RE: Pwg pr 14 in Österreich (10)

#3151 von wolferl65 , 13.10.2021 17:02

Servus Karl,

genauso fad, wie motivierend wieder einmal . Zum Start meiner Bastelsaison genau das richtige, um sich stets die bei Dir gezeigten Sorgfalt und Ambition vor Augen zu halten, wenn die eigene Ungeduld mal wieder mit den Hufen scharrt...

Gruß aus der Wüste nach Akribien
Wolferl


Projekt Gleiswüste freut sich auf Euren Besuch: https://www.stummiforum.de/viewtopic.php?f=64&t=157926


notbremse hat sich bedankt!
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Pwg pr 14 in Österreich (12)

#3152 von notbremse , 15.10.2021 14:56

.

Der Fluch der Akribik, Teil 366


Preußische Immigranten in Österreich, Teil 12


Letzte Woche ist ein Paket eingelangt. Darin war das hier:





0,1 Millimeter Polstyrol!

Ein phan-tas-ti-scher Tipp, den ich > diesem besonders netten österreichischen Modellbahnforum verdanke. Herzlichen Dank nach Wien!

Dieses Material hat einen enormen Vorteil und einen enormen Nachteil. Der Vorteil ist, es ist nur 0,1 Millimeter dünn. Der Nachteil ist, es ist nur 0,1 Millimeter dünn.

Der Vorteil dieser geringen Materialstärke liegt auf der Hand: man kann damit Bleche, Bretter oder Profile nachbilden, die beim Vorbild kaum einen Zentimeter dick sind. Türprofile oder Sesselleisten zum Beispiel.

Der Nachteil ist, das Zuschneiden und Kleben dieses hauchdünnen Materials ist ein bisschen tricky. Entlang eines Lineals zuschneiden? Wollte mir zunächst nicht gelingen. Es schlüpfte einfach unter dem Lineal davon. Also fixierte ich es mit Klebestreifen. Und die Menge des Klebers will wohldosiert sein, wenn man diese Platten auf einen unebenen Untergrund klebt. Erwischt man zu viel Kleber, wird die Oberfläche nicht plan, sondern die dünne Platte wird weich und nimmt die Form des Untergrundes an. Auf einer Evergreen-Bretterplatte benahm sich dieses Material wie ein Decal, das man mit Weichmacher bepinselt hat: ein wenig zu viel Essigesther, und es schmiegte sich in die Fugen der Bretterplatte und bekam seinerseits Fugen.

Hier eine Zwischenwand für den Pwg Pr 14 mit abgebauter Kanzel:





Der Türrahmen ist 0,25 Millimeter stark, das Türblatt, die Sesselleisten und die senkrechten Wandleisten sind 0,1 Millimeter stark. Die Trägerplatte ist eine Bretterplatte von Evergreen.

Während die Sesselleisten (unten) und die senkrechten Wandleisten (rechts und links) recht brauchbar gelungen sind, kann man auf dem Foto deutlich erkennen, dass ich das Türblatt mit dem Kleber zu sehr aufgeweicht habe, weshalb es Fugen bekam. Einmal öfter gilt: ganz ohne Übung geht’s nicht.

Für mich ist das Material jedenfalls eine ganz erfreuliche Neuerung. Denn das mit der Übung, das kriege ich schon noch hin. Mal sehen, was sich mit diesen hauchdünnen Platten noch alles anstellen lässt…

Euer Karl

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RE: Pwg pr 14 in Österreich (12)

#3153 von Viktor , 15.10.2021 18:02

Hallo Karl,

ich bin ja noch mit dem Verarbeiten von 19 mm Spanplatten beschäftigt und von filigranem Modellbau noch Jahre entfernt. Aber gerade deswegen traue ich mich mal hier ganz naiv zu fragen: Warum verwendest du nicht "normales" Papier. Es hat auch etwa 0,1 mm Dicke. Und lässt sich viellecht einfacher verarbeiten ...

Lieber Gruß
Viktor

PS: Wenn es Dir mal total langweilig wird und Du absolut nicht weißt, was Du tun könntest ... ich hätte da eine Idee: Ein Video das Deine tollen Güterwagen zeigt, wie sie über die tolle Brücke (durch die Gleiswüste) fahren ... :-)


Und hier geht´s zu meinem Italien ...
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RE: Pwg pr 14 in Österreich (12)

#3154 von yogibaer , 15.10.2021 21:13

Hallo Karl,
0,1mm Polystrol habe ich auch schon von Immergrün verarbeitet.
Entweder warten bis der Kleber fast schon verdunstet ist oder mit Klarlack kleben.

Grüße
Jürgen
Der gar keine Ahnung von den Unterschieden der Preußischen Immigranten hat aber deine Bautätigkeiten jede Woche still bewundert.


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RE: Pwg pr 14 in Österreich (12)

#3155 von Badenbahner , 16.10.2021 11:10

Sapperlott, schon wieder Karlfreitag gewesen, wie die Zeit rennt.

Leute ich prophezeihe euch: eines Tages klebt unser verehrter Meister der Akribik seine vorbildgetreuen Modelle aus einzelnen Atomen und Molekülketten zusammen!

Gruß
Marco


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RE: Pwg pr 14 in Österreich (12)

#3156 von St. Goar , 17.10.2021 12:42

Hallo Karl,

vielen Dank für die Einladung. Wenn du mal nach Bielefeld kommen solltest, bis du auch bei mir herzlich eingeladen.
Ich wäre gerne in den Raum Eisenerz gefahren. Da war ich mal als Student in Präbichel (Unterkunft im Präbichelhof). Von dort haben wir Exkursionen nach Eisenerz, Donawitz, Leoben und Judenburg unternommen. Thema war die Frühindustrialisierung. Die Erzbergbahn war damals noch auf der Bergstrecke in Betrieb. Unvergessen die Dieselloks mit den Erzwagen auf der Steilstrecke.

