B 3/4, Instandstellung eines Dachbodenfundes

#1 von plusplus , 01.12.2022 09:03

Anlässlich dem Erstellen eines Inventars einer grösseren Modellbahnsammlung geriet mir eine Originalschachtel der B 3/4 1367 von Fulgurex in die Hände - aber ohne Inhalt. Na ja, was soll's? - Wochen später fand ich die zugehörige Lok dann in einer neutralen Schachtel, leider in sehr desolatem Zustand. Insbesondere fiel mir auf, dass:

    - der vorderer Stossbalken abgebrochen ist,
    - die Bisselachse fehlt,
    - an diversen Teilen rumgebastelt wurde, aber nichts fertiggestellt war...

Bild entfernt (keine Rechte) Bild entfernt (keine Rechte) Bild entfernt (keine Rechte)
Danach stellte ich mir die Frage, ob ich dieses Artefakt bei e-Bay oder ricardo für CHF 01.00 anbieten soll (mit OVP) oder ob ich versuchen soll, die Lok wieder soweit instand zu setzen, dass ein Betrieb auf meiner Anlage möglich wird.

Eigentlich würde dieser Loktyp noch gut in die Epoche IIIb passen. Demnach entschied ich mich, folgende Schwerpunkte einer möglichen Instandsetzung zu prüfen:

    - Kann der abgebrochene Stossbalken wieder angeklebt werden (anlöten kommt nicht in Frage). Die Lok sollte zudem auch rückwärtsfahrend eine (geringe) Anhängelast ziehen können;
    - kann ich eine neue Bisselachse herstellen bzw. organisieren;
    - kann ich Kadeekupplungen anbringen;
    - kann die Lok ohne allzugrossen Aufwand digitalisiert werden?

Ich konnte die oben gestellten vier Fragen alle mit "Ja" beantworten - die Lok kann soweit hergestellt werden, dass ein angemessener Einsatz auf der Anlage möglich sein wird.

    Den abgebrochenen Stossbalken konnte ich mit Araldit wieder ankleben - in der Hoffnung, dass es klebe;
    die Herstellung einer neuen Bisselachse war relativ einfach. Der Radsatz stammt von einer Roco C 5/6 (Ersatzteilspender) und wurde auf RP 25 profiliert, die Radlager wurden aus einem Messingröhrchen und die Deichsel aus einem Messingflachprofil hergestellt;
    Supporte für eine Kadee-kompatible Kupplung wurden aus Messing gedreht und eingeklebt bzw. wo möglich angeschraubt;
    eine Digitalisierung ist, was die Platzverhältnisse betrifft, problemlos möglich. Decoder und evt. ein Powerpack haben im Kessel Platz. Allerdings ist die untere Kohlebürste des Motors direkt mit der Lokmasse verbunden;
    der Originalmotor ist leicht federnd aber trotzdem sehr präzise zum Schneckenrad montiert. Eine (notwendige) Isolation gegen Masse mit einer Folie im hauchdünnen Bereich könnte möglich sein. Dazu käme aber noch das Anlöten des massefreien zweiten elektr. Anschlusses mit einer Lötfahne o.ä. (nicht mehr so hauchdünn). Dadurch könnte sich aber platzbedingt die Lagerung des Motors und dadurch der Eingriff Schnecke/Schneckenrad ändern und ... allerdings
    sb bietet einen einfachen Umbausatz an - ohne Feil- oder Fräsarbeiten - wieso eigentlich nicht? Diese Investition ist's wert!

Nachfolgend einige Bilder des Umbaus:
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Einige Zeit später:

Bild entfernt (keine Rechte) Bild entfernt (keine Rechte)
Der für eine Nebenbahn typische Personenzug fährt auf Gleis 1 ein


Beste Grüsse
René, ++

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RE: B 3/4, Instandstellung eines Dachbodenfundes

#2 von kartusche , 01.12.2022 11:43

Hallo, interessanter Bericht. Ich habe 2 Fragen:

-Hast Du den SB Motor nun eingebaut oder nicht? Falls ja, wird der Führerstand/Stehkesselbreich dann frei für ein Versetzten der Kesselrückwand? Die scheint mir etwas zu weit im Führerhaus zu stehen.

-Hast Du nun digitalisiert oder nicht? Falls ja, hast Du vielleicht auch davon Fotos gemacht?


Gruss, Ralf
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RE: B 3/4, Instandstellung eines Dachbodenfundes

#3 von plusplus , 01.12.2022 13:48

Hallo Ralf

Vor allem wegen dem damals anstehenden Problem, den Originalmotor massefrei zu legen, habe ich bei sb den Umrüstsatz bestellt. Wenn ich mich recht erinnere, ist dieser Motor inkl. Schwungmasse in etwa gleich gross wie der Originalmotor. Digitalisert habe ich die Lok mit einem noch vorrätigen Decoder von ESU, einem Lokpilot 4 DCC. Dieser liegt im Langkessel vor der Antriebseinheit. Da ich auf eine Beleuchtung der Laternen auf Grund deren Konstruktion verzichten musste, war der Anschluss relativ einfach. Ein ursprünglich geplantes Powerpack ist nicht vorhanden.


Beste Grüsse
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RE: B 3/4, Instandstellung eines Dachbodenfundes

#4 von Zinky , 05.12.2022 16:21

Hallo,

hübsches Maschinchen, jetzt.
Bist du Entrümpler?

Grüßle

Zinky


Analog: Draufstellen, aufdrehen, freuen - Digital: Studieren, konfigurieren, frustrieren


 
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RE: B 3/4, Instandstellung eines Dachbodenfundes

#5 von plusplus , 06.12.2022 09:08

Zitat von Zinky im Beitrag #4
Bist du Entrümpler?

Hallo Zinky
Ab und zu, denn nichts auf diesem Planeten ist unendlich - und irgendwann wird wohl auch bei mir entrümpelt werden


Beste Grüsse
René, ++

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