diskutiert).

Die Verkaufszahlen der neuen BR 23 scheinen ja so schlecht nicht zu sein, denn die Soundvariante steht schon wieder auf "vorübergehend nicht lieferbar". Und abgesehen von den noch vorhandenen Schulden ist Märklin schon wieder im Plus...


Gruß aus Berlin
Udo

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RE: Neue Märklin Decoder - Warum? (BR23, BR39 usw.)

#9 von Muenchner Kindl , 05.11.2009 08:02

Udo,

Zitat
Auch Dir gebe ich (teilweise) recht: Die "Bastler" werden abgeschreckt, aber die meisten "Out-of-the-box-and-play"-Käufer interessiert das eher wenig.



Wenn ich die Thematik richtig verfolgt bzw. verstanden habe (habe mich bisher immer zurueckgehalten), dann geht es doch ueberhaupt nicht um die Bastler. Die Probleme treten offensichtlich ausgerechnet bei den "Out-of-the-box-and-play"-Leuten auf.


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RE: Neue Märklin Decoder - Warum? (BR23, BR39 usw.)

#10 von sigl.oliver , 05.11.2009 08:05

Also ich fahre mit einer CS2 und deshalb habe ich persönlich die Probleme noch nicht bemerkt.
Ein Bekannter hat eine ECoS und ist sauer, er hat mit der BR23 genau die selben Soundprobleme wie die meisten hier.

Aber eines muss ich für mich feststellen.
Was Märklin super hinbekommen hat, ist das sofortige anfahren der Lok auch bei eingeschaltetem Sound!
Mein Bekannter ist 61 Jahre alt und ist das so von seinen analogen Loks gewohnt. Regeler auf - Lok fährt, Regler zu Lok hält - und das ist Märklin mit den neuen Decodern hervorragend gelungen.

Gut es gibt mal wieder Probleme, aber ich bin mir sicher Märklin wird diese beheben, auch wenn es wieder etwas dauern wird - wie schon beim K-Sinus.


 
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RE: Neue Märklin Decoder - Warum? (BR23, BR39 usw.)

#11 von ChristianS , 05.11.2009 08:10

Zitat von Udo Nitzsche

Zitat von kaeselok
Wenn Märklin eine 21-polige Schnittstelle in die Lok einbaut dann müssen auch Decoder mit dieser Schnittstelle daran arbeiten.



Sorry, Kalle, ich frage jetzt mal provokant: Warum?




Nicht nur warum...!

Märklin bestimmt die Schnittstelle! Wenn ESU und Andere Dekoder dafür bauen die nicht funktionieren, dann sollte man an diese Hersteller treten und Nachbesserung fordern.

Oder beschwerst du dich bei deinem Autohersteller, wenn das Steuergerät eines Tuners nicht in deinem Auto funktioniert?

Gruß,
Christian


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RE: Neue Märklin Decoder - Warum? (BR23, BR39 usw.)

#12 von Udo Nitzsche , 05.11.2009 08:12

Zitat von Muenchner Kindl
Die Probleme treten offensichtlich ausgerechnet bei den "Out-of-the-box-and-play"-Leuten auf.



Hallo Thomas,

da hast Du sicher auch recht. Die neuen Decoder scheinen noch nicht so ganz "serienstabil" zu sein - aber das war seinerzeit bei den ersten c80 (mit den "Keulen" am Mäuseklavier) m. W. wohl auch so (bei denen war z. B. die Verpolung am Eingang noch nicht möglich - das war überhaupt der Grund für "Digital=").

Ich bin mit meiner BR 23 auch noch nicht so ganz zufrieden, denn sie ist sehr anfällig für Stromabnahmeprobleme...

Der "Anfahrruck" stört mich an sich nicht so, denn bei einer Dampflok ist er m. E. sogar noch recht vorbildgetreu.


Gruß aus Berlin
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RE: Neue Märklin Decoder - Warum? (BR23, BR39 usw.)

#13 von Muenchner Kindl , 05.11.2009 08:15

Zitat von ChristianS

Zitat von Udo Nitzsche

Zitat von kaeselok
Wenn Märklin eine 21-polige Schnittstelle in die Lok einbaut dann müssen auch Decoder mit dieser Schnittstelle daran arbeiten.



