Hallo zusammen,
inspiriert durch die LED-Beleuchtungsprojekte von Lutz und "helwol" habe ich meine eigene Version der Anlagenbeleuchtung gebastelt. Als Bastel-Anfänger bin ich schon ein wenig stolz darauf, dass die Teile an der Decke hängen, leuchten wie sie sollen UND noch alle Finger vollzählig vorhanden sind. Der Bau wurde von mir dokumentiert und soll an dieser Stelle als Anregung zum Nachbau und zur Optimierung dienen. Die Bauanleitung ist vom Anfänger für Anfänger geschrieben. Jeder Verbesserungsvorschlag - zur Lampe oder auch einfach zur Arbeitsweise - ist herzlich willkommen. Bitte beachtet beim Arbeiten die Sicherheitshinweise der Werkzeughersteller und euren gesunden Modellbahnerverstand. Viel Spaß!
Meine LED-Lampen bestehen aus 3mm Hartfaserplatten und ein paar Holzteilen. Der LED-Träger ist ein Halbrundstab mit aufgeklebter Alu-Schiene. Durch die drehbare Lagerung in den Spanten lässt sich die Abstrahlrichtung unabhängig vom Lampenschirm justieren. Vorab die Konstruktionszeichnungen und die Teileliste:
A1: Lampenschirm Rückansicht
A2: Lampenschirm Seitenansicht
B: Lampenschirm Spant mit Loch für LED-Träger
C: Teileliste
Teil 1: Lampenschirm
Abb. 1: Material für Lampenschirm und LED-Leiste
Die Hartfaserplatten und der Halbrundstab wurden direkt im Baumarkt korrekt zugeschnitten, Nachmessen kann jedoch nicht schaden. Beim Auswählen der Leisten sollte auf Verzugsfreiheit geachtet werden. Selbst anzufertigen sind die Spanten (Zeichnung B, vier Stück je Lampenschirm), die Eckverstärkungen und der kreisförmige LED-Leistenabschluss. Die Spanten und Eckverstärkungen wurden mit der Gehrungssäge zugeschnitten und anschließend mit einer Feile entgratet.
Beim ersten Lampen-Prototyp hatte ich die 28mm-Löcher vor dem Zusägen der Spanten einzeln in den 4mm-Sperrholzrohling gebohrt. Das gemeinsame Durchbohren der ausgesägten Spanten hat sich jedoch besser bewährt. Dazu die Dreieck-Spanten bündig übereinander legen, gemeinsam fest auf ein Holz aus der Restekiste klemmen und dieses wiederum sicher auf der Werkbank befestigen. Ich habe einen 28mm-Forstner-Bohrer verwendet, der eignet sich später auch gut zum Bohren von Kabeldurchlässen zwischen Modulelementen. Das Teil braucht Power und Speed – vergesst also euren Akkuschrauber und greift gleich zur Bohrmaschine. Achtung: Schutzbrille tragen!
Abb. 2: Forstner-Bohrer und Spant
Der Zusammenbau beginnt mit dem Aufkleben der ersten Eckverstärkung auf die Hartfaserplatte (weiße Seite des Oberteils) mit 8mm Abstand zur Kante. Beim Prototyp hatte ich hierfür Express-Weißleim benutzt. Das musste natürlich schiefgehen, da die Hartfaser-Beschichtung aus einer weißen Kunststoff-Perlstruktur besteht. Der zweite Anlauf fand unter Verwendung von Alleskleber statt. Ich habe „Pattex 100%“ verwendet, der sehr gut funktioniert. Es gibt sicher auch passende Produkte anderer Hersteller. Beim Kleben sollte man etwas Geduld haben und die erste Eckverstärkung gut trocknen lassen, bevor die nächsten Elemente (Spant-Eckverstärkung-Spant usw.) angesetzt werden.
Der gleiche Kleber funktioniert auch bestens zur Befestigung des Alu-Profils auf dem Halbrundstab. Dazu das Alu-Profil mit Spülmittel gut abbürsten, spülen und trocknen. Den Halbrundstab staubfrei abwischen. Dann: Ankleben, warten, hält bombenfest! Das Alu-Profil ist vielleicht nicht unbedingt erforderlich, jedoch haften die LED-Strips auf der glatten Oberfläche wesentlich besser. Bei leistungsstärkeren LED-Varianten dient das Teil auch als Kühlkörper.
