hallo stummis,
fast all meiner tunnelportale, stützmauern und auch einsteinbogenviadukt habe mit folgender methode gebaut:

portal oder mauern aus sperrholz oder hartfaserplatten mit der laubsäge zuschneiden und zusammen schrauben (oder leimen). mit hartfaserplatten 3 mm dicke (zb pavatex) habe ich die bögen des steinbogeviaduktes (R2) gabaut. der erste versuch aus modellkarton ist mir misslungen, da sich der karton zusammen mit der knettmasse beim trocknen verzogen hat.


misslungene brücke und holzkonstruktion für den zweiten versuch

zum bau der mauern benötigt man: knetmasse tonähnlich (die härtet in ca 1 stunde), weissleim, spachtelchen und schraubenzieher unterschiedlicher breite, holzstücke mit bruchkannte, wallholz oder marmeladeglas, luftdichtes gefäss für die knetmasse



zuerst wallzt man ein stück knetmasse auf eine dicke von 1,5 - 2 mm und die entsprechende grösse aus.



dann versucht mann es vorsichtig mit einem spachtel wieder von dem tisch zu kriegen. das bauteil (auch die kanten oben oder auf der seite) wird darauf mit weissleim bestrichen und der knetmasse"lappen" darauf gelegt. meistens deckt der lappen nicht das ganze objekt ab, dabei sollte man darauf achten die kante, wo angestzt werden muss mit dem spachtel gerade zu schneiden.
nun knetmasselappen auf das objekt walzen und an den rändern umfalzen, andrücken und abschneiden.



diese seite wurde aus drei lappen zusammen gefügt. durch das wallzen und flachziehen mit dem spachtel verschwindet der übergang.

darauf kann mit dem mauerbild begonnen werden. zuerst werden die portalbogen mit spachtelchen und oder schraubenzieher eingepresst, danach die horizontalen mauerfugen. danach die einzelnen steine. lange fugen entgleiten gerne, es empfiehlt sich mit einem lineal vor zu markieren.



wenn das mauerbild fertig ist, macht man mit den holzstücken die steinstruktur. ich benutze ein kleines mit 4 x 4 mm kopf und eine unebne sperrholzkannte. durch das anpressen der struktur werden die zum teil sehr groben fugen wieder schmal. runde kanten können nochmals zugespitzt werden (aber wirklich rechtwinklig wird es meist nicht)



trocknen lasen



bei dieser langen gebogenen stützmauer sind die übergänge von lappen zu lappen deutlich erkennbar. der übergang ist beim trocknen wieder aufgesprungen, da ich mit der verarbeitung nicht genügen schnell war.





dem pavatex stück, dem ich die mauer übergezogen habe, habe ich vor dem knetmasse-arbeitsgang holzklötze verschraubt und die zur stellprobe auf die anlage verschraubt. zum trocknen habe ich es wieder auf der anlage montiert.

viel spass
ueli



die Brückengeländer dazu:
htopic,44731,br%FCckengel%E4nder.html
den rest der anlage:
viewtopic.php?t=40916,25,-jura-bahn-mein-baubericht.html

tolle Idee und super umgesetzt !

das werde ich mir merken !

und wenn ich noch einen Tipp gegen darf ?
wenn die Masse auf BACKPAPIER ausgerollt wird, läßt sie sich leicht von der Unterlage abheben.

Und eine Frage hätte ich auch noch : mit welchen Farben läßt sich die getrocknete Masse colorieren ??

Hallo Ueli,

tolle Idee mit der Knetmasse und sieht auch ganz ansprechend aus. Ist die kurze Offenzeit von 1 Stunde ausreichend für die Modellierung? Stell ich mir ziemlich nervenaufreibend vor...

Wird das Material dann hart wie Ton?

Gruß Kai

hallo angelika,
wäre eine idee mit dem backpapier.
colorieren kann man mit wasser- oder guache-farben. die farbe lässt sich so leicht wieder abwischen, denn die knetmasse saugt kaum wasser. sie kann aber aufweichen, wenn man zu lange daran rum pinselt, das gibt dann so einen weissen schleim... ausprobieren. acryl und andere farben kann ich mir auch vorstellen

hallo kai,

die stunde verarbeitungs zeit hat mir für eine seite des viaduktes genügt. bei der langen stützmauer dauerte es ein bisschen länger und die knetmasse war schon älter und daher trockener; darum die spannungsrisse vom bogen. bei flachen oder bauwerken, die nicht beim bauen noch gebogen werden, lassen sich die übergänge gut kaschieren.
das material wird etwa so hart wie ton wenn man ihn nicht brennt und ist lufttrocknend. (deshalb sollte man resten sofort wieder verpacken)

die methode stammt aus der zeitschrift loki 01-09.

mfg
ueli

hallo,
schaut super aus!!
Kannst du mir verraten, was das für knetamsse ist? sprich von welcher marke und woher bekommst du das? ich habe bei mir nämich noch so nen keramik ton zeugs...... ich probier das mal aus...


mfg chris

die knetmasse ist von "Eberhard Faber" dieses produkt heist:"efaplast classic - tonähnlich, lufthärtend" und zu kaufen gibt es das bei coop bau und Hobby in der hobby-ecke.
mfg ueli

Das ist ja eine geniale Idee. Ich habe mir die Knetmasse direkt bestellt. Endlich eine flexible Lösung für die Herstellung eigener Mauerstücke etc. Viel individueller als die (durchaus guten) Hartschaumteile von Noch. Und es macht auch mehr Spass, die Mauern selber zu "bauen".

Liebe Grüße

Frank

Hi Ueli,

auch mir gefällt Deine Idee und deren Umsetzung ausgezeichnet - wenngleich ich mir selbst nicht recht zutrauen würde, binnen einer Stunde so exakt zu arbeiten. Um so sicherer darfst Du meiner Bewunderung sein!

Viele Grüße von Holger