Sorry, Kalle, ich frage jetzt mal provokant: Warum?




Nicht nur warum...!

Märklin bestimmt die Schnittstelle! Wenn ESU und Andere Dekoder dafür bauen die nicht funktionieren, dann sollte man an diese Hersteller treten und Nachbesserung fordern.

Oder beschwerst du dich bei deinem Autohersteller, wenn das Steuergerät eines Tuners nicht in deinem Auto funktioniert?

Gruß,
Christian




Hallo Christian,

das ist ein uraltes Thema, welches schon oft diskutiert wurde. Wenn ich 10 Autohersteller habe von denen neun eine zueinander kompatible Schnittstelle fuer das besagte Steuergeraet besitzen muss mich mich als Kunde eben entscheiden, ob ich das eine inkompatible Fabrikat kaufe.

Du hast Recht, die Maerklinschnittstelle ist nicht als genormt gekennzeichnet.
Ob sich Maerklin damit selbst mehrere Beine stellt und/oder Kunden verliert interessiert mich persoenlich nicht, ich greife eben in das Sortiment der Mitbewerber, die diese Normung letztendlich garantieren.

Edit:
Udo,

Zitat
Die neuen Decoder scheinen noch nicht so ganz "serienstabil" zu sein - aber das war seinerzeit bei den ersten c80 (mit den "Keulen" am Mäuseklavier) m. W. wohl auch so



Ich kann doch keinen neuen Decoder mit einem alten Schinken vergleichen, um irgendwelche Probleme damit schoenzureden. Da kann ich den Deltahobel auch mit dem Umschalter vergleichen und als Innovationsmonster verkaufen.
Es gibt mehr oder weniger ausgereifte Decoder auf dem Markt. Es gibt bewaehrte Antriebskonzepte, die ohne monstroese Ansteuerplatinen auskommen und ich verstehe bis heute nicht, warum man unbedingt das Rad neu erfinden musste...
Den Preis fuer diesen Innovationskaese bezahlst Du und viele andere und ganz ehrlich, ohne Anfarruck waere es Dir auch lieber, gell?


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RE: Neue Märklin Decoder - Warum? (BR23, BR39 usw.)

#14 von Udo Nitzsche , 05.11.2009 08:23

Zitat von sigl.oliver
Also ich fahre mit einer CS2 und deshalb habe ich persönlich die Probleme noch nicht bemerkt.
Ein Bekannter hat eine ECoS und ist sauer, er hat mit der BR23 genau die selben Soundprobleme wie die meisten hier.



Das ist auch so ein Punkt:

Märklin bestimmt die Richtung hinsichtlich "mfx", denn es ist "ihr" Format...

ESU schrieb nicht umsonst in der Werbung für die CS1-reloaded (die ECoS ist hier ja funktional identisch): "Kompatibel mit vorhandenen (d. h. den am Markt befindlichen) mfx-Decodern". Und kann nur für die zur Zeit der Update-Ankündigung vorhandenen Decoder gegolten haben - und die waren ausnahmslos von ESU...

Weshalb heißt das denn bei ESU jetzt M4? Das hat nicht nur lizenzrechtliche Gründe. Ich meine: Weil ESU nicht garantieren kann (und vermutlich auch nicht will), dass künftige mfx-Decoder von Märklin mit CS1 reloaded, ECoS und ECoS II problemlos funktionieren.

Die BR 23 und die BR 39 haben in der Hinsicht beide schon "künftige" Decoder...


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RE: Neue Märklin Decoder - Warum? (BR23, BR39 usw.)

#15 von Udo Nitzsche , 05.11.2009 08:34

Zitat von Muenchner Kindl

Ich kann doch keinen neuen Decoder mit einem alten Schinken vergleichen, um irgendwelche Probleme damit schoenzureden. Da kann ich den Deltahobel auch mit dem Umschalter vergleichen und als Innovationsmonster verkaufen.
Es gibt mehr oder weniger ausgereifte Decoder auf dem Markt. Es gibt bewaehrte Antriebskonzepte, die ohne monstroese Ansteuerplatinen auskommen und ich verstehe bis heute nicht, warum man unbedingt das Rad neu erfinden musste...
Den Preis fuer diesen Innovationskaese bezahlst Du und viele andere und ganz ehrlich, ohne Anfarruck waere es Dir auch lieber, gell?



