Mä LFCM an mld3 Decoder ?

#1 von Hexdi , 23.10.2022 19:09

.
Guten Abend zusammen,

ich bin gerade dabei eine 3147 (V100) aus den 80er Jahren aufzurüsten auf eine lastgeregelte Fahrweise.

Da der HLA nicht ohne Fräsarbeiten reinpasst und ich auch nicht unbedingt das ganze Getriebe tauschen wollte, habe ich mich für den Einbau eines Hamo Magneten unter Beibehaltung des vorhandenen Ankers entschieden.
Ich habe diese Lösung schon einmal verwendet bei einer 01 097 (3048) und zwar zusammen mit einem Lopi. Das hat recht gute Fahreigenschaften ergeben. Der große Anker wirkt auch ein wenig wie eine Schwungmasse.

Jetzt wollte ich es (aus Standardisierungsgründen) mit einem mld3 versuchen, das haut aber nicht so richtig hin. Deshalb meine Fragen:
> welchen Motortyp sollte ich einstellen ? CV 52 bietet acht verschiedene Möglichkeiten
> welche CV's sind ggf. wie anzupassen.

Habe schon alles mögliche probiert, zuletzt "DC weich + Einmessfahrt". Der Antireb läuft immer ruckartig an.
Gleichmäßig läuft er nur mit "Glockenanker" an - ich kann mir aber nicht vorstellen, dass das das Optimum wäre.

Gruß
Berthold


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RE: Mä LFCM an mld3 Decoder ?

#2 von gruenflaeche , 23.10.2022 19:26

Hallo,

da ist der mld3 vielleicht nicht die beste Wahl, ich habe es mal an einer Br111 ausprobiert, wenn man die Einstellung des mld3 auf "Glockenanker" ändert (!?) geht es einigermaßen.
Aber es benötigt weiteres Feintuning, die Lok ruckelt kurz vor Stillstand.
Das automatische Einmessen brachte keine guten Ergebnisse.
Hab mich aber nicht großartig damit weiter beschäftigt, da es nur ein einfacher Test war.



Grüße


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RE: Mä LFCM an mld3 Decoder ?

#3 von SAH , 23.10.2022 21:48

Moin Berthold,

im von Dir beschriebenen Fall hilft nur ausführliches Programmieren.
In Kurzform:
Sauberer und nur leicht geschmierter Motor vor der Prozedur 30 Min Einfahren um Motor und Getriebe auf Betriebstemperatur zu bringen. CV5 auf 255, CV2 auf 2, lineare Kennlinie (wenn gewünscht).
Mit der pasenden CV auf PID-Regler einstellen. Motor DC hart.
Mit Regelreferenz so einstellen, dass bei FS max gewünschtes Tempo erreicht wird (jedoch nicht vother schon). Kp so.einstellen, dass vmax noch gehalten wird (mit 10 beginnen).
Ki so einstellen, dass bei fs2 möglichst sanft angefahren wird (Beginn bei 0) und mit Kd (Beginn bei 0) sanftes Anfahren mit fs1.
Details zur Programmierung unter "Regelungstechnik Uhlenbrock 76200 noch besser einstellen" hier im Forum suchen.

Mit freundlichen Grüßen,
Stephan-Alexander Heyn


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RE: Mä LFCM an mld3 Decoder ?

#4 von Hexdi , 26.10.2022 19:55

.
Guten Abend Stephan-Alexander,

ich habe versucht, Deinen Anweisungen folgend, den Decoder einzustellen.

Hier die Screenshots dazu:















Das Fahrverhalten war dann so, dass die Lok in FS 2 mit einem leichten Ruck anfuhr und die Höchstgeschwindigkeit ca. bei FS 100 erreichte.
Merkwürdig war das Verhalten beim Verzögern. Von FS 124 runter auf ca. 65 blieb die Geschwindigkeit nahezu gleich, erst dann wurde der Motor langsamer.
Ab und zu blieb die Lok bei der Fahrt auf dem Gleis kurz stehen und fuhr dann wieder an. Auf dem an den Programmierausgang angeschlossenen Rollenprüfstand trat dieser Effekt nicht auf.
An der Stromversorgung kann es nicht gelegen haben: eine an AUX 3 angeschlossene Led brennt ständig.

Dann führte ich die von Märklin empfohlele Einmessfahrt durch.
Resultat: das beschleunigen bis FS124 ist jetzt gleichmäßig, auch das verzögern ist gleichmäßig. Jedoch ruckt die Lok jetzt beim Anfahren und bei Langsamfahrt.

