RE: Zu "Edelmodellen"...

#1 von kleineWelt , 30.05.2017 18:31

Hallo Stummis,

ich stelle mal wieder ein Thema vor: Edelmodelle... damit meine ich Modelle von höchster Modellbahnbaukunst, größter Detailvielfalt, besonderem (digitalen) Funktionsumfang...

Praktisch die Premium-Modelle. Natürlich sind solche Modelle mit am teuersten... und vermutlich scheiden sich an ihnen die Geister

Ich würde sagen, bei Lokomotiven gehört eine vorbildgerechte Gestaltung der Lokfront dazu (zumindest eine Seite sollte wohl frei von Modellbahnkupplungen und vorbildgerecht ausgerüstet sein), Sound, umfangreiche Beleuchtung, feinste Detaillierung, dann auch solche Dinge wie Rauchgenerator, steuerbare Pantografen, vielfältige Beleuchtungs- und Soundeffekte, digitale Kupplung, ausgezeichnete Laufeigenschaften, und so weiter.

Ich entdecke diese Klasse gerade ein wenig für mich, nachdem ich jetzt zu zwei solcher Modelle kam in letzter Zeit.

Nicht für jeden ist das vermutlich was. Daher die Umfrage (und Diskussion): wie steht ihr zu solchen Premium-Modellen?

Viele Grüsse
Chris


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RE: Zu "Edelmodellen"...

#2 von rmayergfx , 30.05.2017 18:55

Hallo Chris,

ich glaube das du eine andere Vorstellung von Edelmodellen hast wie andere. Edelmodelle sind für mich Modelle die nicht Industriell in Massen gefertigt mit Sounddecoder verkauft werden, z.B. Weinert, Bemo.
Also bitte definiere erst einmal was Edelmodelle sind. Ein VT 11.5 von Märklin in Gold ist für mich z.B. kein Edelmodell. Es ist nur durch die aufgebrachte Vergoldung teuer.
Welche Modelle hast Du denn bekommen, die du als "Edelmodelle" definierst ?

mfg

Ralf


Der Computer soll die Arbeit des Menschen erleichtern und nicht umgekehrt!
Neue Kupplungen für Faller OHU Selbstentladewagen: viewtopic.php?f=27&t=82863
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RE: Zu "Edelmodellen"...

#3 von moppe , 30.05.2017 19:36

"Premium modell" - ich hab beide ein Voith Maxima und ein ESU Class 66.
Sind sie "Premium/Edel modellen"?

Klaus


"Meine" Modellbahn:http://www.modelbaneeuropa.dk
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PIKO C4 "Horror Gallery": http://moppe.dk/PIKOC4.html


 
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RE: Zu "Edelmodellen"...

#4 von kleineWelt , 30.05.2017 19:38

Hallo Ralf,

mit dem Kriterium "keine Massenfertigung" werden wir wahrscheinlich in dem Faden nicht sehr weit kommen. Wie viele Leute wird es geben, die sagen "nur das, und nichts anderes"...?

Mir lief z.B. eine gebrauchte BR215 von ESU über den Weg, und dann habe ich zugeschlagen. Und ich bin schon begeistert von diesem Modell.

Viele Grüsse
Chris


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RE: Zu "Edelmodellen"...

#5 von supermoee , 30.05.2017 20:09

Hallo,

ESU Lokomotiven gelten für mich nicht als Edelmodelle. Das sind zwar gute Loks (wenn man ein annehmbares Exemplar mal erwischt hat), aber bei weitem nicht perfekt. Das einzig edle ist der saftige Preis. Sonst sind das nur mit mehr oder weniger sinnvolle Technik gefüllte China Loks. Darin erkenne ich keine "höhere Modellbaukunst"

Ich kann keine Lok der üblichen Serienhersteller als Edel bezeichnen. Vielleicht das Platin Kroko von Märklin.

Den Begriff Edel verbinde ich mit Exklusivität und teuren, vielleicht auch seltenen Materialien. (Ein vergoldetes Grossserienmodell fällt aber nicht darunter. Das ist für mich nur dekadent)

Ein Modell in einer 10 Exemplare Auflage ist für mich Edel. Fulgurex Modelle sind für mich Edel. Handarbeitsmodelle sind für mich Edel. Alles andere ist serielle Industrieproduktion.

