Hallo Stummis,
grundsätzlich halte ich es genau mit "klein.uhu": ich bewege mich in diesem Forum nicht, um mich mit irgendwem herumzustreiten. Moba ist ein schönes Hobby, und bei der Ausübung eines solches Hobbys mag ich mich nicht ärgern - und tue es auch nicht . Nur fühle ich mich infolge der sehr lebhaften Diskussion inzwischen bemüßigt, meine eigenen Erfahrungen zum Thema "Trix und Digital" einzubringen.
Wie ich schon auf Seite 1 dieses Threads zum Ausdruck gebracht habe, ist meine Vorfreude auf die G 5/5, die ich bereits als "Märklin"-Exemplar beim Händler betrachtet habe, groß, denn sie passt perfekt in das von mir gewählte Thema sowie die Epoche (Ep2a - ca. 1928). Zu den unter "Trix" angebotenen Loks habe ich insgesamt eine differenzierte Sichtweise. Grundsätzlich gefällt mir die "Anfassqualität" der Märklin/Trix-Loks aus aktueller Produktion sehr gut, vieles ist fein detailliert und bricht dennoch nicht beim ersten ungeschickten Griff ab. Das macht mir Spaß beim Betrieb auf der Anlage, und deshalb haben Loks von "Trix" einen hohen Stellenwert. Weniger Spaß hatte ich in der Vergangenheit allerdings mit den verbauten Decodern - was hier ja lebhaftest diskutiert wird. Als Käufer von 2L=-Loks (und ich bitte zu beachten: ich diskutiere ausschließlich die 2L=-Version!) darf ich erwarten, dass dem System-Hintergrund - und der ist in der 2-Leiter-Welt eindeutig durch DCC geprägt - bei der Firmware eines Decoders Rechnung getragen wird. Ob dazu Railcom oder Railcom+ gehört, mag ich nicht entscheiden. Fakt ist hier, dass die Firma Lenz, jahrelang der große Motor hinter Railcom/Railcom+, inzwischen seine Entwicklung eines Rückmeldesystems auf Railcom-Basis (siehe hier: http://digital-plus.de/digitalplus-railcom.php) auf unbestimmte Zeit vertagt hat. Da ich die lückenlose Lok- bzw. Zugverfolgung unter Traincontroller auch OHNE Railcom realisieren kann, habe ich meine bei Ankündigung gemachte Bestellung des Railcom-Rückmeldesystems inzwischen wieder storniert. Railcom spielt also in meinen (rein persönlichen!) Betrachtungen keine Rolle mehr ...
Wohl aber spielt für mich eine Rolle, ob ein Digitaldecoder einer 2L=-Lok die GANZ GRUNDLEGENDEN DCC-Funktionen beherrscht. Im vergangenen Jahr war der Anlass meines Ärgers der Decoder des Clubmodells BR 58. Ich pflege meine Loks mit 128 Fahrstufen auf eine lineare Kennlinie zu konfigurieren. Aus der Beschreibung, die Ihr aus der als ZIP-Archiv angehängten Datei entnehmen könnt, gelang das bei dieser Lok nicht, da ihre Firmware bezogen auf die Konfigurierbarkeit der CV 67 - 94 (= Geschwindigkeitskennlinie) schlicht fehlerhaft war bzw. ist. Reaktion seitens Märklin auf diesen ausführlichen Brief: keine! Ich habe dann u.a. mit Hinweis auf diesen Brief und die Nicht-Reaktion des Hauses Märklin darauf meine Mitgliedschaft im Trix-Club gekündigt. Holzbox, Echtheits-Zertifikat - alles "nett und schön". Nur nutzt mir all das "Premium"-Getue nichts, wenn es bei den grundlegenden Eigenschaften einer Digital-Lok für "2L=" nicht stimmt. Interessant war die Reaktion des Hauses Märklin auf mein Kündigungsschreiben. Obwohl ich in diesem sehr detailliert meine Gründe für den Austritt dargelegt hatte, kam ein Standard-Antwortschreiben plus ein Fragebogen-Formular, in das ich doch bitte die Gründe für meinen Austritt aus dem Club darlegen möge. Ich habe mich erst mal gefragt: "Lest Ihr eigentlich die Kündigungsschreiben Eurer Club-Mitglieder?!". Jedenfalls beschlich mich zu diesem Zeitpunkt das Gefühl, ich hätte mir den Aufwand für meine ausführlichen Briefe etc. sparen können, denn offenbar interessiert das außer mir eh keinen.
In Zukunft gehe ich das Thema pragmatisch an. Trix-Loks werden, wenn möglich, ohne Decoder gekauft. Statt dessen wird ein ESU Loksound zusammen mit einem Zimo-LS10x15 eingebaut. Den ESU konfiguriere ich inzwischen Nachts um Zwei im Halbschlaf (auch dank des LokProgrammers, den ich längst nicht mehr missen möchte), und der Zimo-Lautsprecher findet eigentlich überall Platz (siehe z.B. hier: http://stummiforum.de/viewtopic.php?f=5&...361121#p1359132). Loks mit bereits eingebautem Decoder werden daheim auf Konfigurierbarkeit getestet, und wenn es vergleichbare Probleme wie bei der BR 58 gibt, wandert die Lok zum Händler zurück. Letzte Neuanschaffung: die Trix S2/6. Der Test mit Traincontroller ergab eine mäßig gekrümmte Kennlinie - durchaus brauchbar, passt! Da mag ich gar nicht auf Prinzipien herumreiten. Höchstgeschwindigkeit: Punktlandung, genau nach Vorbild! Damit kann ich problemlos leben. Bei der G 5/5 wird's demnächst schon spannender: das Vorbild hatte 60 km/h Höchstgeschwindigkeit. Wird Märklin die als "Schnellzuglok" vorkonfiguriert haben - so wie die BR 58? Werde ich ggf. Vmax auf Vorbildwert einstellen können, ohne dass wieder der Geschwindigkeitssprung wie bei der BR 58 auftritt? Werde ich eine gerade Geschwindigkeitskennlinie konfigurieren können bzw. fällt deren Krümmung ähnlich moderat aus wie bei der S2/6 (womit ich gut leben kann)? Wie gesagt: ich bin gespannt. Notfalls geht sie wieder zum Händler zurück, und ich warte auf eine nicht digitalisierte Lok. Denn ich habe keine Lust, für ein Modell mit "Voll"-Ausstattung 500 € UND NOCH den Preis für einen gescheit funktionierenden Decoder für DCC hinzulegen.
Dass diese Dinge bei "Märklin" - also "3L~" - ganz anders laufen, dessen bin ich mir bewusst, und das ist ja auch in Ordnung so. Wer "Märklin" fährt, fährt in der Regel mit MfX oder Motorola, hat eine MfX-konforme Zentrale, meist vom gleichen Hersteller, und verfügt somit über ein einheitliches System mit aufeinander abgestimmten Komponenten. Dass das in der "2L="-Welt, die schon seit je her viel heterogener war, ein wenig bis ziemlich viel anders ist, sollte die 3L=-Fahrer aber nicht wundern.
Das gesagt, freue ich mich weiterhin auf die G 5/5, die eine tolle Lok geworden ist , und wenn der Decoder im groben Ganzen akzeptable technische Eigenschaften für "2L="-Fahrer (= DCC) aufzuweisen hat, dann kann man das gute Stück demnächst in "Mühlfeld" beim Ackern beobachten .
Grüße, Randolf
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