RE: Schaudiorama für eine Ausstellung

#1 von Bügeleisenmann , 08.11.2008 23:10

Moin!

Als vor zwei Jahren die Ausstellung im Berliner FEZ war, pfuschte ich innerhalb von drei Tagen ein "Diorama" mit SSW-Fahrleitung zusammen. http://www.rbd-breslau.de/31a-modellfahr...diorama-002.jpg

Nun ist es wieder soweit und ich habe diesmal ganze vier Wochen Vorbereitungszeit. Die Grundlage ist wieder gleich, wasserfestes, beschichtetes Sperrholz als Grundlage, Plexiglas als seitliche Begrenzung.
Da das Fotografieren und wechselnden Bedingungen nicht so ideal ist, bietet sich eine Art Diorama an, um immer gleichgute Fotos der Fahrzeuge zu bekommen. Also habe ich das zweite Diodrama mit einer Kulisse ausgestattet:




Das Sperrholz ist mit hellblau in Wischtechnik beschmiert worden, das hellgrün ist aus der Sprühdose und die Wolken echtes Airbrush.

Die Maste sind aus Messing und aus einer eingestellten Kleinserienproduktion, Ausleger und Winkel muß man selber fertigen:






Lackiert habe ich die Maste erst, nachdem ich sie aufgestellt und bestückt habe. Fast wie beim Vorbild, da wurde auch vor Ort montiert.
Ein paar Stunden später sieht es so aus:




Die Bäume sind Seemoos/Meerschaum (und welche falschen Bezeichnungen das Zeug noch hat) mit Sprühkleber und grünen Flocken von Auhagen, die ich während der Abwesenheit meiner Frau in ihrer Küchenmaschine gehäckselt habe.

Mit einer Lok sieht das auf den ersten Blick schon mal ganz ordentlich aus:



Weil ich etwas Zeit hatte, experimentierte ich mit der Darstellung der Schienenstöße. Die Lasche fehlt noch aber die Lage der Schwellen, bzw das Kleinerwerden der Abstände ist ganz gut rübergekommen.




Eigentlich geht es aber um die Darstellung der Bauart von 1920, die die Bergmann-Electricitätswerke anboten. Der Fahrdraht ist eine Gitarrensaite, der Rest 0,4er Messingdraht
Es ist mein erster und auch letzter Versuch, diese Bauart im Modell darzustellen. Der Arbeitaufwand mit den Hängern ist enorm und ohne Kopflupe nicht zu schaffen. Nun gut, Garmisch war ohnehin nicht mein Bahnhof...





Andreas


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RE: Schaudiorama für eine Ausstellung

#2 von Cougarman ( gelöscht ) , 09.11.2008 02:35

Hallo Andreas,

eine sehr gute Arbeit !

Zitat
, die ich während der Abwesenheit meiner Frau in ihrer Küchenmaschine gehäckselt habe.




ich lach' mich schlapp


Cougarman

RE: Schaudiorama für eine Ausstellung

#3 von Bügeleisenmann , 09.11.2008 19:04

Nachdem ich mir die Bilder mit dem angefangenen Kettenwerk am Bildschirm angesehen habe, gefiel mit die vorbildgerechte, aber zu plump ausfallende Gleitschiene für die Hänger nicht mehr. Also abreißen, neu anfertigen. Ich habe die Zeichnungen ignoriert, da man in H0 das offensichtlich nicht ordentlich umsetzen kann und eine einfachere Variante gewählt:




Lackiert sieht das dann viel filigraner aus und die Maste tragen inzwischen auch das Kettenwerk in der Endform:










Auf dem letzten Bild sieht man, entgegen meinen Gewohnheiten, ein Lebewesen. Da ich gerade dabei war, habe ich eine Kuh plaziert, war aber zu faul, einen Zaun zu setzen. Also wurde das arme Vieh angepflockt. Der Pflock ist aus Draht, die Kette ist die Ummantelung einer Gitarrensaite.




Der Schienenstoß bekam seine Laschen. Die sind aus einem Streifen Kupferblech und ich habe unter der Lupe Dellen als Schraubköpfe reingedrückt. Die Farbe fehlt noch.




Und so sieht das Teil dann fertig aus, abgesehen von der Schutzfolie auf den Plexiglasstücken. Zu sehen ab 27.11. im FEZ.




Und mit Ausschmückungsmaterial:




PS: Ja, meine Frau hat Probleme mit dem Gedanken, ich könnte ihre Küchengeräte mißbrauchen. Zum Schreddern habe ich eine Möhrenraspelscheibe (oder wie das Ding heißt) benutzt. Dumm nur, daß sich Kügelchen zwischen Scheibe und Topf bildeten, die immer größer und härter wurden und dann eine grüne Spur hinterließen. Selbstverständlich hatte ich auf Nachfrage keine Idee, wie in die Küchenmaschine grüne Streifen gekommen sind. Ich schlug meiner Gattin Pertersilie als Verursacher vor und kam damit durch...


