Hallo zusammen,
Ich wollte da noch ein weiteres Gleissystem vorstellen. Es gab mal eine Firma Hartel, die auch ein Straßenbahn Gleissystem herstellte. Diese Firma gab es mal irgendwo in den 80ern.
Nach dem Ende der Firma gab es in den 90ern auch noch mal einen Nachfolger ( so meine ich mich zu erinnern / ich weiß nicht, ob ich noch Rechnungen von damals finden könnte )
Es gab 2 Radien, 2 Graden, je eine Rechts- und eine Linksweiche, die Gegenbogen dazu, Abzweigbögen ( sehr eirig, wegen der Gleis/Plattentrennnung an den Weichen) und eine 90° Kreuzung.
Der Radius 1 war so eng, daß Gelenkwagen da nicht durch kamen.
Auch waren die Gleise sehr holprig, da sie zum einen sehr kurz waren und das Gleisprofil aus hochkant stehendem Flachprofil bestand.
Der Vorteil gegenüber dem Luna Gleis war aber das wirklich eingravierte Kopfsteinpflaster. Beim Luna Gleis ist dieses ja nur aufgedruckt. Das Hartel Gleis ist heute nur noch gebraucht zu finden und erreicht heute manchmal surreale Preise.
Aber so war das eben damals - es gab nichts anderes.
Ich selber finde das Luna Gleis aus mehreren Gründen nicht so prickelnd. Wie oben erwähnt Pflaster nur gedruckt, das Gleisprofil ist ein Hohlprofil ( es scheppert zwar nicht, man hört es aber, es fährt sich zwar nicht schlecht darauf, aber auch nicht gut ) und bei den Weichen lagen die Zungen nicht vernünftig an und es kam dort zu Entgleisungen. Man musste die Weiche zerlegen und die Stellschwelle nacharbeiten. Vielleicht wurde das inzwischen seitens Tillig verbessert, weiß ich aber nicht.
Ist aber sowieso egal gewesen, wenn man einen Antrieb drunter haben wollte. Denn einen Tillig Antrieb unter die Platte zu setzen und den Stelldraht in die Stellschwelle einzufädeln ist fast ein Ding der Unmöglichkeit. Heute würde ich ein Servo mit Heisskleber unter die Weiche kleben und die Weiche so modifizieren, daß man sie nach oben raus nehmen kann. Eines der wenigen Vorteile des Hohlprofils.
So vor 8 Jahren hatte ich die Möglichkeit ein paar Meter Strecke mit Lasercut Teilen zu bauen.
In diesem Falle wurden mehrere Schichten aus Holz aufgetragen,
um das Gleis für die Straßenbahn und das Magnetband für das Carsystem einzubringen.
Die unterste Lage ist 2mm dick, die mittlere 1 mm ( genau so dick wie das Magnetband ) während die oberste Lage mit der Lasergravur 0,6 mm dick ist. Der Bürgersteig ist 2 mm dick und auch aus Holz.
Die meisten Hersteller von Strabmodellen wurde ja schon genannt.
In den 80ern gab es auch noch Bausätze von Leo Schwarz, der dann unter Schwarze Schäfchen Bahn firmierte. Das waren allesamt unlackierte Bausätze, manchmal auch eher Puzzles.
Die Gehäuse bekam man ja noch halbwegs zusammen gebaut, aber dann mussten die ja auch noch lackiert werden. Lackiert mal sauber Zierstreifen. Auch Decals waren damals Mangelware, heute gibt es die ja ganz einfach per Digitaldruck.
Von Leo Schwarz gab es allerdings nur die nichtangetriebenen Gehäusebausätze. Manche Gelenkwagen waren auch nicht vorgesehen sie gelenkig zu bauen.
Für die Motorisierung der 2 achsigen Triebwagen gab es, ähnlich der heutigen PMT Antriebe, Bodenplatten und Fahrwerke mit Faulhaber Motoren von der Firma Bogusch.
Da die original Bodenplatten von Schwarz für die 2Achser meist aus 3 Plastikteilen zusammen gesetzt wurden, ist es kein Problem die mittlere Platte weg zu lassen um dort den PMT Antrieb einzusetzen. Die Bodenplatten von Bogusch waren aus einem Blei- Zinn Gemisch und mussten schon zu Anfang des Zusammenbaus der Bausätze mit verbaut werden. Dafür gaben sie dem Fahrzeug aber auch Gewicht. PMT hat zur Beschwerung der Fahrzeuge Fahrgäste aus Metallguss.
Zu den PMT Antrieben ist zu sagen, daß sie ab Werk nicht für eine Digitalisierung vorgesehen sind.
