auf meiner Anlage fahren überwiegend kurze Züge, und es gibt keine Steigungen.
Frage:
Kann ich bei den Loks, die ab Werk Haftreifen haben, diese einfach entfernen und dann ohne auf der Anlage fahren lassen, weil diese vom Eigengewicht schwer genug sind und auch nicht viel ziehen müssen?
Oder, muss ich, wenn ich Loks, die ab Werk mit Haftreifen bestückt sind, genau diese Achse gegen eine, die keine Haftreifen tragen muss, austauschen?
Gruß
Kersten
Anmerkung dazu:
Meine Loks (ab Werk ohne Haftreifen), sind schwer genug, dass dieses alles ziehen und nicht durchdrehen etc., und verursachen dadurch keine Haftreifenablagerungen auf den Gleisen.
das kommt darauf an wie der Hersteller den Radsatz mit Haftreifen beschaffen hat also obe eine kleine Nut in die Lauffläche des Rades eingefräst wurde, damit der Haftreifen nicht um dessen Materialdicke den Radsatz anhebt, in dem Fall müßtest du den Antriebsradsatz austauschen, wenn du ohne Haftreifen fahren willst.
Aber sei schon einmal vorgewarnt, die Fahreigenschaften ,,verschlechtern" sich dadurch erheblich und deine Fahrzeuge verhalten auch in der Fahrphysik wie beim Original.
US Modellbahner jenseits des Atlantik und diejenigen hierzulande, welche Importmodelle verwenden kennen das Fahren ohne Haftreifen. Will man große Anhängelasten bewältigen benötigt man möglichst viele angetriebene Radsätze und jedes % in Neigungsstrecken macht sich sofort bemerkbar ebenso wie sehr enge Gleisbögen oder hohe Gradzahlen bei Weichenabzweigwinkeln.
Aus eigenen Erfahrungen mit einer dreifach gekuppelten Dampflok mit Schlepptender ohne Haftreifen ist mit der Zugkraft bei 5 Wagen in der Ebene Schluß. Neigungen größer als 1,5 % werden dann nur in Vorspann mit einer Helferlok bewältigbar. Rückwärtsfahrten führen bei einigen Loks, nicht allen Loks, unweigerlich zu Entgleisungen, weil der schwere Schlepptender im geschobenen Zustand nicht wie Vorlaufachsen (Nachlaufachsen bei Rückwärtsfahrt) die Antriebsachsen in ihrem Lauf stabilisieren können und bewirken, daß die Antriebsachsen auf den Schienenprofilen aufklettern und entgleisen.
US Loks mit NMRA Radsätzen haben zu dem extrem niedrige Spurkränze.
Ob du auf Haftreifen verzichten willst, mußt du für dich entscheiden, ich brauche sie nicht, wenn sie werkseitig verbaut sind, nutze ich sie aber.
Loks welche mit Haftreifen ausgeführt sind verfügen bei mir werkseitig über entsprechen eingefräste Nuten zur Aufnahme der Haftreifen.
ich teile die Aussagen von Ingo nicht wirklich oder nur in Teilen.
Klar ist, wo eine Haftreifennut ist, ist eine Vertiefung und die muss gefüllt werden! Am sinnvollsten dürfte der Ersatz der Achse durch eine ohne Nut sein, alles andere erfordert einen sehr hohen mechanischen Aufwand.
Bezüglich fahren ohne Haftreifen, Kleinbahn hatte ab Werk nie Haftreifen, Fleischmann hat Loks wie die 94er ohne Haftreifen ausgeliefert etc. - funktioniert alles gut! Im Fall der 94er sind 30-40 Achsen in der Ebene durchaus realistisch, da sie bei mir 20 Achsen über 3% Steigung klaglos meistert.
Kleinere Loks, 2- oder 3-achsig werden etwas weniger Freude bereiten, jedoch ist das stark abhängig von der Konstruktion und dem Gewicht. Eine alte Roco oder Brawa Köf zieht auch "gut", wenn sie die vorbildgerechte Zahl der zulässigen Achsen sicher nicht ganz einhalten können.
Ich persönlich mag Loks ohne Haftreifen und würde dir empfehlen das umbauen zu lassen wenn Du das willst.
kurze Züge, keine Steigungen. Schon deshalb wirst du keine nennenswerten Probleme mit Haftreifenabrieb haben. Warum willst du dir dann den Aufwand ans Bein binden, deine Loks zu ändern? Und einfach nur "Haftreifen ab, fertig" (im Sinne von "Fahren mit offener/leerer Haftreifennut") geht auf keinen Fall, wie schon von Ingo in #2 geschrieben.
