RE: Schall..

#1 von HaJoWolf , 22.10.2018 22:12

Es drängt mich, liebe Freunde der Modellbahn, ein paar Worte zum Schall zu verlieren. In einem Beitrag las ich kürzlich den Satz

"Auch eine Schalbrücke wurde aus 4mm starken Korkmatten die mit Pattex Kleber aufgeklebt wurde."

Der Autor wollte sicher etwas anderes sagen, nämlich, dass er einen Schallschutz verarbeitet hat. Nur, leider hat er das keineswegs, sondern tatsächlich eine hervorragende Schallbrücke gebaut. Wieso das? Weil er erstens ein völlig untaugliches Material verwendet hat: Kork dämmt Schall nur höchst unzureichend, denn Kork ist sehr dicht. Und zweitens weil er mit Pattex geklebt hat; er hätte auch Uhu oder Ponal oder Bindulin oder... nehmen können, das Ergebnis wäre dasselbe: eine bestens funktionierende Schallbrücke, weil die Verbindung nach Aushärten (sic!) des Klebers starr und fest ist. Fahr- und Rollgeräusche werden ungedämmt von Gleis über den Kleber und den Kork auf den Holzunterbau übertragen.

Wird dann im sichtbare Bereich der Schotter mit dem bekannten Ponal/Wasser-Gemisch verklebt (oder mit einem der vielfach angebotenen Kleber auf ähnlicher Basis), dann gibt es nochmal eine tolle Verbindung zum fröhlich verstärkenden Holz.

Aber, es gibt eine Lösung. Man nehme - sowohl im SB als auch im Sichtbaren als Bettung - ein entsprechend wirklich dämmendes Unterbau-Material wie Resorb und verleime sowohl Bettung wie auch Gleise (nicht schrauben oder nageln -> Schallbrücke!) wie auch Schotter mit dauerleastischem Kleber. Dieser härtet eben nicht gänzlich aus, sondern behält eine gewisse Elastizität, was die Schall-Leitfähigkeit erheblich reduziert.

Resorb und dauerelastischen Modellkleber findet man nach einigem Suchen über Google oder z.B. bei IMT (nein, ich bekomme weder Prozente noch bin ich anderweitig beteiligt!).

Ich habe eine Teststrecke gebaut, auf der Resorb verlegt ist, die Hälfte der Gleise ist mit Ponal/Wasser verklebt und geschottert, die andere mit dauerelastischem Kleber. Jeder, der den Unterschied bei einer kleinen T3 gehört hat, war höchst erstaunt. Wer also wirklich Schalldämmung will, der sollte auf Kork, Styropor/-dur o.ä. als Gleisunterbau ebenso verzichten wie auf fest härtende Kleber.

Wünsche fröhliches Dämmen.


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RE: Schall..

#2 von supermoee , 22.10.2018 22:32

Hallo,

Naja, wer die Korkbettung und somit auch den Schotter direkt aufs Holz klebt ist selber schuld und braucht sich nicht über den Schall zu wundern.

Ich habe eine Schicht günstige Trittschalldämmung zwischen Holz und Korkbettung geklebt, somit kommen weder die Bettung noch der Schotter mit dem Holz im Kontakt und das Ergebnis überzeugt.

Gruss

Stephan


Der Trend geht deutlich zur Zweitanlage hin.


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RE: Schall..

#3 von Darius , 23.10.2018 06:41

Guten Morgen HaJo,

ich denke, mit der Interpretation des Satzes liegst du richtig.
Allerdings gibt es auch von Pattex einen dauerelastischen Kleber, der bestens funktioniert.

Viele Grüße,
Daniel


Hier geht´s zur Baubegleitung:
viewtopic.php?f=15&t=158655 "Opa´s MoBa reloaded"

Sollte ich mal im Eifer des Gefechts vergessen, wer ich bin: Mein "echter" Name ist Daniel.


 
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