RE: BR210 vor Güterzügen?

#1 von kicking horse , 03.02.2011 00:21

Moin!

Mal ne Frage:

Wäre es ( unabhängig vom tatsächlichen Einsatzgebiet ) ein grober Stilbruch, die BR210 vor Güterzüge zu hängen?

Danke!

Grüße

Toto


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RE: BR210 vor Güterzügen?

#2 von Eresburg ( gelöscht ) , 03.02.2011 01:25

Hallo Toto,

die BR 210 wurde zunächst für den TEE Bavaria von München nach Lindau eingesetzt.
Näheres siehe bei wikipedia.
Vielleicht wurden sie als 218.9 gegen Ende der Dienstzeit noch für Güterzüge eingesetzt.
Wenn es Dir gefällt, setze sie doch ruhig als Güterzuglok ein. Bei mir ist auch nicht alles
vorbildgerecht. So habe ich öfter eine BR 185 (schwarze Witwe) vor mintgrünen Dostos.
Auch fahren bei mir 3 Epochen durcheinander.

Gruß Uli


Eresburg

RE: BR210 vor Güterzügen?

#3 von K-P ( gelöscht ) , 03.02.2011 02:10

Hallo Toto,

mir sind keine Einsätzeder BR 210 vor Güterzügen bekannt. Obwohl ich Einiges an Bildmaterial gesammelt habe, ist kein einziges von einer 210 mit einem Güterzug dabei. Güterzugeinsätze wären ohnehin etwas unlogisch, denn es gab nur 8 Maschinen, die mit der Beförderung von Schnellzügen vollauf beschäftigt waren.

Zitat von Eresburg
Vielleicht wurden sie als 218.9 gegen Ende der Dienstzeit noch für Güterzüge eingesetzt.

Von der BR 218.9 gab und gibt es noch kein H0-Modell auf dem Markt (gab es nur vor 25 Jahren von Fleischmann piccolo); selbst das blau/beige Spielmobil von Mehano ist noch als 210 004 beschriftet.

Hast Du denn keine andere Lok für den Güterzug? Schließlich muss man die 210 nicht unbedingt vor einen TEE spannen, normale D-Züge mit grünem, blauen, blau/beigen und Pop-Material gehen doch auch.

Zitat von Eresburg
Wenn es Dir gefällt, setze sie doch ruhig als Güterzuglok ein.

Natürlich kann Toto auf seiner Modellbahn machen was er will, Uli. Wenn er das ohnehin vorhat(te) macht seine Frage in einem Forum aber keinen Sinn.

Freundliche Grüße

K-P

P.S: Edit meint, die Uhrzeit passt zum Thema.


K-P

RE: BR210 vor Güterzügen?

#4 von Jochen K. ( gelöscht ) , 03.02.2011 21:35

Zitat von K-P
mir sind keine Einsätzeder BR 210 vor Güterzügen bekannt.


Vor einigen Jahren hat eine Zeitschrift über die "Turbodiesel" der Bundesbahn berichtet. Dabei kam auch ein Lokführer zu Wort, der mit Turbine einen Kesselwagenzug gezogen hat. Ich kann mich nicht mehr daran erinnern, ob die Baureihe genannt wurde. Die wikipedia-Artikeln zu den Baureihen 210 und 219 legen den Schluß nahe, daß letzteres wahrscheinlicher ist.


Jochen K.

RE: BR210 vor Güterzügen?

#5 von eisenbahner ( gelöscht ) , 04.02.2011 20:51

Moinsen, also ich weiß, daß die 210 umlaufbedingt auch Personenzüge gezogen hat. Güterzüge sind mir auch nicht bekannt,aber unmöglich ist nichts. Aber es stimmt schon, mit den Schnellzügen haben die Loks genug zu tun gehabt. Ich schau aber mal nach, vielleicht find ich noch was.... grüße Calle


eisenbahner

RE: BR210 vor Güterzügen?

#6 von Hp2 ( gelöscht ) , 04.02.2011 21:08

Zitat von K-P
Hallo Toto,
...
mir sind keine Einsätzeder BR 210 vor Güterzügen bekannt. Obwohl ich Einiges an Bildmaterial gesammelt habe, ist kein einziges von einer 210 mit einem Güterzug dabei. Güterzugeinsätze wären ohnehin etwas unlogisch, denn es gab nur 8 Maschinen, die mit der Beförderung von Schnellzügen vollauf beschäftigt waren.
...



Hallo!

Die BR 210 scheint schon auf "Abwege" gekommen zu sein.
http://www.drehscheibe-foren.de/foren/re...770#msg-1167770
Einen Gz Einsatz würde ich da nicht vollkommen ausschließen.