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RE: Schaudiorama für eine Ausstellung

#4 von HO-Senior , 09.11.2008 20:57

Hallo Andreas,

vorweg gesagt, Dein Diorama gefällt mir sehr gut.

Auch ich habe einen Versuch gestartet, zur besseren Präsentation meiner Modelle ein Diorama zu verwenden. Gesagt, getan, allerdings nicht so aufwändig und detailiert gestaltet wie Deines, aber immerhin recht ansehnlich.

Was mir jedoch auch nicht gelungen ist, die fotografierten Modelle heller herauszubringen und damit mehr Einzelheiten der Modelle sichtbarer zu machen.

Bei der Verwendung von Blitzlicht gab es unerwünschte Spiegelungen. Auch die Verwendung von Baustrahlern zur besseren Ausleuchtung der Szenerie hat bislang noch nicht zu befriedigenden Ergebnisse geführt; allerdings mußte ich meine Versuche für einige Zeit unterbrechen und kann mich ihnen erst demnächst wieder widmen.

Freundliche Grüße

Reinhard


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RE: Schaudiorama für eine Ausstellung

#5 von Bügeleisenmann , 09.11.2008 21:19

Zitat von HO-Senior


Was mir jedoch auch nicht gelungen ist, die fotografierten Modelle heller herauszubringen und damit mehr Einzelheiten der Modelle sichtbarer zu machen.



Fotografieren ist nicht so einfach, wie ich einst dachte. Ich habe rund 100 Filme verbraucht, bevor ich das analog hinbekommen habe und dann noch einmal ein paar 100 Digitalbilder verhunzt.

Das Diorama hier wird durch die Raumbeleuchtung, 4 Leuchstoffröhren á 60 Watt, vorgewärmt. Über meinem Arbeitstisch hängt ein 150 Watt Halogenstrahler, eine Schreibtischlampe mit einer 15 W Energiesparlampe ist auch noch dabei und zuletzt leuchte ich noch die seitlichen Details mit einer Leuchstofflampe von 30 Watt aus, die etwas rötlich ist. Also ein ziemliche Durcheinander und ein Weißabgleich ist zwingend erforderlich.

Die folgenden Loks sehen nur dreimal 60 Watt Deckenlicht und zusätzlich die kleine Leuchtstoff"handlampe" (eigentlich das Arbeitslicht von einem Küchenhängeschrank, 60 cm breit aber handlich). Ohne die Lampe in der Hand geht es eigentlich nicht und auch mit einem Punktstrahler kann man zwar schön Stirnwände aufhellen, sonst aber bringen sie nicht viel.





Zusätzlich ein Baustrahler von oben statt des Gewohnten bringt zu hartes Licht und sieht am Ende so aus:




Bei Rolf Neidhardt fotografierte ich mal mit zwei Fotolampen. Durch die Wärmeentwicklung flimmerte die Luft und das ganze sieht dann leicht verschwommen aus:



Ich hoffe, das hilft weiter. Und wenn Du das schon wustest, naja, dann habe ich umsonst getippt.

Andreas


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RE: Schaudiorama für eine Ausstellung

#6 von Muenchner Kindl , 09.11.2008 21:24

Hey Andreas,

wenn ich mir Deine Bilder ansehe bin ich froh, dass wir eine Ruhmeshalle haben... DANKE und jetzt mache ich meinen Kinnladen wieder zu


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RE: Schaudiorama für eine Ausstellung

#7 von 99651 ( gelöscht ) , 09.11.2008 23:33

Wunderbare Bilder mal wieder.

Ich würde der Kuh aber noch ein bisschen Farbe spendieren. Zumindest ein paar treu blickende Augen.

Bewundernde Grüße
Michael


99651

RE: Schaudiorama für eine Ausstellung

#8 von Bügeleisenmann , 10.11.2008 14:48

Zitat von 99651


Ich würde der Kuh aber noch ein bisschen Farbe spendieren. Zumindest ein paar treu blickende Augen.



Ja, das dachte ich mir auch beim Ausschneiden der Kuh und dem Einstellen der Bilder. Auch die Locke und der Scheif könnten einen Tupfer Farbe gebrauchen. Wenn man allerdings bedenkt, daß das Rindvieh (zumindest auf meinem Bildschirm) locker 5x vergrößert erscheint, wird klar, was das wieder für eine Aufgabe ist. So etwas EKS-mäßiges.

Andreas


 
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