An Aus


RE: Kuppelstangen

#1 von Andreas67 , 12.02.2020 10:58

Hallo,

ich überlege mir, für meine 97 501 neue Kuppelstangen zu beschaffen. Die vorhandenen sind aus sehr weichem Neusilber, das ich sehr oft nachbiegen muss. Das Modell ist nicht für die Vitrine bestimmt, sondern soll fahren.

Im Internet finde ich nichts geeignetes. Kuppelstangen von Roco, Fleischmann, Brawa und Weinert passen nicht. Wer kann stabile Kuppelstangen nach Vorlage anfertigen?

Danke für Hinweise.

Viele Grüße
Andreas


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RE: Kuppelstangen

#2 von Andreas Schulz , 12.02.2020 12:17

Hallo Andreas!
Was ist denn das für eine Lok, bei der sich die Kuppelstangen verbiegen (Fabrikat, Art.-Nr?) und wodurch?

Gruß Andreas


Beste Grüße Andreas


 
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RE: Kuppelstangen

#3 von Andreas67 , 12.02.2020 12:35

Hallo Andreas,

das ist eine 97 501 von Westmodel, die ich fahrtüchtig machen will. Die vorhandenen Kuppelstangen sind aus sehr weichem Neusilber, die ich oft mit der Pinzette wieder richten muss. Die 97 501 ist ein 5-Kuppler. Das Modell hat 4 Kuppelstangen mit je 3 Lochaugen. 2 Löcher für Kuppelradbolzen, das 3 ist etwas größer für den Gegenkurbelzapfen. In der Länge sind alle 4 nicht exakt gleich.

Grüße
Andreas


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RE: Kuppelstangen

#4 von HGD , 12.02.2020 12:42

Hallo Andreas,
individuelle Kuppelstangen dürften schwierig werden (ich hoffe, du meinst wirklich nur die Kuppelstangen und nicht Treibstange und Steuerung). Die Lok ist ja auch ein ziemlicher Exot. Ich würde nach Loks suchen, die einen ähnlichen Raddurchmesser haben und dann sehen, ob man die Stangen zurechtschneiden kann. Mir sind sofort die V36 / V 20 eingefallen, von denen es Weinert Modelle gibt. Auch, wenn das Gestänge nicht im Katalog steht, riskier einen Anruf, vielleicht bekommst Du die Stangen (sie sind aus hartem Neusilber), vorausgesetzt natürlich, sie würden passen.

Gruß
HGD


 
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RE: Kuppelstangen

#5 von Andreas67 , 12.02.2020 12:52

Hallo HGD.

ich meine wirklich nur die Kuppelstangen, der Rest der Steuerung ist in Ordnung. Die Stangen von der Weinert V20 und V36 passen nicht, weil
das Loch, in das die Gegenkurbel eingesetzt wird, größer sein muss als für die Kuppelradbolzen.

Ich habe schon alle möglichen Modelle von bekannten Herstellern (Roco, Fleischmann, Brawa, Weinert) angeschaut, aber keine Stange passt für die 97 501.

Das muss eine Individualanfertigung aus hartem Neusilber werden von einem Ätztechniker, wenn es keine andere Möglichkeit gibt.

Grüße Andreas


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RE: Kuppelstangen

#6 von schotterlaus , 12.02.2020 21:17

Hallo,

ich hatte vor ca. 25 Jahren (!) ein ähnliches Problem:
Eine Märklin S 3/6, die ich auf 2L-Gleichstrom umgebaut und mit Faulhaber versehen hatte (Nr. 3092).
Bei dieser Gelegenheit baute ich die Räder der Fleischmann P8 ein.
Da waren die alten Stangen, außer das sie verschlissen (!) waren, nicht mehr zu gebrauchen.
Aus 1mm starkem Messing habe ich mir die Stangen zurecht gesägt und gefeilt und
die passenden Löcher gebohrt- beim Abstand muss exakt gearbeitet werden.
Einziger Nachteil: Wenn man das so macht, fehlt die längs laufende Nut in den Stangen.
Diese könnte man mit etwas Geschick und einer Drehbank noch hinein fräsen, damals hatte ich aber noch keine Drehbank.

Diese Lok dürfte die mit Abstand am meisten gelaufene bei mir sein, und nach 25 Jahren
läuft der Antrieb über die Stangen immer noch, ohne zu klemmen.

Ist halt richtig Arbeit!