Grüße

Hp2


Hp2

RE: BR210 vor Güterzügen?

#7 von E10 ( gelöscht ) , 05.02.2011 10:28

Mahlzeit,

planmäßige Güterzugeinsätze dürft ihr bei der BR 210 während der Gasturbinenzeit beruhigt sein lassen.
Mit den 8 Maschinen wurden Schnell- und Eilzüge auf den Strecken München/Augsburg - Buchloe - Kempten/Memmingen - Lindau, Ulm - Friedrichshafen - Lindau, Ulm - Immenstadt - Oberstdorf gefahren. Wenn ich mich richtig erinner war dies ein 5- oder 6-Tageumlauf, das heißt es gab keine großen Reserven um hier mit dieser BR Sonderdienste zu fahren. Die Bilder aus Ulm sind planmäßige Leistungen des Umlaufs gewesen.
Der nächste Punkt ist, die BR 210 konnte keine schwereren Güterzüge wie die BR 215 und 218 schleppen. Die Zugkräfte waren eher geringer durch ihre längere Übersetzungen für 160 km/h bei gleicher maximaler Getriebeeingangsleistung. Die Gasturbine konnte erst ab einer Geschwindigkeit über 35 km/h zugeschaltet werden. Mit anderen Worten das lohnt erst richtig bei Schnell- und Eilzügen wenn im oberen Geschwindigkeitsbereich Leistung gefragt ist.
Ein weiterer Punkt gegen einen Güterzugeinsatz. In der Hauptsache war der Verkehr zwischen den Bw Kempten mit seinen 218 und dem Bw Ulm mit seinen 215 so aufgeteilt das die Lok mit Dampfheizung bevorzugt im Güterverkehr eingesetzt wurden und die 218 im Reisezugverkehr.


E10

RE: BR210 vor Güterzügen?

#8 von Bodenbahner ( gelöscht ) , 05.02.2011 12:29

Hallo,

die Übersetzung allein ist kein Grund, die 210 war von der 218 abgeleitet, und hatte auch eine Güterzugübersetzung, also eine Langsamgang.


mfg

Ralf


Bodenbahner

RE: BR210 vor Güterzügen?

#9 von K-P ( gelöscht ) , 05.02.2011 14:10

Hallo Ralf,

weiter oben habe ich schon geschrieben, dass die 210-Literatur zur Güterzugeinsätzen absolut nichts hergibt. Ich habe aber noch weiter recherchiert: In insgesamt 4 Heften von Eisenbahn Journal und Eisenbahn Kurier mit dem Thema Eisenbahnen im Allgäu finden sich vor Güterzügen nur die BR 051/052, 211, 212, 215, 218 und 221, gleichzeitig reihenweise Abbildungen der BR 210 ausschließlich vor Personen-, Eil-, D-Zügen und TEE.

Was soll ich daraus schließen? Etwa dass rein zufällig niemand eine 210 vor einem der damals ach so zahlreich von ihr bespannten Güterzüge aufgenommen hat?

Freundliche Grüße

K-P


K-P

RE: BR210 vor Güterzügen?

#10 von Bodenbahner ( gelöscht ) , 05.02.2011 15:34

Hmm,

die "Unglaubliche Menge" dieser Fahrzeuggattung wird sicher den Güterzugeinsatz sehr beschränkt haben, nur die Arguementation das es eine reine Schnellzuglok währe, weil Sie eine lange überstzung hat past bei den ganzen V-Reihen in der Regel nicht.

Ausserdem sollte man nicht vergessen das es Damals noch nicht so verbreiter war zu Fotographieren, allein weil der Aufwand höher war. Und wie viel Fotos schon mit dem "Einsenbahnverückten Opa" von den Verwanten beerdigt wurden ist auch so ein Thema. Die 103 lief ja damals auch im Güterzugdienst, aber halt meist Nachts, die Fotoausbeute ist auch nicht so üpig.

mfg

Ralf


Bodenbahner

RE: BR210 vor Güterzügen?

#11 von Manfred Orth , 05.02.2011 15:52

Hallo allerseits,

auch ich habe in meinem Archiv gestöbert und bin zum Ergebnis gekommen, daß regelmäßige Einsätze vor Güterzügen der 210 zu ihrer Gasturbinenzeit unwahrscheinlich sind, wobei ich Ersatzleistungen bei Ausfall einer 218, bzw. nächtliche Expressgutbeförderungen nicht ganz ausschließen möchte.

