RE: Stromverbrauch gestern und heute

#1 von Gerd-D , 09.01.2014 09:24

Hallo,

mich bewegen einige Fragen zur Entwicklung des Stromverbrauchs. Elektro/nik-Erfahrene werden vielleicht darüber lachen, Da ich aber wenig selbst darüber weiß, bitte ich um Eure Hilfe:

1.) Wie hat sich der Stromverbrauch bei den Loks entwickelt und gibt es Motorformen mit geringem Stromverbrauch; ist also eine gleichmäßige Verbesserung über die Jahrzehnte zu sehen?

2.) Sind Digitalloks im Analogbetrieb (mit Blindstecker oder automatisch erkennend) besonders sparsam?

3.) Im Digitalbetrieb liegt immer Strom am Gleis. Entsteht allein dadurch ein Stromverbrauch?

Vielen Dank schon mal für die Hilfe
und beste Grüße
Gerd


 
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RE: Stromverbrauch gestern und heute

#2 von Maxjonimus ( gelöscht ) , 09.01.2014 10:20

Zitat von Gerd-D

3.) Im Digitalbetrieb liegt immer Strom am Gleis. Entsteht allein dadurch ein Stromverbrauch?


Theoretisch nicht, da ja kein Stzrom fließt, wenn kein Verbraucher angeschlossen ist. Dein Stromverbrauch im Haus steigt ja auch nicht, wenn Du weitere Steckdosen im Haus verlegst.

Praktisch muss man jedoch beachten:
- Kriechströme
Durch kleine Kriechströme zwischen den beiden Stromleitern (linke/rechte Schiene bei 2-Leiter, Mittelleiter/Schiene bei 3-Leiter) kann auch im Ruhezustand ein sehr kleiner Strom fließen.

- Ruhestrom digitaler Loks
Auch wenn eine digitale Lok nicht fährt und alle Lichter ausgeschaltet sind, fließt durch den Digitaldecoder ein Ruhestrom im Bereich von 10-30mA

- Digital-Booster
Der Digitalbooster, der das Digitalsignal mit entsprechender Leistung versorgt, benötigt auch einen gewissen Ruhestrom, wenn kein Digitalverbraucher angeschlossen ist.

==> Ein Digitalsystem dürfte grundsätzlich erst mal etwas mehr Strom verbrauchen, als eine analoge Anlage.

Aber: Da Digitalstrom teuer ist (nicht der Strom, aber die Booster, um den Digitalstrom bereitzustellen) haben LEDs in der Modellbahnwelt breite Verwendung gefunden. Und die Glühbirnchen haben bisher allein rund 100-200mA Strom benötigt, mit LED liegt der Strombedarf für die Lok bei max. 10mA!

Unterm Strich dürfte daher eine digitale Steuerung sparsamer sein, als eine analoge.


Maxjonimus

RE: Stromverbrauch gestern und heute

#3 von Martin Lutz , 09.01.2014 14:03

Generell ist zu sagen, dass 5polige Motoren (wie z.B. der Märklin HLA) einen besseren Wirkungsgrad haben. Also für die gleiche mech. Leistung einen geringeren Stromverbrauch.
Die Frage ist nur, wie es dann noch mit dem Getriebe steht. Ungenaueres Arbeiten (immer billiger, China), kompliziertere Mechaniken machen diese Ersparnis vermutlich wieder wett.

Decoder in den Loks haben immer einen kleinen Stromverbrauch sobald sie auf dem spannungsführenden Gleis steht, selbst wenn sie nicht fährt und auch keine Beleuchtung eigeschaltet hat. Nur, dieser Ruhestrom bewegt sich vielleicht bei einigen wenigen (oder sogar drunter) mA. Ob die Lok im Digitalbetrieb fährt oder im Analogbetrieb wird kaum einen Unterschied sein.

Heute werden für Beleuchtungszwecke zum Glück LEDs verwendet. Diese sparen, richtig verschaltet, schon einiges an Strom. Das wird aber auch wieder ein Stück weit wieder wett gemacht, wenn die Lok noch Sound hat.

So gesehen ist es ähnlich wie bei den Autos: die moderne Technik spart Energie, was meist durch eine bessere Ausstattung wieder kompensiert wird.

Was man aber auch selber ein bisschen steuern kann? So wenig Energie verbraten mit Vorwiderständen bei LED's. 3 LEDs bitte zusammen mit einem Widerstand Serie schalten und nicht parallel. Einzel LEDs eher mit einer tieferen Gesamtspannung versorgen, damit nicht zu viel am Widerstand verheizt werden muss. LED Schaltungen immer mit einem Brückengleichrichter versorgen, da sonst eine Halbwelle vom Trafo nicht genutzt wird (Vom Trafo kann man sonst nur die halbe Energie entnehmen).

Ja, Relaissteuerungen brauchen natürlich mehr Strom. Wieviel, hängt natürlich vom Steuerungsumfang ab.


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RE: Stromverbrauch gestern und heute

#4 von SAH , 09.01.2014 21:19

Guten Abend Gerd,

in Ergänzung zu den ersten beiden Antworten:
die Stromaufnahme wurde bei leerlaufenden Modellen (d.h. ohne Anhängelast in Form von Wagen) deutlich gesenkt. Dafür kann es aber sein, dass die Stromaufnahme bei gleicher Belastung deutlich stärker ansteigt als bei älteren Ausführungen des selben Modellvorbilds.
Falls Du interessiert bist, könnten folgende Seiten evtl. für Dich interessant sein:
Stromaufnahme als Funktion der Belastung bei konstanter Spannung
Stromaufnahmen als Funktion der Spannung im Leerlauf

Zu Wirkungsgraden stehen folgende Auswahltabellen zur Verfügung:
Wirkungsgrade (Auswahl).

mit freundlichen Grüßen,
Stephan-Alexander Heyn


Stephan-Alexander Heyn
www.sheyn.de/Modellbahn/index.php


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