RE: Empfehlenswertes Spur-0-Gleissysten

#1 von Redundant , 10.11.2011 19:49

Hallo,

vor ein paar Tagen kam ich auf die Idee, in meinem großen Kellerraum (3,85 x 9,85 m) eine Anlage in Spur 0 anstatt der weitgehend fertig geplanten H0-Anlage zu bauen bzw. erst einmal zu planen. Die erste Frage, die sich mir erst einmal stellt ist: Gibt es Gleissysteme die besonders empfehlenswert sind, bzw. die besonders weit umgangen werden sollten?

Das Thema der Anlage soll eine kleine Industrie-/Hafenbahn sein. Vom Hafen selbst soll maximal die Kaimauer des Hafenbeckens zu sehen sein, um der Anlage einfach mehr Raum bieten zu können (ist ja eventuell für Gleisgeometrie und Weichen wichtig).

Gibt es sonst noch Dinge zu beachten?

Wie hoch ist eigentlich eine Durchfahrtshöhe in Spur 0, die ein Zug braucht, um kontaktfrei unter einer Brücke durchzukommen?

Viele Grüße,
Thorsten


Die vorangegangenen Zeilen sind als Denkanstoß zu verstehen – nicht als Belehrung, Provokation oder was auch immer bösartige Menschen da hineininterpretieren könnten.
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RE: Empfehlenswertes Spur-0-Gleissysten

#2 von Stromstossschalter ( gelöscht ) , 10.11.2011 21:55

Kommt drauf an, wie realistisch das Ganze werden soll.

Für Radien ca. 350mm nehme ich alte Fallergleise, für Radien ca. 600mm Gleise von ETS. (Straßenbahn und Kleinbahnbetrieb)

Für alles Andere sind die Gleissysteme von Lenze, Code? und Peco Code 143 geeignet. Beide lassen sich relativ gut zu-
sammen kombinieren wegen gleich hohen Schienenprofil, allerdings ist die Färbung und Schwellenabstand des Schwellen-
bandes unterschiedlich.

Dann gibt es noch diverse Eigenbausysteme wie z.B. hier.

Redundant schrieb:

Zitat
Wie hoch ist eigentlich eine Durchfahrtshöhe in Spur 0, die ein Zug braucht, um kontaktfrei unter einer Brücke durchzukommen?


Minimalst sind 10cm nötig, mit Fahrdraht oder einem hohen Schlot auf einer Dampflok sollten schon 13cm Lufthoheit zur
Schienenoberkante vorhanden sein.

Grüße
Martin

P.S.: Peco bezieht man z.Z. günstiger von der Insel trotz 20% Umsatzsteuer.


Stromstossschalter

RE: Empfehlenswertes Spur-0-Gleissysten

#3 von Redundant , 10.11.2011 22:34

Hallo Martin,

danke für die Infos. Die helfen mir massiv weiter (ausdrücklich ohne jeglichen ironischen Unterton zu lesen). Das wird mir deutlich helfen, meine Spur-0-Anlage zu planen!

Viele Grüße,
Thorsten


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RE: Empfehlenswertes Spur-0-Gleissysten

#4 von Jürgen (S) , 11.11.2011 10:28

Hallo Thorsten und Mitleser ...
Viele deiner Fragen kannst du bei den NEM Normen finden...

1
 
http://www.morop.org/de/normes/index.html
 


Martin baut ja viel mit Strassenbahnen - da kann man schon kleinere Radius verwenden -aber für Otto Normalverbraucher sollte man nicht unter R800 gehen -sonst bekommst du schon Probleme mit langen 2 achsigen Polawagen (oder eben Gelenkachsen einbauen ).
mfG
Jürgen(S)


 
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RE: Empfehlenswertes Spur-0-Gleissysten

#5 von cargo ( gelöscht ) , 11.11.2011 10:35

Hi!

Ich bin aus Gründen der Verfügbarkeit nach den Einstieg beim Lenz-Gleis geblieben.

Lenz-R1, also 914mm kann man noch mit Schraubenkupplungen befahren, sogar 4-achsige Güterwagen:


Lange Personenwagen werden so gekuppelt aber sicher mehr durchlaufen.