Ich habe unter anderem die Eisenbahnkurierhefte "Die DB vor 25 Jahren" von 1971 bis 1979 durchgesehen und mir die Einsatzdaten angeschaut.
Von den acht 210ern waren 6 in einem festen Umlauf, eine war mit der 219 und einer 218 in einem variablen Umlauf, eine war Reserve.

Bilder dieser und einer Reihe weiterer Publikationen zeigen die 210er entweder ohne Wagen oder im Reisezugeinsatz, wobei die 210er auch vor Silberlingen und Umbauwagen fotografiert wurde.

Natürlich gilt es auch zu Bedenken, daß die Loks der V160er Familie in den 70igern nicht gerade zu den beliebten Fotomotiven gehörten und daß Film- und Fotomaterial damals vergleichsweise teuer war.

Grüße

Manfred


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RE: BR210 vor Güterzügen?

#12 von Dölerich Hirnfiedler , 05.02.2011 15:52

Hallo Ralf,

Wenn Du bei der Google-Bildersuche "Baureihe 103 Güterzug" eingibst, findest Du schon auf der ersten Ergebnisseite drei Bilder. Gerade ob der Besonderheit wurde so etwas eben gerne fotografiert. Es gab auch bekannte Umlaufpläne für 103 im Güterzug- und Postdienst. Bei der Baureihe 210 gibt es all das nicht. Die Gleichsetzung ist völlig untauglich.

mfg

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RE: BR210 vor Güterzügen?

#13 von E10 ( gelöscht ) , 05.02.2011 16:09

Hallo Ralf (Bodenbahner),

es hat keiner behauptet das die BR 210 eine reine Schnellzuglok ist.
Die BR wurde jedoch planmäßig nur im Schnell- und Eilzugverkehr eingesetzt.

Im Geschwindigkeitbereich unterhalb von 35 km/h hatte sie die gleiche Getriebeeingangsleistung wie ein BR 218 mit 2020 PS jedoch bei anderen Achsgetrieben für die höhere Endgeschwindigkeit von 100/160 km/h im Gegensatz zur 218 mit 90/140 km/h. Die Gasturbine konnte im Geschwindigkeitsbereich unter 35 km/h im Langsam- und Schnellgang nicht mit Leistung betrieben werden. Mit der schnelleren Übersetzung ergibt das dann doch ein etwas geringeres Drehmoment an den Rädern gegenüber einer 218er.
Die später zugelassene HG von 100 im Langsamgang für die Br 215, 216, 217 und 218 wurde nur durch eine andere Getriebesteuerung ohne Umbau der Zahnradübersetzungen realisiert.

Nächtliche Durchgangsgüterzüge für den Stückgutverkehr wie bei den Plänen für die BR 103 gab es im Allgäu und Oberland nicht.


E10

RE: BR210 vor Güterzügen?

#14 von Bodenbahner ( gelöscht ) , 05.02.2011 17:24

Jo,

Gegenfrage, kann man die Leistung der Gasturbine unter 35Km/h überhaupt in Vortrieb umsetzen? Denn der ist letzendlich durch den Reibungwert und die Lokmasse begrenz. Auch ne V100 krigt man zum Durchdrehen, da braucht es kein Gasturbine für. Und im Allgemeine heist durchdrehen das mehr Leistung vorhanden ist als Umsetzbar ist.


mfg

Ralf


Bodenbahner

RE: BR210 vor Güterzügen?

#15 von E10 ( gelöscht ) , 05.02.2011 17:37

Zitat von Bodenbahner
Jo,

Gegenfrage, kann man die Leistung der Gasturbine unter 35Km/h überhaupt in Vortrieb umsetzen? Denn der ist letzendlich durch den Reibungwert und die Lokmasse begrenz. Auch ne V100 krigt man zum Durchdrehen, da braucht es kein Gasturbine für. Und im Allgemeine heist durchdrehen das mehr Leistung vorhanden ist als Umsetzbar ist.



Das liegt nicht an der mangelnden Radreibung, saubere Schienen vorausgesetzt.
Das Getriebe kann unterhalb dieser Geschwindigkeit das entsprechende Drehmoment nicht übertragen. Es ist wie gesagt das gleiche Getriebe wie für die BR 218. Nur wurde bei der BR 210 ein weiterer Einspeisewandler angebaut der die zusätzliche Leistung aus der Gasturbine auf den Abtriebsteil überträgt. Das geht allerdings nur wenn die Geschwindigkeit entsprechend hoch und das dazugehörende Drehmoment geringer ist so das der Getriebeteil nicht überlastet wird.


E10

   


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