Für mich dürfen die Loks gern mit sinnvollen Digital Gimmicks vollgepackt sein, mit Betonung auf sinnvoll. Dampfende Dieselloks, Discobeleuchtung als Funkenflugnachbildung oder dumme Dialoge ordne ich nicht darunter ein.

Gruss

Stephan


Der Trend geht deutlich zur Zweitanlage hin.


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RE: Zu "Edelmodellen"...

#6 von B VI , 30.05.2017 20:16

Interessante Frage ...

Es fehlt noch die Option "Kaufe ich, wenn es das Modell in Grossserie nicht gibt".
Beispiel: Schaut Euch mal die schweizerische E 4/4 von Lemaco an (das fettgedruckte N-001 auf dieser Seite anklicken).
Diese riesige Schraube zwischen dritter und vierter Achse - heutzutage unmöglich.
Trotzdem war ich glücklich, als ich dieses Modell für einen durchaus substantiellen Betrag auf einer Börse kaufen konnte - es ist nämlich nicht an jeder Ecke zu finden (und war in Top-Zustand, MIBP, wie die Angelsachsen sagen [Mint In Box with Papers]).

Chris


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RE: Zu "Edelmodellen"...

#7 von klein.uhu , 30.05.2017 20:25

Moin Chris,

Da siehst Du wohl die Modellwelt noch etwas klein

Unter "Edelmodelle" kann ich mir Modelle vorstellen von Westmodell, ModelLoco, MicroMetakit, vielleicht noch Trix Fine Art und Weinert. Das sind alles Handarbeitsmodelle, z.T. aus Messing, Edelstahl, handgegossenen Teilen, in Kleinserie gefrästen Teilen, und ähnliches.

Früher gehörten Modelle von M+F oder Günther vielleicht in diese Kategorie.

In solche Modelle baut man keinen Raucherzeuger und keine Telex ein. Die sind eher nur zum Anschauen in der Vitrine oder auf dem Rollenstand. Ich schätze, die meisten dort haben nicht mal einen Dekoder, vielleicht eine Schnittstelle (wegen Beleuchtung).

Industriell hergestellt Modelle in Großserie wie z.B. ESU sind für mich keine "Edelmodelle", nur teuere Großserienmodelle.
Bei "Edelmodellen" sollte zumindest auch die Stückzahl stark begrenzt sein.

Ich würde mir kein solches "Edelmodell" kaufen, weil Eisenbahnmodelle für mich Spielzeug und keine Schmuckstücke sind.



Ist aber ein Knorke-Thema für heiße Sommerlochabende


| : | ~ analog

Gruß von klein.uhu
Es ist keine Schande, etwas nicht zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen. (Sokrates)
Fantasie ist wichtiger als Wissen, denn Fantasie ist unbegrenzt. (Einstein)


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RE: Zu "Edelmodellen"...

#8 von Schwanck , 30.05.2017 21:27

Moin,

Edelmodelle sind für mich die, welche man nicht von der Stange kaufen kann. Die Fahrzeuge, die die üblichen Hersteller aus der Spielzeugbranche liefern, gehören bestimmt nicht dazu. Im H0 Massstab sind es vielleicht einige Weinert Modelle und solche von Micro Metakit, wenn sie sehr sorgfältig zusammengebaut wurden. Bei den Spuren 0 und 1 gibt es dann einige Lieferenten, deren Angebote im 4- bis 5-stelligen Bereich liegen und noch größere Massstäbe finden sich im Modellsaal des Verkehrsmuseums Nürnberg bei den 1:10 Modellen aus den Lehrwerkstätten der Vorbildbahnen, die sind wirklich super, allerdings so gut wie nicht zu erwerben. Die Teile, die in manchen DB-Werkstätten gebastelt wurden, werden manchmal auch zum Kauf angeboten *, sie sind leider nicht so sehr edel.

* Ich kenne da eine BR 23, eine BR 65 und eine E10, über die zu verhandeln wäre.


Tschüss

K.F.


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RE: Zu "Edelmodellen"...

#9 von Peter Müller , 30.05.2017 21:44

Als Infrastrukturanbieter (ich verlege Gleise, damit andere mit ihrem Rollmaterial darauf Betrieb machen können) freue ich mich natürlich über jedes Premium-Modell, welches vorbei gefahren kommt. Wenn man mir die Gelegenheit bietet, steuere ich auch gerne mal ein Lok mit zig Funktionen.

Selber würde ich aber niemals einen dreistelligen Betrag für eine einzelne H0-Lok ausgeben.