Bei Urlaubsziel muss die Partnerin ja einverstanden sein. Da haben wir uns dann auch den Ossiacher See geeinigt.

Deine Görtschitztalbahn wäre ich auch gerne mal gefahren. Nur im Geiste war ich da bisher unterwegs. Deine Geduld und Akribie bei Anlagenbau ist erstaunlich. Dabei würde ich so gerne die Landschaft um die Brücke in Vollendung sehen. So gibt es Dinge, auf die ich mich in ferner Zukunft noch freuen kann.

Weiter viel Erfolg beim Anlagen- und Waggonbau.


Gruß aus Bielefeld

Gerhard




 
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RE: Pwg pr 14 in Österreich (12)

#3157 von notbremse , 17.10.2021 19:21

@ Viktor: Papier und Polystyrol haben recht unterschiedliche Eigenschaften. Diese Eigenschaften genauer zu erkunden habe ich vor. Das darf auch ruhig mal "in die Hose gehen". Man kann zumindest jetzt schon sagen, dass Polystyrol mit Polystyrol so verschweißt werden kann, dass man keine Trennlinien sieht. Der Essigesther hat - im Gegensatz zu anderen Klebern - nahezu null Materialstärke. Das dünne Polystyrol ist auch weniger steif als Papier.
Aber du hast recht, bei der hier gezeigten Türe wäre es mit Papier sicherlich einfacher gewesen. Aber es geht mir eben einstweilen noch nicht um eine schöne Türe, sondern nur darum: Was kann dieses hauchdünne Polystyrol und was kann es nicht?
Das mit den Videos lasse ich mir noch durch den Kopf gehen... Aber nicht bevor die Dienstwagen fertig sind!



@ Jürgen: Da ich den Kunststoff nach Möglichkeit schweißen will, übe ich jetzt das "fast schon verdunstet". Klarlack wäre natürlich auch eine Möglichkeit. Hast du das schon einmal an größeren Flächen versucht? Zum Beispiel einen Wagen mit Bretterwänden hauchdünn "verblechen"?

@ Marco: Aha, deswegen stehen bei mir im Hobbyraum neuerdings immer ein paar Herrschaften eines bekannten Schweizer Kernforschungszentrums rum und flüstern geheimnisvoll...



@ Gerhard: Vielen Dank für die nette Einladung! Und was die Landschaft um die Brücke betrifft, so ist dieser Wunsch ein wenig verwandt mit Viktors Wunsch nach Videos bzw. meiner Meinung nach eine wesentliche Voraussetzung für Videos. Ich will ja nicht bloß eine belebte Holzwüste zeigen. Mal sehen, was ich nach meiner kleinen Güterzuggepäckwagenserie als nächstes anstelle...

Liebe Grüße

Euer Karl


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RE: Pwg pr 14 in Österreich (12)

#3158 von yogibaer , 17.10.2021 21:27

Zitat von notbremse im Beitrag #3157

@ Jürgen: Da ich den Kunststoff nach Möglichkeit schweißen will, übe ich jetzt das "fast schon verdunstet". Klarlack wäre natürlich auch eine Möglichkeit. Hast du das schon einmal an größeren Flächen versucht? Zum Beispiel einen Wagen mit Bretterwänden hauchdünn "verblechen"?

Liebe Grüße

Euer Karl


Hallo Karl,
ich habe das früher für meine Feuerwehr Eigenbaumodelle verwendet. Aber nicht in so großen Flächen wie einer ganzen Aufbauwand. Bei den Bretterfugen sehe ich die Gefahr das dort der Klarlack herausquellen kann und die Fugen zusetzt. Da würde ich eher weiter mit der Verdunstungsmethode experimentieren. Durch den späteren Farbauftrag hast du bestimmt auch noch eine zusätzliche Klebewirkung.
Den Kleber würde ich immer auf das dickere Material auftragen und die dünnen Streifen dort aufkleben.

Falls die Versuche mit dem 0,10mm scheitern würde ich vielleicht mit der nächsten Stärke von 0,13mm experimentieren. Da machen die 10tel Millimeter schon etwas aus.

Viel Erfolg
Jürgen


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Pwg pr 14 in Österreich (13)

#3159 von notbremse , 22.10.2021 14:56

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Der Fluch der Akribik, Teil 367


Preußische Immigranten in Österreich, Teil 13


Irgendwie fühle ich mich ein bisschen schuldig. Schuldig daran, dass die Eisenbahn ständig Marktanteile an den Straßenverkehr verliert.

Die Mitzi ist nämlich in die Bezirkshauptstadt gefahren, also nach St. Veit. Mit dem Bus. Sie wollte unter keinen Umständen mehr auf den Görtschitztal-Express warten. „Zwa Wochn is do ka Zug mehr gfoan – zwa Wochn! I binninit teppat, dos i do noch a lei a Sekundn af an Zug woat!”, rief sie und bestieg den Bus. [Zwei Wochen lang ist hier kein einziger Zug gefahren – zwei Wochen lang! Ich bin ja nicht dämlich, dass ich da auch noch eine einzige Sekunde auf einen Zug warte!]

O.k., ich gebe es zu: das ist kein Service am Kunden. Das gehört geändert. Mal sehen, ob sich mit dem nächsten Fahrplanwechsel etwas machen lässt. Denn nicht nur die Mitzi will öfter Zug fahren, sondern auch mein Enkel.

