RE: Wie verbindet Ihr LGB mit Trainline?

#1 von Johnnie Gray ( gelöscht ) , 21.03.2016 21:56

Hallo, mal wieder ein Gleisproblem von mir. Seit einiger Zeit setze ich ausschließlich LGB ein, nun zwingt mich eine dampfende Neuanschaffung, zumindest die Radien der Hauptstrecke bis R3 zu vergrößern.
Ich habe nun dummerweise eine Kiste neues Trainline bestellt, nachdem ich deren Preis heruntergewürgt ops: und gebrauchtes LGB eh kaum zu haben, und neues... nun ja.

Jedenfalls sind die Gleisverbinder von LGB länger und stoßen bei Trainline an die Kleineisen der ersten Schwelle, so daß wieder mal eine Lücke von 4...5mm klafft.
Meiner Ansicht nach ergeben sich jetzt 2 Möglichkeiten (von 4):

1. jedes Mal, wenn ich was zusammenstecke die Lasche vom LGB 5mm kürzen
2. das erste Kleineisen von Trainline wegschnitzen und künftig wieder bei LGB bleiben

Was (vorerst) nicht in Betracht kommt:
3. Schraubschienenverbinder einsetzen
4. den Kram wieder zurückschicken und mehr Kohle für reines LGB nachlegen


Wie habt Ihr das gelöst?
Da ich immer mal wieder was umbaue/probiere, will ich eigentlich möglichst wenig an den Gleisen zerstören, bzw. durch Zuordnung fest aneinander binden, also universell bleiben. Das betrifft vor allem meinen Fundus an kurzen Zwischenstücken.

Viele Grüße,
Lars


Johnnie Gray

RE: Wie verbindet Ihr LGB mit Trainline?

#2 von gatzi , 22.03.2016 00:17

Hallo Lars,

universell bist du, wenn du die Steckschuhe entsorgst und Schraubverbinder nimmst, dann passt alles ...
Durch Kürzen werden die Verbinder auch nicht besser.

Grundsätzlich würde ich nichts demolieren, was zur Festigkeit der Schienen an den Schwellen dient.
Bleibt bei deiner Auswahl nur das Kürzen der Verbinder. Das ist hinnehmbar, wenn die Anlage dauerhaft drinnen aufgebaut bleibt. Für draußen und mehrmaliges Auf- und Abbauen sind Schraubverbinder grundsätzlich die bessere Wahl.

Und was ist, wenn du nur bei den Übergängen Schraubverbinder einsetzt? Dann bekommst du TL-Steckschuhe frei, um sie an andere LGB-Gleise zu basten ... Das spart auch ...


Viele Grüße
Holger

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RE: Wie verbindet Ihr LGB mit Trainline?

#3 von Johnnie Gray ( gelöscht ) , 22.03.2016 13:02

Hmmm, nun hatte ich mich heute Nacht dazu durchgerungen, eher die Trainline-Kleineisen zu beschnippeln...

Überlegung dazu: das Gros meines Bestandes ist LGB und deren Verbindungen sind auch wertiger. Die kurzen scharfkantigen Trainline-Schuhe sind immer ein ziemliches Gefummel, im Ergebnis wird man nur mit einem homogeneren Schwellenbild belohnt.
Draußen allerdings, da hast Du recht, haben die Schuhe nur mechanische Funktion nach Seite und Höhe, Stromübertragung und Haltekraft in Längsrichtung sind nicht notwendig. Was Strom braucht, wird mit verbuddelten Kabeln versorgt, mechanisch werden die Schienenstöße mit verrödeltem Kupferlackdraht zusammengehalten.
Aber das Zeug wandert z.T. auch hin und her, drinnen bin ich im fliegenden Aufbau auf sichere Verbinder (Kontakt und mechanisch) angewiesen, da wären solche LGB-Stummel eher kontraproduktiv. Drum will ich da eigentlich nicht ran, außerdem ist es aufwändiger, die abzuflexen.

