Hallo zusammen
Nach wie vor gibt es nicht viel Neues aus Effingen zu berichten. Das könnte sich aber vielleicht bald wieder ändern. Der SBB-Kreisingenieur, welcher für Effingen zuständig ist, wurde nämlich mit Planungsarbeiten beauftragt.
Wie ich vor einiger Zeit schon wiederholt geschrieben habe, bin ich mit meinem Lokomotivdepot nicht so wirklich glücklich. Dafür gibt es zwei Hauptgründe: Aus modellbauerischer Sicht gefallen mir die Bauten nicht mehr wirklich gut und zudem gibt es technische Makel, welche den Betrieb stören. Diese beiden Sachen liessen sich lösen. Der zweite Grund ist, dass es Phantasie braucht, warum ausgerechnet in Effingen ein Depot steht. Mit nur zwei Ständen muss man ja ehrlicherweise eher von einer Remise sprechen. Und solche Bauten befanden sich meistens bei End- oder Abzweigebahnhöfen. Beides ist mein Bahnhof nicht. Die Begründung, dass hinter Effingen eine Bergrampe beginnt, und daher ein Depot für den Vorspanndienst vorhanden ist, kann man gelten lassen. Aber dann kommt wieder das mit den Grössenverhältnissen: Die Remise hat nur zwei Stände, aber doch einige stattliche Nebenbauten ohne konkrete oder berechtigte Funktion. Ihr seht, ich bin einfach nicht mehr zufrieden mit dem wo ich habe. Jedenfalls habe seit längerem keine Rangierfahrten zum Depotareal durchgeführt und nur zum „Zwischenlagern“ von Loks verwendet.
Somit stand für mich schon länger fest, etwas soll sich ändern. Ich wollte aber nicht einfach das Alte abreissen, ohne ein konkretes Nachfolgeprojekt zu haben. Anfänglich wollte ich einfach das Depotareal umgestalten, merkte aber bald, dass dies auf dem vorhandenen Areal gar nicht so einfach ist, resp. wahrscheinlich habe ich bereits jetzt das mögliche damit gemacht. Nach einigem Stöbern in alten Gleisplänen und Bilderrecherchen bin ich wieder mal im ETH-Bildarchiv fündig geworden. Das Foto aus dem Jahr 1964 hat mich regelrecht in den Bann gezogen. Es zeigt einen kleinen Teil des Industriegebietes von Zofingen. Dank der hohen Bildauflösung ist es ein regelrechtes Wimmelbild und man entdeckt immer wieder spannende Details. Aber staunt selber:
https://ba.e-pics.ethz.ch/catalog/ETHBIB...en/fc=9%3A26032
Aus diesem Grund kam in mir die Idee auf, warum das jetzige Depotareal nicht in ein weiteres Industriegebiet umzuwandeln? Für meine Platzverhältnisse eignen sich hauptsächlich der Bereich der Firma Lehmann und der Konsumgesellschaft Zofingen. Beide Gebäude stehen heute noch und auch die meisten Gleisanlagen existieren noch. Die Vermessung auf den Karten zeigten, dass ein vorbildnaher Aufbau möglich wäre. Auch die Gleisanlagen sind sehr spannend angelegt. Auf den von der Drehscheibe nach rechts wegführenden Gleisen stand früher sogar noch ein Lokdepot, wie dieses noch älter datierte Foto beweist. Die Architektur gleicht sogar etwas meinem jetzigen Depot.
https://ba.e-pics.ethz.ch/catalog/ETHBIB...en/fc=9%3A26032
Für die Planung habe ich auf dem jetzigen Depotareal eine 3D-Vermessung durchgeführt. Daraus resultierte dann ein massstäbliches Orthofoto, welches ich als Hintergrund in ein Gleisplanungsprogramm einfügen konnte. An den 5 Durchfahrtsgleisen des Bahnhofes will ich nichts ändern und dort auch keine Weichen ausbauen. Das ist mein aktueller Planungstand:
Die vordersten beiden Gleise liegen nahezu gleich wie jetzt und sind Abstellgleise. Das bereits bestehende Stellwerk käme auch dorthin zu liegen. Am jetzigen Standort sieht man nur die Rückwand, was etwas schade ist. Dort an der rechten Bahnhofausfahrt ist es meiner Meinung nach auch glaubwürdig platziert. Das dritte Gleis ist ein Freiladegleis mit einem Bockkran (so hat auch der eine Verwendung). Das 4. Gleis ist die Zufahrt zu den Industriebetrieben. Diese sind aus Platzgründen über 2 Waggondrehscheiben angeschlossen. Schnell zeigte sich, dass ich ein Teil des jetzigen Berghanges öffnen muss um die Gebäude glaubwürdig platzieren zu können. Ich würde aber, wie bei der Konservenfabrik nur den vordersten Teil der Bauten realisieren. Die Situation gegenüber dem "Vorbild" in Zofingen ist bei mir gespiegelt. Die Drehscheiben will ich technisch einfach halten und auch die wegführenden Gleise haben mehr optische als funktionelle Zwecke. Rangiermöglichkeiten gibt es in Effingen ja schon genügend. Da reicht es, wenn ein K2 halt einfach mal an einer Rampe steht und nicht jedes Mal umrangiert werden muss. Vor meinem Geistigen Auge habe ich bereits eine Vorstellung, wie ich es gestalterisch umsetzen könnte.
Das ist mal der grobe Projektbeschrieb. Ich muss es jetzt mal setzen lassen. Und wenn ich in nach einiger Zeit immer noch davon überzeugt bin, fahren die Bagger auf.
Ich nehme aber gerne noch Kritik, Bedenken, Einwände, Zustimmung, Vorschläge etc. entgegen. Zum jetzigen Zeitpunkt könnte ich ja noch umplanen.
Vielen Dank für eure Rückmeldungen!