Hallo Frank,
bei mir haben sich über die Jahre einige Triebzüge in H0 angesammelt bzw. waren zeitweise in meinem Besitz, die meisten davon auch mit serienmäßiger elektrischer Kupplung. Hier meine Erfahrungen kurz zusammengefasst:
Roco / Fleischmann Velaro D BR407 (6-teilig):
- Kupplung sehr empfindlich bei Steckvorgängen, insbesondere muss man aufpassen, dass beim Stecken der Verbindung die Kurzkupplungskinematik nicht herausgedrückt wird. Wenn das passiert muss man den ganzen Wagen zerlegen und die Kinematik wieder einhängen, was zum Teil sehr nervenaufreibend ist. Damit das nicht passiert, muss man die Kupplungen beim Kuppeln etwas mit den Fingern unterstützen. Mit der Zeit bekommt man etwas Übung und erspart sich das Zerlegen wegen ausgehängter Kinematik. Trennen ist in de Regel kein Problem. Ich musste auch schon mal einzelne Anschlussdrähte nachlöten, weil diese durch die Bewegungen gebrochen waren.
Liliput Flirt BR 428 (4-teilig):
- feste Kupplung, wird verschraubt und ist deshalb auch etwas aufwendiger zu trennen, dafür im Betrieb völlig unkritisch. Zug lässt sich gerade noch mit 2 Händen ohne Trennung von der Anlage in die Vitrine setzen und umgekehrt
Piko BR440 (3-teilig), BR612 (2-teilig), BR442 Talent 2 (4-teilig), ICE4 (5-teilig):
- Kupplungen lassen sich im Vergleich zum Velaro D relativ leicht (ohne große Gefahr von Beschädigung) trennen und wieder zusammenstecken, ich hatte auch bisher keine Kontaktprobleme. Insbesondere die BR440 hat bei mir schon relativ viele Steckzyklen hinter sich.
Märklin / Trix POS TGV (8-teilig) und ICE BR 406 (6-teilig):
- bisher auch keine Probleme beim Kuppeln und Entkuppeln (ähnlich zuverlässig wie die Piko-Züge), im Betrieb bisher stets zuverlässig
Märklin / Trix ICE BR 402 (6-teilig) und BR 410 (ICE-S, 5-teilig):
- Kupplung nur zweipolig, sehr staff sitzend, Kuppeln ist kein Problem, beim Entkuppeln brauch man relativ viel Zugkraft, um die Verbindung wieder zu trennen. Zum Glück ist hier noch nichts kaputt gegangen, aber ich versuche die Trennvorgänge auf ein Minimum zu beschränken, im Betrieb stets zuverlässig, aber beim Trennen habe ich jedes Mal Angst, dass da was kaputt geht.
Lima ETR610, 6-teilig (vielleicht ist der Electrontren-Zug ja ähnlich):
- Verbindung der Kupplungen etwas fummelig, man muss genau schauen, dass sie beim Kuppeln richtig zueinander stehen und dass man die Kupplung etwas mit den Fingern unterstützt, damit da nicht mal was abbricht. Die Kupplungen haben auch in der Kinematik recht viel Spiel, was beim Kuppeln dann die Trefferquote etwas reduziert. Trennen geht hingegen problemlos genauso wie die Kontaktsicherheit im Betrieb (im Vergleich zu den anderen Zügen aber relativ neu und noch nicht so viel Betriebserfahrung)
Fleischmann 648 (2-teilig):
- mechanische und elektrische Kupplung sind getrennt und ohne große Probleme trennbar und auch wieder steckbar (braucht man aber eigentlich nur, wenn der Zug in die Verpackung soll, trennen)
Roco S-Bahn 423 (4-teilig):
- ab Werk keine Trennung vorgesehen, lässt sich gerade so mit zwei Händen von der Vitrine auf die Anlage und zurück bewegen. Im Vergleich dazu gefällt mir die Lösung vom Liliput Flirt wesentlich besser. Dafür dass dieser Zug so sehr auf dem Gebrauchtmarkt gefragt ist und auch recht teuer zu bezahlen ist, vom Grundkonzept meiner Meinung nach eine völlige Fehlkonstruktion (anfälliger Antrieb, bei eingebauter Beleuchtung wird ein Teil der Fenster durch die Übergänge nicht beleuchtet (BR440 von Piko und der Liliput Flirt sind bezüglich Beleuchtung deutlich besser bei vergleichbarem Fahrzeugkonzept), Zug nicht trennbar und beim Transport deshalb relativ kritisch) - mir ist deshalb auch klar, dass der Zug von Roco aktuell nicht neu aufgelegt wird - aber eigentlich ein sehr schönes Modell, was bei mir im Original täglich vorbei fährt. Im Modell steht der Zug bei mir aber eher auf dem Abstellgleis / in der Vitrine.
Viele Grüße
Michael