Grüße, Peter

Bei campact.de per E-Mail abstimmen: 49-Euro-Ticket retten! ... das haben Stand 25.08.2023 um 20:45 Uhr schon 115.000 Menschen getan.

Und Aktionen bei campact.de wirken, siehe Wikipedia, da wird darüber berichtet.


 
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RE: Zu "Edelmodellen"...

#10 von Stummilein , 30.05.2017 22:26

Hallo,

es gibt sicherlich eine Reihe von Modellen, an denem man sich nicht satt gucken kann und die ich als Edelmodell bezeichnen würde.

Leider kenne ich nicht alle edlen Modelle und somit kann ich nur mir bekannte Modelle nennen.

Die weißen Krokodile aus den Märklin-Sets 31859 und 31860 sind z.B. für mich edle Modelle.


Beste Grüße Ralf


 
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RE: Zu "Edelmodellen"...

#11 von Stummilein , 30.05.2017 22:34

Zitat

Moin,

Edelmodelle sind für mich die, welche man nicht von der Stange kaufen kann. Die Fahrzeuge, die die üblichen Hersteller aus der Spielzeugbranche liefern, gehören bestimmt nicht dazu. Im H0 Massstab sind es vielleicht einige Weinert Modelle und solche von Micro Metakit, wenn sie sehr sorgfältig zusammengebaut wurden. Bei den Spuren 0 und 1 gibt es dann einige Lieferenten, deren Angebote im 4- bis 5-stelligen Bereich liegen und noch größere Massstäbe finden sich im Modellsaal des Verkehrsmuseums Nürnberg bei den 1:10 Modellen aus den Lehrwerkstätten der Vorbildbahnen, die sind wirklich super, allerdings so gut wie nicht zu erwerben. Die Teile, die in manchen DB-Werkstätten gebastelt wurden, werden manchmal auch zum Kauf angeboten *, sie sind leider nicht so sehr edel.

* Ich kenne da eine BR 23, eine BR 65 und eine E10, über die zu verhandeln wäre.


Hallo,

ok, diese Modell hatte ich jetzt nicht im Sinn und muss gestehen, dass sind natürlich echte Edelmodelle.

Ich habe schon auf diversen Ausstellungen bzw. Museen solche Meisterstücke bewundern dürfen und dagegen sind H0-Modelle nur Spielzeug.


Beste Grüße Ralf


 
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RE: Zu "Edelmodellen"...

#12 von TheK , 31.05.2017 01:53

Mein primäres Interesse gilt den Details an einem Modell, während mir die Technik eher egal ist. Wie sehr meine Vorstellungen erfüllt werden, hängt allerdings sehr stark von der Fahrzeuggattung ab – während mir selbst manche Jahrzehnte alte Dampflok-Modelle gut genug sind, empfinde ich bei Güterwagen selbst manche Neukonstruktion als "groben Klotz".

Bei einer Dampflok entsteht der Eindruck aus der Form und einigen markanten Details – sind diese vorhanden, passt das ganze für mich. Ob da jetzt die eine Leitung mehr oder weniger freistehend ist, finde ich dagegen nicht entscheidend – wenn die Leitung sauber ausgeführt ist, mag sie toll aussehen; wenn nicht (weil zu grob oder gar krumm), kann sie den Eindruck des Modells aber sogar mehr stören als eine fehlende oder angespritzte Leitung. Ein Güterwagen ist dagegen für sich erst einmal ein "Klotz mit Rädern" – entsprechend erwarte ich da, dass die diversen Griffe und Stangen sauber herausgearbeitet sind. Eine Bedingung, die selbst so manche Neukonstruktion bei weitem nicht erfüllt.

Bei Reisezugwagen sind es wiederum all die kleinen Unterschiede verschiedener Bauserien oder nachträglicher Umbauten – wenn die scheinbar alle gleichen Fahrzeuge dann doch individuell werden. Und ja, auch an den Wagen gibt es große Unterschiede in der Detaillierung. Piko hat ja gerade erst gezeigt, was an so einem "langweiligen Avmz 111" auch ohne 1000-teilige Inneneinrichtung alles möglich ist. Die Bremsanlage in einem durchbrochenen Teil der Schürze ist doch wohl der Hammer! Am WLABmz 173 von L.S. Models wiederum ist es der Umterboden mit samt der Bremsscheiben am Drehgestell. Sieht man im Betrieb eigentlich nicht, aber wenn man den Wagen mal genauer betrachtet, kommt man aus dem Staunen nicht mehr heraus.


