Anlässlich dem Erstellen eines Inventars einer grösseren Modellbahnsammlung geriet mir eine Originalschachtel der B 3/4 1367 von Fulgurex in die Hände - aber ohne Inhalt. Na ja, was soll's? - Wochen später fand ich die zugehörige Lok dann in einer neutralen Schachtel, leider in sehr desolatem Zustand. Insbesondere fiel mir auf, dass:
- - der vorderer Stossbalken abgebrochen ist,
- die Bisselachse fehlt,
- an diversen Teilen rumgebastelt wurde, aber nichts fertiggestellt war...
Danach stellte ich mir die Frage, ob ich dieses Artefakt bei e-Bay oder ricardo für CHF 01.00 anbieten soll (mit OVP) oder ob ich versuchen soll, die Lok wieder soweit instand zu setzen, dass ein Betrieb auf meiner Anlage möglich wird.
Eigentlich würde dieser Loktyp noch gut in die Epoche IIIb passen. Demnach entschied ich mich, folgende Schwerpunkte einer möglichen Instandsetzung zu prüfen:
- - Kann der abgebrochene Stossbalken wieder angeklebt werden (anlöten kommt nicht in Frage). Die Lok sollte zudem auch rückwärtsfahrend eine (geringe) Anhängelast ziehen können;
- kann ich eine neue Bisselachse herstellen bzw. organisieren;
- kann ich Kadeekupplungen anbringen;
- kann die Lok ohne allzugrossen Aufwand digitalisiert werden?
Ich konnte die oben gestellten vier Fragen alle mit "Ja" beantworten - die Lok kann soweit hergestellt werden, dass ein angemessener Einsatz auf der Anlage möglich sein wird.
- Den abgebrochenen Stossbalken konnte ich mit Araldit wieder ankleben - in der Hoffnung, dass es klebe;
die Herstellung einer neuen Bisselachse war relativ einfach. Der Radsatz stammt von einer Roco C 5/6 (Ersatzteilspender) und wurde auf RP 25 profiliert, die Radlager wurden aus einem Messingröhrchen und die Deichsel aus einem Messingflachprofil hergestellt;
Supporte für eine Kadee-kompatible Kupplung wurden aus Messing gedreht und eingeklebt bzw. wo möglich angeschraubt;
eine Digitalisierung ist, was die Platzverhältnisse betrifft, problemlos möglich. Decoder und evt. ein Powerpack haben im Kessel Platz. Allerdings ist die untere Kohlebürste des Motors direkt mit der Lokmasse verbunden;
der Originalmotor ist leicht federnd aber trotzdem sehr präzise zum Schneckenrad montiert. Eine (notwendige) Isolation gegen Masse mit einer Folie im hauchdünnen Bereich könnte möglich sein. Dazu käme aber noch das Anlöten des massefreien zweiten elektr. Anschlusses mit einer Lötfahne o.ä. (nicht mehr so hauchdünn). Dadurch könnte sich aber platzbedingt die Lagerung des Motors und dadurch der Eingriff Schnecke/Schneckenrad ändern und ... allerdings
sb bietet einen einfachen Umbausatz an - ohne Feil- oder Fräsarbeiten - wieso eigentlich nicht? Diese Investition ist's wert!
Nachfolgend einige Bilder des Umbaus:
Einige Zeit später:
Der für eine Nebenbahn typische Personenzug fährt auf Gleis 1 ein