Hallo an alle und an Kai,
Ich habe mal schnell eine ungefähre Skizze des gesamten Gartens angefertigt. Nix besonderes aber eine gute und in den Proportionen recht richtige Darstellung.
Hier ist sie also:
Bild entfernt (keine Rechte)
Der Mini- Garten ist einfach schlicht das bisschen Platz, den das Haus übrig ließ. Wie hier in Bremen üblich, ist die Straße auf einem Damm angelegt, und die Häuser mit ihren Fassaden an diesen Damm herangebaut. Das hat zur Folge, dass die Ausgänge in die Gärten im Keller liegen, und das ebenerdig bis halb im Erdreich. Das Haus liegt in dieser Zeichnung in der linken unteren Ecke. Die mit "Hof" bezeichnete Fläche ist ein zur Straße hin geschlossener Durchlass unter dem Erdgeschoss des Hauses hindurch, ebenerdig mit dem Niveau des Kellers, und liegt etwa 90cm tiefer als der Garten. Von hier führt eine Treppe hoch in den Garten. Der Garten selbst ist stark geneigt, er steigt vom unteren Bildrand zum oberen stetig um ca 30cm an. Überhaupt ist diese Fläche absolut nicht eben und der Boden besteht zu 90% aus Schutt und Mauerresten, denn das Haus (gebaut ca 1910) wurde im zweiten Weltkrieg durch eine Bombe zerstört und nach dem Kriege stark verändert wieder aufgebaut. Einiges deutet auch darauf hin, dass hierbei sogar die Aufteilung der Grundstücke verändert wurde (genehmigt? Fraglich! Katasterdaten dazu sind nicht verfügbar!) Das am oberen Bildrand angrenzende Nachbarhaus wurde offenbar 2m breiter wieder aufgebaut, und die Fläche zwischen unserem Haus und dem Nachbarn in der unmittelbaren Nachkriegszeit mit einem Anbau "aufgefüllt" der die Lücke zwischen beiden schloss. Auf einem sehr körnigen Luftbild von 1915 sieht man allerdings, das in dieser Lücke damals ein weiteres, eingeschossiges Gebäude gestanden hat, das eine wesentlich geringere Tiefe als die anderen Reihenhäuser drumherum hatte. Vermutlich befand sich darin ein Geschäft, so wie in unserem Erdgeschoss auch. In diesem Ursprungszustand war der Garten ehemals ungefähr doppelt so groß!
Die Strecke wurde 2005 aufgebaut. Die dicke schwarze Line ist die "Altstrecke" die so ungefähr seitdem existiert. Das sind natürlich einfach nur zwei miteinander verbundene Schleifen. Die Verbindung beider wurde auf der rechten Seite des Grundstückes gewählt, da die linke obere Ecke den höchsten Punkt im Garten darstellt und die rechte, Untere den niedrigsten. Andererseits, da mir und meinem Vater damals noch die Fantasie fehlte, wie man den Zugang zum Garten in etwa 20cm Höhe kreuzen könnte, und trotzdem noch bei Bedarf ohne Hindernis in den Garten gelangen könnte. Ahnungslos, wie wir damals waren, bauten wir die Strecke mit dem Gleismaterial auf, das uns seit immer gute Dienste geleistet hatte: LGB R1 und 30cm Geraden... Verlegt wurde einfach lose in den Boden auf vielleicht 3cm Splitt und Zierkies. Das reichte überhaupt nicht aus. Die Strecke war nach einer Saison unbefahrbar, da das bisschen Splitt sich auf Nimmerwiedersehen im Boden verkrümelt hatte und die Gleise schiefer lagen als die einer Torfbahn. Noch dazu wussten wir nicht, dass Pflanzerde, die wir hunderte Kiloweise in den Garten geschleppt hatten, kein geeigneter Baugrund war. In der Folge zogen sich noch die Steckverbinder mit Dreck voll und der Betrieb wurde eingestellt, denn die Stromaufnahme war nun gegen Null. Von Ringleitungen und mehrfacher Einspeisung wussten wir beim Bau nichts und später hinzugefügte, fliegende Verkabelung ereilte das gleiche Schicksal wie die Schienenverbinder. Der armen Delta- Station von ca 1994 fehlte auch einfach der bums für den Gartenbetrieb. (Immer wiederkehrender Refrain meiner Gartenbahnerfahrung: "Was im Zimmer funktioniert, funktioniert im Garten noch lange nicht!!!")
Ich zog dann auch ins Studium in eine andere Stadt und war alle Jubeljahre mal in der Heimat. Die Strecke lag im Dornröschenschlaf im Garten. Eines Tages während der Semesterferien in der Heimat, reizte es mich doch. Das Hobby Modellbahn hatte ich in der Zwischenzeit durch passives Foren- Lesen ersetzt (mangels Möglichkeit zur realen Betätigung...). Das hatte mich allerdings nicht dümmer gemacht! Also kramte ich das zu dieser Zeit vor ca 10 Jahren unrettbar abgestürzte Modellflugzeug aus der Kammer, kannibalisierte seine Fernsteueranlage, und verpflanzte das Ganze der Maxi- T3 aus meiner Kindheit! Und das funktionierte!!! Nach wegschneiden des Efeus, das mittlerweile 20cm dick die Schienen überwuchert hatte, fuhr so nach Jahre ein erster Mc Guyver- Zug.
Während der letzten Semester entstand so im Studentenzimmer auf dem Schreibtisch die bekannte, rote Diesellok.
So, das war erstmal die nicht mehr bildlich dokumentierte Geschichte der Bahn, Fortsetzung und Beschreibung der paar Bauwerke mit Bildern folgt!
Gruß, Alex