RE: Mä 37133, Br. 75 067 mit Heizkamin, Würtembergische T5

#1 von Tom Blikstad ( gelöscht ) , 07.05.2009 18:08

Hallo.

Ich habe gelegentlich eine Br 75 gekauft. Ich nehme an dass sie ein Dampflok für den Länderbahn war, ab 1945 war sie in Dienst.

Jetzt meine Frage: wozu ist der Kamin. Wurde die Lok für die Erwärmung Personenwagen gebraucht wenn sie nicht gerade unterwegs war ??



Tom Blikstad

RE: Mä 37133, Br. 75 067 mit Heizkamin, Würtembergische T5

#2 von Hütti ( gelöscht ) , 07.05.2009 18:23

war praktisch der Heizkessel fürs BW, Lokschuppen, oder da wo Wärme gebraucht wurde, die Lok war abgestellt und wurde dafür genutzt


Hütti

RE: Mä 37133, Br. 75 067 mit Heizkamin, Würtembergische T5

#3 von Treibstange , 07.05.2009 18:51

Hallo Tom,

diese Lok soll eine Heizlok fürs Bw darstellen. Heizloks wurden als Dampfspender fürs Bw und auch zum Vorheizen abgestellter Züge in der kalten Jahreszeit genutzt. Heizloks wurden in aller Regel aller Teile entledigt, die nicht zur Dampferzeugung zwingend erforderlich waren. Die Speisepumpe wurde ebenfalls abgebaut. Meist erhielten die Loks stattdessen einen 2. Injektor zur Kesselspeisung.

Die 75 067 wurde 1962 ausgemustert.
Sie kam 1922 als wü T5 1270 neu von der ME an die DRG.

Ob grad diese Lok mal Heizlok war, entzieht sich meiner Kenntnis. Das Schornsteingestell dürfte ein Phantasie - Produkt sein. Ich habe weder in Aulendorf noch in Friedrichshafen jemals so ein "Gestell " in Verbindung mit ner Lok der BR 75 gesehen.

Der hohe Kamin solcher Gestelle diente dazu, um den Rauch nach oben abzuleiten, um nicht die unmittelbare Nachbarschaft mit den Rauchgasen zu belästigen.


Mfg. Christian
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RE: Mä 37133, Br. 75 067 mit Heizkamin, Würtembergische T5

#4 von Tom Blikstad ( gelöscht ) , 07.05.2009 19:07

Hallo Christian und hütti.

Ich verstehe dass viele dieser Loks nur als Heizkesseln verwendet wurden. Sie ist Baureihe 75 067.

Dass so schöne Stücke nur als Heizer Arbeit leisteten ? Könnten nichtt billiger und einfacher Heizkessel gebaut werden ?

Wenn der grossen Schornstein die schlechten Abgase wegleiten sollte, was wurde jetzt zum Heizen benutzt ??

Wie wurde die Wärme zu Verbraucher geleitet ?

Diese Zeit ist interessant !!


Tom Blikstad

RE: Mä 37133, Br. 75 067 mit Heizkamin, Würtembergische T5

#5 von Laenderbahner ( gelöscht ) , 07.05.2009 19:34

Hallo Tom,
ohne Zylinderabdampf im Blasrohr (oder sogar Frischdampf zum selben Zweck) zieht der Kessel nicht, will sagen, Du bekommst kein gescheites Feuer auf dem Rost.
Deswegen der hohe Schornstein, um Zug zu erzeugen, und nicht um die Nachbarschaft zu schonen.

Geheizt wurde weiterhin mit Kohle, um Heißwasser oder Dampf zu den Verbrauchern zu leiten, wurden zusätzlich Ventile an der Lok angebracht.
Die Verbindung zwischen Verbraucher und Dampferzeuger wurde entweder mit isolierten Schläuchen oder, wenn die Heizlok gar nicht mehr bewegt wurde, mit einer Festinstallation hergestellt.