Ich vergleiche nicht die Decoder in technischer Hinsicht, sondern den Entwicklungsfortschritt. Um Schönreden geht es hier nicht...

Die "bewährten Antriebskonzepte" sind nach meiner Erfahrung auch nicht immer das Gelbe vom Ei. Die Leistungsdichte des SDS ist unübertroffen. Eine Steuerplatine ist platt und kann irgendwo "versteckt" werden, ein (größerer) Motor nicht...

Die Innovationskasse interessiert mich übrigens weniger, sondern eher das Preis-/Leistungsverhältnis für ein bestimmtes Modell. Da die Preise für die "bewährten Antriebskonzepte" (ohne Beitrag zu einer Innovationskasse!) sich mittlerweile fast auf dem Niveau von Märklin bewegen (oder teilweise sogar darüber liegen), zahle ich lieber in die Innovationskasse ein, damit sich die Technik weiter verbessert...


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RE: Neue Märklin Decoder - Warum? (BR23, BR39 usw.)

#16 von Muenchner Kindl , 05.11.2009 08:34

Zitat
Märklin bestimmt die Richtung hinsichtlich "mfx", denn es ist "ihr" Format...



Ist auch richtig. Maerklin bestimmt damit aber auch die Verbreitung und den Marktanteil.

Wenn Maerklin eine Richtung einschlaegt, die ESU- Tams- und Kunden anderer Digitalspezialisten ausschliesst oder irgendwie benachteiligt dann wird werden sich Verbreitung und Marktanteil in Grenzen halten.
Wenn das so gewollt ist habe ich kein Problem, ausser vielleicht ein Verstaendnisproblem, dachte ich doch immer, dass ein Hersteller moeglichst viel verkaufen muesse...

Zitat
Die "bewährten Antriebskonzepte" sind nach meiner Erfahrung auch nicht immer das Gelbe vom Ei.



Richtig! Damit kann ich als Kunde entweder leben oder, dank genormter Schnittstellen recht einfach, Abhilfe schaffen.
Beim Maerklin-Konzept muss ich damit leben oder ich muss mit zittrigen Fingern mein Glueck versuchen und evtl. Abhilfe schaffen.

Wie schon gesagt, ich habe meine persoenliche Sicht der Dinge und ich sehe sie zumindest ansatzweise bestaetigt, genauso wie meine persoenlich gezogenen Konsequenzen.
Wenn das alles so gewollt und gewuenscht ist, dann ist das fuer mich in Ordnung.


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RE: Neue Märklin Decoder - Warum? (BR23, BR39 usw.)

#17 von Udo Nitzsche , 05.11.2009 08:44

Zitat von Muenchner Kindl

Wenn Maerklin eine Richtung einschlaegt, die ESU- Tams- und Kunden anderer Digitalspezialisten ausschliesst oder irgendwie benachteiligt dann wird werden sich Verbreitung und Marktanteil in Grenzen halten.
Wenn das so gewollt ist habe ich kein Problem, ausser vielleicht ein Verstaendnisproblem, dachte ich doch immer, dass ein Hersteller moeglichst viel verkaufen muesse...



Verbreitung und Marktanteil wird sich durch die CS2, die "alles" kann - also mfx (im Original! - keine "Kopien" wie m3 oder M4), MM1 & MM2, DCC - (und vielleicht noch mehr können wird, d. h. inkl. SX) eher erhöhen - meine Meinung...

Märklin-Loks fährt man dann mit mfx (im Original) und Loks anderer Hersteller mit DCC (wenn nicht gerade so ein dämlicher Kastrat-Decoder wie bei Roco-Loks eingebaut ist, der nur MM kann).

Mal 'ne Frage: Hat eigentlich schon mal jemand die BR 23 mit einer "unverbastelten" CS1 getestet?


Gruß aus Berlin
Udo

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RE: Neue Märklin Decoder - Warum? (BR23, BR39 usw.)