Gruß Kai

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RE: Zu "Edelmodellen"...

#13 von kleineWelt , 31.05.2017 17:09

Hallo zusammen,

einige der genannten Argumente kann ich schon nachvollziehen. Allerdings, muss eine Premium Spielzeug- (Modellbahn-) Lok für mich unter anderem einen gewissen Spielwert haben. Ohne Digitaldecoder oder nur für die Vitrine - geht für mich an der Sache etwas vorbei.

Was z.B. ESU anbelangt: ich schätze, dass in der ersten verkaufsbereiten ESU Lok einer Baureihe letztlich sehr viel mehr Mannstunden stecken, als in einem auch gerne handgearbeiteten Modell einer limitierten Auflage. Für mich steckt in solchen Modellen nicht einfach nur sehr viel Technik, und sie sind für mich auch nicht einfach nur sehr teuer, sondern ich erkenne darin eine grosse Leidenschaft: den Willen, soviel wie möglich originalgetreu nachzubilden, soviel wie möglich zu realisieren, geätzte Trittbretter, angesetzte Scheibenwischer, feinste Bedruckung und so weiter. Schaffen Kleinserienmodelle das auch immer in diesem Umfang...?

Industrielle Fertigung ist für mich kein Manko oder gar Makel - sondern viel eher eine Herausforderung. Die sicher exponenziell wächst mit der Komplexität eines Modells insgesamt.

Auch hab' ich nichts grundsätzliches gegen China(ware) oder Chinesen. Wo wäre die deutsche Wirtschaft, und damit z.T. auch der deutsche Staat, wenn die neu entstandene chinesische Mittel- und Oberschicht uns nicht unsere teuren Hochtechnologie-Produkte aus den Händen gerissen hätte, und das noch immer tut...

Hattet ihr mal so ein Premium- (Edel-) Modell in den Händen? Z.B. den grauen Metropolitan von L.S. Models? Das ist schon faszinierend, wie so ein Modell in natura wirken kann.

Aber irgendwelche Werbung hier zu machen liegt mir ferne.

Letztlich sind solche Dinge auch wie so oft subjektive Ansichtssache. Meine Meinung vor nicht allzu langer Zeit war auch eher negativ gegenüber solchen Modellen. Das hat sich geändert, wie sich auch so manches andere geändert hat, seit ich mehr in diesem Forum bin

Sei dem, wie es sei.

Viele Grüsse
Chris


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RE: Zu "Edelmodellen"...

#14 von katzenjogi , 31.05.2017 23:30

Hallo zusammen,

wenn man dies so vergleicht, dann waren ja die Roco BR 03.10 mit Altbaukessel Mitte der 2000er Jahre auch Edelmodelle, lagen sie doch mit 500-700 Euro je nach Ausstattung damals schon durchaus im gehobenen Preisniveau, welches heute ja nicht mal die Esu Loks knacken (einige Brawa Exemplare können da mithalten). Und sie zeigten durchaus, wozu Großserienhersteller in der Lage waren. Dazu kann man sie optisch kaum von Handarbeitsmodellen á la MicroMetakit unterscheiden, welche ja nun wirklich auf sehr hohem Niveau sind. Dazu noch nutzbar für den täglichen Gebrauch.

Wenn man es so bedenkt, eigentlich eine Schande, dass man diese "Kostbarkeiten" (Roco BR 03.10 AC mit Sound) teilweise für 150-200 Euro hinterhergeworfen bekommt. Wenn ich nicht schon eine hätte und meine zweite nicht gerade verkauft hätte und das passende Kleingeld übrig, würde sich zu der blauen 03 1022 noch eine schwarze 03 1060 mit silbernen Kesselringen gesellen und auch die 03 1049 würde ich mir erneut kaufen, diesmal aber als Werks-AC Version und nicht eine verbastelte DC Lok mit Mittelschleifer...

Ach ja - das liebe Geld....

Ärmliche Grüße

Jürgen


 
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RE: Zu "Edelmodellen"...