Die letzten beiden Wochen fand ich fürs Fahren tatsächlich keine Zeit, ich wollte das Gepäckwagen-Projekt vorantreiben. In den letzten Tagen war ich mit meinem vormals preußischen Pwg wieder seeeeehr beschäftigt, und wieder sieht man kaum Fortschritte:





Die Zwischenwände sind eingebaut, sämtliche Messingteile wurden brüniert, der Wagenkasten ist innen gestrichen und außen grundiert, das Dach ist außen grundiert und innen gestrichen, die Zettelkästen sind drauf und die Böden sind drin.

Diesmal habe ich die Böden nicht aus Polystyrolplatten selbst geritzt und bemalt, sondern ich habe welche von Moebo geordert:





Diese Böden lassen sich mit dem Cutter hervorragend verarbeiten und sehen sehr realistisch aus. Dass sie mir auf Grund der dunklen Farben einiger Bohlen ein wenig feucht wirken wie nach einem Regen, tut dem keinen Abbruch. Das ist nichts, was man nicht mit heller Staubfarbe in Minutenschnelle dem subjektiven Geschmack anpassen kann. - Diese Böden verdanke ich übrigens einem Tipp, den ich im Modellbahnfrokler-Blog gefunden habe. – Vielen Dank an Ermel!

Unter diesen dünnen gelaserten Böden gibt es kleine Hohlräume. Ich habe dies genützt und diese Hohlräume mit feinem Bleischrot aufgefüllt. Der Wagen hat dadurch etliche Gramm an Masse gewonnen.

Die Tür der Zwischenwand habe ich inzwischen durch eine solche aus Papier ersetzt. Dabei offenbarten sich im Vergleich zum Polystyrol folgende Unterschiede:

  • Polystyrol braucht mehrere Anstriche, bis die Farbe deckt. Unbeschichtetes, unbehandeltes Papier säuft Farbe und die Farbe erreicht ihren endgültigen Farbton oft schon beim ersten Anstrich.
  • Die Farbe ändert die Form des Polystyrols nicht. Ist hingegen das Papier nicht vollflächig geklebt und wird es nur einseitig gestrichen, wellt es sich.
Meine persönliche Konsequenz daraus ist, dass ich zum Abdecken von Bretterstrukturen künftig Papier nehme, ABER: das Papier wird dann zuerst beidseitig in Cyanacrylatkleber getränkt und über Nacht getrocknet. Dann wird es lackiert und dann erst zugeschnitten und aufgeklebt. Damit sollte sichergestellt sein, dass es sich wie Kunststoff benimmt, kaum mehr saugt und sich durch das Lackieren nicht wellt.

Sind dagegen Feinheiten auf glatten Polystyrolwänden darzustellen, gebe ich dem hauchdünnen Polystyrol den Vorzug, da dieses keine Vorbehandlung braucht und mit Essigester sekundenschnell verschweißt werden kann.

So, jetzt aber Schluss für heute, ich muss aufhören. Ich höre von Ferne den Postbus zurückkommen…

Liebe Grüße

Euer Karl

.


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zuletzt bearbeitet 22.10.2021 | Top

RE: Pwg pr 14 in Österreich (13)

#3160 von Viktor , 22.10.2021 15:15

Hallo Karl,

danke für Deinen aufschlussreichen Vergleich von Papier vs Polystyrol! (Da werde ich in ca. 10 Jahren einige Experimente weniger durchführen müsen.)

Lieber Gruß
Viktor

PS:

Zitat von notbremse im Beitrag #3159
Mal sehen, ob sich mit dem nächsten Fahrplanwechsel etwas machen lässt.

Mit solchen Formulierungen könnterst Du in der Politik durchaus Karriere machen ...


Und hier geht´s zu meinem Italien ...
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Pwg pr 14 in Österreich (14)

#3161 von notbremse , 29.10.2021 16:17

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Der Fluch der Akribik, Teil 368


Preußische Immigranten in Österreich, Teil 14



Geheimfächer für den Ballast und Magnetverschlüsse fürs Dach


„So a blede Wabm, ab blede!“ [So ein blödes Weib, ein blödes!] Der Franz war hellauf empört über Mitzis vermeintliche Einfalt. Mitzi hatte nämlich beim Friseur erzählt, dass ihr in der Eisenbahn eine Haarnadel zum Plafond geflogen war. Ob dieses Hexenwerkes schwor sie sich, nie mehr in einen Eisenbahnwagen einzusteigen. Und diese Geschichte hatte sich im Ort natürlich rasch herumgesprochen...

Der Franz tat Mitzi allerdings Unrecht, denn mir erscheint diese Geschichte durchaus glaubhaft. Meiner Meinung nach war Mitzi nämlich nicht im Görtschitztal-Express mitgefahren, sondern heimlich in meinen im Bau befindlichen Güterzuggepäckwagen eingedrungen. In diesen Pwg habe ich kürzlich starke Magnete in den Plafond eingebaut. Und wenn Mitzis Haarnadel eine billige Eisennadel war…

Da ich nämlich zugunsten der Zwischenwände und des tiefergelegten Daches einige Haltekrallen entfernen musste, kam mir die kürzlich gewonnene Erkenntnis gerade recht, dass es „in der Bucht“ winzige würfelförmige Neodym-Magnete mit den Maßen 1 x 1 x 1 Milllimeter gibt. Es war natürlich auszuprobieren, ob diese Winzlinge für unsere Zwecke brauchbar sind. Ich klebte versuchsweise vier dieser Magnete in den Wagen, vier weitere ins Dach. Und tatsächlich, sie erwiesen sich als stark genug, das Dach ausreichend fest zu arretieren:





