Zitat von chuchu im Beitrag #7
Wow, das sind sehr nützliche Tipps, danke euch. Ich werde mich mal etwas hineinlesen, denn ich habe von der Materie und von Metallen keine Ahnung.
Eine andere Idee: Kann ich nicht einen Abbdruck des Plastikteils auf einem sehr dünnen Metall, das biegbar ist (quasi Alufolie, nur etwas dicker), vornehmen, durch das Nachfahren der jeweiligen Stellen mit einem stiftähnlichen Teil und das dann als Vorlage nehmen für den Guss?
LG
Ein defintives nein!
Erstens wirst du damit keine scharfen Abformung erzielen und mit dem Ergebnis nicht glücklich werden, falls du es jemals fehlerfrei abgegossen bekommst.
Zweitens schmilzt Alu bei ~750° C. Aus was genau willst du deine Lok den Gießen? Zink ist so ziemlich die einzige Alternative, die du hast und das wird bei ~500°C vergossen. Ich behaupte mal, dass die Alufolie bei 2/3 ihrer Schmelztemperatur irgendwelche Faxen macht, aber keine gute Oberfläche erzeugt.
Drittens hast du dann eine wabbeliege Alufolie mit ein paar Abdrücken drin, wie genau baust du aus der wabbeligen Folie eine Form zum Beispiel exakt Rund ist? Wie stellst du sicher, dass du die abgeformten Details beim Bau der Form nicht versaust und wie soll das nachher den Gusskräften standhalten? Man vertut sich sehr, sehr schnell, was da zusammen kommt! Wenn dein Kessel 10cm Durchmesser hat, dann würdest du den Scheitel nach unten die Form geben, weil das die sauberste Stelle ist. Dann brauchst du noch ein bisschen Überdeckung deiner Form, damit sie hält. Am Ende kommst du auf mindestens 20cm Gusssäule von Sohle bis Ende des Eingusstrichter.
1cm Wassersäule erzeugt 1g/cm², dein Zink ist pi mal daumen 7 mal dichter als Wasser, was bedeutet, dass du bei 20cm Gusssäule am Grund 140 g/cm² Flächenbelastung in der Form hast und in der Trennebene 5cm weiter oben immer noch ~100g/cm². Ich bin mir nicht mehr ganz sicher, aber ich meine, man nimmt jetzt die projezierte Fläche des Gusstücks, die auf den Oberkasten wirkt und multipliziert das mit dem Druck in der Trennebene, um die nötige Zuhaltekraft auszurechnen.
Dein Kessel sei als 10cm im Durchmesser und moderate 25cm lang: ergibt 250 cm². Bei 0,1kg/cm² ergibt das eine Auftriebskraft von 25kg. man verklammert dafür beide Forrmhälften und beschwert sie noch mit etwas Gewicht, aber die Form innen drin muss der belastung bei voller Detailtreue auch widerstehen können, sonst kommt bestenfalls moderne Kunst dabei herum.
Wie genau möchtest du eigentlich den Kern bauen, der in der Form liegt und dafür sorgt, dass der Kessel hohl wird und nicht ein massiver Klumpen?
Dafür gibt es einfache Verfahren, die auch Werkstatt-tauglich sind, aber du brauchst den passenden Sand, Harz, Härter und eine Form für den Kern.