Viele Grüße, Götz


 
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RE: Kuppelstangen

#7 von Bobbel , 13.02.2020 08:41

@ Andreas...

... warum verbiegen sich die Kuppelstangen...?
Das muß doch einen Grund haben...?

Fährst Du die Lok auch im Zahnradbetrieb...?

Grüßle aus HONAU.
Klaus


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RE: Kuppelstangen

#8 von Bügeleisenmann , 13.02.2020 09:23

Moin!

Zitat


ich meine wirklich nur die Kuppelstangen [...]

Ich habe schon alle möglichen Modelle von bekannten Herstellern (Roco, Fleischmann, Brawa, Weinert) angeschaut, [...]

Das muss eine Individualanfertigung aus hartem Neusilber werden von einem Ätztechniker, wenn es keine andere Möglichkeit gibt.



Das ist ja eine wunderbare Aufgabe, die du dir da gesucht hast!

Ohne Bilder oder das Modell gar in den Händen gehalten zu haben, ist es sehr schwer, eine brauchbare Antwort zu geben. Ich versuche es trotzdem mal und nutze die Bilder von Frits Osterthun:
Westmodel ist nicht gerade für Präzision bekannt, es gab einige gut laufende Modelle und sehr viele Krücken. Mir scheint, das Modell hat einen geätzten Messingrahmen und Räder von GFN. Die Stangen sind an den Kuppelrädern mit den normalen Steckzapfen befestigt. Grundsätzlich ist Neusilber recht hart und an meinen Modellen gehört schon ordentlich Krafteinsatz dazu, eine NS-Stange zu verbiegen.
Ich vermute daher, daß es einige Ungenauigkeiten im Fahrwerk gibt. So z.B. schief sitzende Radsätze, zu viel Spiel im Achslager, ungleichmäßige Innenspurmaße, Abweichungen vom 90°-Versatz. all das habe ich bei jedem Fertigmodel von Westmodel gehabt. Im Grunde sind das nur schön aussehende Standmodelle, einzig die S 4 von WM hatte als B-Kuppler da keine Probleme, dafür ist die Steuerung Murks.

Ich schließe aus meinen Überlegungen und Erfahrungen (und schließe mal schlichte Ungeschicklichkeit als Ursache aus), daß harte Stangen lediglich zum Klemmen des Fahrwerkes bis hin zur Bewegungsunfähigkeit führen.
Überprüfe also mal das Spiel, die Lage der einzelnen Achsen, Versatz usw. Korrigiere das, baue die Stangen ab und löte von hinten an die Stangen eine Verstärkung. Aber nur im Bereich der Nut (wenn du Rundmaterial nimmst), die Verstärkung soll nicht am Gegengewicht hängen bleiben! Was du nimmst, ist relativ egal, ob NS-Blech, Federstahl, Bronzeblech.

Ich habe mal schlichte Kupferfolie von 0,1 mm Stärke beim Kürzen von Kuppelstangen verwendet - funktioniert!



Wenn das nicht geht, Kuppelstangen teilen, geprägte Stahlkuppelstangen von Märklin anpassen, hart löten, es gibt schon einge Möglichkeiten, was mit Hausmitteln möglich ist.

Wie gesagt, zeige mal Fotos der verbogenen Stangen!

Andreas


 
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RE: Kuppelstangen

#9 von Andreas67 , 13.02.2020 10:10

Hallo Andreas,

den gesamten Antrieb habe ich neu konstruieren lassen, die 3 angetriebenen Wellen sitzen alle rechtwinklig im massiven gefrästen Messingklotz und laufen sauber ohne Wackelspiel. Die Räder stammen von Fleischmann für die T3. Die antriebslosen Wellen 1 und 5 habe ich auch mit neuen Lagern im Rahmen versehen, auch diese laufen sauber ohne Wackelspiel. Das Spurmass ist bei allen Wellen exakt eingestellt. Innenseite Rad bis Innenseite Rad = 14,3 mm.

Ohne die aus sehr weichem Neusilber bestehen Kuppelstangen läuft die 97.501 sehr schön und ruhig. Die Stromabnahme habe ich mit Federteleskopkontakten, die von innen im rechten Winkel an die Räder auch neu eingebaut. Die ursprüngliche Stromabnahme durch die Drähte von oben war sehr unzureichend und wurde komplett entfernt.