Folgende CV's wurden durch die Einmessfahrt verändert:

Regelreferenz 100 >> 86
Regler K 70 >> 151
Regler I 5 >> 43
Regler PID >> Auto Pi
PWM Start 8 >> 35

Von einigen CV's kenne ich die Bedeutung nicht, z.B. CV 56 Regeleinfluss, außerdem "Langsam Grenze" und Langsam K/I/D.

Nun bin ich mit meinem Latein ziemlich am Ende.

Kann mir jemand bei den CV's noch weiter helfen ?

Außerdem: ich weis ja, dass es mit einem ESU Lopi wohl besser laufen würde.
Jetzt die große Frage: Ist die Märklin 21mtc Schnittstelle voll kompatibel mit der 21mtc von ESU ? Dann könnte ich gerade einen Lopi statt dem mld draustecken und das Problem wäre wahrscheinlich gelöst.
Nachdem fast alles verdrahtet ist, würde ich nur sehr ungern die Märklin Schnittstellenplatine wieder aus- und die von ESU einbauen.

Gruß
Berthold


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RE: Mä LFCM an mld3 Decoder ?

#5 von gruenflaeche , 26.10.2022 20:46

Zitat von Hexdi im Beitrag #4
.

Außerdem: ich weis ja, dass es mit einem ESU Lopi wohl besser laufen würde.
Jetzt die große Frage: Ist die Märklin 21mtc Schnittstelle voll kompatibel mit der 21mtc von ESU ? Dann könnte ich gerade einen Lopi statt dem mld draustecken und das Problem wäre wahrscheinlich gelöst.
Nachdem fast alles verdrahtet ist, würde ich nur sehr ungern die Märklin Schnittstellenplatine wieder aus- und die von ESU einbauen.




Kein Problem, ist AUX 3/4 angeschlossen in der Lok?
Wenn nein, dann funktioniert jeder Lokpilot 5 21MTC.
Wenn AUX 3/4 angeschlossen sind (oder unsicher), dann bitte den Lokpilot 5 MKL 21MTC (59649).



Grüße


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RE: Mä LFCM an mld3 Decoder ?

#6 von SAH , 27.10.2022 19:58

Moin @Hexdi (Berthold),

aufgrund Deiner Screenshots ist es besser, wenn Du bei mld3 bleibst, der ist viel näher an Deinem Modell als ESU es je könnte.
Die "Langsam-CV" gelten für die Langsamfahrt, deren Grenze in der "Langsan-Grenze (Fahrstufe?)" Definiert ist. D.h. o.g. Bestimmung und Einstellung zwei mal machen: einmal für Strecke und einmal für Langsamfahrt. Interessant die CV für Untersetzung, Radumfang und Polstärke des Magneten (Drehzahlsteigung). Die CV Einteilung ist nicht ganz klar: gibt es dazu eine erklärende Beschreibung?
Für die V100 (3072) gilt: Untersetzung 1:12,83 und Radumfang 2×5,2mm ×pi =ca. 32,6mm. Die Steigung der Drehzahl könnte z.B. 5 mNm/A sein (Drehmomentenkonstante), =5mVs = 200 Hz/V. Auch hier gilt: wie ist diese CV eingeteilt?
Sobald das geklärt ist, passen diese Parameter den Dekoder auf genau die Motor- und Getriebekombination an, die vorliegt. Hoher Aufwand, doch der lohnt sich.

Mit freundlichen Grüßen,
Stephan-Alexander Heyn


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Mä LFCM an ESU Lopi 5 Decoder - Entstörmittel ja/nein ?

#7 von Hexdi , 01.11.2022 17:55

Guten Abend zusammen,

per Zufall ist in meiner Sammlung noch eine Märklin 3072, bei der ebenfalls der Umbau ansteht. Die dürfte baugleich sein mit der 3147.
Habe mir dieses Mal einen ESU Lopi 5 M4 mit der 21mtc Adapterplatine gekauft. Nach ersten Versuchen zu urteilen, läuft die Lok recht gut. Das automatische Einmessen habe ich durchgeführt.

Jetzt bin ich ganz nebenbei aber noch auf eine andere Frage gestoßen: Soll/muss ich die vom Mä HLA her bekannten Drosseln auch beim Lopi in die Motorzuleitungen einbauen ?
Die beiden Kondensatoren gegen Masse habe ich entfernt, den zwischen den Motoranschlüssen beibehalten.

Wie sind Eure Erfahrungen ?

Gruß
Berthold


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RE: Mä LFCM an ESU Lopi 5 Decoder - Entstörmittel ja/nein ?

