#3 von
Bobbel
, 15.07.2009 13:39
@ U 43 / Gernot
Folgende Hilfestellungen möchte ich Dir anhand einiger Beispiele geben...
Primär kam es auf die Bahn an...
1. Boppard - Buchholz... (Steigung: 60 Promille)
Hier verkehrten Züge - bespannt mit einer BR 94.5 mit Gegendruckbremse - und z.B. Bi-Wagen und später B4y-Umbauwagen...
2. Klosterreichenbach - Freudenstadt-Stadt - Freudenstadt Hbf ... (Steigung: 50 Promille)
Hier verkehrten Personen-, Eil- und Reisebürosonderzüge, bespannt mit Loks der Baureihen 94.5 und 82 mit Riggenbach-Gegendruckbremse...
Besonderheit... zwischen Freudenstadt Hbf und Freudenstadt-Stadt fuhren die Loks betriebsbedingt "falschherum" am Zug...
Als Wagen kamen neben den "leichten" Vorkriegseilzug- und Schürzenwagen und B4y auch Nachkriegsbauten, z.B. als Kurswagen, Liegewagen der Touropa, Scharnow usw. zum Einsatz...
3. Höllentalbahn Freiburg - Neustadt i.Schw. ... (Steigung: 55 Promille)
Bis 1960 Mischbetrieb bestehend aus Elektrotraktion mit 20kV/50Hz und Dampftraktion mit Dreizylinder-Dampflokomotiven der Baureihe 85.
Es kamen "leichte = geschweißte" vierachsige Vorkriegseilzugwagen als auch zweiachsige Nebenbahnpersonenwagen, später auch Nachkriegsbauten, Reisebürosonderzüge und Umbauwagen zum Einsatz...
4. Zahnradbahn Honau-Lichtenstein ... (Steigung: 100 Promille)
Bis 1962 wurden die "schwarzen" Züge als auch die Schienenbusse (VT95 + VT9 von den Zahnraddampfloks der Baureihe 97.5 hinaufgeschoben und zu Tal gebracht. Als Wagen kamen württembergische Länderbahntypen, MCi/MBi und teilweise auch Donnerbüchsen mit HiK-Bremse zum Einsatz.
Besonderheit:
Mit Reibungslok der Baureihen 50, 64, 75.0 und 93.5 bespannte Züge wurden, ohne die Adhäsionslok abzukuppeln, über die Steilstrecke hinauf geschoben oder talwärts gebremst..
Ab 1962 fuhren Zahnradschienenbusse VT97.9 und es gab keinen Güterverkehr mehr...
5. Zahnradbahn Erlau-Wegscheid ... (Steigung 69 Promille)
Nach dem Krieg, mit erscheinen der ersten Schienenbusse (Vorserie), wurden die Personenzüge im Reibungsbetrieb und die Güterzüge mit Zahnraddampflokomotiven der Baureihe 97.1 (bay. PtzL 3/4) gefahren...
Auf allen genannten Steilstrecken kamen meistens Tenderlokomotiven mit Riggenbach-Gegendruckbremse oder spezielle Steilstreckenlokomotiven (Zahnradlokomotiven) zum Einsatz...
Schlepptenderloks wie BR 44 oder 50 nur in wenigen Fällen...
Auf "flacheren" Nebenbahnen kamen auch andere Loks zum Einsatz...
Ich hoffe, daß ich Dir hiermit eine kleine Hilfestellung geben konnte...
Noch etwas...
Donnerbüchsen und Silberlinge... hier spielen die bauartbedingten Höchstgeschwindigkeiten der Wagen eine untergeordnete Rolle, da diese auf den allermeisten Nebenbahnen (HG 50 - 60 km/h) der Epoche III ohnehin nicht gefahren werden durften...
Grüßle aus HONAU.
Klaus
Spur H0, System Märklin, ECoS 4.2.12, ECoS-Boost, C-Gleis, BraWa-, GFN-, Liliput-, Märklin-, PIKO-, Roco-Loks + Wagen. GFN Profi-Kupplung. Epoche IIIb/IVa. Seit Jahren auf "schlanke" C-Gleis-DKW, EKW, asymmetr. DWW, Gleisstücke 7,5° zu R3-R9, sowie fiktive R8 + R10 wartend...!