#18 von Murrrphy , 05.11.2009 08:50

Zitat von Udo Nitzsche
Mal 'ne Frage: Hat eigentlich schon mal jemand die BR 23 mit einer "unverbastelten" CS1 getestet?


Noch nicht, kommt in den nächsten Tagen.


Viele Grüße
Achim



 
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RE: Neue Märklin Decoder - Warum? (BR23, BR39 usw.)

#19 von kaeselok , 05.11.2009 08:52

Zitat von ChristianS
Märklin bestimmt die Schnittstelle! Wenn ESU und Andere Dekoder dafür bauen die nicht funktionieren, dann sollte man an diese Hersteller treten und Nachbesserung fordern.



Hallo Christian,

nun, dann haben wir zu diesem Thema unterschiedliche Standpunkte. Das ist auch ok, damit kann ich leben.

Womit ich nicht leben kann:

Es gibt diese Schnittstelle. Auch bei anderen Herstellern. Dort baue ich Decoder x von Hersteller y ein und die Lok fährt und ich kann Funktionen schalten. Die Decoder unterscheiden sich trotzdem und zwar, wie gut der Decoder auf den Motor abgestimmt werden kann.

Ich habe bei Märklin bereits angefragt und um Klärung gebeten. Bislang keine Antwort (obwohl ich in der Vergangenheit ein anderes Antwortverhalten von M. gewohnt war). Und ich schreibe meine Anfragen höflich und sachlich.

Wenn sich herauskristalisiert, dass Deine Sicht der Dinge mit Märklin überein stimmt, d.h. die wirklich diese Schnittstelle beschalten, weil sie den Innovationstakt vorgeben, dann ziehe ich daraus meine Schlüsse ....

Ich MUSS nicht Märklin kaufen.

Und das sagt jemand, der vor kurzem 400 Loks überschritten hat ...
(nicht alle von der Tante ... ops: )


Viele Grüße,

Kalle


 
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#20 von MatthiasW , 05.11.2009 08:53

Zitat
Mal 'ne Frage: Hat eigentlich schon mal jemand die BR 23 mit einer "unverbastelten" CS1 getestet?



jo, ich hier. Was soll ich sagen, läuft, tut, macht, keine Probleme damit. Genauso die BR 39 mitdemselben Decoder, laufen alle beide problemlos

Gruesse
Matthias


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RE: Neue Märklin Decoder - Warum? (BR23, BR39 usw.)

#21 von Muenchner Kindl , 05.11.2009 09:13

Hallo nochmal (und dann klinke ich mich hier aus)

Zitat
Verbreitung und Marktanteil wird sich durch die CS2, die "alles" kann - also mfx (im Original! - keine "Kopien" wie m3 oder M4), MM1 & MM2, DCC - (und vielleicht noch mehr können wird, d. h. inkl. SX) eher erhöhen - meine Meinung...



Deine Meinung in allen Ehren aber wie soll sich der Marktanteil eines Systems erhoehen, wenn ich es an die Hardware eines einzigen Herstellers binde und damit einen grossen Teil der zum Teil sehr treuen Kundschaft vergraule?

Schau mal z.B. richtung Grundig, die haben mit V2000 die Richtung vorgegeben... ob diese Richtung auch von Maerklin gewuenscht ist?

Dennoch hoffe ich, dass Du Recht hast und ich nicht


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RE: Neue Märklin Decoder - Warum? (BR23, BR39 usw.)

#22 von knetsch ( gelöscht ) , 05.11.2009 09:14

Ich verfolge diese Diskussion als Neuling und muss sagen, wenn ich mir die Märklin Digital Probleme der Vergangenheit ansehe, und die jetztige Politik, dann verstehe ich wieso die Insolvenz anmelden mussten.
Mit mfx betreibt Märklin eindeutig ein eigenes geschlossenes Format und das führt zwangsläufig zu weniger Marktanteilen.