#15 von kleineWelt , 01.06.2017 00:12

Hallo Jürgen,

Zitat
Ach ja - das liebe Geld....


ja - "das liebe Geld" ist in einem Faden wie diesem ganz sicherlich auch ein Thema. Ich für mich selbst habe erst vor kurzem festgestellt: Moba macht mir wirklich soviel Freude, dass ich ganz einfach auch recht viel Geld dafür ausgeben will, und wohl auch noch werde. Sparen auf Teufel komm 'raus, ist bei mir so ziemlich vorbei... (erleichternd kommt hinzu, dass das Geld im Prinzip wohl auch da ist).

Dann stellt sich eher so die Frage, dass man nicht alles kauft, was einem gefallen würde oder man kaufen könnte, sondern eher nur das, was mir - auch auf Dauer - dann wirklich Freude macht. Man kann ja theoretisch auch zuviel kaufen - was einen dann auch wieder nicht glücklich macht (?)

Witzigerweise habe ich mit dem Kaufen von neuen Modellen begonnen, als ich bis vor nicht allzu langer Zeit noch Analogbahner war - habe also Analogmodelle gekauft. Manche davon lassen sich leicht digitalisieren (Schnittstelle), aber andere dann eher weniger.

Bei einer Entscheidung, was ich letztlich kaufe, geht mir manchmal so viel im Kopf herum... man möchte sich nicht für ein System entscheiden, das sich nachher als weniger geeignet für die eigenen Ziele herausstellt (z.B. bei Sounddecodern). Bei anderen Dingen schwanke ich immer hin und her zwischen selber machen, die Herausforderung annehmen und was ganz eigenes auf die Beine stellen, oder halt kaufen, was im Prinzip wohl schneller geht und schneller zum Ziel führt.

Es ist alles recht vielschichtig.

Viele Grüsse
Chris


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RE: Zu "Edelmodellen"...

#16 von TheK , 01.06.2017 02:14

So geht es mir gerade mit dem Ostende-Wien-Express von Hobbytrain, Der Zug, bestehend aus fünf Wagen, davon zwei dreiachsige Packwagen kostet in N gut 350€ (in H0 sogar 500), eigentlich ein Wahnsinn. Aber ich weiß genau, dass ich an diesen Wagen viel Freude haben werde - im Gegensatz zu einem hochbeinigen Bm 234 mit zu vielen Achsgeneratoren (weil der Hersteller zu faul ist, verschiedene Drehgestelle zu konstruieren) oder einem auch in der dreißigsten Auflage immer noch falschen WL 1000...


Gruß Kai

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RE: Zu "Edelmodellen"...

#17 von Schwanck , 01.06.2017 22:07

Zitat

... (weil der Hersteller zu faul ist, verschiedene Drehgestelle zu konstruieren) ...



Moin Kai,

das ist nicht faul sondern geizig. Geiz ist eine Edeltugend in dem Landstrich um Göppingen. Die drei "G" halt.


Tschüss

K.F.


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RE: Zu "Edelmodellen"...

#18 von Modelltraumland , 01.06.2017 22:59

Hallo zusammen,

echte "Edelmodelle" bauen zumindest in H0 m.E. nur noch Micro Metakit und Weinert. Allerdings auch zu einem entsprechenden Preis. Lokomotiven, zu großen Teilen aus Kunststoff hergestellt, und mögen sie noch so detailliert sein, sehen zwar toll aus, vermitteln aber nicht diese Wertigkeit. Zu M+F kann ich nur sagen, tolle Optik, aber nicht gebrauchsfähig, nur für die Vitrine geeignet, die laufen einfach nur sch....., wenn überhaupt. Ich bin gerade dabei, meine KL2 von M+F, die ich sehr günstig in Dortmund auf der Intermodellbau geschossen habe, überhaupt zum Laufen zu bringen. Die Schnecken auf der Motorwelle sind so schlampig aufgezogen, dass der Kurbelzapfenversatz absolut nicht passt. Allein dafür habe ich 3 Abende gebraucht, es zu richtig einzustellen. Günther-Modelle waren damals ganz schön und bei anderen Herstellern nicht erhältlich, können aber mit heutigen Modellen nicht mehr wirklich mithalten, liefen aber wenigstens ganz gut. Ich will mich an schönen und gut laufenden Modellen freuen, man will seine Schätze doch auch fahren sehen. Der einzige Großserienhersteller, der da fast heranreicht, ist Brawa.


VLG Bernd

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RE: Zu "Edelmodellen"...

