Zitat von RBL im Beitrag #14
Aber ein grössere Kondensator als 2200uF hat ja z.B. bei HAG und Märklin Loks nicht platz...
Zum einen hängt das von der Lok ab, in einer alten Märklin-V200 würde man locker 10.000µF unterbekommen, zum anderen bauen Goldcap-basierte Speicher sehr viel kleiner, Goldcaps sind irgendwo auf halbem Weg zwischen Elko und Akku angesiedelt was die Energiedichte angeht. Ein Goldcap mit 1F/5,5V hat die Abmessungen 20,5 x 10mm (DxL), nutzbare Energie mit gutem Step-Up-Wandler der bis 2V herunter arbeitet 3,75 Joule. Eine Elko mit 1000µF/25V hat die Abmessungen von typischerweise 10x20mm (DxL) und enthält bei einem zulässigen Spannungsabfall von 12V (20V auf 8V, unter 8V stellen die meisten Dekoder den Dienst ein) nutzbare 0,168 Joule.
Ein Goldcap speichert in 3,3 cm³ 3,75 Joule = 1,14 Joule/cm³, ein Elko 0,107 Joule/cm³, also nicht ganz ein Zehntel volumetrische Energiedichte.
Eine durchschnittliche H0-Lok braucht bei 12V am Motor etwa 200mA, das sind 2,4W. Mit den 3,75 Joule aus einem Goldcap-basierten Powerpack läuft der Motor damit also 3,75J/2,4W=1,5s nach. Die gleiche Lok mit einem Elko schafft 70 ms. Dabei ist allerdings nicht berücksichtigt das in einer Schwungmasse schon vergleichbare Energiemengen schlummern können, bei einer alten Roco-V200 mit dem dicken Walzenmotor und Schwungmasse läuft der Motor ganz ohne Elektronik aus 12v etwa eine Sekunde aus, das schiebt die Lok lässig aus zu kurzen Halteabschnitten, schiebt ein Zug dank träger Masse mit können es locker 30-40 cm Auslauf werden.
Also nochmal zusammengefasst: Elkos in Lokomotiven sind
NICHT dazu da schlechte Mechanik und miese Stromaufnahme zu kompensieren sondern haben nur den Zweck die Auswirkungen der unvermeidlichen Mikrowackler auszubügeln. Dafür reichen 1000µF in der Regel aus. Braucht eine Lok mehr braucht sie (und die Gleise) eine Reinigung und ggf. eine allgemeine Überholung oder die Konstruktion, insbesondere die Stromabnahme, ist eine Möhre (alte LIMA, Märklin-Hamo...)
Bei Soundlokomotiven darf's etwas mehr sein, alleine der Soundteil samt Verstärker schluckt oft mehr als der Motor und Soundaussetzer sind nervig ("Sound" in < Spur G allgemein). Da kommt man dann kaum an Powerpacks samt Elektronik vorbei, nur bei Lokomotiven mit sehr guter Stromabnahme (viele bewegliche, bestenfalls gefederte Achsen, ordentlich Gewicht, keine Haftreifen) reicht da noch einer einfache Elko-Lösung.
Eine Lok die in
ordentlichem Pflegezustand einen wie auch immer gearteten Puffer zum ordentlichen Fahren zwingend braucht (gelegentliches Flackern der Beleuchtung mal außen vor) gehört in die Vitrine bzw. wird gar nicht erst gekauft.