Warum Heizkessel teuer bauen, wenn genug überflüssige Dampflokomotiven herumstehen. Habe auf Bildern auch schon gesehen, dass man Dampfloks regelrecht eingemauert und sie dann als Dampferzeuger verwendet hat.

Der Bedarf an Heizlokomotiven war übrigens bedeutend.
1. Mit dem Dampf der Heizlok wurden kalt abgestellte Lokomotiven schneller angeheizt, ohne "Hilfsdampf" hätte ja keine Pumpe funktioniert etc.
2. Das Vorheizen abgestellter Personenwagen wurde schon erwähnt.
3. Dann gab es noch die Wasch-/ und Desinfektionsloks - ebenfalls ausgediente Dampflokomotiven, die das Heißwasser zum Reinigen und Desinfizieren der Viehwagons liefern mußten (Vorschrift nach jedem Transport).
Schlachtviehtransporte per LKW oder die segensreiche Erfindung der Hr. Kärcher gabs ja noch nicht immer.

Daß allerdings eine BR 75.0 zur Heizlok wurde - ich habe noch kein Bild davon gesehen.


Laenderbahner

RE: Mä 37133, Br. 75 067 mit Heizkamin, Würtembergische T5

#6 von UlrichRöcher ( gelöscht ) , 08.05.2009 09:06

Hallo,

die wohl bekannteste aller Heizloks war 10 002 - siehe hier (nach unten scrollen) - so total falsch scheint mir das Märklin-Heizgestell aber auch nicht gewesen sein.

Ob es aber Sinn macht, ein teures Märklin-Modell als mehr oder weniger stationäre Heizlok einzusetzen (die wurde dann nicht mehr für die Strecke genutzt), erscheint mir etwas fraglich. Ich hätte dann eher zu einem Revell-Bausatz gegriffen und den entsprechend patiniert.

Viele Grüße
Ulrich


UlrichRöcher

RE: Mä 37133, Br. 75 067 mit Heizkamin, Würtembergische T5

#7 von Tom Blikstad ( gelöscht ) , 08.05.2009 09:23

Hallo Ulrich,

ich bin natürlich einverstanden.

Es ist eine teuere Heizkessel, aber trotzdem betriebsfähig, mit Digitaldekoder und geregeltem Hochleistungsantrieb.


Tom Blikstad

RE: Mä 37133, Br. 75 067 mit Heizkamin, Würtembergische T5

#8 von gwolfspe ( gelöscht ) , 08.05.2009 11:41

Hallo
So eine habe ich auch günstig erstanden und mit dem Gehäuse einer nicht fahrfähigen HAMO-Ausführung mit der Betr.Nr 75 042 getauscht. So habe ich neben 75 073 eine weitere Variante der schönen Maschine.

Gruss
Günter


gwolfspe

RE: Mä 37133, Br. 75 067 mit Heizkamin, Würtembergische T5

#9 von katzenjogi , 16.09.2009 15:41

Hallo

Habe mir auch ein Exemplar relativ günstig für knapp 90 Euro bei eBay geschossen, um das Fahrgestell meiner 3313 zu tauschen. Nun kam mir die Idee, das alte analoge Fahrgestell mit dem neuen Gehäuse der 37133 als Auschmückungsteil ins BW zu stellen.

Wofür solche Heizloks verwendet wurden, ist ja dank diesem und anderer Threads bekannt - aber wo schließe ich denn meine Wasserleitungen an der Lokomotive an? Soll ja einigermaßen realistisch aussehen.... ops:

MfG Jürgen (alias katzenjogi)


 
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RE: Mä 37133, Br. 75 067 mit Heizkamin, Würtembergische T5

#10 von silz_essen , 16.09.2009 15:52

Hallo zusammen,

Wasserleitungen wirst du gar nicht anschließen müssen. Normalerweise fuhren Heizloks mit eigener Kraft zum Kohlenbansen, zum Ausschlacken und zum Wassernehmen.
Lediglich die Heizleitung wird an die Heizschläuche (vorne bzw. hinten an der Pufferbohle) angekuppelt.