#19 von TheK , 01.06.2017 23:04

Märklin (bzw. Minitrix) muss sich in der Hinsicht allerdings nichts vorwerfen lassen – die machen bei Reisezugwagen durchaus eine ganze Reihe Formvarianten. Der Übeltäter hierbei ist Fleischmann, die haben ganze zwei Drehgestelle für ihre UIC-X: Dat eine mit MG-Bremse, dat andere mit Achsgenerator – und zudem liegen die Wagen eben seit 1971 höher als alle anderen Hersteller…


Gruß Kai

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RE: Zu "Edelmodellen"...

#20 von Ronny_Sommer ( gelöscht ) , 02.06.2017 14:31

Hallo,

Edelmodelle gibt es für mich erst ab Spur Null aufwärts. Da guck ich gern hin aber gebe als HaNuller kein Geld aus.


Ronny_Sommer

RE: Zu "Edelmodellen"...

#21 von Meteor , 02.06.2017 16:32

Hallo,

leider scheint schon die Definition der Edelmodelle nicht so eindeutig. Für mich sind es allerdings Metall-Handarbeitsmodelle. Mithin die schon genannten Hersteller wie Weinert und ähnliche. Vor 20 oder 30 Jahren hatten die jene Modellauswahl, die in der Großserie gefehlt hat. Inzwischen haben die Großen allerdings weitgehend nachgezogen. Da mir das Mehr an Details aus den Edelschmieden den Aufpreis nicht wert ist habe ich dort seit ziemlich genau 20 Lenzen nichts mehr gekauft.


Mit freundlichem Gruß

Stefan

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RE: Zu "Edelmodellen"...

#22 von Modelltraumland , 02.06.2017 23:39

Naja,

ganz ehrlich? Die kleine preußische T0 von Micro Metakit hat es mir schon angetan. Da drücke ich mir in Dortmund an der Vitrine jedes mal die Nase platt. Wer weiß, eines schönen Tages vielleicht...


VLG Bernd

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RE: Zu "Edelmodellen"...

#23 von michl080 , 03.06.2017 09:06

moinmoin,

ich habe gestern 20 Minuten lang meiner BR85 von Weinert zugesehen, wie sie mit Schrittgeschwindigkeit durch meinen Bahnhof gefahren ist. Es ist nicht nur so, dass das Innentriebwerk fantastisch anzusehen ist, dazu kommt auch noch, dass ICH das gebaut habe. Viele Stunden mit der Lupenbrille und winzigen Nadelfeilen waren nötig, fünf Lackaufträge und stundenlanges justieren, aber jetzt ist es eine Wucht. Warum sollte ich in den Laden gehen und mir eine Roco 85 kaufen. Nur der Rumäne, der sie montiert hat, kann stolz darauf sein. Für mich ist das viel mehr als nur eine Frage des Geldes oder der Detaillierung.

Mal ganz abgesehen davon ist die Weinert Maschine nicht viel teurer als ihr Roco Pendant. Der Bau ist keine Strafe, sondern die Belohnung.

Michael


meine Anlage findest Du unter viewtopic.php?f=64&t=65847


 
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RE: Zu "Edelmodellen"...

#24 von kleineWelt , 04.06.2017 10:27

Hm, wenn ich davon lese, dass einige Weinert-Modelle Mindestradien von 600 mm haben... das kann ich eben nicht auf meiner Anlage fahren (Mindestradius 360 mm).

Aber für ein schönes Diorama ist das sicher was.

Ich würde dazu tendieren, solche Modelle dann eher als richtige Eisenbahnmodelle denn als Modelleisenbahn zu bezeichnen. Mit einer Modelleisenbahn will (zumindest ich) auch uneingeschränkt spielen können.


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RE: Zu "Edelmodellen"...

#25 von michl080 , 04.06.2017 13:08

Zitat

Hm, wenn ich davon lese, dass einige Weinert-Modelle Mindestradien von 600 mm haben... das kann ich eben nicht auf meiner Anlage fahren (Mindestradius 360 mm).


moinmoin,
ausser den grossen Schlepptendermaschinen laufen die meisten Weinert Modelle durch 450mm, einige auch durch 360mm. Meine BR85 geht ohne zu Murren durch meinen kleinsten Radius von 440mm. Und sie ist garantiert voll anlagentauglich. Durch das hohe Gewicht zieht sie auch ohne Haftreifen was weg.

Übrigens, ich habe meine bei Ebay für weniger geholt, als der Roco Plastebomber kosten wird.

Michael


meine Anlage findest Du unter viewtopic.php?f=64&t=65847


 
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