#8 von Badaboba , 01.11.2022 18:22

Zitat von Hexdi im Beitrag #7
Guten Abend zusammen,

per Zufall ist in meiner Sammlung noch eine Märklin 3072, bei der ebenfalls der Umbau ansteht. Die dürfte baugleich sein mit der 3147.
Habe mir dieses Mal einen ESU Lopi 5 M4 mit der 21mtc Adapterplatine gekauft. Nach ersten Versuchen zu urteilen, läuft die Lok recht gut. Das automatische Einmessen habe ich durchgeführt.

Jetzt bin ich ganz nebenbei aber noch auf eine andere Frage gestoßen: Soll/muss ich die vom Mä HLA her bekannten Drosseln auch beim Lopi in die Motorzuleitungen einbauen ?
Die beiden Kondensatoren gegen Masse habe ich entfernt, den zwischen den Motoranschlüssen beibehalten.

Wie sind Eure Erfahrungen ?

Gruß
Berthold


Hallo Berthold,
schau mal hier:

https://www.esu.eu/support/tipps-tricks/hamo-umbau/

Schritt 6 beschreibt den Anschluss der Endstördrosseln - sollte auch für die aktuellen Decoder gelten, ich habe nur Erfahrungen mit Lopi 2,3,4.

Nach meiner Erfahrung erzielt man mit dem ESU Lopi in Kombination mit dreipoligem Anker und Permanentmagnet gute, brauchbare Ergebnisse. Das hängt aber auch von eigenen Ansprüchen ab. Mit dem Fünfpoler (HLA) ist eine feinere Abstimmung im Rangierbereich möglich, ein Glockenankermotor mit Schnecke von SB hat nochmals eine ganz andere Laufruhe. Je mehr Teile man belässt, desto mehr "altes" Märklin-Feeling haben die Fahrzeuge. Manche mögen das, andere wollen genau dies ausmerzen.


Liebe Grüße
Volker

FREMO-Puko: 3-Leiter-Gleisbau und Betrieb - am Vorbild orientiert
https://www.fremo-net.eu/home/modulsyste...-europa/h0-puko


 
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RE: Mä LFCM an ESU Lopi 5 Decoder - Entstörmittel ja/nein ?

#9 von gruenflaeche , 01.11.2022 18:42

Zitat von Hexdi im Beitrag #7

Jetzt bin ich ganz nebenbei aber noch auf eine andere Frage gestoßen: Soll/muss ich die vom Mä HLA her bekannten Drosseln auch beim Lopi in die Motorzuleitungen einbauen ?
Die beiden Kondensatoren gegen Masse habe ich entfernt, den zwischen den Motoranschlüssen beibehalten.

Wie sind Eure Erfahrungen ?




Hallo,

gute Erfahrungen, manchmal gibt es Fälle (Dampfloks) da fehlt der Platz die Drosseln direkt am Motor zu montieren.
Bezüglich Fahrverhalten mit dem LoPi 5 gibt es keine Probleme.
Es gibt Stimmen die sagen man solle die Drosseln lieber weg lassen, dazu hat es aber niemals einen offizielle Info seitens ESU gegeben, also "Geschichten aus dem Paulanergarten".



Grüße


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RE: Mä LFCM an ESU Lopi 5 Decoder

#10 von Hexdi , 18.11.2022 17:44

.
Guten Abend zusammen,

will Euch mal berichten, wie sich die Dinge weiter entwickelt haben:
Ich habe in meine 3072 einen Hamo Magneten, die beiden Motor Drosseln und einen ESU Lopi 5 M4 eingebaut.
Dann im DCC Protokoll die CV Werte eingestellt, die in der BA für den LFCM empfohlen werden. Gewundert hat mich an der Stelle, dass einige CV's, speziell die >100. im Lopi erst angelegt werden mussten. Ließ sich mit der CS2 alles gut erledigen. Dann wieder zurück in das M4 (mfx) Protokoll für den normalen Anlagenbetrieb. Resultat: super !! sowohl Langsamfahrt als auch beschleunigen-verzögern etc.

Nach diesem Erfolg plane ich in meine 3147 ebenfalls einen Lopi einzubauen anstelle des mld/3. Letzterer scheint wirklich stark auf den 5poligen HLA ausgerichtet zu sein. Die 21mtc Schnittstellenplatine von Mä ist schon eingebaut. Ich hoffe, ein Lopi 5 M4 MKL verträgt sich damit, dann hätte ich zwei exakt gleich fahrbare V100 - gäbe dann auch eine schöne Doppeltraktion.

So weit für heute.
Gruß
Berrthold


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