Hallo liebe Modellbahnfreunde,
ich habe mich auch in letzter Zeit damit befasst, wie gestalte ich ein realistisch aussehendes Fluss/ Bachbett. Ich habe schon einiges gelesen dazu und auch gesehen. Da gibst nur ein öfter auftauchendes Problem. Ich weiß nun wie man derartiges Material verarbeitet. Nicht aber was man am besten dafür für Material nimmt.
Da gibts zum Beispiel immer sie schönsten Fotos und Anleitung wie das geht, aber nie so richtig eine Materialliste dazu.

Was nehmt Ihr für Materialien gerade für den Bachgrund und welche Gesteine und deren Größe verwendet Ihr dafür? Welche Gewächse bindet Ihr in das Gießharz, bzw unter der Plexiglasplatte ein? Wie und mit was bepflant Ihr das Gewässer und die Ufer?

Hersteller und Artikelnummer wären interesant, Fotos natürlich auch.

Mfg,
Daniel

Hi Daniel,

Ich habe da auch schon viel rum geschaut, ich bin im Moment auch in der Planung und habe beschlossen das ich für "jeden" Geländeabschnitt erst ein kleinst Diorama bauen werden.

Für den Wassertest habe ich mir von Busch ein Startset geholt, Art 6046. Da ist von allem was drin und die Mengen reichen zum fürs rum experimentieren.

Ich hoffe ich konnte dir ein wenig weiterhelfen?!

Grüße Andi

Hallo Daniel,

ich habe gerade die beiden letzte Wochenenden einen Bachlauf neben dem Gleis dargestellt. Wenn ich wieder zu Hause bin, stelle ich mal ein paar Photos ein. In Kürze habe ich folgendes in folgender Reihenfolge gemacht:

- Bachlauf/Ufer aus Styrodur ausmodelliert (ist auf Grundplatte geklebt)
- Bachgrund/Ufer sowie Gelände mit grüner und brauner Abtönfarbe coloriert
- Gelände begrast (Elektrofliegenklatsche mit Fasern von Noch, Heki, usw.)
- Grasbüschel, Sträucher, Bäume, Planzen, Unkraut gesetzt (Heki, Noch, Busch, Jordan, Silouhette, etc)
- Bachgrund gesetzt (gemahlenen Blumenerde, fixiert mit Spüli/Leim - das sieht echt echt aus)
- Verschiedene Steine, Steinchen und Schotter in den Bach eingefügt (gesammeltes + gekauftes Material)
- Bachgrund und Ufer/Böschung mit Sahara-Sand ausgestaltet (der ist extrem fein, Urlaubsmitbringsel meiner Frau)
- Alles mit Wasser/Leim/Spüli-Gemsich fixiert - Trocknen lassen
- Wasser- und Uferpflanzen gesetzt (Noch, Busch, Heki, ...) - Trocknen lassen
- Noch-Modellwasser aufgetragen (Art. 60873) - das geht für Bäche sehr gut - Trocknen lassen (2 Tage)
- Vorgang solange wiederholen, bis die gewünschte Schichtdicke erreicht ist - Trocknen lassen
- Besiedelung durch Enten und Schwäne (Preiser)

Ich bin noch nicht am Ende damit, aber das wesentliche ist vollbracht. Ein paar Menschen fehlen wohl noch....

Ich kann Dir keine genauen Artikel-Nummern geben, das macht zunächst aber auch nicht viel Sinn, weil ich nicht weiß, wie Du ausgestalten möchtest. Bei mir ist die Landschaft immer herbstlich, und damit habe ich schon mal anderen Bewuchs (z.B. Pilze) als im Frühling oder Sommer. Über die Zeit sammelt sich auch so viel Zeugs an....

Das o.g. Modellwasser lässt sich kinderleicht verarbeiten, auch in und um Pflanzen / Steine herum. Es sind recht flüssig und bildet eine sehr schöne Oberfläche (meinem Empfinden nach), vor allem, wenn Steine und Geröll im Untergrund sind...Für größeres (Fluss, See) kommt man um Gießharze sicher nicht herum...

Letzten Endes kann an bei sowas auch nicht so viel falsch machen - Einfach mal Ausprobieren, vielleicht erst mal im Kleinen (10 x 10 Diorama). In der Natur sieht alles ziemlich unegal aus, da stört es nicht, wenn mal eine Pflanze "falsch" gesetzt ist ..... einen Golfrasen zu begrasen ist da eine andere Nummer...

VG, Michael

Hallo Daniel,

ich kann meinem Vorredner nur recht geben.
Auch ich habe es fast so gemacht. Es kommt aber darauf an was für ein Gewässer du haben willst. Auch in der Natur gibt es da vor allem farbliche Unterschiede.
Gebirgsgewässer sind immer zwischen dunkelblau und dunkelgrün. Je dunkler je tiefer ist das Gewässer. Kalkhaltiges Wasser ist oft auch grünlich leicht milchig.
Je nach dem also dunkles grün oder dunkles blau als Untergrund.

Flüsse sind bei uns meist dreckig und daher eher bräunlich hell mit etwas grün oder blau. Da ist der Untergrund egal - man sieht eh nichts.

In Sumpfgebieten ist das Wasser sogar manchmal rötlich-braun aber sehr durchsichtig. Das Wasser ist sehr weich (durch den Torf) und basisch.
Hier solltest du bräunlich eingefärbte Pflanzenreste als Untergrund nehmen und auch das Bett bräunlich färben.

Und einfache Bäche - mein Gott da gibt es alles was man sich vorstellen kann. Was in der Umgebung wächst und liegt wirst du auch im Bach wieder finden. Hier reicht ein grober Sand mit ein paar Steinchen. Schau mal unten das Foto Wiesenbach. Da kann man es gut sehen.