Damit tut sich die Möglichkeit auf, bewegliche Elemente wie z.B. Laderaumtüren von Waggons in bestimmten Positionen festzuhalten, ohne dass sie dadurch ihre Beweglichkeit einbüßen. Voraussetzung ist nur, dass der Magnet mit seiner Materialstärke von immerhin 1 Millimeter versteckt untergebracht werden kann. In Spur Null könnte man damit wahrscheinlich sogar vorbildgetreue Magnetverschlüsse für Schranktüren nachbilden. Auch ihre Wirkung auf Hall-Sensoren wird zu überprüfen sein. Eventuell lassen sich diese kleinen Magneten perfekt versteckt an Rädern oder Achsen auch kleiner Maßstäbe anbringen, sodass man mit ihnen den Sound von Dampfloks synchronisieren kann.

Die Montage der winzigen Magnete war ein wenig tricky, denn ich fand zunächst keine geeignete Methode, die Magnete mit korrekter Polarität in der richtigen Höhe festzukleben.

Folgende Vorgehensweise führte schließlich zum Ziel: je zwei aneinander haftende Magnete werden gemeinsam in die Wagenwand des auf der Seite liegenden Fahrzeuges so eingelegt, dass sie die Wagenwand nach oben hin ein wenig überragen. Unterhalb des unteren Magneten kommt ein kleiner Punkt Stabilit Express. Sekundenkleber geht nicht – es muss ein Kleber sein, der einige Minuten lang braucht, bis er aushärtet. Dann drücke ich das Dach vorsichtig auf die beiden Magneten, sodass der untere der beiden ein wenig tiefer rutscht und der obere damit der Höhe nach in die richtige Lage kommt. Ist der Kleber gut durchgetrocknet und hält der untere Magnet bombenfest, nehme ich den oberen Magneten probeweise ab. Wenn erforderlich, schneide ich ihn los und reinige ihn von Kleberresten. Der obere Magnet kommt dann wieder auf den unteren drauf und erhält obenauf einen winzigen Punkt Superkleber. Anschließend presse ich das Dach auf. Auf diese Weise wird nun der obere Magnet in der genau richtigen Position und mit der richtigen Polarität mit dem Dach verklebt. Ist der Kleber gut ausgehärtet, sollte sich das Dach abnehmen lassen, ohne dass die Magnete sich vom Dach oder von der Wagenwand lösen. Es schadet nun nicht, die Magneten mit etwas zusätzlichem Stabilit Express zu sichern. Klingt ein bisschen kompliziert, ist es auch. Vielleicht hat jemand von euch eine bessere Idee. Mit dieser Methode jedenfalls klebte ich reihum weitere drei Magnete in die Wagenecken ein und erhielt schließlich ein ausreichend fest sitzendes, bei Bedarf aber leicht abnehmbares Dach.

Dann war noch etwas Ballast einzufügen, denn der Wagen war ja seines originalen Ballastbleches beraubt worden und war nun immer noch viel zu leicht. Dies löste ich, indem ich dem Wagen zwei doppelte Wände spendierte, die von außen nicht als solche erkennbar sein werden. In diese „Geheimfächer“ füllte ich mein winziges Bleigranulat und deckte es oben mit Superkleber ab.





Der Wagen bekommt vorerst keine Inneneinrichtung, weil ich weder Pläne noch sonstige Informationen habe, wie die Inneneinrichtung dieser in Österreich umgebauten Wagen aussah. Nicht einmal die genaue Lage der Toilette oder der genaue Standplatz des Ofens ist gesichert. Daher macht derzeit auch eine Beleuchtung wenig Sinn. Sowohl Beleuchtung als auch Inneneinrichtung können dank des abnehmbaren Daches später jederzeit nachgerüstet werden.

Damit für die spätere Beleuchtung genug Platz bleibt, habe ich die Zwischenwände nicht bis oben hin mit Ballast aufgefüllt. Ich kann diese Wände bei Bedarf also ohne weiteres ein paar Millimeter tief ausschneiden. Trotzdem wurde der Wagen durch diese Maßnahme mehr als 20 Gramm schwerer und fühlt sich mit seinen insgesamt 45 Gramm jetzt recht gewichtig an. Als erster Wagen hinter der Lok wird er seine Aufgabe sicherlich auch in engen Radien vor langen Zügen erfüllen, ohne gleich mangels Gewicht zu entgleisen. -

Meine lange Checkliste ist jetzt bereits zu einem großen Teil abgearbeitet. Nun stehen Fenster und Griffstangen sowie kleine Verbesserungen im Bereich der eingefügten Bretterwandelemente auf der Agenda.

------------

@ Viktor: Ich würde niemals in der Politik Karriere machen wollen. Das lohnt sich einfach nicht. Aktuellen Meinungsumfragen unter Volksvertretern zufolge verdienen Politiker niemals genug und sind permanent negativer Kritik durch Opposition, Medien und Staatsanwälte ausgesetzt…



Liebe Grüße

Euer Karl

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zuletzt bearbeitet 29.10.2021 | Top

RE: Pwg pr 14 in Österreich (14)

#3162 von Stiller Mitleser , 31.10.2021 19:14

Hallo Karl,
könnte es sein, dass der Ballast jetzt etwas ungleichmäßig im Wagen verteilt ist? Schon mal probiert ob er nicht vielleicht kippen könnte?


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RE: Pwg pr 14 in Österreich (14)

#3163 von notbremse , 01.11.2021 14:22

Zitat von Stiller Mitleser im Beitrag #3162
könnte es sein, dass der Ballast jetzt etwas ungleichmäßig im Wagen verteilt ist? Schon mal probiert ob er nicht vielleicht kippen könnte?

