bis jetzt war ich der Meinung, dass das frühere PILZ Gleis und das Tillig Standard-Gleis das selbe sind. Ich habe jetzt begonnen, meine Anlage in ihrem derzeitigen Stand mit Wintrack zu dokumentieren. Dabei stellte sich heraus, dass mindestens die Radien der gebogenen Gleise voneinander abweichen (früher 380/440/500, jetzt 380/425/490). Bei den Weichen vermute ich ähnliches. Weiß jemand hierzu näheres? Ansonsten ergeben sich zwei Fragen: Hat jemand Wintrack Gleisdaten für die Original Pilz-Gleise oder hat jemand noch die Daten der Pilzgleise in Form von Katalogseiten?
Ich bin weiterhin mitten in der Diskussion – auch mit Tillig. Die sagen es hat sich nichts geändert, auch die Werkzeuge nicht, basta. Zu den unterschiedlichen Maßangaben und dem Grund dafür können sie leider auch nichts sagen. Meine Frage: hat jemand ein Tillig-Standardgleis (d. h. gekauft deutlich nach Übernahme von Pilz durch Tillig und daher mit Sicherheit aus Tillig- und nicht aus Pilz-Produktion) der Radien R2, R3 oder R4 (Pilz-Maßangaben 440/500/550, Tillig-Maßangaben 425/490/545). Auf den Pilz-Gleisen stand auf der Rückseite des Gleises Pilz (+Pilzsymbol), die Katalognummer und der Radius. Mich würde interessieren, wie das bei den von Tillig verkauften Gleisen ist. Stehen dort auch Radien sowie Katalognummer und Firmenname und welche? Ein Foto könnte hilfreich sein. Vielen Dank!
habe gestern eine Weiche 85334 (Bogen 9/12° bekommen und habe mich über die Pilz Gravur auf der Rückseite gewundert.... Fotos + Analyse weitere Gleise am Wochenende.
Nur eine Hypothese, da es das ganz alte Pilzgleis (Weichen exklusive) tatsächlich nur als Schwellenband mit separatem Schienenprofil gab: Kann es nicht sein, dass Pilz nach Reprivatisierung 1990 ein neues Standardgleis herausgebracht hat, eben mit den anderen Radien und schon mit Schienenprofil drin. Das erklärt dann auch, warum Tillig nicht mehr das ganz alte Schwellenzeugs hat (vielleicht nie hatte), da man von Pilz nur deren damals aktuelles Material übernommen hat? Wenn man diese „neuen“ Werkzeuge bis heute nicht geändert hat, steht dann natürlich auch heute noch Pilz darunter. Es hat mit dem ganz alten Material aus den 1960ern aber überhaupt nichts zu tun.
Das alte Pilzgleis basiert auf einem von Prof. Harald Kurz entworfenem Geissystem, welches auch Grundlage des Rasters von Piko war. Pof. Kurz hat damals den 440er Radius als Minimum definiert, auf Wunsch der Industrie und Kunden wurde dann der 380er Radius hinzugefügt. Als Mindesgleisabstand wählte man 50 mm ab den 500er Radius, darunter gab es einen Straßenbahnaufschlag von 10 mm. So entstanden die Radien 380 440 500 550 600
Als das Elitegleis Ende der 80er entwickelt wurde, waren schon die ersten unverkürzten langen, in 1:87 gehaltenen Schnellzugwagen im Angebot. Diese wären nicht mehr problemlos durch die Pilzgleis-Radien gekommen, weshalb 59 mm als neuer standardisierter Gleisabstand bis runter zum R 1 definiert wurde.
Das Pilzgleis hat zwar ebenfalls 2,5 mm hohe Schienenprofile, die Code100-Profile sind aber sehr grob (Ende der 50er entwickelt), das Kleineisen kommt ohne Unterlegplatte aus und hat überdimensionierte Kleineisen. Für das Elitegleis mit Code83 wurde dann ein neues Schwellenband mit kleineren Kleineisen entwickelt. Die neuen Code83-Profile haben kleinere Schienenfüße, die davon abgeleiteten Code100-Profile ebenfalls. Die neuen Profile klappern im alten Schwellenband, weshalb das Tillig-Standardgleis keine eigenen neuen Schwellenbänder bekam, sondern die vom Elitegleis mit benutzt.
Später mit den Flexgleisen kamen wieder unnötig grobe Kleineisen ins Programm, wohl weil die Kunden mit den ursprünglichen Elitekleineisen überfordert waren. Aber das ist eine andere Geschichte.
Ich fand die alte Geometrie besser, als Epoche-II-Bahner habe ich damals nur 500er Radien und aufwärts benutzt. 50 mm Gleisabstand sehen besser aus als knapp 60 mm beim Elitegleis und liegen deutlich näher an den 46 mm, die z.B. der Fremo benutzt.