Schau mal auf meiner Seite auf Seite 3. Ich habe einen Gebirgsbach (auch einen Wasserfall) und einen See im Voralpenland gemacht.
Dazu habe ich mir aus einem Gebirgsbach auch die Materialien mitgebracht. Grauen Kies und weissen Kies und etwas Quarzsand.
Die größeren Stücke liegen fast immer vereinzelt in der Mitte und sonst am Rand. dazwischen alles andere. Dort wo das Wasser schnell fließt kommt auch etwas Sand hin. Der Wasserstrudel nimmt ansonsten in der Natur alles mit. Also sollte der Sand grob sein damit die Größenverhältnisse wieder stimmen.
( zwei Seiten weiter siehst du den fertigen See)

Das Material vor dem Verarbeiten erst einmal ins Wasser legen. Du wirst sehen das sich die Farben sehr verändern können. Das passiert auch bei dem NOCH-Modellwasser (Nr. 60873) und bleibt dann auch so.

Einen reissenden Bach nur bedingt mit Modellwasser füllen. Ist auch so in der Natur. Wenig Wasser das aber sehr schnell fließt.
Einen Bach in der Wiese mehr füllen. Langsames Wasser ist meist tiefer.

Einen See wieder mit Blick auf die Eigenheiten der Umgebung ausstatten. Meinen Voralpensee habe ich fast so wie meinen Gebirgsbach ausgestattet.
Steine am Rand - Kies dazwischen und etwas Schilf. da gibt es sehr günstige Lasersätze. Nimm bitte nicht den Plastikkrempel von Heki oder Busch.
Den Fehler habe ich gemacht. Die werden durchs Modellwasser weich und fallen um.

Bevor Du das Modellwasser einfüllst alles gut mit Holzleim ankleben. Der wird nach dem trocknen durchsichtig und stört nicht mehr. Aber nur dünn verwenden.
das Modellwasser musst Du in Schichten von 2-3 mm aufbringen und immer 24 Stunden trocknen lassen. Du hast einen Volumenverlust nach dem trocknen von 60%.

Ich habe bei meinem See 4 Flaschen eingefüllt a 24 Euro. Hätte auch Kunstharz nehmen können. Nur der verzeiht einem keine Fehler und ist nach einer Stunde steinhart. Das Modellwasser kannst du auch nach 3-4 Stunden noch bestücken.
Zudem wird der Kunstharz sehr heiß durch die chemische Reaktion mit dem Härter. Und die Harzdrops muss man auf 180 grad erhitzen im Backofen.

Wenn dann alles Trocken ist kannst du Strömung und Schaum mit speziellem Wassereffekt von Noch machen. Das ist sehr dickflüssig und man kann Wellen und Strömung sehr leicht formen. Nr. 60872.

Für einen Wasserfall lässt du zuerst etwas Modelwasser den Wasserfall runterlaufen. Gut trocknen lassen.
Auf ein Stück Plastik trägst du dann vom Wassereffekt einige Streifen auf und lässt die drei - vier Stunden antrocknen. Dann vorsichtig abtrennen und mit frischem Wassereffekt auf das Bett des Wasserfalls kleben. Jetzt 24 Stunden warten.
dann kannst du auch noch mal etwas Wassereffekt dort runterlaufen lassen und nachformen.
So und jetzt geht mir die Puste aus. Schau auf meine Seiten da findest du viele Bilder.

Am besten einmal klein ausprobieren. Ist wirklich nicht schwer.

Ralf

Hier noch einige Beispiele aus der Natur:

Voralpensee:


Moorbach:


Wiesenbach:


Gebirgsbach:


Hoffe das hilft beim Nachdenken.

Hallo Daniel.

Hier mein Modul mit Wasser. Es wurden verschiedene Materialien besprochen.

http://stummiforum.de/viewtopic.php?f=15&t=105077&start=25

Es soll ein stark strömendes Gewässer werden. Das schwierigste was ich bis her gestaltet habe und auch in die Hose ging. Schau dir mal alles an. Der Bach wird wieder rausgerissen und neu gestaltet. Ich werde das Bachbett etwas anders legen und mit dem Wasser darstellen wird ich einen anderen Weg gehen von dem ich mir mehr verspreche.

Wenn es einigermaßen Glaubhaft rüber kommen soll ist eine Strömung das schwierigste.

Hallo Kurt,

ich hatte deine Beiträge schon gelesen. Aber das ist doch gut was da bei dir rausgekommen ist. Viel besser bekommt man es auch nicht hin.
Ich würde es so lassen. Es bringt gar nichts wenn man sich zu sehr im Detail verliert. Deine Module sind gut und können sich sehen lassen.

Das ist auch ein gutes Beispiel für Daniel denke ich.


Ralf

Hi Ralf.

Vielen Dank für deine Anerkennung und wenn dir das Modul gefällt. Es gefällt mir ja auch nur der Bach muss ich neu machen, damit bin ich nicht zufrieden, das geht besser.

Wenn einem was nicht gefällt muss er dies neu machen, ich muss mir sonst meinen Pfusch ständig ansehen und ärgere mich und das tue ich mir nicht an. Es wird solange gewerkelt bis das Ergebnis stimmt, erst dann bin zufrieden. Ich stelle an mich schon einen hohen Maßstab was ich erreichen will und das neue Reizt mich oder das ist die Herausforderung. Wenn ich dann das Neue behersche wird es Langweilig. Es ist aber auch mein Bestreben dass mein gebautes der anspruchsvollen Stummi- Gemeinde gefällt.