Zitat von Aphyosemion
[...]Ist der Einsatz als Servokabelverlängerung oder auch als Verlängerung für die herkömmlichen Weichenantriebskabel unproblematisch, oder sollte ich auf jeden Fall hier geschirmte Kabel verwenden, wie es ja auch bei den Rückmeldern empfohlen wird!?[...]
Moin Stephan,
ich wette, hier bricht in Kürze wieder der Elektrikerkrieg aus.
Mein Kommentar:
Das kann funktionieren, aber das Kabel, das Du planst, ist eigentlich für diese Anwendung ungeeignet. Der Sender, der das Impuls-Signal in das Kabel sendet, ist nicht dafür gedacht, lange Kabel zu treiben. Der Innenwiderstand des Treibers ist relativ hoch und nicht an den Wellenwiderstand des Kables angepasst. Das führt dazu, dass das eigentlich steilflankige Rechtecksignal mehr und mehr verrundet wird. Am Servo kommt dann keine steile Flanke, sondern eine langsam ansteigende Kurve raus. "Langsam" ist hier natürlich relativ . Der Servo kann nicht mehr genau die Länge des Pulses erkennen, was dazu führt, dass der Servo zittern wird.
Die Abschirmung ist nicht das einzige Problem, auch wenn man das berücksichtigen sollte. Ein weiteres Problem ist, dass das Signal am Ende des Kabels reflektiert wird, und als Echo wieder zurückläuft. Es entstehen "Echo-Impulse", die das Signal noch weiter stören.
Das weiteres Problem ist, dass Störungen aus der Umgebung in das Kabel eingekoppelt werden, diese Störungen können die Pulslänge so stören, dass der Servo nicht mehr genau die Pulslänge erkennen kann. Das kann man mit Abschirmung verhindern.
Servos werden für Modellflugzeuge entwickelt, wo das vibrieren kein sooo grosses Problem ist.
Wenn es irgendwie möglich ist, solltest du die Servosteuerungen nicht weiter als 50cm von den Servos installieren.
Bei mir hat es bei meinen 50cm langen Kabeln geholfen, Elkos (1000µF/16V) zwischen die Versorgungsanschlüsse des Servos zu schalten.
Das ist eine wesentlich verkürzte Darstellung, da ich die Sache nicht noch weiter komplizieren wil.
Viel Spass beim Basteln,
Michael