Gruß
Martin


silz_essen  
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RE: Mä 37133, Br. 75 067 mit Heizkamin, Würtembergische T5

#11 von Shane ( gelöscht ) , 16.09.2009 18:15

ulrich die 10 002 war das erste bild was ich direkt vor augen hatte als ich das wort HEIZLOK gelesen hab...
--> http://schneider-mayenfisch.com/images/303.jpg <--

es muss wohl verdammt oft vorgekommen sein das dampfloks als heizloks genutzt wurden...

mein opa erzählte mir noch das in Bad Driburg die "13 linden klinik"(kurklinik) damals mit 3großen dampfloks beheizt wurde,er konnte mir allerdings nicht sagen was für baureihen das waren,in der halle soll heute eine große heizung stehen..
bloß die loks waren dort auch "eingemauert" und fuhren so,nirgends mehr hin.
ausser dem "letzten weg allen alten eisens"


Shane

RE: Mä 37133, Br. 75 067 mit Heizkamin, Würtembergische T5

#12 von xv_htv , 16.09.2009 19:19

Heizloks waren nicht teuer, sondern billiger als ein neuer Kessel.
Natuerlich wurden nur Loks verwendet, die sonst auf dem Schrottplatz gelandet waeren.

In der DDR waren Heizloks bis zum Ende verbreitet - so manche heutige Museumslok hat deshalb ueberlebt.

Die Schokoladenfabrik Poessneck bekam Mitte der 1980er eine 01.5

VG Nils


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RE: Mä 37133, Br. 75 067 mit Heizkamin, Würtembergische T5

#13 von Karlheinz Hornung ( gelöscht ) , 16.09.2009 21:46

Zitat von silz_essen
Normalerweise fuhren Heizloks mit eigener Kraft zum Kohlenbansen,


Hallo,

Heizloks verloren fast immer ihr Gestänge und fuhren ganz bestimmt nicht mehr mit eigener Kraft. Das Märklinmodell ist völliger Quatsch und nur den drückenden Lagerbeständen zu verdanken.

http://de.wikipedia.org/wiki/Heizlokomotive

Noch ein Bild :

http://www.railrolf.de/assets/images/117-36.jpg


Karlheinz Hornung

RE: Mä 37133, Br. 75 067 mit Heizkamin, Würtembergische T5

#14 von xv_htv , 17.09.2009 21:04

Von mindestens einer Heizlok mit eigener Fahrfunktion habe ich schon gelesen. Morgens fuhr sie zum Kohlefassen und danach wieder in ihren Heizstand. Allerdings weis ich die Literaturstelle nicht mehr, da nicht meine Epoche.

VG Nils


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RE: Mä 37133, Br. 75 067 mit Heizkamin, Würtembergische T5

#15 von OliverW. , 24.12.2009 00:57

Zitat von Treibstange
(...) Das Schornsteingestell dürfte ein Phantasie - Produkt sein.



Ich habe jetzt ein älteres Buch (von 1987) bekommen: Das Bahnbetriebswerk zur Dampflokzeit
Dort ist auf Seite 116, mit dem Bild Nr.: 6.39 ein Gestell zu sehen, das dem Märklin Teil *verdammt* ähnlich sieht!!!
Als Bildunterschrift ist zu lesen: "Die Anlage für mobilen Heizlokomotiveinsatz des Bahnbetriebswerkes Engelsdorf bei Leipzig, 1981".

Oliver W.


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RE: Mä 37133, Br. 75 067 mit Heizkamin, Würtembergische T5

#16 von mp3 ( gelöscht ) , 24.12.2009 11:07

Heizlok 52 8166 im Bw Leipzig-Engelsdorf



Gefunden hier:
http://www.gerdboehmer-berlinereisenbahn...pz26071981.html


mp3

RE: Mä 37133, Br. 75 067 mit Heizkamin, Würtembergische T5

#17 von OliverW. , 24.12.2009 14:54

Ja, genau das meinte ich!

Oliver W.


