Hallo Forum,

ich denke darüber nach, den Weinert Bausatz 4530 zu kaufen. Es handelt sich um einen Anhänger in H0 für Schlepperzug (falls das nicht hierher paßt, bitte ich die Moderation um Verschiebung). Nun habe ich einen solchen Bausatz aus Weißmetallteilen noch nie montiert. Wie schwierig ist so etwas für einen blutigen Anfänger? Welches (Spezial-)Werkzeug benötige ich? Wie werden die Bauteile überhaupt miteinander verbunden?

Vielen Dank und Gruß
Matze

Servus Matze,
du bist ja sicher nur hier "blutiger Anfänger", aber nicht überall: wie leicht gehen dir meinetwegen Faller-Bausätze (Häuser) von der Hand?
Entgratest du sie? Klebst sie so, dass am Ende keine Fugen klaffen oder Kleberreste zu sehen sind?
Das wären doch bereits gute Voraussetzungen, also rein handwerklich...

Weißmetallbausätze sind nun nicht unbedingt schwieriger, aber dadurch etwas anspruchsvoller, dass sie (gewünscht) filigraner sind.
Der von dir ins Auge gefasste Bausatz erscheint mir für den Einstieg ideal: die Anzahl Teile ist übersichtlich und du wirst vermutlich keine Probleme haben, die einzelnen Teile zu identifizieren.

Denn einen Schwachpunkt haben diese Bausätze: die Bauanleitungen sind bereits sehr anspruchsvoll! Die muss jemand geschrieben haben, dem die Fähigkeit abhanden gekommen ist, sich in einen "Neuling" hinein zu versetzen
Das wird sicher nach ein paar Bausätzen einfacher, wenn du dich mit der "Weinert-Denke" angefreundet hast...

Eine gute Pinzette, Metallsäge (Mini-Trennscheibe zur Not), Feilen zum Entgraten ist, was mir spontan zu Werkzeug einfällt.
Und Klemmen zum Fixieren.

Ah, da war doch was: du kannst den Bausatz löten oder benutzt Cyanacrylatkleber ("Sekundenkleber"). Wenngleich dieser Kleber den Ruf als "Pfusch-Kleber für den Notfall" hat, ist er hier für den Einstieg gut geeignet. Nimm' halt nicht unbedingt den aus dem 1-Euro-Shop...
Er hat den Vorteil, dass zu, wenn du dich ungeschickt anstellst, deinen Bausatz in Aceton legen kannst (in gut gelüftetem Raum, Verwendung von Handschuhen) und sich der Cyanacrylatkleber auflöst - du kannst also bei Bedarf wieder bei "Null" anfangen.

Bist du fertig, bzw. bist du am jeweiligen Arbeitsschritt angelangt, müssen die Teile lackiert weren.
Hast du Airbrush-Erfahrung?
Wenn ja, mach' es damit - und du wirst wohl "deinen" Lack gefunden haben.
Wenn nein, dann halt mit dem Pinsel und einer Idee mehr Verdünnung, als du gewohnt bist.
Weinert empfiehlt natürlich die Lacke aus eigenem Hause (ich benutze sie gerne), aber du kommst auch mit den Revell-Töpfchen (oder ähnlich) gut klar - insbesondere, wenn du sie nicht das erste Mal benutzt.

Also trau dich!

Viele Grüsse
Richy

Hallo Richy,

hab vielen Dank für Deine ermunternden Worte!

Selbstverständlich habe ich früher die Faller-Häuser oder auch Revell-Flugzeuge einigermaßen anständig zusammenbekommen. Das war aber alles aus Plastik. Mit Metall habe ich keine Erfahrung. Halt, stimmt nicht! Ich habe schon den einen oder anderen Dieselmotor überholt, aber das ist ja doch etwas ganz anderes. Mit Metallbausätzen in H0 habe ich bislang keine Erfahrung gesammelt.

Dremel samt Zubehör habe ich. Pinzette und Feilen auch. Sekundenkleber kann ich beschaffen. Daß ich den benutzen darf, beruhigt mich ungemein! Ein Lötkolben ist nämlich etwas, was ich überhaupt nicht bedienen kann. Dazu fehlt mir jeglicher Zugang. Airbrush habe ich nicht und kenne mich auch nicht aus damit. Allerdings wäre das ohnehin mein nächstes Projekt gewesen, da ich mich in der Alterung von Fahrzeugen und Gebäuden versuchen möchte. Welche Art von Klemmen würdest Du zum Fixieren empfehlen?

Gruß
Matze

Hallo Matze,

da Du schon Erfahrungen mit dem Modellbau hast, sehe ich keine Schwierigkeiten mit Weinertmodellen. Im Gegenteil, diese Bausätze haben eine excellente Passgenauigkeit. Ich habe diverse Lkw-Modelle gebaut und alle mit Sekundenkleber.
Das einzig "ärgerliche" bei Weinert-Bausätzen ist der Preis...

