Wer kennt von Euch Elektrotren aus Spanien? Ich habe mir drei Wagen mit genommen, da ich die Details ganz gut fand und der Preis mir 10,- bis 15,- Euro pro Wagen (gedeckte und offene Güterwagen, Epoche III) auch sehr entgegen kam. Gibt es die Marke auch hier zu kaufen? Was haltet Ihr von der Qualität?
Gruss Dirk
Beste Grüße, Dirk
Märklin, Wechselstrom, C-Gleise, 1x CS2/2xMS, In Arbeit: Anlage 3,20mx4,00m, Epoche III. Tipps und Vorschläge sind jederzeit herzlich willkommen!
Electrotren startete als Märklin-Plagiat und machte in fast 60 Jahren einige Wendungen durch. Heute ist ELCTROTREN nur noch eine Marke der HORNBY plc. Die Marke wird bevorzugt für Modelle nach spanischen Vorbildern gewählt, genausogut könnte LIMA, RIVAROSSI oder JOUEF drauf stehen. Fällt alles aus der gleichen Fabrik.
Zitat Die Marke wird bevorzugt für Modelle nach spanischen Vorbildern gewählt, genausogut könnte LIMA, RIVAROSSI oder JOUEF drauf stehen. Fällt alles aus der gleichen Fabrik.
Oder Märklin, oder Roco, oder Atlas, oder Trix, oder LifeLike, oder Walthers, oder Bachmann, oder Brawa, ..., fällt alles aus derselben Fabrik von Kader/Sandakan.
Electrotren-Modelle neuerer Fertigung gehören der absoluten Spitzenklasse an - sowohl punkto Fahreigenschaften als auch Detaillierung. Bei mir sind einige Loks und Waggons im Einsatz. Die Triebfahrzeuge gibt es auch in AC-Ausführung, was in diesem Forum viele interessieren dürfte. Der Umbau von Electrotren DC-Loks auf AC ist im übrigen meist keine Hexerei.
In der Schweiz sind die offiziellen Verkaufspreise leider ziemlich jenseits von gut und böse. Doch die Qualität stimmt.
Im Unterschied zu den anderen Marken der Hornby-Gruppe wird man bei Electrotren meist auch mit Ersatzteilen beliefert - ein grosses Plus und leider heute nicht mehr selbstverständlich.
Viel Spass mit deinen Electrotren-Modellen wünscht
#9 von
patrick_0911
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gelöscht
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, 31.10.2009 10:18
Hallo ganz so einfach ist das mit Electrotren nicht.
Die Firma hat schon in den 60 udn 70 Jahren Fahrzeuge nach Spanischem Vorbild gebaut. Hier gibt es die sehr gesuchten Palttformwagen der Strecke Tarragona-Lleida / Madrid -Arganda (Tren de la Fresa), und auch die 2 achsigen Wagen der Bahngesellschaft Norte. Diese Wagen und einige Loks wurden nur für Wechselstrom gefertigt, die oberleitung war ein Palgiat der von Märklin, ebenso Gleise und einiges Zubehör.
Ab Ende der 80 / 90 Jahre kamen dann auch Gleichstromfahrzuege auf den Markt, die Wagen, hauptsächlich Güterwagen wurden unter den Kennern von HO Material als Geheimtipp gehandelt. Die Qualität und Detaillierung wurde immer besser.
Vor einigen Wagen übernahm die Hornbygruppe einen grossen Anteil von Electrotren von der Besitzerfamilie. Electrotren wird aber dennoch als weitgehend unabhängige Marke vermarktet und auch geführt. Einiges wird noch hier in der Gegend von Madrid hergestellt. Der Talgo Gliederzug Talgo I ist heute ein sehr gesuchtes Modell, die Talgo IV und V wurden für Märklin produziert.
In den letzten Jahren ist der Markt für Modelle nach spansichem Vorbild schlichtweg explodiert, ELECTROTREN, IBERTREN, MABAR, und Co bieten eine sehr breite Palette von Modellen nach spansichem Vorbild an, acuh portugisische und Französische Modelle werden zunehmend gefertigt, wobei die Fahrzeuge nach letzterem Vorbild immer dann enstehen, wenn es sich um Fahrzuege handelt die auch in Spanien gelaufen sind
Zitat von patrick_0911Diese Wagen und einige Loks wurden nur für Wechselstrom gefertigt, die oberleitung war ein Palgiat der von Märklin, ebenso Gleise und einiges Zubehör.
Die Oberleitung ist mit der alten von Märklin voll kompatibel. Es gibt auch zusätzliche Masttypen, also auch Beton- und Stahlmasten.
Märklin hatte ja immer jeweils nur eine Art von Streckenmasten zeitgliech im Programm. Die DRG-Bauart verschwand bei Märklin ja leider aus dem Katalog, als die DB-Bauart herauskam - anstatt beide Bauarten paralel anzubieten (müßte die Zeit gewesen sein als auch der maßstäbliche Kühlwagen 4620 durch den viel zu kurzen Plastebomber 4415 "ersetzt" wurde).