Der Wagen ist durch diese Maßnahme nicht kopflastig geworden. Die beiden Achsen sind ungefähr gleichmäßig belastet und auch der Höhe nach ist das Blei gleichmäßig verteilt. Da es im "Geheimfach" verklebt ist, kann es auch nicht verrutschen. Da kippelt nix.

Ist ja ein Pwg Pr 14 und kein Mercedes A-Klasse beim Elch-Test...

Liebe Grüße

Karl


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RE: Pwg pr 14 in Österreich (14)

#3164 von Bauzugfahrer Andreas , 01.11.2021 16:51

Hallo Karl,

was bin ich Froh, das mich meine letzten Fahrten nur bis Salzburg brachten. Nicht auszudenken, ich würde bei dir vorbeikommen.
Denn wer weiß schon, ob dein Akribikvirus nicht auch Ansteckend ist. Ich würde ja niemals-nie-nicht Fertig werden.

Wenn ich mir deine Pwg´s so ansehe, drängt sich die Frage auf, ob der komplette Selbstbau nicht einfacher gewesen wäre?

Vielen Dank für den Link zum Bleischrott. Wurde gleich geordert....mit dem 1 kg Gebinde werde ich dann bis zum Lebensende auskommen.
Was macht den der Rest deiner Anlage? Dicke Staubschicht, alles voller Werkzeug und keine freie Fläche mehr frei...?

Alles Gute und bis bald

Andreas


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RE: Pwg pr 14 in Österreich (14)

#3165 von notbremse , 02.11.2021 10:23

Halo Andreas,

gut, dass du so auf deine psychische Gesundheit schaust, indem du nicht weiter nach Süden fährst als bis nach Salzburg. Das machen viele so. Das ist nämlich möglicherweise der wahre Grund, warum die Salzburger viel mehr Touristen haben als die Kärntner...



Der Neubau des Fahrgestelles hätte sich nicht ausgezahlt. Der komplette Selbstbau des Wagenkastens wäre nicht wirklich einfacher gewesen. Die vielen Profile und Nieten an dem Wagen sind ganz schön tricky. Da schnitze ich schon lieber ein paar Fenster und Türen rein und bau eine Zwischenwand neu.

Ein Kilo ist gut. Das reicht für ein ganzes Leben und man kann auch noch was für seine Freunde tun.

Liebe Grüße

Karl


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ESU Mobile Control II

#3166 von notbremse , 05.11.2021 15:52

.

Der Fluch der Akribik, Teil 369



ESU Mobile Control II



Oder: wie hervorragende Techniker mittels irreführender Produktbeschreibungen den Verkauf hemmen können


Also schrieb Andreas der Bauzugfahrer:

Zitat
Was macht den der Rest deiner Anlage? Dicke Staubschicht, alles voller Werkzeug und keine freie Fläche mehr frei...?


Lieber Andreas, auf meiner Bahn wird derzeit heftig gefahren – teils mit, teils ohne meinen kleinen Enkel, aber jedenfalls ohne Staub.

Ich bin dennoch alles andere als gut gelaunt. Ich habe gestern nämlich ein Paket erhalten und ärgere mich seitdem wieder einmal über die meiner Meinung nach höchst mangelhafte Qualität von Marketing aus der Gegend von Ulm.

Ausgelöst haben diesen Ärger folgende (und andere) Zeilen aus der Beschreibung der Mobile Control II auf der ESU Website:

Zusammenspiel
(…) Die ECoS synchronisiert alle Daten mit dem Funkhandregler, sodass Sie keinerlei Daten lokal eingeben müssen. Für Magnetartikel und Fahrstraßen werden selbstverständlich ebenfalls die Namen, Adressen und korrekten Symbole dargestellt. (…)

Loks steuern
(…) Alle wesentlichen Lokeigenschaften wie Lokname, Loksymbol, Funktionstastenbelegung sowie Funktionstastensymbole werden von der ECoS übernommen und korrekt angezeigt. (...)“


Oida!!! (Südostbayrischer Ausdruck höchster Missbilligung...) Das wichtigste Verkaufsargument fehlt hier nicht nur völlig, es wird regelrecht weggeblitzdingst wie von den "Men in Black"!

Die oben zitierten Zeilen mit der undifferenzierten Betonung der Synchronisation haben nämlich (nicht nur) bei mir den Eindruck erzeugt, dass Mobile Control und ECoS alle Daten in der Weise synchronisieren, dass auf ECoS und Mobile Control das gleiche Bild gezeigt wird. Gemeint: wird auf der Mobile Control eine Lok gefahren, dann zeigt die ECoS ebenfalls den Führerstand. Werden auf der Mobile Control Weichen geschaltet, dann zeigt die ECoS ebenfalls Weichen.

Und das hat sich, wie das folgende Foto deutlich zeigt, gestern abends als hanebüchener Unsinn herausgestellt:





Bei ESU ist leider niemand auf die Idee gekommen, in dieser Produktbeschreibung mit für Dummis wie mich ausreichender Deutlichkeit darauf hinzuweisen, dass hier ein ganz entscheidender Produktvorteil besteht, auf den ich - Jahre zu spät - selbst draufkommen musste.