Die älteren Antriebe hatten den Entstörkondensator zwischen Rahmen und unterer Fahrwerksabdeckplatte. Diese Aussparung konnte man größer feilen und dort ohne Probleme einen Spur N Decoder unter bringen. Die 500 mA Ausgangsleistung eines solchen Decoders reichen für diesen Motor allemal.
Die neueren Fahrwerke haben einen aus Messing gefrästen Rahmen. Bei denen liegt der Entstörkondensator über dem Motor, weswegen es die Aussparung unten nicht mehr gibt. Die bei Messing rein zu feilen würde Jahre brauchen, da sollte man besser fräsen, nur nicht jeder hat eine Fräse.
Und dann gab es noch die Firma bec-kits aus England. Die stellten Bausätze aus Weißmetall her. Neben englischen Lokomotiven gab es auch Straßenbahnen hauptsächlich nach Hamburger Vorbild. Es gab aber auch einen Verbandstyp II und einen Großraumwagen. Ich hatte mir damals (1985) den Verbandstyp TW von Modellbahn Meyer in Hamburg Winterhude mitgebracht. Diese Bausätze gab es eigentlich nur beim Meyer. Der Nachteil dieser Teile war aber, daß man sie vorsichtig anfassen musste, da ein beherztes Zugreifen auch mal zu Verformungen des Wagenkastens führen konnte.
Dann noch ein paar Worte zum Betriebskonzept. Die Fahrzeuge von Roco, die meisten Tatra Wagen und die österreichischen DÜWAG Lizenznachbauten sind ja Einrichtungswagen.
Fast alle 2achs TW sind Zweirichtungsfahrzeuge. Die benötigten auch keine Wendeschleifen an den Enden. Wenn man jedoch mit Beiwagen fahren will, wird es schon wieder schwieriger.
Eine Kupplungsmöglichkeit ist bei den meisten Fahrzeugen nicht vorgesehen. Meist werden die Beiwagen mit einer starren Deichsel am Triebwagen befestigt. Man kann sich da zwar bestimmt eine kleine Bügelkupplung anbringen, aber ein automatisiertes umsetzen halte ich für schwierig. Es gibt von Bemo auch eine Kurzkupplung und verschieden lange Adapter. Dieser Kurzkupplungskopf sieht einer Scharfenbergkupplung sehr ähnlich, ist aber fast auch nur per Hand zu entkuppeln.
Man soll sich also vorher schon Gedanken machen, welche Fahrzeuge man überhaupt einsetzen möchte. Hintergrund ist, daß man bei Kehrschleifen entweder eine komplett zweigleisige Strecke ohne Gleiswechsel baut oder wenn man eingleisig baut man eben Kehrschleifenmodule benötigt oder man komplett mit betriebsfähiger Oberleitung fährt.
Durch das Fahren per Oberleitung entledigt man sich natürlich aller Probleme bei Kehrschleifen und Gleisdreiecken, man ist ist aber natürlich auch gezwungen die Oberleitung überall sofort fertig zu bauen.
Ich bin immer per Unterleitung gefahren, da ich nicht immer sofort zum Bau der Oberleitung kam und zum anderen gab es damals noch keine vernünftigen Antriebe für die 4achsigen Großraumwagen. Aus diesem Grunde hatte ich einen 2 achsigen Beiwagen mit einem Antrieb versehen, der dem TW dann geschoben hat.
Wenn man jedoch keinen Platz für Wendeschleifen hat, bleibt nur die Möglichkeit mit Zweirichtungswagen zu fahren. Je nach Epoche mit 2Achsern, GT6 bzw. M / N - Wagen von Lima oder modernen Niederflurwagen von Halling ( z. B. Variobahn ) .
Zu Halling kann ich nicht viel sagen. Die Fahrzeuge sind aber meist sehr leicht. Die Lima Fahrzeuge haben zwar super Gehäuse, dafür lassen aber die Antriebe was Fahreigenschaften und vor allem die Qualität des Getriebes angeht, zu wünschen übrig.
Die besten Fahreigenschaften und das langlebigste Getriebe hat immer noch der Kölner Einrichtungswagen von Roco.
Mit den Antrieben von pmt bin ich auch sehr zufrieden. Die älteren mit den Metallzahnrädern sind zwar nicht so leise, wie die Antriebe von Roco, haben aber durch die 2stufige Untersetzung gute und elastische Fahreigenschaften.
Der Düsseldorfer Aufbauwagen von Kato hat auch gute Fahreigenschaften, bei dem sind sogar die Achsen gefedert.
MFG
Oliver