Natürlich war der gestern angekündigte Austausch von Botschafterloks zwischen RhB und HSB ein Aprilscherz. Aber - warum eigentlich? Botschafterloks sind fester und erfolgreicher Bestandteil des Museumsprofils des Augsburger Bahnparks, und der Einsatz englischer Gastloks beispielsweise ein höchst medienwirksames und publikumgewinnendes Event in der Geschichte der Parkeisenbahn Dresden. Warum also nicht? Vielleicht lesen ja hier ein paar Verantwortliche beider Bahnen mit, entdecken den Aufforderungscharakter hinter dem Beitrag und treffen sich zumindest mal auf ein "Dienstbier". Wer weiß, was geht? Es sind schon Global Payer aus Schnapslaunen heraus geboren worden. Und, unabhängig davon, verdiente es - wie mir die Rückmeldungen die ich bislang darauf bekommen habe zeigen - diese kleine Geschichte voller Wunschwahrheiten nicht, nur einen Tag lang gezeigt zu werden. Und immer daran denken: Wirklichkeit erwächst immer aus den Wünschen der Menschen!
Mit augenzwinkernden Grüßen!
Christian
ZitatNeue Botschafterlok der HSB
Mittlerweile bei der RhB eingetroffen ist die 99 7234 der Harzer Schmalspurbahnen. Als "Botschafterlok" wird sie auf dem Streckennetz der Rhätischen Bahn einen Sommer lang für Deutschlands bekannteste Schmalspurbahn Werbung fahren. Die Aufnahme (mit freundlicher Genehmigung von David Gubler) zeigt die Harzquerbahndampflok bei der Lastprobefahrt nach ihrem ersten ersten Anheizen auf Schweizer Boden zwischen Castrisch und Ilanz.
Für beide Bahngesellschaften ist der Austausch von "Botschafterloks" ein hochinteressanter Testlauf. Sollte sich der Einsatz des Schmalspurfünfkupplers im erhofften Maße als Publikumsmagnet erweisen, plant die RhB den Erwerb von zwei im Harz zur Zeit nicht benötigten Maschinen der Reihe 99.23. Diese werden dann bei der DLM AG nicht nur an Schweizer Standards angepasst, sondern auch mit Leichtölfeuerung und Einmannsteuerung ausgestattet werden; hierbei erhalten sie dann natürlich auch einen Anstrich im werbewirksamen Rot der RhB sowie deren Logo. Die untenstehende Grafik (mit freundlicher Genehmigung von Klaus D. Holzborn) mag eine Vorstellung davon geben, wie diese Maschinen dann aussehen werden.
Bestandteil des Kooperationsabkommens zwischen RhB und HSB ist im Gegenzug der Einsatz einer Schweizer Lokomotive als Werbeträger für die Rhätische Bahn auf den Gleisen der HSB. Die Entscheidung fiel auf die Gem 4/4 801, die sich hier bei ersten Probefahrten im verschneiten Bahnhof Brocken zeigt. Mit ihr kommt - wenngleich auch nur in Form einer Zweikraftlokomotive - zum ersten Mal in ihrer Geschichte eine E-Lok auf die Gleise der Harzquerbahn!
Darüber hinaus gibt es noch weitere interessante Aktivitäten von der HSB zu vermelden. Einer neu gegründeten Gruppe von Eisenbahnenthusiasten, der "IG Schmalspur-SVT" ist es gelungen, einen der 1937 von Linke-Hofmann an die Peleponnesbahnen gelieferten zweiteiligen Schmalspurtriebwagen zu erwerben. Auf der Suche nach einem geeigneten Einsatzgebiet wurde man sich schnell mit den Verantwortlichen der HSB einig, sodass der "Mini-SVT" in absehbarer Zeit im Harz in Betrieb zu erleben sein wird. Die Aufnahme (mit freundlicher Genehmigung von Apostolos Anastasiadis) zeigt den künftigen "SVT 137 1000" - die Bezeichnung resultiert aus der Ähnlichkeit mit den "Fliegenden Zügen" der Reihe SVT137 einerseits und der Spurweite der HSB andererseits - nach rund 2500km Straßentransport im Bahnhof von Gernrode. 199 010 steht schon bereit, um den künftigen "Fliegenden Harzer" von hier auf eigenen Rädern zur Aufarbeitung in die Zentralwerkstätte nach Wernigerode-Westerntor zu schleppen.
zeich doch mal - würde mich interessieren, wie sich das Reptil mit Akku macht...
Nich Akku - Geno. Aber wie würde Welke sagen: "Lass stecken - das wird nix mehr..!"
Die Idee war entstanden bei der Lektüre dieserArtikel: Die Betreiber des privaten Eisenbahnmuseums in Kallnach/ Schweiz, die Familie Wymann aus Kerzers, scheint auf der Suche nach einer Unterstellmöglichkeit für ihre Fahrzeugsammlung zu sein und hat offensichtlich im Harz Ansprechpartner gefunden. Und da Familie Wymann auch die Ge 6/6I 406 gehört... Eigentlich wollte ich die (abgebügelte) 406 mit dem zum Generatorwagen umgebauten 904 157 der HSB bildlich auf den Brocken schicken; so, wie die Zillertalbahn auch die beiden jetzt in Holland beheimateten ex-DB-ET 195 betrieb. Allerdings wäre das mangels geeigneter Bildvorlagen optisches Gestupfel geworden, sodass die Bildung dieser Zugkomposition auch künftig LGB- und Bemo-Bahnern vorbehalten bleibt.
Ebensowenig ist der Einsatz Schweizer Gastloks auf der HSB aus der Luft gegriffen - das gab's nämlich schon!
Leider nicht mehr rechtzeitig fertig wurde die 99 222. Bekanntlich beklagen sich seit ewigen Jahren die Personale der HSB-Dampfer nicht zuletzt unter den oft widrigen Windverhältnissen am Brocken über eine schlechte Streckensicht. Abhilfe gedenkt die HSB nun zu schaffen in dem sie ihre Fünfkupplerflotte mit Windleitblechen nach dem Vorbild der Baureihe 85 in deren Bundesbahn-Ära ausstattet. Den Anfang macht die "Erstgeborene" 99 222, die anlässlich ihrer Hauptuntersuchung nicht nur die neuen Windleitbleche der Bauart Witte bekam, sondern auch eine neue Rauchkammertür ohne Zentralverschluss. Sieht sie nicht in der Tat aus wie eine kleine Bundesbahn-85er?
Originalaufnahme mit freundlicher Genehmigung von Klaus D. Holzborn
Tante Edit wollte Euch eigentlich auch noch den in loser Anlehnung an die BDZ-Reihe 46 (1'F2') entstandenen neuen HSB-Sechskuppler zeigen. Aber da war jemand anderes schneller...
Da wir gerade Harzfestspiele haben, wollte ich diese mit einer kleinen Collage von mir älteren Datums noch abschließend abrunden. Ich darf vorstellen die leider nie realisierte Typenreihe auf Basis der 99.22, inklusive 1'C1' (à la 99 6001), B-Kuppler (à la 99 5001, den find' ich am schnuffigsten... ), Zahnradlok- (à la 97 401, nur eben für Meterspur) und Schlepptendervariante. Wobei letztere optisch nicht ganz zu überzeugen weiß...