Zitat von Agamemnon
Hallo,
der TEE „Mediolanum“ verkehrte nach der Umstellung auf lokbespannte Garnituren von München bis zur Grenze mit einer v/max von 150 km/h. Deshalb konnte die ÖBB den Zug erst bespannen, als ausreichend 1044er (v/max 160 km/h) zur Verfügung standen. Für diese Höchstgeschwindigkeit waren auch die eingesetzten FS-Wagen zugelassen.
Das die FS- Gran Conforto TEE-Wagen so schnell fahren durfte bestreite ich ja garnicht.
Das aber Ende der 1970er zwischen München und Kufstein mehr als 140km/h zulässig waren ist mir neu.
Zitat von Agamemnon
Die Herabsetzung der v/max bei der Baureihe 110 war auf Verschleißerscheinungen zurückzuführen – die Behauptung, dass diese bereits zehn Jahre zuvor in diesem Ausmaß zu konstatieren waren, ohne dass die DB reagierte, widerspricht allen Sicherheitsrichtlinien. Außerdem entwickeln sich Schäden durch Verschleißerscheinungen in einer Zeit/Schadensgröße–Korrelation nicht proportional, sondern nahezu exponential. Anders ausgedrückt: Wären die 110 schon Mitte der 70er-Jahre so mitgenommen gewesen, dass sie faktisch nicht mehr 150 km/h laufen konnten, hätte man ca. zehn Jahre später ihre zulässige v/max nicht bei 140 km/h, sondern deutlich niedriger ansetzen müssen.
Als Beleg kann die Entwicklung der Höchstgeschwindigkeit bei der Baureihe 112 dienen.
Bei einem Teil der 110.1 bekam Mitte der 80er ja auch kurzzeitig sogar eine Reduktion auf 120km/h.
Und bei der Baureihe 112 betraf es auch nicht alle Loks sondern nur die, die dann zur Reihe 114 wurden, die anderen durften weiterhin 160km/h fahren (sie waren meist vor den Pendel-IC Hannover - Oldenburg/Bremerhaven im Einsatz!)
Zitat von Agamemnon
Das Argument, der in Nürnberg erforderliche Lokwechsel machte Durchläufe damals unmöglich, ist nicht stichhaltig. Es war bei der DB seinerzeit – je nach den betrieblichen Erfordernissen – mitunter üblich, bei einem notwendigen Richtungswechsel (natürlich nicht in Kopfbahnhöfen) die Zuglok umzuspannen (vor 1985 bei IC-Zügen z.B. in Mannheim keine Seltenheit). Auf www.bahnphoto.de gibt es ein Photo der 120 003 in Nürnberg, das aufgrund der gezeigten Betriebssituation (Stellung der Stromabnehmer etc.) während einer solchen Umspannung aufgenommen sein könnte.
Dann schaue mal in ein Kursbuch aus der Zeit - haben die die Loks in Nürnberg ans andere Zuende gebeamt oder waren die Verspätungen schon einfach im Plan vorgesehen???
Das mag in Einzelfällen - und dann mit entsprechender Verspätung - vorgekommen sein - die Regel war es nicht. Das zeigen auch die Umlaufpläne.
Zitat von Agamemnon
Du kennst nur Photos von der 120 005 vor IC-Zügen zwischen München und Nürnberg? Kein Problem. In „Die Elektrolokomotiven bei der DB“ von Konrad Hierl und Andreas Ritz findet sich auf Seite 78 ein Bild, das die 120 002 am 11. April 1983 vor einem solchen IC-Zug in München zeigt. Die 120 002 wurde erst zum Abschluß des Erprobungs- und Ertüchtigungsprogramms für eine v/max von 200 km/h optimiert, folglich erst zur Jahreswende 1983/84.
Einem wohin fahrenden IC? Und via Augsburg oder via Ingolstadt?
Zitat von Agamemnon
Zum Büm234 und seinem Einsatzspektrum im IC-Verkehr erwidere ich nichts, das würde an dieser Stelle zu weit führen. Nur soviel: Es gab im DB-Netz nicht nur eine IC-Strecke, die von der Infrastruktur eigentlich nicht für Züge mit solchen Höchstgeschwindigkeiten geeignet waren – mit entsprechenden Auswirkungen nicht nur auf die Zugbildung.
Was das Photo einer Planbespannung des IC „Südwind“ mit der Baureihe 120.0 angeht, habe ich bereits auf die Fundstelle verwiesen. Bilder sagen mehr als 1000 Worte – der Zug ist der IC „Südwind“, die 120 001 ist vorgespannt und die BU betont, dass es sich um eine planmäßige Bespannung handelt. Und der „Südwind“ verkehrte – wie Du richtig festgestellt hast - natürlich über Nürnberg und hatte Bremen als Ziel.
Ja und? Das beweist weder das 111 südlich von Nürnberg bei über Nürnberg fahrenden Zügen zum Einsatz kamen, noch, dass da keine 103er zum Einsatz kamen.
Das von dir benannte Bild zeigt allerdings IC Karwendel, der war die Planbespannung der 120.0 - oder es zeigt den Südwind, dann war es aber keine Planbespannung. Auch Bildunterschriften können irren.
Zitat von Agamemnon
Ein Bild, dass es nach Deiner Meinung (Zitat: „Und die 120.0er vor IC-Zügen außerhalb der Verbindung München - Nürnberg - (Frankfurt) vor 1990 planmäsig NICHT vorkamen.“ eigentlich nicht geben dürfte.
Gut, da habe ich den IC 180/181 vergessen. Das war mein Fehler.
Und das obwohl ich zig Fotos vom Karwendel herumfliegen habe mit 120.0 - war der doch für mich als Bremer damals der Starzug schlechthin... ops: ops:
Zitat von Agamemnon
Und bei Horst Obermayer dürfte es sich um eine „glaubwürdige“ Quelle handeln, oder bist Du in diesem Punkt anderer Meinung?
Übrigens bin ich für Quellenverweise und die Angabe von Fundstellen immer dankbar - ich lerne gerne dazu.
Sicher - nur den Beweis, dass die Züge der Linie 4, die laut Umlaufplan von 111ern zwschen Bremen und Nürnberg befördert wurden zwischen Nürnberg und München nicht von 103.1 befördert wurde fehlt immernoch.
Denn darf ich erinnern: Es ging mir nicht darum ob 111 und 120.0 vor dem Südwind vorbildgerecht sind, das sind sie zweifelsohne, es ging mir um deine diese Aussage:
"Lokomotiven der Baureihe 103 vor gemischtklassigen IC-Zügen sind auf der (alten) Linie 4 nur zwischen 1976 - damals wurde hier bei drei IC-Paaren die 2. Klasse eingeführt, um die wenig genutzte Verbindung attraktiver zu machen, die reinen (1. Klasse-)IC-Züge auf dieser Relation wurden seitdem mit Triebzügen der Baureihe 403 bedient - und Sommer 1979 im Einsatz gewesen. "
Die sowohl ich als auch der User der hier gefragt hat so aufgefasst hat als wenn er keine 103.1 vor seiner Südwind-Garnitur als vorbilsgetreue Bespannung einsetzen kann - und das ist für den Abschnitt Nürnberg - München einfach nicht zutreffend.