Fährt man nämlich mit der Mobile Control eine Lok, dann werden EBEN NICHT alle Daten „synchronisiert“, wie die zitierte Beschreibung suggeriert, sondern es werden die Lokdaten lediglich INTERN mit der ECoS abgeglichen. Aber eben nicht überall, insbesondere nicht auf dem Bildschirm. Man kann also auf der ECoS ohne weiteres ein von der Mobile Control abweichendes Schirmbild aufrufen. Man kann z.B. mit der Mobile Control eine Lok fahren und mit der ECoS z.B. gleichzeitig Weichen schalten. Nicht nur durch das Mehr an Bewegungsfreiheit, sondern ganz besonders auch durch diese asynchrone Darstellung wird die Mobile Control zu einer idealen Ergänzung für die ECoS.

Die hier so über die Maßen betonte Synchronisation ist aus der Sicht des Benutzers kein Kaufanreiz, weil für Geräte dieser Art und dieser Preisklasse heute eigentlich selbstverständlich. Die Synchronisation tut, was sie soll - sie läuft (fast) unbemerkt im Hintergrund ab.

Und warum ich mich darüber so ärgere? Weil ich, wenn ich das gewusst hätte, nicht letzte Woche EINE Mobile Control bestellt hätte, sondern schon vor drei Jahren mindestens ZWEI.

Also liebe Techniker in Ulm: bevor Ihr weiterhin so missverständliches Zeug schreibt, dass ihr den Verkauf eurer HERVORRAGENDEN Produkte unnötig blockiert, sucht euch doch endlich mal Unterstützung bei Modellbahnern mit rhetorischem Talent und überarbeitet bitte endlich eure Produktbeschreibungen und eure zum Teil hoffnungslos veralteten Anleitungen so, dass entscheidende Produktvorteile endlich einmal erwähnt werden und dass man mit den Bedienungsanleitungen zu Rande kommt, ohne vorher einen Doktorhut auf einer Technischen Universität erworben zu haben!

<aerger-modus>Eh sinnlos, weil das in Ulm garantiert wieder einmal niemand liest</aerger-modus aus >

Falls du dich ebenfalls für dieses Teil interessierst, noch ein kleiner Hinweis:

Im Internet gibt es einige Meinungsäußerungen, die den Eindruck erzeugen, dass die Mobile Control häufig die Verbindung zur ECoS nicht findet und dass dies reine Glückssache sei, zum Beispiel hier. - Nun, ich halte das für Fake News.

Entscheidend ist nämlich, dass man wirklich WARTET, wenn in der Bedienungsanleitung „warten“ steht. Die Mobile Control hat die Eigenschaft, vorübergehend mal einen leeren Schirm anzuzeigen oder gar eine Fehlermeldung, wonach sie die ECoS nicht finden kann. Wer das Gerät daraufhin sogleich hastig einpackt und zurückschickt, der hat sehr wahrscheinlich nicht wirklich gewartet.

Tut man an der Mobile Control in einer solchen Situation einfach gaaar nix und holt sich stattdessen noch einen Kaffee, so wird man nach ein paar Minuten bei der Rückkehr von der Kaffeemaschine zufrieden feststellen, dass die beiden Geräte einander inzwischen gefunden haben und nun einwandfrei und ohne jede Störung miteinander kommunizieren. Und wenn's einmal geklappt hat, klappt's anschließend immer. Bei mir jedenfalls ist es so.

------------

So, genug geärgert, das war’s für diese Woche.

Nun wird gefahren – gefahren – gefahren. Und wenn du wieder einmal in Salzburg bist, lieber Andreas, dann rufst mich an und fährst noch ein paar Kilometer weiter in den Süden, und dann kannst du bei mir mitfahren. Es wird eh höchste Zeit, dass sich einmal ein richtiger Fachmann kritisch ansieht, was ich hier treibe.

Und die Pwg Pr 14? Nun, an denen habe ich diese Woche natürlich emsig weitergearbeitet. Kommende Woche werde ich gerne wieder darüber berichten.

Liebe Grüße

Euer Karl


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zuletzt bearbeitet 05.11.2021 | Top

RE: ESU Mobile Control II

#3167 von cachy , 09.11.2021 15:02

Servus Karl!


Wenn Du schon das Wort "oida" erklären möchtest (musst?), dann solltest Du das entsprechende "Lehrvideo" referenzieren: Das hier!

Ich find's herrlich ...


lg,
Harald


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cachy
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Pwg pr 14 in Österreich (15)

#3168 von notbremse , 12.11.2021 15:28

.

Der Fluch der Akribik, Teil 370


Preußische Immigranten in Österreich, Teil 15



Oida!


Vielen Dank an Harald für seinen Hinweis. Tatsächlich scheint „Oida“ im Wiener Raum ein „Schweizermesser der Sprache“ zu sein. Wenn nicht sogar eine ungeplante Minimalst-Version der Plansprache Esperanto. Wie die der Autorin des von ihm erwähnten herrlichen Videos demonstriert, kann das Wort ungeheuer vielseitig eingesetzt werden. Nicht ausgeschlossen, dass ein der deutschen Sprache nicht mächtiger Tourist mit Hilfe des Wortes „Oida“ und der dazugehörigen Mimik und Intonation sich im Wiener Raum wochenlang problemlos verständigen könnte, ohne auch nur ein einziges anderes Wort verwenden zu müssen…



Ich fühle mich übrigens geehrt, dass sich mit Harald hier ein Modellbauer der Spitzenklasse zu Wort gemeldet hat. Es lohnt sich, seinen Blog mit Muße zu studieren.

Ach ja und das Schrifttum von ESU - Oida! Mein Zorn über die von mir als mangelhaft empfundene ESU'sche Produktbeschreibung ist verraucht. Die Mobile Control tut - dank der mangelhaften Produktbeschreibung weit besser als erwartet - hervorragend ihren Dienst. Dies hat zu vermehrten "Fahrstunden" geführt. Dennoch arbeite ich weiter brav daran, meinen Güterzuggepäckwagenpark weiter zu vervollständigen. Denn ohne Güterzuggepäckwagen kein Güterzug. Außer es handelt sich um eine 52er mit Zugführerabteil im Tender.