Abgesehen davon fehlen bei meinem älteren LGB auch immer mal ein paar Kleineisen, besonders bei den Weichen. Davon fällt das ganze Gleis nicht gleich auseinander, schlimmer ist die komplette 1. Schwelle, die gern einmal abreißt. Wenn der dann auch noch ein Kleineisen fehlt, sieht es allerdings ganz grau aus. Geht aber mit etwas Aufwand auch zu retten, indem es aus etwas Ms-Blech nachgebogen und an der Schwelle verschraubt wird.


Bei Trainline hatten mich vor allem die Teilmessing-Weichenherzen fasziniert, da bei den abgewetzten Kunststoff-Spitzen meiner R1 LGB die Loks mitunter recht unsanft davorknallen und sich ggf. eigene Wege suchen. Seit ich sie nun aber in der Hand hatte, ist das doch eine ziemlich unebene Geschichte aus verschieden hoch angeordneten Bauteilen. Ob das wohl die "bessere Wahl" war? Leider fehlt mir hier als Einzelkämpfer der direkte Vergleich zu R3 LGB, der nächste Laden haust in ca. 50km Entfernung...

Die Schraubverbinder wären vor allem auch ein finanzieller fauxpas, dann könnte ich gleich LGB kaufen, bräuchte nix fummeln und alles wäre universell. Dir Differenz TL-LGB beläuft sich auf knapp 100€.

Also im Moment tendiere ich eher zwischen TL beschnippeln oder Umtausch in LGB.

Viele Grüße,
Lars


Johnnie Gray

RE: Wie verbindet Ihr LGB mit Trainline?

#4 von gatzi , 22.03.2016 15:22

Hallo Lars,

wenn die Gleise öfters auf- und abgebaut werden, würde ich dennoch zu Schraubverbindern greifen, eben wegen der Flexibilität, der Haltbarkeit und der Stromleitung. Du schreibst ja selbst, dass du auf sicheren Kontakt und mechanische Festigkeit Wert legst ... egal bei welchem Gleis oder mit welchem Steckschuh die Gleise ausgerüstet sind.

Kauf doch gebrauchtes Freiland-Gleis, da fehlen die Steckschuhe in der Regel und mit der Preisdifferenz legst du dir Schraubverbinder zu ...

Lackdraht ist eigentlich mit dem Lack isoliert, so dass er nicht direkt zur Stromleitung nutzt im "verrödeltem" Gebrauch ... Wenn draußen alles fest miteinander verbunden ist (Schraubverbinder, Drahtbrücken, Gelötet etc.) genügt in der Regel eine Einspeisung für die gesamte Anlage. Bei mir sind's 65 m im Rundkurs mit einer Stromzufuhr.
Wenn du die Leitfähigkeit der Schienen durch eine Ringleitung ersetzten oder Verbessern willst, müsste diese einen Querschnitt von 7,5 mm² haben - für einen Pol! Dafür kann man sich auch vernünftige Verbinder kaufen ...
Wenn die Gleise draußen verlegt sind, ist es ohnehin praktischer, mindestens an den Weichen Schraubverbinder zu haben, wodurch die Weichen für Wartungsarbeiten nach oben herausgenommen werden können, ohne das umliegende Gleis aus dem Schotter zu reißen. Das geht mit Steckschuhen nun einmal nicht.

Die LGB-Weichen, wie auch andere, haben keine wirklich funktionalen Radlenker (das sind die "Zusatzschienen" innen an den äußeren Schienen). Sie haben zu viel Spiel, so dass die Radachsen auf das Herzstück auflaufen. Mag sein, dass die Radlenker bei den TL-Weichen enger an der äußeren Schiene liegen und daher ihren Dienst tun. Am Metallherz liegt es vordergründig nicht. Wenn die Weiche richtig gebaut ist, läuft nichts auf. Das Metallherz ist eigentlich gedacht, mit polarisiertem Strom versorgt zu werden, damit auch kurze Triebfahrzeuge ohne Stromausfall darüber fahren können.
Abhilfe bei den LGB-Weichen schaffen Zusatzbleche an den Radlenkern ("Vorsatzradlenker") von Heyn Modellau. Sie halten die Radachse außen und verhindern das Auflaufen auf die Weichenherzkante: http://www.modell-werkstatt.de/gleissystem/weichen/index.htm

Innen sind Kleineisen sicherlich nicht das Problem, draußen sorgen schon die Temperaturunterschiede für ausreichend Bewegung im Gleis. Wenn dann Kleineisen fehlen, wird das mit der Zeit unangenehm, die Schiene kann kippeln, sich also in der Senkrechten neigen. Dann können einige Zentimeter "Luft" für schlechte Fahreigenschaften sorgen, und keiner weiss dann, woher das kommt ...