Gruß Rainer
Am Ende wird alles gut. Wenn es nicht gut ist, war es noch nicht das Ende ..
Hallo, meine erste Märklin Lok, die V 200 (1959) fuhr jahrzentelang ohne Haftreifen, weil die beim Spielen verloren gegangen waren, als Kind hat man ja die Lok oft wie ein Auto mit Schwungradantrieb mit der Hand geschoben. Die Folge war, daß die Nuten in den Radsätzen weggeschiffen waren und die Lok kaum noch Zugkraft hatte Sie stand oft mit durchdrehenden Rädern an einem schlecht verlegten Schienenstoß. Ich mußte die Antriebsachsen ersetzen, was mir aber wegen des fehlenden Aufpreß-Werkzeugs nicht gut gelang, danach eierten die Räder stark und die Lok wackelte beim Fahren. Da das Gehäuse aber sowieso total abgerockt war, habe ich sie dann irgendwann weggeschmissen. Jochen
wer schon eine Lok mit verlorenem Haftreifen fahren gesehen hat weiss, dass die Lok nur noch taumelt und vielleicht auch noch bei Weichenüberfahrten entgleist.
es kommt auch darauf an, wo sich die Haftreifenachse befindet.
Befindet sie sich in einem Drehgestell oder am Ende einer Treibradgruppe einer Dampflok, dann taumelt die Lok ohne Haftreifen.
Befindet sie sich jedoch innerhalb einer Treibradgruppe, dann fährt die Lok auch ohne Haftreifen problemlos.
Bei meiner 93.5 von Roco liegt die Haftreifenachse an dritter Position von vier Kuppelachsen. Und da man zum Haftreifenwechsel das komplette Treibgestänge auseinandernehmen müsste (C-Achse ist auch die Antriebsachse ), fährt sie bei mir seit Jahren ohne Puschen.
Da das gesamte Lokgewicht auf der A- und D-Achse liegt, taumelt sie nicht, und es macht bei ihr nicht nicht einmal einen nennenswerten Unterschied in der Zugkraft.
Loks mit verlorenen Haftreifen taumeln wenn auf der entsprechenden Achse nur ein Rad einen Haftreifen hatte. Grundsätzlich ziehe ich das Fahren ohne Haftreifen vor, bei ausreichend schweren Lokomotiven ist das auch von der Zugkraft überhaupt kein Problem. Meine Roco-V200, die 232 und die 150er habe ich mit haftreifenlosen Radsätzen ausgestattet, das geht da ohne nennenswerten Aufwand. Die Zugkraft ist in diesen Fällen weiterhin jenseits von Gut und Böse. Auch die alte Liliput-95er wie auch die schon erwähnte FLM 94er sind gummifrei gut unterwegs. Bei den Roco-Schlepptenderloks wie der 01 kann man bei dem massiven Tender auf Gummi gut verzichten, sechs Vierachser sind da auch bei 3% kein Problem. Angenehme Nebeneffekte sind eine sicherere Stromaufnahme und weniger verschmutzte Gleise. Die kleinen dreiachsigen Tender wie z.B. der der Roco BR58 sind aber etwas leicht, mindestens eine Achse sollte da mit Gummi laufen. Bei eher leichten Lokomotiven bei denen nur die Hälfte der tragenden Radsätze angetrieben sind sieht es etwas anders aus, ältere Fleischmann-Drehgestellloks sind da der Klassiker. Ohne Haftreifen ziehen die nicht die Wurst vom Teller. Auch ältere, eher leichte Roco-E-Loks sind ohne Haftreifen aufgrund ihres vergleichsweise geringen Gewichtes etwas schlapper auf der Brust. Allerdings reicht es immer noch locker für fünf-sechs Vierachser wenn man die nicht über 4%-Rampen im 358er Radius scheuchen will.
Zitat von KatMobaN im Beitrag #1Hallo Leute, auf meiner Anlage fahren überwiegend kurze Züge, und es gibt keine Steigungen. Frage: Kann ich bei den Loks, die ab Werk Haftreifen haben, diese einfach entfernen und dann ohne auf der Anlage fahren lassen, weil diese vom Eigengewicht schwer genug sind und auch nicht viel ziehen müssen? Oder, muss ich, wenn ich Loks, die ab Werk mit Haftreifen bestückt sind, genau diese Achse gegen eine, die keine Haftreifen tragen muss, austauschen? Anmerkung dazu: Meine Loks (ab Werk ohne Haftreifen), sind schwer genug, dass dieses alles ziehen und nicht durchdrehen etc., und verursachen dadurch keine Haftreifenablagerungen auf den Gleisen.