Etwas Farbe, Fenster und Griffe


An dem Pwg Pr 14 ist inzwischen wieder eine Menge geschehen, wenn auch wieder fast ohne für den Beobachter augenfällige Fortschritte.

Da der Wagen dazu neigte, sich im Bereich der Laderaumtüröffnung nach innen zu verformen, wurde der Wagenkasten in diesem Bereich mit einer einen Millimeter starken Polystyrolplatte versteift – wieder einmal außen hui und innen, wo’s eh keiner sieht, halt irgendwie anders:




Der Wagenkasten wurde nochmals gespachtelt und nachgestrichen. Auch das Dach hat noch etliche Farbaufträge erhalten:




Die Fenster sind jetzt drin. Wieder habe ich eine transparente Polystyrol-Platte (Weinert) von Hand zugeschnitten. Die Fensterrahmen sind wieder mit Revell Aqua Lederbraun mit dem Pinsel aufgezittertmalt. Nur in den Türen sind die Originalfenster verbaut. Bei den Türfenstern ließ sich der Plastikglanz des Randes durch das Bemalen der Rahmen verbergen. Bei allen anderen originalen Fenstern war dies nicht möglich, sie wanderten in die Bastelkiste.

Schließlich waren noch etliche Griffstangen und die Vorlegestangen in den Laderaumtüren anzubringen. Die Griffstangen an Front und Heck entsprechen bei diesem von den ÖBB umgebauten Wagen noch unverändert jenen der originalen Pwg Pr 14.

Nun fehlen noch die Griffe an den Laderaumtüren und die Türverschlusshaken, dann geht’s ans Finish: eine letzte Lackschicht für den Wagenkasten, Fahrgestell lackieren, beschriften und altern.

Und dann schau‘n wir, was ich als nächstes anstelle…

Liebe Grüße

Euer Karl


.


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zuletzt bearbeitet 12.11.2021 | Top

RE: Pwg pr 14 in Österreich (15)

#3169 von Bauzugfahrer Andreas , 14.11.2021 17:07

Mein lieber Karl,

du sagst Fachmann und meinst mich? Bist du sicher das du da nix durcheinander bringst?
Auf dein Angebot komme ich gerne zurück und werde mich dann bei dir melden, sollte es mich mal wieder nach XASB verschlagen.

Vielen Dank auch für deine Tipps mit der Steuerzentrale. Auch wenn ich selber daraus zur Zeit keinen Nutzen schlagen kann - ich fahre ja mit so einer popeligen Daisy II Zentrale von Uhlenbrock.
Wobei ich mir so einen Bildschirm mit Gleisbildstellpult schon wünschen würde. Aber eben nur ein GBS, keine komplettes Automatikprogramm.

Deine Pwg´s ..... Oida, da machste aber Augen. Klasse gemacht.

Bis bald mal wieder - und bleib Gesund.

Andreas


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notbremse hat sich bedankt!
 
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RE: Pwg pr 14 in Österreich (15)

#3170 von cachy , 16.11.2021 11:02

Mahlzeit!

Zitat von notbremse im Beitrag #3168
.
Vielen Dank an Harald für seinen Hinweis. Tatsächlich scheint „Oida“ im Wiener Raum ein „Schweizermesser der Sprache“ zu sein.



Den Spruch/Begriff muss ich mir dringenst merken!

Zitat von notbremse im Beitrag #3168
.
Ich fühle mich übrigens geehrt, dass sich mit Harald hier ein Modellbauer der Spitzenklasse zu Wort gemeldet hat. Es lohnt sich, seinen Blog mit Muße zu studieren.



Uhhh ... zu viel der Ehre. Herumbastler und Zu-viele-Projekte-anfang-aber-nicht-fertig-Macher trifft es eher ... und wenn ich hier wieder sehe, mit welcher Recherche und "High End-Frokelei" Du hier z.B. einen herrlichen Pwg zauberst ...

Da bleibt nur ein "Oidaaahhhh ..." der Bewunderung!


lg,
Harald


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notbremse und Badenbahner haben sich bedankt!
 
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Pwg pr 14 in Österreich (16)

#3171 von notbremse , 19.11.2021 14:51

.

Der Fluch der Akribik, Teil 371


Preußische Immigranten in Österreich, Teil 16



Lesung aus dem Briefe des Carolus an die Mobaner


Liebe Mobaner, eure Erlösung ist nahe.

Preiset den Herrn, der euch bald vom Anblick der für den Betrachter kaum nachvollziehbaren Fortschritte an dem kanzellosen österreichischen Pwg Pr 14 erlösen wird. Denn die Fertigstellung naht.

Hallelujah, hallelujah, hallelujah!




Noch etwas Farbe, ein paar letzte Griffe und ein paar weiße Buchstaben

Die Griffe und die Türverschlusshaken an den Laderaumtüren sind jetzt angebracht. Der Wagenkasten wurde ein letztes Mal gestrichen.





Und weil die Frage immer wieder in diversen Foren auftaucht: Kann man denn über wasserlösliche Acrylfarben mit lösungsmittelbasierenden Farben problemlos drüberstreichen? Ja, man kann – mit den Farben jedenfalls, die ich verwendet habe, und wenn die unteren Schichten gut durchgetrocknet sind. Habe ich jedenfalls an diesem Wagen versucht. Es ist gut gegangen und nix is geschehen.