Gruß Roland

Hallo Matze!

Ich möchte gerne noch ergänzen, dass auch Zweikomponenten-Kleber, wie Uhu-Plus gut geeignet für die Montage sein kann: dann hast du zum Ausrichten der Teile gut Zeit, oder Sekundenkleber-Gel ermöglicht auch eine kurze Zeit Positionierung. Beides "hebt" ausreichend.

Gutes Gelingen wünscht Dir

Christian

Hallo Roland,

der Preis ist tatsächlich gepfeffert, aber wenn man den Bildern der fertigen Modelle geht, bekommt man auch einen reellen Gegenwert dafür!

Gruß
Matze

Zitat von Murray im Beitrag #6

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Hallo Roland,

der Preis ist tatsächlich gepfeffert, aber wenn man den Bildern der fertigen Modelle geht, bekommt man auch einen reellen Gegenwert dafür!

Gruß
Matze

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Zitat von RichyD im Beitrag #2

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benutzt Cyanacrylatkleber ("Sekundenkleber"). Wenngleich dieser Kleber den Ruf als "Pfusch-Kleber für den Notfall" hat,

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Hallo Matze,

Zitat von Murray im Beitrag #3

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Dremel samt Zubehör habe ich. Pinzette und Feilen auch. Sekundenkleber kann ich beschaffen. Daß ich den benutzen darf, beruhigt mich ungemein! Ein Lötkolben ist nämlich etwas, was ich überhaupt nicht bedienen kann. Dazu fehlt mir jeglicher Zugang. Airbrush habe ich nicht und kenne mich auch nicht aus damit. Allerdings wäre das ohnehin mein nächstes Projekt gewesen, da ich mich in der Alterung von Fahrzeugen und Gebäuden versuchen möchte. Welche Art von Klemmen würdest Du zum Fixieren empfehlen?

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Moin, wenn der Sekundenkleber nicht will einfach mal anhauchen. Das Zeug braucht Feuchtigkeit zum Abbinden, bei trockener Raumluft fehlt ihm das öfter.
Schönen Gruß
Maik

Vielen herzlichen Dank Euch allen für die vielen wertvollen Tipps! Dann werde ich mich mal mit dem Erforderlichen ausrüsten.

Gruß
Matze

Hallo Matze,

mit ein bisschen Übung geht dann auch so was

Hallo,

zum Sekundenkleber. Davon habe ich schon Unmengen verbraucht, querbeet von teuer bis billig. Hängengeblieben bin ich bei den "Billigprodukten" bei Ebay, z.B. 10 (oder mehr) Tuben a 3g für paar Euro. Das Zeug (Noname/Polen/China oder egal) klebt einwandfrei, ich lager den auch nicht kühl und wenn er sich mal zusetzt, bohre ich die Kanüle auf. Und wenn alles nichts mehr nutzt, schmeiße ich ihn weg, kostet ja nicht die Welt. Gebrauchen tue ich ihn manchmal täglich, er liegt aber auch Wochen nur herum. Rumsauen sollte man aber trotzdem nicht, die Spitze immer abwischen und mittlerweile mache ich nur ein Tropfen z.B. auf ein Stück (nicht saugender) Pappe und nehme für die Weiterverarbeitung einen Holzzahnstocher oder eine Stecknadel. Selten, das man größere Mengen direkt aus der Tube braucht.

Gruß Roland

Servus,
Matze, du fragtest, womit du die Teile fixieren kannst.

Der Einfachheit halber, nimm' dafür, was im Haushalt vorhanden ist und was dir sinnvoll erscheint.
Ich benutze gern Wäscheklammern (aus Holz), da kann ich an der Form herum schnitzen, ohne dass ich gleich in wirtschaftliche Bedrängnis komme...

Oder ich leihe mir aus dem Garten die kleinen Klammern, mit denen Blumenranken (oder Tomaten, Gurken...) fixiert werden.
Um keinen Ärger zu bekommen, nehme ich sie natürlich nicht aus unserem Garten, sondern kaufe sie, wenn es sie auf dem Grabbeltisch beim Lebensmitteldicounter gibt

Ist etwas mehr Haltekraft nötig, nehme ich Leimklemmen wie diese hier.
Nur beispielhaft, es soll keine Werbung sein.

Du hast so einige gute Tipps bekommen; nun musst du nicht gleich in "Spezialwerkzeug" investieren, sondern ziehe für dich heraus, was geht und wie man es ggf. ersetzen kann.
Bei solchen Basteleien ist ja oft der Weg das Ziel, also genieße ihn. Kaufen kann jeder...

Beste Grüsse
Richy