Ich fahre seit ca. 20 Jahren komplett ohne Haftreifen, eben wegen der Ablagerungen auf den Gleisen. In aller Regel reicht es aus, die Haftreifen einfach zu entfernen.
Zitat von Stahlblauberlin im Beitrag #9Bei eher leichten Lokomotiven bei denen nur die Hälfte der tragenden Radsätze angetrieben sind sieht es etwas anders aus, ältere Fleischmann-Drehgestellloks sind da der Klassiker. Ohne Haftreifen ziehen die nicht die Wurst vom Teller. Auch ältere, eher leichte Roco-E-Loks sind ohne Haftreifen aufgrund ihres vergleichsweise geringen Gewichtes etwas schlapper auf der Brust. Allerdings reicht es immer noch locker für fünf-sechs Vierachser wenn man die nicht über 4%-Rampen im 358er Radius scheuchen will.
Genau so sieht's aus. Ich hatte damals in den 2000ern noch eine Handvoll der alten Fleischmann-Loks mit diesem Schrott-Antriebskonzept. Bei aktuellen Loks muss man im Prinzip nur noch darauf achten, dass die Lok ein Metall-Chassis hat und ein Mittelmotor über Kardan beide Drehgestelle antreibt. Dieses Antriebskonzept ist heute eigentlich bei den meisten Lokmodellen Standard. Dann kann man bedenkenlos die Haftreifen einfach entfernen. Die Amis verwenden bei ihren Drehgestell-Loks auch grundsätzlich dieses Antriebskonzept, und montieren Haftreifen gar nicht erst.
Zitat von Modellbahn-Fan im Beitrag #10alten Fleischmann-Loks mit diesem Schrott-Antriebskonzept.
Als die meisten dieser Loks konstruiert wurden war dieses Antriebskonzept noch sehr weit verbreitet. Die letzten Modelle mit diesem Antriebskonzept wie z.B. die BR218 haben so viel Ballast auf dem Antriebsgestell wirken das sie auch ohne Haftreifen noch sehr ordentlich ziehen, hält man bei Steigungen die 3%-Grenze sicher ein und hat ordentlich laufende Waggons kommt man da wortwörtlich auch nicht ins Schleudern. Bei den Göppingern hat sich das Antriebskonzept mindestens genauso lange gehalten. Selbst mein alter Fleischmann-ICE ist mit nur einem angetriebenen Drehgestell und auf zwei reduzierter Anzahl der Haftreifen achtteilig noch gut unterwegs, wenn auch um etwa 150g aufballastiert. Dafür sind die Motoren praktisch unzerstörbar und laufen auch noch in erbärmlichem Pflegezustand. Apropos ordentlich laufende Waggons: da gibt es halt heftige Unterschiede, gerade mit Pickelgleis und Schleifern an den Waggons und z.B. jüngere Roco-Waggons mit geteilten Achsen und Stromabnahme über die Metall-Achslager trennen da Welten.