Grüße
Torsten


cargo

RE: Empfehlenswertes Spur-0-Gleissysten

#6 von Jürgen (S) , 12.11.2011 11:15

Hallo Torsten ( und Mitleser )
im Prinzip das gleiche bei meiner MOB Anlage -auch wenn ich das meiste mit Flexgleisen gemacht habe -so ist R1 als Norm bei meiner Anlage als minimum -mit Ausnahme der Abstelbahnhöfe da da viel Lima und Rivarossi Weichenmaterial verbaut wurde .
Da ich hauptsächlich mit " Ganzzüge " fahre ,bin ich auch nach und nach auf Schraubenkupplung umgestiegen und die meisten Zugpaare bemeistern die Radiusvorlage -indem die Kupplung etwas "locker" ist (also nicht gespannt ) - das konnte aber beim zurückstossen ein unfreiwilliges entkuppeln als Folge haben .
Deshalb ist jeweils auf einer Seite der Wagen ein Karabinerhaken eingebaut und auch das Problem war gelöst :

mfG
Jürgen(S)


 
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RE: Empfehlenswertes Spur-0-Gleissysten

#7 von Bügelfalte ( gelöscht ) , 12.11.2011 11:53

Hi Thortsen,

ich nehme das Pecogleis Code 124 anstatt Code143.
Bei Code124 gibt es auch Bogenweichen Y-Weiche und eine Kreuzungsweiche.
Dies gibts bei Code143 nicht.

Wenn du aber lieber ein Selbstbaugleis benutzen möchtest, die gibts bei der Fa. Wenz.

Wir benutzen auf unseren Modulen entweder das Pecogleis oder das Lenzgleis.
Die Bogenradien sind 2m ....

gruß
Egbert


Bügelfalte

RE: Empfehlenswertes Spur-0-Gleissysten

#8 von Redundant , 12.11.2011 17:04

Moin,

danke für die Infos! Je mehr ich mich mit Spur 0 beschäftige, desto mehr bekomme ich den Eindruck, dass H0 dem Wesen nach doch eher noch Spielzeug ist, währen Spur 0 eine richtige "Männerspurweite" ist!

Mein erster Entwurf war nur mal, um ein Raumgefühl zu bekommen, was auf der gegebenen Grundfläche geht, und was nicht. Die eirige Flexgleis-Kurve links habe ich später durch eine komplette R10-Kurve ersetzt.

Auf der Suche nach Inspiration bin ich übrigens heute über eine Anlage gestolpert, bei der mir vor Begeisterung der Mund offen stehen geblieben ist: Klick!

Nach 20 Jahren Modellbahnabstinenz wird sowas für mich natürlich nur ein Leuchtturm/eine Navigationshilfe sein, ohne dass ich ein derartiges Niveau jemals erreichen könnte. Aber zur Orientierung allemal gut!

Viele Grüße,
Thorsten

PS: Das scheint eine Anlage von Josef Brandl zu sein. Jetzt wundert mich gar nichts mehr!


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RE: Empfehlenswertes Spur-0-Gleissysten

#9 von Barmer Bergbahn , 14.11.2011 08:59

Zitat von Redundant


Auf der Suche nach Inspiration bin ich übrigens heute über eine Anlage gestolpert, bei der mir vor Begeisterung der Mund offen stehen geblieben ist: Klick!

Nach 20 Jahren Modellbahnabstinenz wird sowas für mich natürlich nur ein Leuchtturm/eine Navigationshilfe sein, ohne dass ich ein derartiges Niveau jemals erreichen könnte. Aber zur Orientierung allemal gut!



Guten Morgen,

befremdlich finde ich an dem zuvor genannten Link, dass der liebe Herr Bertelsmann dort als "Erbauer" genannt wird. Das ist er aber mitnichten, sondern die Anlage entstand durch den uns allen bekannten Josef Brandl, was auch das extrem hohe Niveau der Anlage in ein verständlicheres Licht rückt. Zudem entstanden nahezu alle Gebäude als Prototyp bei MBZ, wo heuer jeder diese schönen Karton-Bausätze erstehen kann. (http://www.mbz-modellbahnzubehoer.de/)
Um nicht missverstanden zu werden: Herr Bertelsmann hatte sicherlich seinen Anteil an der Anlage. Er war Auftraggeber und folglich auch per Definition der Bauherr, wenn man es so ausdrücken mag. So hat er beispielsweise intensiv und akribisch Originalquellen gesucht und ausgewertet und somit eine wertvolle und fast schon wissenschaftliche Arbeit geleistet. Auch soll er (zumindest stand es so in der Miba) den Unterbau selbst angefertigt haben, nachdem er zuvor entsprechende Workshops besucht hat. Kurzum: Inspirator, Geldgeber und nicht unerheblich beteiligt war er sicher, der künstlerische Akt erfolgte jedoch aus der Hand des Josef Bradl, was man eigentlich schon erwähnen sollte, denke ich.


Viele Grüße zum Wochenstart,
Christian

P.S. In der Reihe "Superanlagen" der Miba wurde die Anlage übrigens detailliert vorgestellt.

http://www.verkehrswesen-antiquariat.de/...tails_7249.html


Liebe Grüße
Christian



"Solange es Schlachthäuser gibt, wird es auch Schlachtfelder geben." (Tolstoi)


 
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