Moin man lernt nicht aus. In Vorbereitung auf meinen geplanten Besuch bei MIST HI heute holte ich meine Märklin E 103 113-7 (3054 mit LFCM) aus der Vitrine und testete sie kurz. Sie rauchte, was für eine E-Lok nicht normal ist. Ich nahm die Haube ab und stellte sie auf den Rollenprüfstand. Sie rauchte auch dort, ich konnte aber die Quelle nicht eindeutig identifizieren, Möglichkeiten waren - Stützkondensator mit Ladeschaltung - rot/weiße LED mit Vorwiderstanden vorn - Drosseln in Schrumpfschläuchen - der Decoder selbst auch (TAMS LD-G-32.2) Vor zwei Jahren hatte ich sie mit HLA 60944 umgebaut und eine Weile in Betrieb gehalten. Also baute ich die Lok soweit auseinander, dass - Bodenplatte mit Decoder - Drehgestell mit Antrieb - Stützkondensator mit Ladeschaltung mit langen Drähten versehen weiter auseinander lagen.
Nun denn. Der Decoder wurde zwar warm bis heiß, es rauchte aber aus dem Bereich des Antriebs.
Dort entfernte ich dann die Drosseln und den Kondensator. Es rauchte immer noch, der Magnet war richtig heiß.
Also nahm ich den Motor auseinander und konnte die Ursache ahnen. Die Kollektorspalten waren zugesetzt, also machte ich sie sorgfältig sauber. Dann baute ich die Teile Zug um Zug wieder zusammen und testete sie in jedem Stadium.
Das Rauchen war vorbei und letztendlich lief sie wieder klaglos.
Gruss Wolfgang
All that the young can do for the old is to shock them and keep them up to date. George Bernhard Shaw
Moin Nun rauchte es erneut. Eine vor zwei Jahren umgebaute Märklin Ae 6/6 (3050) sollte mal wieder die Vitrine verlassen und auf der Anlage einige Runden drehen. Derselbe Effekt. Es rauchte. Umbausatz 60944, Decoder LD-G 32.2, derselbe Umbauzeitraum. Auch hier waren die Kollektorspalten dicht, schwergängiger Motor. Leider war ich diesmal zu langsam und es rauchte auch der Decoder ab. Ich habe den Motor gereinigt, neue Kohlen aus anderer Lieferung eingesetzt, sparsam mit Trix Fett behandelt und nach dem Zusammensetzen mit Gleichspannung auf dem Rollenprüfstand laufen lassen.
Nun habe ich gleich auch noch die weißen LED durch weiß/ rote LED vorn und hinten ersetzt. Als Decoder habe ich nun einen mfx 60972 Decoder eingesetzt. Das war dann auch die Premiere des Funktionsmappings bei mfx, bislang waren es immer DCC Decoder mit direkter Veränderung der CV. Nun habe ich F0 Licht weiß in jeweiliger Fahrtrichtung vor/zurück F1 Licht rot in jeweiliger Fahrtrichtung vor/zurück, also nicht zwangsläufig an F0 gekoppelt F2 Führerstandsbeleuchtung vorn, wenn Fahrtrichtung voraus.
Meine Hauptverdächtigen für Rauch und Ableben sind nun die Kohlen. Ich denke, sie sind die Ursache für die Schwergängigkeit mit erhöhter Stromaufnahme und dadurch zu hoher Belastung des Decoders bis zum Abrauchen.
Ich werde nun zwei weitere Loks checken, die im selben Zeitraum auf dieselbe Art umgebaut wurden.
Gruss Wolfgang
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Zitat von Running.Wolf im Beitrag #2 Meine Hauptverdächtigen für Rauch und Ableben sind nun die Kohlen. Ich denke, sie sind die Ursache für die Schwergängigkeit mit erhöhter Stromaufnahme und dadurch zu hoher Belastung des Decoders bis zum Abrauchen.
Ich werde nun zwei weitere Loks checken, die im selben Zeitraum auf dieselbe Art umgebaut wurden.
Hallöle,
aber dieses Mal doch erst die Kohle prüfen, und dann den Dekoder abrauchen lassen ??
Bild entfernt (keine Rechte)
es grüßt Doktor Fäustchen Bild entfernt (keine Rechte)
Es könnte auch der Kollektor sein, Stichwort „Kohlenhobel“.
Das passiert wenn die einzelnen Kollektorbleche nicht gleichmäßig anliegen. In Verbindung mit stärkeren Anpressdruck hobelt es dann. Hatte ich bei 2 schwarzen HLA Läufern, aus welchem Umbausatz die waren weiß ich heute nicht mehr.
Alexander aus dem südlichsten Allgäu Digital mit altem Blechgleis auf dem Boden TamsMC, Booster B4, alte Digitalkisten Bekennender ATF-Öl Anwender
Vielleicht hätte ich auch erst die Lok beobachten und nicht schmählich alleine lassen sollen, nur weil ich unbedingt einen Dram Glengoyne Batch #5 aus dem Nachbarkeller holen musste.
Gruss Wolfgang
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Grundsätzlich und immer die Motoren kontrollieren sobald sich auch nur erste Anzeichen von Unregelmäßigkeiten zeigen. Entstörbauteile sind in den allerwenigsten Fällen das Problem, nur hoffnungslos überdimensionierte Kondensatoren (0,1yF und größer wie der berüchtigte C4 bei PIKO) können, müssen aber nicht, Probleme machen. Verdreckte und verölte Kollektoren und Bürsten sind aber Garanten für Stress. Das kommt auch vor wenn Öl mit der Zeit kriecht, das findet man dann schnell an Stellen wo man es nie aufgetragen hat wieder. Gerade Märklin-Motoren ohne richtige Lager haben das Problem, Motoren mit Sinterlagern die Öl wie ein Schwamm halten sind etwas unkritischer. Ebenso sind die Trommelkollektormotoren (HLA...) weit anfälliger als die Scheibenkollektor-Motoren, egal ob Märklin oder Fleischmann. Meine 3005 die ich nach Jahren aus dem Schrank geholt habe hätte auf den ersten Blick immer noch einen blitzsauberen Kollektor, eine Runde gefahren und er war schwarz. Das Öl ist trotz Filz und eher sparsamer Schmierung gekrochen, Kollektor und Bürsten eingesaut..
Das Problem mit zugesetzten Kollektorspalten liegt am Öl für die Schmierung des Motors.
Scharfe Kollektoren tragen zwar auch dazu bei, sind aber nur Verstärkung für das Grundproblem mit Öl auf dem Kollektor.
Zum Verständnis - das Öl sorgt dafür, dass der Abrieb der Bürsten zu einer pampe wird, die sich in den Kollektorspalten festsetzt.
Zur Abhilfe kann man Kugellager montieren, zumindest auf der Kollektorseite - die Suche hier im Forum findet die nötigen Hinweise. Zusätzlich kann man mit einem scharfen Schraubendreher, im 45 Grad Winkel angesetzt und entlang der Kollektorspalten gezogen, den Kollektor entgraten.