Hallo, meine Erfahrung, Märklin-Drehgestelle die auf allen 4 Radscheiben Haftreifen haben fahren ohne diese, wegen der Nut, besch... . Hier hilft nur Tausch gegen Radscheiben ohne Nut. Haftreifen bei D-Loks, wenn nicht auf Achse 1 oder Endachse kann man weglassen. Die Last stützt sich dann meist auf die beiden äußeren Achsen, mit Haftreifen ist es dieser Radsatz, da minimal im Durchmesser größer als die anderen Radsätze. Verschmierte Schienen kenne ich nur von Haftreifen der DC-Hersteller, bei Märklin nur, wenn bei der Wartung viel zu viel Öl ins Triebwerk kommt und die Haftreifen verölt werden. Dass man bei Loks ohne Haftreifen noch mehr auf die Anhängelast achten muss sollte jedem klar sein, durchdrehende Räder schützen zwar den Motor aber die Beschichtung der Räder leidet und wenn erst mal das Messing blank liegt ist es nicht mehr weit bis zum Ausfall. Volker
Zitat von volkerS im Beitrag #12Hallo, meine Erfahrung, Märklin-Drehgestelle die auf allen 4 Radscheiben Haftreifen haben fahren ohne diese, wegen der Nut, besch... . Hier hilft nur Tausch gegen Radscheiben ohne Nut. Haftreifen bei D-Loks, wenn nicht auf Achse 1 oder Endachse kann man weglassen. Die Last stützt sich dann meist auf die beiden äußeren Achsen, mit Haftreifen ist es dieser Radsatz, da minimal im Durchmesser größer als die anderen Radsätze. Verschmierte Schienen kenne ich nur von Haftreifen der DC-Hersteller, bei Märklin nur, wenn bei der Wartung viel zu viel Öl ins Triebwerk kommt und die Haftreifen verölt werden. Dass man bei Loks ohne Haftreifen noch mehr auf die Anhängelast achten muss sollte jedem klar sein, durchdrehende Räder schützen zwar den Motor aber die Beschichtung der Räder leidet und wenn erst mal das Messing blank liegt ist es nicht mehr weit bis zum Ausfall. Volker
Märklin Loks haben kein Messingräder. Wäre mir neu. Ich frage mich ernsthaft, wie es zu der Fragestellung kommt. Einfach entfernen? Das ist wohl eher so eine Art Trollfrage, oder? Radsätze mit Nut kann man nur mit Haftreifen nutzen. Um ohne Haftreifen auf der typischen Spielanlage zu fahren, benötigt man Loks mit einem sehr hohen Eigengewicht. Das bietet selbst Märklin nicht.
Zitat von X2000 im Beitrag #13Um ohne Haftreifen auf der typischen Spielanlage zu fahren, benötigt man Loks mit einem sehr hohen Eigengewicht. Das bietet selbst Märklin nicht.
Märklin nicht aber z.B. Roco, gerade bei etwas älteren Konstruktionen. Die schon erwähnte V200 bringt über 500g aufs Gleis, damit zieht sie locker jede Garnitur die auf eine typische Spielanlage sinnvoll passt. Auf den alten Noch-Fertiggeländen, Musterbeispiel für Spielanlagen, zum Beispiel stoppt die da nichts, auch eine gummilose Roco BR80 zieht da mit entsprechenden Zügen problemlos ihre Runden, so sechs bis zehn Zweiachser sind gar kein Thema. Die schafft da selbst ein Floh wie die E69 noch ohne weiteres.
Zitat von X2000 im Beitrag #13Radsätze mit Nut kann man nur mit Haftreifen nutzen.
Kann man durchaus denn meine alte Roco ÖBB BR1670 läuft seit Jahrzehnten mit nur 2 statt 4 Haftreifen um den kleinen Flachmotor vor Überlastung zu schützen. Und durch den "Zahn der Zeit" gibt es bei den zwei betroffenen Rädern auch praktisch keine Haftreifennuten mehr.
Grüße von Markus
Man muß im Leben für seine Erfahrungen bezahlen, wenn man Glück hat bekommt man manchmal Rabatt (Oskar Kokoschka)
Zitat von X2000 im Beitrag #13Radsätze mit Nut kann man nur mit Haftreifen nutzen.
Kann man durchaus denn meine alte Roco ÖBB BR1670 läuft seit Jahrzehnten mit nur 2 statt 4 Haftreifen um den kleinen Flachmotor vor Überlastung zu schützen. Und durch den "Zahn der Zeit" gibt es bei den zwei betroffenen Rädern auch praktisch keine Haftreifennuten mehr.
Na ja, muss jeder selbst wissen, was er da so macht. Sicher wenig konstruktiver Rat und wenig sinnvoll.
Wenn Loks ohne Haftreifen dann auch mit entsprechenden Radsätzen. Nur wenn alle Radsätze gleichmäßig auf dem Gleis stehen stimmen Laufeigenschaften, Stromabnahme und Zugkraft. Dazu kommt das bei niedrigen Schienenprofilen Radsätze mit Nuten auch schon mal über die Kleineisen hoppeln.
Grundsätzlich hat Kollege Stahlblauberlin absolut recht aber nachdem die Tolerierung fehlender Haftreifen sehr vom Typ der Lok abhängt schadet ein kurzer Versuch von Kersten sicher nicht denn dadurch gibt es noch keine Veränderungen am Nutprofil.
Grüße von Markus
Man muß im Leben für seine Erfahrungen bezahlen, wenn man Glück hat bekommt man manchmal Rabatt (Oskar Kokoschka)