Neuerdings haben die auch filigranere Fahrdrähte im Sortiment, ich habe die aber noch nicht ausprobiert.
Gruß Florian
Freie Fahrt für Bus und Bahn statt "Freie Fahrt für freie Bürger"!
Zitat von patrick_0911 Diese Wagen und einige Loks wurden nur für Wechselstrom gefertigt, die oberleitung war ein Plagiat der von Märklin, ebenso Gleise und einiges Zubehör.
Hallo zusammen,
Plagiat oder Lizenz? Weiß jemand Genaueres???
Viele Grüße vom Niederrhein Ernst
Märklin digital, Ep. III-IV DB; aber auch Skandinavien Dumme Gedanken hat jeder, nur der Weise verschweigt sie. (W. Busch)
#12 von
Walter Zöller
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gelöscht
)
, 31.10.2009 17:08
Hallo Freunde,
den Start als Märklin-Plagiat zu bezeichnen ist recht unüberlegt und deshalb zu hart. Korrekt sollte man sagen: Märklin-kompatibel. Damals war hier noch die "elektrische Eisenbahn" = Märklin. Roco ist ja auch kein Fleischmann-Plagiat, trotz 2L=).
Ich habe zwar nur 7 "Küstenwagen" von Electrotren, D-Zugwagen mit offener Plattform, etwa in der Länge der Langenschwalbacher, in 3 verschiedenen Ausführungen ( grün mit und ohne Oberlicht und braun), für das Gleichstromsystem. Die Qualität ist über jeden Zweifel erhaben.
Ich habe von den Preisen in Spanien profitiert, indem ich mir die Fahrzeuge von Urlaubern mitbringen ließ. Es soll ja Urlauber geben, die sich spanisch verständigen können (beim sehr netten Fachhändler in Palma de Mallorca).
#13 von
patrick_0911
(
gelöscht
)
, 31.10.2009 19:48
Ne da ist nix übertrieben, ich lebe seit 1979 hier im Lande, die OL war ein Plagiat ohne Punkt und Komma, stammte noch aus der Zeit vor 1975 d.h. unter Franco, da scherte sich hier keiner um sowas.
100 % kombatibel waren die Löcher zur auch halterung der Drähte nicht, aber ein bisschen drücken und quetschen, und es hat gepasst. Man darf nicht vergessen, die Fertigung in Spanien war damals gut 40Jahre hinter der Deutschen her. Die Industriemaschinen durften ja auch nicht importiert werden, und wenn nur ganz beschränkt.
den Start als Märklin-Plagiat zu bezeichnen ist recht unüberlegt und deshalb zu hart. Korrekt sollte man sagen: Märklin-kompatibel.
Hallo Walter,
das ist weder unüberlegt noch zu hart. Das dem Märklin-Gleis zum verwechseln ähnliche Gleis ist bekannt. Die Oberleitung auch. Aber man sich bei Elctrotren auch sonst überreichlich bedient:
Betrachte doch mal frühe Electrotren-Blechwagen. Der geschlossene Güterwagen ist ~8 mm länger als ein Märklin 381. Und er hat eine andere Farbe. Das wars. Die Achslager, die Kupplungen alles 100% Märklin. Oder den Aufbau der zweiachsigen Güterwagen aus den 1960ern: Märklin 4601 lässt Grüßen. Ob die aus Blech gepresste Achsaufnahme mit Kupplung und die Lagerung im Guß-Chassis ein deutsches Märklin-Patent war, interessierte in Spanien auch niemanden. Oder den vierachsigen Güterwagen aus der gleichen Zeit. Das Drehgestell ist eine 100% Kopie der damaligen Märklin-Kesselwagendrehgestelle.
Aber wie oben schon richtig genannt: Zur Franco-Zeit hat danach kein Hahn gekräht.
Mir ging es in erster Linie um die Qualität zu den "günstigen" Preisen, die mich beeindruckt hat. Bei Märklin gibt es zu solchen Preisen leider nur recht einfach gespritzte Wagen. Ich habe das erste Mal in meinem Leben einen Wagon für unter 15,- Euro von einem Fachhändler erstanden, wo es sogar noch Zurüstteile gibt (Handräder und dergleichen).
Da bin ich echt positiv überascht worden.
Gruss Dirk
Beste Grüße, Dirk
Märklin, Wechselstrom, C-Gleise, 1x CS2/2xMS, In Arbeit: Anlage 3,20mx4,00m, Epoche III. Tipps und Vorschläge sind jederzeit herzlich willkommen!
#16 von
Andreas Weise
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gelöscht
)
, 31.10.2009 23:22
Ich habe mit der Firma Electrotren auch bislang nur sehr gute Erfahrungen gemacht. Von dieser Marke habe ich einige Güterwagen auf meiner Anlage im Einsatz. Sie müssen sich hinter Roco, Piko & Co. keineswegs verstecken. Unter meinen Electrotren-Güterwagen sind einige spanische RENFE-Modelle und einige DB/SNCF/FS-Lackierungsversionen. Ich würde jederzeit wieder zu Electrotren greifen, wenn ich da wieder einen besonders schönen Wagen sehe.