Abb. 3: Montage Lampenschirm und LED-Träger
Damit die LED-Leiste später nicht aus der Halterung rutscht, erhält Sie an einem Ende eine runde Abschlussplatte mit Kabeldurchführung aus 4mm Sperrholz. Im Zubehörkoffer befand sich noch eine passende 45mm Lochkreissäge. Das Loch des Zentrierbohrers wird mit einem 8mm-Bohrer zur Kabeldurchführung erweitert. Mit einem 3mm-Bohrer wird das Loch für die Befestigungsschraube durch die Abschlussplatte und in den Halbrundstab vorgebohrt.
Abb. 4: LED-Leisten-Abschluss
Vor dem Anbringen der Lampenschirm-Vorderseite kann diese optional noch lackiert werden. Statt einfarbig-weiß wollte ich mal was Witziges ausprobieren. Hier das Ergebnis in Stahlträger-Warnanstrich-Optik:
Abb. 5: Vorsicht, Kopf einziehen!
Nach der Endmontage des Lampenschirms kann der LED-Träger eingeschoben werden. Das nachträgliche Justieren der Abstrahlrichtung kann einfach durch Drehen an der Abschlussplatte erfolgen.
Abb. 6: Lampenschirm fertig
Teil 2: Elektrik
Die aufgeklebten LED-Strips werden an ihren Enden mit zweipoligen Steckern versehen. Dabei ist unbedingt auf korrekte Polung zu achten, da sonst die LEDs zerstört werden können. Mit den Steckern können die LED-Strips mit dem Netzteil, dem nächsten Abschnitt der folgenden Lampe oder miteinander als Schleife verbunden werden. So entsteht bei mir eine Reihenschaltung über 3 Lampenschirme hin und zurück. Dabei bitte auf ausreichende Dimensionierung von Netzteil und Leitungsquerschnitten achten! Meine LEDs verbrauchen (gemessen) ca. 8W pro Meter. Bei 3 Lampen mit einer Länge von 1,2 Metern und 2 LED-Strips pro Lampe ergibt das einen Strombedarf von 3 * 1,2 * 2 * 8W = 57,6W. Dafür habe ich ein 12V/6A (72W) Netzteil und Leitungen mit einem Querschnitt von 1.5mm² verwendet. Als Stecker hatte ich noch steckbare Lüsterklemmen in der Bastelkiste. Ein kleines Holzstück sorgt für die Verpolungssicherheit.
Abb. 7: Steckverbindung
Teil 3: Deckenaufhängung
In meinem Modellbahnraum beträgt die Deckenhöhe 2,5m. Für eine bessere Lichtausbeute sollten die Lampen auf 1,8m (Unterkante) abgehängt werden. Dazu habe ich Angelschnur und Deckenhaken verwendet. Der Lampenschirm erhält jeweils zwei Bohrungen auf beiden Seiten. Die kleine Bohrung hat einen Durchmesser von 3mm. Da sie durch die Eckleiste läuft, muss das Loch nicht zusätzlich verstärkt werden. Das zweite Loch (5mm) verläuft nur durch die Hartfaserplatte. Um ein Durchscheuern an der Angelschnur auszuschließen, habe ich hier eine Messingöse 5mm eingedrückt.
Abb. 8: Bohrungen für Deckenaufhängung
Abb. 9: Material Deckenaufhängung
Für das Ablängen der Angelschnur habe ich eine Schablone mit zwei Schrauben im Abstand von 65cm erstellt. An einem Ende der Angelschnur entsteht mit Hilfe einer Quetschhülse die erste Schlaufe zur Aufhängung.
Abb. 10: Schlaufe
Vor dem Erstellen der zweiten Schlaufe muss die Angelschnur durch die Bohrungen im Lampenschirm gefädelt werden UND ein Stück einer Lüsterklemme aufgeschoben werden. Die Lüsterklemme dient später zum Justieren der waagerechten Aufhängung.
Abb. 11: Aufhängung einfädeln
Nachdem die Deckenhaken angebracht wurden, kann die Lampe aufgehängt werden. Ohne weiteres Justieren hängt diese schief, da die Aufhängung nicht mittig über dem Schwerpunkt erfolgt.
Abb. 12: Schief!
Das kann jetzt mit der Lüsterklemme korrigiert werden.
Abb. 13: Lampenschirm justieren
Nun noch den Abstrahlwinkel der LEDs einstellen – fertig! Ich hoffe, meine Lampe gefällt euch und freue mich auf eure Kommentare und Verbesserungsvorschläge. Bis demnächst!
Abb. 14: Es werde Licht!