wie Herr Bodo Bach "hätte ich da gern mal ein Problem":
Selbst habe ich viel Literatur, kann auch genügend deutsch und habe ausreichend Verständnis für Synonyme, um in Suchmaschinen das Gewünschte zu finden. Aber an einer Übersicht "was paßt wo" beiße ich mir die Zähne aus... In Eigen- und Umbauanleitungen liest man öfter - der Kessel von der xx paßt aber besser bei der yy als der von der zz - das Fahrwerk der xx wäre besser gewesen und ähnliche Anmerkungen. Aber woher weiß "man" sowas??? Klar kann ich mich hinsetzen und stundenlang Lokskizzen vergleichen, aber spätestens bei der Änderung -z.B.- der Anzahl der Treibachsen hört der Spaß doch irgendwie auf...
Also: Gibt es eine Übersicht über den "Einheitslok-Baukasten", gerne auch mit Ergänzung zu den DB- und DR-Neubauloks?
das ist ein ziemliches Feld - und: was bei Umbauten im Modellbaubereich gemacht wird, entspricht nicht unbedingt immer dem Vorbild. Zumal wenn man schon etwas ältere Eigenbau- und Umbauberichte liest, da wird kräftig "gemodded" und angepasst, was ungefähr so aussieht und passt. Bei diesen Berichten ist also Vorsicht geboten.
Die Zahl der Treibachsen ist übrigens das kleinere Problem. Die BR 41 hat den Kessel der BR 03 "geerbt", so wie eine Generation vorher die pr.G10 den Kessel der pr.P8 (und die T10 Fahrwerk der P8 und Kessel der P6). Ob die 43/44 den Kessel der 01 bekommen haben, müsste ich erst mal nachlesen, scheint mir aber aufgrund der Parallelentwicklung recht wahrscheinlich. Die 85 wiederum hat das Fahrwerk weitgehend von der frühen 44 bekommen, den Kessel dagegen von der 62.
Was "passt", kann man oft eher an den Maßen erkennen als an der Achsfolge (gleiche Kesseldaten - gleiche Kessel. Gleiche Raddurchmesser - Achsen tauschbar, zumindest für Laufachsen.) - die stehen zum Beispiel für die 62 hier: http://dlok.dgeg.de/100.htm
Freundliche Grüße Erich
„Es hat nie einen Mann gegeben, der für die Behandlung von Einzelheiten so begabt gewesen wäre. Wenn er sich mit den kleinsten Dingen abgab, so tat er das in der Überzeugung, daß ihre Vielheit die großen zuwege bringt.“ Friedrich II. über Fr. Wilhelm I.
vielen Dank für Eure Hinweise. Trotzdem - und bitte keinesfalls als Vorwurf auffassen !!! - ist das Ergebnis ja man mager Halten sich die "Wissenden" nur zurück oder "weiß" man doch gar nicht so viel, wie man manchmal tut, lautet da die Frage...
Selbst im Niederstrasser und in Dampflokomotivkunde (Eisenbahn-Lehrbücherei der DB) findet man darüber nur, dass es sowas gibt. Auch ich bin verwundert darüber, wie spärlich die Infos sind.
Man darf den "Baukasten" auch nicht als wörtlich solchen betrachten. Der Bau austauschbarer Baugruppen war damals erst im Entstehen, die "Einheitlichkeit" war bei großen Baugruppen in erster Linie konstruktiver Natur. Wenn es heißt, daß die BR41 den Kessel der BR03 erhalten hat, bedeutet das noch lange nicht daß man (ohne Weiteres) den Kessel einer BR 03 auf eine BR 41 setzen kann, so war das gar nicht gedacht. Es ist konstruktiv der gleiche Kessel, aber nicht unbedingt in jedem Detail. Daraus ergibt sich eben auch die Schwierigkeit das alles abzugrenzen. Baureihe B hat das Drehgestell von Baureihe A übernommen, aber beidseitig abgebremst. Ist das noch dasselbe Bauteil? Das Lenkgestell wurde übernommen, der Raddurchmesser von 800 auf 1000mm vergrößert. Ist es nun dasselbe Teil oder nicht ? Letzendlich wissen (bzw. wußten) nur die Konstrukteure genau, welche Baugruppe wo übernommen oder angelehnt wurde.
Die Einheitsloks sollten vor allem den konstruktiven Wildwuchs, bedingt durch die vielen Hersteller (mit teils recht eigenwilligen Vorlieben) eindämmen, was ja auch gelungen ist.