An Loks hat Electrotren zwar auch ein paar sehr schöne, aber da sind m. E. die Preise zu hoch. Daher habe ich keine Loks von Electrotren.
Also wenn in Bezug auf die alten Blechgleise der Begriff „Plagiat“ fällt, wäre ich etwas vorsichtig. Die Idee dazu stammt nämlich nicht aus Göppingen sondern aus Nürnberg, und nicht erst aus den 30er, sondern bereits aus den 20er Jahren – Stichwort „Bing Tischbahn“.
Diese Firma war zu der Zeit zwar vom Markt bereits verschwunden, trotzdem handelt es sich bei dem Gleis um keine schwäbische Erfindung.
Gruß Florian
Freie Fahrt für Bus und Bahn statt "Freie Fahrt für freie Bürger"!
Zitat von Florian Schmidt Diese Firma war zu der Zeit zwar vom Markt bereits verschwunden, trotzdem handelt es sich bei dem Gleis um keine schwäbische Erfindung.
Hallo Florian,
Das von ELECTROTREN nachgebildete Gleis war zwar sicherlich vom Bing-Gleis inspiriert.
Du übersiehts jedoch großzügig, das das von ELECTROTREN nachgemachte Gleis einige Eigenschaften aufweist, zu denen Märklin zur Herstellungszeit des ELCTROTREN-Gleises noch gültige Patente hielt:
Zunächst der aus einem Blechstreifen hergestellte Punktkontaktstreifen, die Form der Kontaktlaschen (Knicke), die Befestigung der Gleisprofile auf dem Schienenkörper, die Kontaktführung an den Weichenmagneten und nicht zuletzt die Drehkinematik der Weichenlaternen. Vier verletzte Patente und da habe ich bestimmt noch was vergessen. Nicht ohne Grund war das ELECTROTREN-Gleis in Deutschland nie erhältlich.
Vielleicht liest Du auch mal Patente. Ein spannendes Thema.
#22 von
patrick_0911
(
gelöscht
)
, 03.11.2009 08:59
Im übrigen verschwand dieses Gleis aus dem Electrotren Program kurz nachdem Spanien der EU als Vollmeitglied beitrat, und ist seit langem nicht mehr erhältlich.
Die Kupplungen der Fahrzeuge waren auch Märklinkopien. In der zeitgenössishcen Presse in Spanien war immer wieder die Rede von diesen Plagiaten, das wurde hier auch offen anerkannt.
Man darf nicht vergessen, dass Spanien bis etwa 1979 realtiv abgeschottet gegen jegwelche Importe aus dem Ausland war. Ich kam in diesen Jahren hierher und bei jedem Grenzübertritt wurden die Koffer pingelikts untersucht (fast wie in der DDR), wobei ein Pornoheftechen auf der Oberseite des Koffers die Beamten meist von weiteren Nachforschungen abhielt. Kühlschränke und Fernsehapprate wurden auf Eselspfaden aus Andorra nach Catalunien verschafft. Butter, Schokolade und Sportschuhe waren nicht oder kaum erhältlich. Das änderte sich erst ab Ende der 80 Jahre.
Auch die Märklin Blecheisenbahnen wurden hier von PAYA und anderen erfolgreich kopiert, da ja das Franco Regime auch keine Exporte tätigte, gab es da keine Reklamationen gegen spanische Hersteller, von denen es kaum noch welche gibt.
wenn nun alle über die preise jamern: ich musste für meinen Talgo III wagen zur ergänzung bestellen und wurde in den usa fündig. mit dem kurs zur zeit fallen die portokosten nicht mehr in gewicht. voilà: http://www.tee-usa.com/
mfg ueli
SNCF EP III (&IV) Jurabahn Eisenbahn und Anderes: flickr
ich möchte diesen uralten Threat nochmal reaktivieren. Mich würde interessieren, welche Loks electrotren in den 60ern/70ern tatsächlich gebaut hat (laut den Vorschreibern müssten das dann ja AC-Loks gewesen sein).
Sucht man bei ebay mit "weltweit" nach Electrotren findet man neben Produkten aus aktueller Hornby-Produktion lediglich einige alte Güterwagen, Loks jedoch gar nicht. Weiss jemand, wo man Informationen oder Bilder von Loks aus der Franco-Ära finden könnte.
Nebenbei würde mich auch interessieren, welche Loks es aus den 80ern/90ern gibt (die dann ja überwiegend DC sein müssten).
ich möchte diesen uralten Threat nochmal reaktivieren. Mich würde interessieren, welche Loks electrotren in den 60ern/70ern tatsächlich gebaut hat (laut den Vorschreibern müssten das dann ja AC-Loks gewesen sein).
Hallo Christoph,
In den 1960 und bis weit in die 1970er gab es genau eine Lokomotive: Eine kleine 1 B Tenderlok.
Diese Lok gab es ganz in schwarz und in schwarz/grün, für AC und für DC.
Ende der 1970er erschien dann eine zweite Lok. Eine sechsachsige Diesellok in RENFE und auch DSB - Farben. Google nach "Electrotren MZ". Diese Lok gab es ebenfalls in DC und in AC.