Hallo zusammen,
gestern nahm ich mit meinem Vater an einer Veranstaltung der Arbeitsgemeinschaft Westfalendampf teil. Heuer ging es mit 58 311 von Binolen nach Warstein. Ein Highlight war zudem die Zusammenkunft des Flügelzuges aus Münster, geführt von der Oberhausener 78 468. Gemeinsam ging es dann ab Lippstadt hinauf nach Warstein.
Meine wenigen Impressionen sollen den schönen Tag in Erinnerung behalten. Bitte erwartet keine künstlerischen Highlights – ich bin mehr Knipser als Fotograf ...
Zudem ist es auch bei solchen Veranstaltungen immer schwierig gute Motive zu finden. Es sind einfach zu viele Menschen vor Ort. Bei der durchgeführten Scheinanfahrt bin ich dann gar nicht mehr aus dem Zug gestiegen, sondern habe die Fahrt einfach mal genossen.
Ich kann aber sagen, dass speziell ab Lippstadt hunderte Fans an den Straßenrändern auf unseren imposanten Zug warteten. Ich bin mir also sicher, dass wir in den kommenden Tagen weitere erstklassige Bilder und Videos zu sehen bekommen.
Hier also meine wenigen Schnappschüsse ...
Start in Binolen. Es war kurz vor acht und noch relativ nebelig. Eine schöne Stimmung in dem kleinen Weiler, der heute für verschiedene Veranstaltungen als "Kulturbahnhof" genutzt wird. http://binolen.npage.de/
Überrascht war ich von der G 12 ob ihrer Größe. Sie wirkt tatsächlich eher klein und trotzdem kraftvoll. Eine prächtige Maschine ...
Letzte Vorbereitungen des fleißigen Personals
58 311 wurde 1921 von der Maschinenbaugesellschaft Karlsruhe gebaut. Bis 1942 war sie hauptsächlich im Raum Karlsruhe stationiert, doch verschlug es sie bald ob des Krieges nach Oberschlesien.
1960 kam die Maschine zum BW Karl-Marx-Stadt/Hilbertsdorf, wo sie bis 1973 eingesetz war. Die letzte Stationierung vor z-Stellung war bis 1977 das BW Aue.
Abkuppeln ...
... und Vorziehen zum Wassernehmen.
Erst als Warstein erreicht war, konnte ich die zweite Protagonistin des heutigen Tages bewundern. Auch 78 468 zeigte sich bestens gepflegt ihrem Publikum.
Lok 78 468 wurde 1923 bei der Lokomotivfabrik Henschel und Sohn GmbH in Kassel gebaut und am 24.Januar 1924 bei der Reichsbahndirektion Oppeln in Dienst gestellt. 1944 kam sie zur Reichsbahndirektion Wuppertal und wurde dem Bw Hagen-Eckesey später ab 1956 Bw Wuppertal-Vohwinkel) zugewiesen. Dort war sie fortan vorwiegend im Raum Wuppertal im Einsatz. Von Ende 1966 bis zu ihrer Abstellung im April 1969 wurde sie in Hamburg, wie zuletzt in Wuppertal, mit Wendezügen eingesetzt.
Mit diesem Bild endet meine kleine Fotoreihe. Es zeigt 58 311 beim Abblasen der Sicherheitsventile ...
Leider wurde die Fahrt durch einige Unwägbarkeiten begleitet, da immer wieder technische Probleme an der G 12 zu enormen Warte-/Standzeiten führten. Sehr oft mussten wir unterwegs außerplanmäßig Halt einlegen, da die Lok Wasser fassen musste. Was genau das Problem war, kann ich nicht sagen, aber wir werden es in den nächsten Tagen sicherlich erfahren.
In diesem Zusammenhang trug jedoch eher die Spezies Mensch dazu bei, dass die Stimmung manchmal kippte. Das Gemeckere und zahlreiche Beschwerden bei den ehrenamtlichen Helfern waren mal wieder unerträglich. Diese konnten einem wirklich leid tun und ich kann nicht verstehen, was einige Reisenden für eine Erwartungshaltung haben. Wer je eine solche Dampfreise unternommen hat, der weiß, dass es immer zu Verzögerungen und Problemen kommen kann. Auch dürfte bekannt sein, dass alle Protagonisten der beteiligten Vereine freiwillige Helfer sind, die stets bemüht sind, es den Gästen so angenehm zu möglich zu machen. Ich kann nicht verstehen, warum es hier teilweise sogar zu Anfeindungen und Beleidigungen kommen muss – ganz abgesehen von den altklugen Reden hinterrücks im geschlossenen Abteil.
Wir, also mein Vater und ich, hatten jedenfalls einen wundervollen Tag, der jeden Cent wert war. Deshalb an dieser Stelle nochmals einen herzliches Dankeschön an alle Helfer und Beteiligten der verschiedenen Vereine, die dieses außergewöhnliche Dampferlebnis möglich gemacht haben.
Einen besonderen Dank aber auch an meinen Vater: Papa, es hat mal wieder Spaß gemacht ...!