Das matte Revell Aqua schwarzgrün, mit dem ich den Wagen ursprünglich gestrichen hatte, erschien mir schließlich doch etwas zu matt und zu hell für einen Wagen, der etwa 1953 umgebaut worden sein dürfte und dessen Lack 1955 zwar verschmutzt sein konnte, aber bestimmt noch nicht stark abgewittert. Ich wollte also eine dunklere Farbe mit einem ganz leichten speckigen Glanz. Also frisch ans Werk und seidenmattes Tannengrün drauf – diesmal Elita Life Color-Farben. Eine lösungsmittelbasierende Airbrush-Farbe mit entsprechend feinen Pigmenten. Ich habe sie – genau wie für den Luftpinsel – etwa 1:1 verdünnt.

Das Fahrgestell ist jetzt ebenfalls ein letztes Mal schwarz lackiert. Der Wagen ist beschriftet. Da ich nur ein einziges Foto habe, auf welchem man die Position der Schrift einigermaßen erahnen kann, habe ich mich an der gegenüberliegenden Seite mit etwas Phantasie nach Fotos ähnlicher Fahrzeuge orientiert. (Wunderschöne Umschreibung von „geschummelt, was das Zeug hält“, nicht wahr?)

Jetzt sind nur noch ein paar Kleinigkeiten auszubessern, die Trittbretter nachzustreichen und das Fahrzeug zu altern.

:-)

Liebe Grüße

Euer Karl


.


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RE: Pwg pr 14 in Österreich (15)

#3172 von Saryk , 22.11.2021 01:19

Dazu nur ein Wort: OIDA!


grüße,
Sarah


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RE: Pwg pr 14 in Österreich (15)

#3173 von Lok522006 , 22.11.2021 01:40

Hallo
Heißt das nicht Gouda?
Ps. Das Wägelchen sieht aus als wäre es vom Mehltau befallen. Kann aber auch an der Überbelichtung liegen.
Höflichst Walther.


Eine Wahrheit kann erst wirken wenn der Empfänger für sie reif ist. CM
Pseudofreudsche Analysen meinerseits belächeln.


 
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Pwg pr 14 in Österreich (17)

#3174 von notbremse , 26.11.2021 15:05

.

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Preußische Immigranten in Österreich, Teil 17



Finish


Die Mitzi ist immer noch nicht zurück, es schneit heftig und es ist Lockdown. Ideale Voraussetzungen eigentlich, sich ungestört der Moba zu widmen. Dennoch kam ich vergangene Woche aus verschiedenen Gründen kaum voran.

Aber immerhin gelang es mir, den zweiten von den ÖBB umgebauten Pwg Pr 14 fertigzustellen.

Zur Tarnung der Stufe im Laderaum erhielt er ein Fahrrad. Wieder ein österreichisches Waffenrad aus einem Ätzblech der tschechischen Firma Davo Model:





Das Foto zeigt unerbittlich, dass die Speichen des Fahrrades zu sehr hervorleuchten und viel zu dick wirken, obwohl sie zum Feinsten zählen, was an geätzten Fahrrädern derzeit erhältlich ist. Ich werde dem gelegentlich abhelfen, indem ich die Speichen mit einer Mischung aus Silber und Schwarz neu streiche. Ich erhoffe mir daraus ein wesentlich dezenteres Aussehen der Speichen.

Fast hätte ich mir das Fahrrad schenken können - allein schon die für österreichische Pwg typische Vorlegestange lenkt schon sehr stark vom unbeleuchteten Innenraum ab:





Und so schaut dieses Wagerl, das um 1955 unter anderem mit den Erzzügen 5361 und 5367 zwischen Hüttenberg und Leoben-Donawitz pendelte, jetzt in meiner Sandwüste aus:





Wieder also ein Pwg fertig. Indes, das ist kein Grund, jetzt die Hände in den Schoß zu legen. Drei Güterzuggepäckwagen gestatten ja gerade einmal vier Güterzüge. Vier? Ja vier. Weil meine 52er einen Kabinentender besitzt und diese Kabinentender im Süden Österreichs durchaus bestimmungsgemäß benutzt wurden, wie zahlreiche Fotos belegen.

Weil aber vier Güterzüge noch keinen sonderlich abwechslungsreichen Betrieb gestatten, liegt auch schon das nächste Fahrgestell eines Pwg Pr 14 bereit. Mit Federpuffern, gefederten „echten“ Kupplungen, mit Bremsauffangschlingen, und bereits ein wenig eingefärbt:





Die weißen Kunststoffplättchen tragen einen Teil der Bremsauffangschlingen.

Und wieder wird’s ein von den beiden bereits gezeigten Pwg Pr 14-Umbauten deutlich verschiedener Wagen. Dazu kommende Woche mehr.

-----

Liebe Sarah: das ist aber nett, OIDE, dass du hier wieder mit dabei bist!

Lieber Walther, du hast gleich zweimal Recht. Erstens ist Gouda meistens genießbar, der Oide manchmal nicht. Zweitens war das Dach des Wagerls recht hell grundiert und der Blitz des Fotoapparats eindeutig viel zu vorlaut. Ich gelobe Besserung!


Liebe Grüße

Euer Karl


.


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RE: Pwg pr 14 in Österreich (17)

#3175 von cachy , 30.11.2021 15:08

Oida!


... fix krass ist der geworden!

Ich glaube, ich muss Dir mal einen Pwg unterschummeln ... vielleicht klappt's und ich habe dann auch so einen schönen!

Kennst Du eigentlich den Umbau-Pwgs vom Fedes? Falls Dir mal fad wird ...


lg,
Harald


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