Die Kuppelstangen sind so weich, jede leichte Verbiegung hinterlässt Spuren, selbst nach ausrichten. Deswegen möchte ich sie durch Kuppelstangen aus hartem Neusilber ersetzen, so wie es an allen anderen Modellloks von Fleischmann und Roco üblich ist.

Aus Messing aussägen scheidet aus, weil die Kuppelstangen profiliert sein müssen.

Grüße
Andreas


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RE: Kuppelstangen

#10 von Bügeleisenmann , 13.02.2020 11:48

Ok, mit den Veränderungen sind einige Störquellen aus geschlossen.


Zitat


den gesamten Antrieb habe ich neu konstruieren lassen, die 3 angetriebenen Wellen sitzen alle rechtwinklig im massiven gefrästen Messingklotz und laufen sauber ohne Wackelspiel. Die Räder stammen von Fleischmann für die T3. Die antriebslosen Wellen 1 und 5 habe ich auch mit neuen Lagern im Rahmen versehen, auch diese laufen sauber ohne Wackelspiel. Das Spurmass ist bei allen Wellen exakt eingestellt. Innenseite Rad bis Innenseite Rad = 14,3 mm.




D.h. also, Achsen 2, 3, und 4 werden über Zahnräder _und_ Stangen angetrieben? Da ist meine Erfahrung, daß beide Antriebsmittel zum Teil gegeneinander arbeiten.
Ist die Stange aus einem Stück, also ungeteilt über 5 Achsen?
Was passiert, wenn Du die Zapfen der Achsen 2 und 4 wegläßt?


Zitat


Die Kuppelstangen sind so weich, jede leichte Verbiegung hinterlässt Spuren, selbst nach ausrichten. Deswegen möchte ich sie durch Kuppelstangen aus hartem Neusilber ersetzen, so wie es an allen anderen Modellloks von Fleischmann und Roco üblich ist.

Aus Messing aussägen scheidet aus, weil die Kuppelstangen profiliert sein müssen.




Wie gesagt, ich kenne von Westmodel keine Kuppelstangen aus weichem Neusilber. Ganz zum Anfang hat Bachmann noch aus Messing geätzte Stangen für die Märklinfahrwerke benutzt und selbst die sind, weil aus 0,4er Blech, recht hart.

Die Kuppelstangen der Großserienhersteller sind, soweit ich sie habe, aus ferromagnetischem Material und noch einmal härter als Neusilber.
Guck mal hier: http://www.rbd-breslau.de/71-tips/28-wes...del_eg_505.html
Das ist eine E 70 von Westmodel, wo ich mit dem von dir beschriebenen Antriebsweg nicht zurande kam. Inzwischen hänge ich die Stangen bei den Elloks nur als Deco aufund treibe über Zahnräder an.
Da du nun schon ein neues Fahrwerk hast, kann man vor der Neuerstellung der Stangen noch eins probieren: Die Zapfen der 2. und 4. Achse durch Blindstopfen ersetzen. Dananch heißt es, jemanden mit Ätzfähigkeiten dinden. Mein Ätzer macht nur noch in 3D, sonst hätte ich ihn gefragt.

Gruß
Andreas


 
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RE: Kuppelstangen

#11 von Andreas67 , 13.02.2020 12:29

Hallo Andreas,

danke für Deine Ausführungen.

Die vorhandenen Kuppelstangen sind pro Seite je zwei. Das Pleuel wirkt auf Kuppelwelle 3, also die mittlere. Eine Teilkuppelwelle hat 3 Löcher, 1 größeres für den Gegenkurbelzapfen und zwei kleinere für die jeweils beiden Kuppelwellen.

Welle 2,3 und 4 werden per Getriebe und per Kuppelstangen angetrieben, Welle 1 und 5 nur über Kuppelstangen. Alles zusammen, das funzt schon.
Aber sobald ich anfange mit der Feinjustierung des Versatzes bei montierten Kuppelstangen (Deckung der Löcher Rad-Kuppelstange) lässt es sich nicht vermeiden, dass die Pinzetten, mit denen ich in die Speichen greife, an die weichen NS-Kuppelstangen gelangen und dadurch diese leicht verbogen werden. Der unschöne leichte Knick muss wieder aus, dieses Rückbiegen hinterlässt Spuren. Und genau das ist mein Problem, nicht die Funktionalität.

Wenn die Kuppelstangen härter und stabiler wären, würde das nicht geschehen.

Grüße
Andreas


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