Als gutes Beispiel dient MAC und PC. Der Mac ist längst ausgereift und hat ein absolut stabiles System. Doch der PC war für alle Hersteller offen und hat den Markt erobert. Apple stand 1982 unter 2% Marktanteil kurz vor der Pleite! Mit OS X kam dann eine gewisse Öffnung, zwar nicht für Hersteller aber für Open Source Module und der Kern des Systems "Darwin" steht als Open Source im Internet. Die Verkäufe stiegen und der Marktanteil lag bald bei 3%. Alle neueren Macs haben Intel Prozessoren und sind Dual Boot fähig. Dami kann Linux und Windows parallel installiert werden oder halt virtualisiert werden. OS X 10.6 beinhaltet sogar den Microsoft Exchange Server Standard und Samba. Der Anteil liegt heute bei über 5% und steigt.

Windows Vista hingegen hat viele PC Benutzer in das Apple Lager getrieben.

Langer Rede kurzer Sinn:
Offene Standards und fehlerfreie Auslieferung sind ein Garant für Erfolg. Alle Dekoder sollten fehlerfrei ausgeliefert werden. Und statt mfx wäre ein DCC+ mit Abwärtskompatibilität sicher besser gewesen. So hätte man eine eigene Schicht oberhalb von DCC gehabt und wäre trotzdem DCC kompatibel geblieben, wo DCC doch heute der Defakto Standard ist.
Beim durchlesen vieler dieser Threads, frage ich mich auch schon ob ich nicht auf das falsche Pferd gesetzt habe und mit der Konkurrenz besser gefahren wäre...

MfG
Pascal


knetsch

RE: Neue Märklin Decoder - Warum? (BR23, BR39 usw.)

#23 von kaeselok , 05.11.2009 10:16

Hallo Pascal,

bei mir steht noch eine echte Apple Lisa daheim und trotzdem muss ich Dir sagen: Computer und Modellbahn kann man nicht wirklich vergleichen.

Ist aber auch IMHO nicht nötig wenn man sich an gewisse "Standards" halten würde.

ICH bin ja bereit Märklin Loks zu kaufen. Nur wenn ich dann sehe, dass Fremddecoder nicht oder nur mit Aufwand in den Loks laufen, dann habe ICH auf das falsche Pferd gesetzt!

Das ist meine Erkenntnis der letzten Monate.

Die SDS-Diskussion lassen wir hier mal weg, obwohl die ja eng mit dem Thema "Decoder" verflochten ist ...


Viele Grüße,

Kalle


 
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#24 von kaeselok , 05.11.2009 10:18

Ach ja, ich wollte nur noch eines sagen:

Märklin kann ja auch anders. Die Trix-Schiene wird ja "Standard-Kompatibel" bedient, d.h. da laufen Brot und Butter Decoder der gemeinen Mitbewerber (meist) ohne Probleme.


Viele Grüße,

Kalle


 
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RE: Neue Märklin Decoder - Warum? (BR23, BR39 usw.)

#25 von Schwanck , 05.11.2009 11:02

Moin,

das ist eine interessante Diskussion; allerdings werden einige Randbedingungen nicht gesehen. Im H0-Bereich ist Märklin der einzige Komplettanbieter des Mittelleitersystems und damit von der großen Zweileiterwelt isoliert, man spricht von der Märklin-Insel. Dies ist nun schon seit über 50 Jshren so und es ist für mindestens 50 Jahre für Märklin sehr gut gegangen. Seit gut 15 Jahren spielt Modellbahn in einer digitalen Welt und Märklin hat wieder auf das Inseldasein gesetzt. Es hat lange gedauert bis sie begriffen haben, daß diese Insel im Zweileterbereich nichts taugt (in Spur 1 sind Triebfahrzeuge mit mfx Decodern praktisch unverkäuflich, denn hier ist DCC-Land). Das hat man wohl in Göppingen begriffen, was die CS2 beweist. Wie schwierig allerdings der Spagat im H0-Zweileiterbereich ist, zeigt sich bei der Marke Trix. Wenn man in Göppingen weiter auf eine ungenormte 21er Schnittstelle setzt, wird man dort nicht bestehen können. Es kann nicht sein, dass man Loks ohne Decoder mit der 21er ausliefert dann aber handelübliche "Fremd"-Decoder versagen, die ein Kunde einsetzen möchte, dieser wird bei der Konkurenz wohl besser bedient.

Tschüss

KFS


Tschüss

K.F.


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