Nachtrag 1:
Die TL-Schraubverbinder sind nur 15 mm lang, die Verbinder von Massoth normalerweise 19 mm.

Nachtrag 2:
Falls dir für gebrauchte Gleise die Schraubverbinder zu teuer sind:
Heyn hat auch Steckverbinder, die 30 mm lang sind und 70 Cent kosten. Einmal durchsägen ergibt zwei Verbinder ... Da Heyn bei Schienen das Standardprofil verwendet, sollten die auch bei TL und LGB passen. Ausprobiert habe ich die allerdings nicht:
http://www.modell-werkstatt.de/gleissyst...enverbinder.htm


Viele Grüße
Holger

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RE: Wie verbindet Ihr LGB mit Trainline?

#5 von volkerS , 22.03.2016 15:30

Hallo,
nix Trainline.
Thiel-Gleis (Kesselbauer) nehmen.
Volker


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RE: Wie verbindet Ihr LGB mit Trainline?

#6 von Johnnie Gray ( gelöscht ) , 23.03.2016 17:10

Hallo Holger und Volker

danke Euch für die vielen wichtigen Hinweise, ich habe nun doch die Notbremse gezogen, das Zeug geht zurück. Ausschlag gab letztendlich die obendrein noch engere Spurweite als bei meinem geschrumpften alten LGB und die Lok, die den ganzen Schlamassel mit der Radienerweiterung erst ausgelöst hat, eine spritgefeuerte 4-4-0 von Aster. Die habe ich zwar schon auf R2 heruntergehungert, was eigentlich gar nicht geht, aber sie braucht trotzdem jeden halben mm Spiel im Gleis.

Thiel sieht zwar wunderschön aus, vor allem die Weichen, aber irgendwie muß ich den Kram ja auch bezahlen, und bei den Bögen stört mich die grobe Stückelung in Achtelkreise. Da ich noch relativ oft mal was im Gleisraster umbaue (die Anlage ist auf einem bekiesten Doppelgaragendach mit eingebetteten Trassensteinen aus Gasbeton aufgebaut), ist mir die Steckbarkeit wichtig. Also werde ich bei LGB bleiben. Schade, die Schraubmontage von Schienen und Schwellen bei TL gefiel mir eigentlich zu gut.

Der vertikale Ausbau bei Gleisverbindern zum Schrauben hat natürlich den entscheidenden Vorteil, aber im Moment scheue ich die Ausgabe und den Aufwand der Montage. (den ich natürlich hintenrum wieder übergebraten kriege, mehr freischarren, wieder einschottern, verrödeln...ich weiß...) Dafür kann ich schneller gucken, wie es zusammenpaßt, und wo ich rauskomme, das ist mir wichtig.
Aber wahrscheinlich wird es, wenn sich die Geschichte etwas gesetzt hat, zumindest an den Schlüsselpunkten wie den Weichen diese Schraubvebinder geben. Und in 10 Jahren werde ich denken: hättste auch gleich alle...

Draußen brauche ich keinen Gleiskontakt, nur bei den temporären Aufbauten im Haus, wo ich nichts verkabeln kann. Bei 6x7m sind die Kabelwege nicht so weit und lassen sich gut einscharren. Der Lackdraht dient nur zur mechanischen Fixierung der Schienenstöße, ich hab den nur massenhaft übrig aus der Zeit, als Modellmotore selberwickeln noch lukrativ war.

Danke auch besonders für den Tipp mit den Radlenkern. Natürlich, die hatte ich bislang außer Acht gelassen. Problem ist nur die unterschiedliche Breite der Spurkränze, vielleicht gelingt es mir, ein Mindestmaß aufzufüttern oder das Blech etwas federnd einzubauen.

Viele Grüße,
Lars


Johnnie Gray

   


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