RE: Lautsprecher kapseln oder nicht? Grundlagen

#1 von Modellbahngerd ( gelöscht ) , 22.12.2009 20:56

Hallo zusammen,
hier mal einige Infos über Lautsprecher grundsätzlich, die ich irgendwann und irgendwo einmal aufgeschnappt habe (Buch).
Ein Lautsprecher erzeugt mit seiner Membrane einen gerichteten Luftdruck / -unterdruck in Richtung seiner Mittelachse. Das heisst, dass der Luftdruck auf der einen Seite einen -unterdruck auf der Rückseite der Membrane erzeugt, klar. Halte ich den Lautsprecher einfach in die Luft, wird ein Teil der nach vorn abgestrahlten Druckwelle kurzgeschlossen, d.h., dass dieser Teil seitlich abweicht und das entstehende Vakuum auf der Rückseite ausgleicht. Damit ist ein guter Teil der LS-Leistung dahin. Der Klang verändert sich schon, wenn ich den LS luftdicht auf eine Platte mit einem Loch in Fast-LS-Grösse schraube. Damit ist der Weg für die kurzschliessende Druckwelle zu lang geworden, denn er müsste ja um die Platte herum. Kapsele ich den LS auf der Rückseite luftdicht gegen die Umgebung, wird der Sound evtl. wieder geringfügig leiser, da der Weg der Membrane durch das auf der Rückseite entstehende Vakuum gebremst wird. Bei einer bestimmten Kapselgrösse und -form sowie Übertragungsfrequenz (LS-spezifisch) kann dann allerdings auch die Membrane in eine Eigenschwingung geraten (Brummen), die ich nur durch Leisedrehen wieder stoppen kann.
Der Klang wird durch die Kapsel aber präziser, härter.
Dazu kommt dann noch der Körperschall. Der wird erzeugt durch das Übertreten der LS-Schwingungen in die Kapsel und deren Einbaugehäuse.
Die Kraft, die die Membrane nach vorn treibt, lässt gleichzeitig dass LS-Chassis zurückweichen (Aktion = Reaktion in Gegenrichtung), ähnlich wie beim Löschschlauch, den ich auch gut festhalten muss, wenn das Wasser vorn austritt.
Bei einer Moba-Lok heisst das, dass ein LS in einer Kapsel luftdicht eingebaut und mit dieser fest mit dem Lokgestell verbunden theoretisch die beste Grundlage für einen sauberen und kräftigen Sound bietet, da jetzt das ganze Gestell mitschwingen kann und Druckwellen erzeugt.
Sind natürlich am Fahrgestell noch bewegliche Teile, können die durch den Körperschall auch wieder klappern und rasseln.
Dazu kommt noch, dass die Schallaustrittsöffnung/en die Druckwellen möglichst wenig verwirbeln dürfen.
Erzeugt wird diese Bewegung der Membrane durch eine Magnetspule, die mit Wechselspannung beaufschlagt wird. So wird im normalen Hörbereich die Polarität in der Spule bis zu 40.000 Mal pro Sekunde gewechselt, damit ein Frequenzbereich von 20 Kilohertz erzeugt. Kleinere LS können eine höhere Frequenz erzeugen als grosse, weil die zu bewegende Masse der Membrane entsprechend grösser und träger wird.
Die Spule hat eine Impedanz, einen Widerstandswert, der für die Berechnung des Verstärkers und des Kabelquerschnittes ist. Hohe Impedanz (z.B.100 Ohm) bedeutet, vergleichsweise geringe Verstärkerleistung. Baue ich an einen solchen Verstärker (esu-loksound) einen "normalen" LS mit üblicherweise 4-16 Ohm an, kommt das für den Verstärker fast einem Kurzschluss gleich, die Endstufe verabschiedet sich, wenn ich die Lautstärke nur etwas aufdrehe. Solange ich im niedrigen Lautstärkebereich bleibe, nimmt das in Reihe geschaltete Poti bzw. der in diesem Moment als Widerstand arbeitende Regeltransistor einen hohen Anteil der Ausgangsleistung auf. Wenn das Ding ausreichend stark dimensioniert ist, hält es das eine Weile aus. Bei höherer Lautstärke brennt es durch.
Hoffentlich war das verständlich ausgedrückt!
Viele Grüsse
Gerhard


Modellbahngerd

   


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