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RE: Mä 37133, Br. 75 067 mit Heizkamin, Würtembergische T5

#18 von OliverW. , 27.12.2009 15:19

Zitat von orange
...und siehe da, ein Gestänge hat die Heizlok auch.



Auf der vorhergehenden Seite des o.a. Buch ist auch eine Heizlok zu sehen. Diese hat kein Gestänge mehr, und ist fest angeschlossen. Einen hohen Schornstein hat das Heizgestell nicht, es sieht eher nach einer Art "Wasserkran" aus, der auf dem Kamin gesetzt wurde.
Bei Interesse kann ich das Foto mal einscannen.

Oliver W.


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RE: Mä 37133, Br. 75 067 mit Heizkamin, Würtembergische T5

#19 von Modellbahngerd ( gelöscht ) , 27.12.2009 19:25

Hallo zusammen,
ein intensives Studium aller möglichen Bücher über diverse Dampflokbaureihen hat mich da etwas weitergebracht.
1. Es wurden sehr wohl auch fahrfähige Maschinen ohne Fristablauf unter den Heizkamin gestellt, natürlich nur vorübergehend, bis wieder eine mit Fristablauf zur Verfügung stand.
2. Einen solchen Heizkamin habe ich auf einem alten Foto mal irgendwo gesehen, deshalb reizte mich das Modell zunächst auch, zumindest, bis ich die Beschriftung der Lok genauer gelesen habe. Wenn da Heizlok draufsteht, brauche ich keinen Decoder etc. mehr. Die vorübergehend heizenden Dampfer hatten eine solche Beschriftung nicht. So hätte man ein einfaches Modell ohne Motor, evtl. nur mit Rauchsatz und Sound hinstellen können. Die im Set enthaltene Maschine kann ich nicht gut auf die Strecke schicken.
Für stationär eingesetzte Maschinen wurde im allgemeinen nicht der Heizdampfanschluss an der Pufferbohle verwendet, sondern die Zuleitung zum Zylinder am Rauchkammeraustritt abgetrennt, mit Flanschen und einem Bogen versehen, und an die Leitung zum BW-Dampfrohr angeschlossen.
Viele Grüsse
Gerhard


Modellbahngerd

RE: Mä 37133, Br. 75 067 mit Heizkamin, Würtembergische T5

#20 von railroad spike ( gelöscht ) , 17.04.2016 22:53

Hallo,
Bei der DB wurden Heizloks mit Kastasternummern belegt, diese ist beim Märklin Modell richtig wiedergegeben. Die Kat-Nrn. hatten aber nur gerupfte Heizloks, die nicht mehr fahrfähig waren. Häufig wurde dann nur der Tender zum Vorräte fassen abezogen. Beispiel die Goslarer MV-52 "Heizkessel 28 ...", da waren keine Zylinder, Pumpen oder Sandkästen dran. Gleich viele ex Kondens 52er, Ausnahme die Kat 475, Rosenheim, die war noch ziemlich komplett. Das Märklin Modell ist so nicht richtig, aber, who knows, irgentein BW hatte vielleicht noch ein altes Schätzchen, vom Personal gemocht, was entgegen irgenteiner Anweisung "heimlich" betriebsfähig gehalten wurde, um selbst Vorräte fassen zu können. Ich bau auch grad so eine Heizlok als Modell, eine pr. G5.1 54 602, einzige in den Westzonen.
Ganz real hatte das Bw Gelsenkirchen-Bismark bis 1979 mehrere 44er für Heizzwecke, alle selbstfahrend, letzte die 044 377.
Also, geht doch.
Der Heizstand ist so vorbildgerecht, es gab aber auch aufgebaute, elektrisch betriebene Saugzugturbinen mit kurzem Endrohr.
Beispiel die 42 2716 der SMV Austria, Firma Bockfließ, fabrikneu dorthin! Die hatte sowas auf der Rauchkammer.
Zum langen Schlot, hat nichts mit dem Saugzug zu tun, sehr wohl mit Rauchfreiheit. Heizloks, die keine Saugzugturbine haben bekommen ihren Saugzug über den Hilfsbläser.


railroad spike

   


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