RE: Transrapid-Unfall mit 200 km/h

#1 von Torsten Piorr-Marx , 22.09.2006 12:11



 
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RE: Transrapid-Unfall mit 200 km/h

#2 von Gast , 22.09.2006 18:27

Hallo alle,

je nach Presseberichten soll es zwischen 15 und 21 Tote gegeben haben, wobei immer noch 6 Menschen vermisst werden und wahrscheinlich tot sind.

Wolfgang




RE: Transrapid-Unfall mit 200 km/h

#3 von MarcelD ( gelöscht ) , 22.09.2006 21:42

Hallo,
Wirklich nicht schön sowas. Mein Beileid an alle Angehörigen

Ich bin nur mal sehr gespannt was bei den Untersuchungen herauskommt und warum dieser Reinigungswagen dort auf der Strecke stand und nicht bemerkt wurde. Angeblich ist der Reinigungswagen auch nur von Hand zu steuern, demnach muss doch dort auch ein Fahrer dringewesen sein, der den Transrapid dann auf sich zurasen sah. Der Transrapid selbst wird ja mittlerweile soweit ich weiss nur noch per PC von der Zentrale gesteuert und wer diese einmal gesehen hat kann sich kaum vorstellen, dass ein Reinigungswagen auf der Strecke unbemerkt bleibt, weil der Raum vor lauter Technik fast überläuft - überhaupt die ganze Anlage dort.

Grüße
Marcel



MarcelD

RE: Transrapid-Unfall mit 200 km/h

#4 von Gast , 23.09.2006 08:45

Hallo Marcel,

so wie ich das heute nacht auf der Rückfahrt vom mist gehört habe (Radio) ist es wohl so, dass menschliches Versagen angenommen wird. Vermutlich wird es, weil eben immer nur ein Zug auf der Strecke sein kann, überhaupt keine weitere Sicherungstechnik geben.

Das bedeutet dann, es gibt Regularien udn die wurden nicht eingehalten, also menschliches Versagen.

Die Andeutungen gehen ja auch in diese Richtung. Auffällig ist auf jeden Fall mit welcher Geschwindigkeit die Bundeskanzlerin an den Unfallort eilte.

Ich will nur hoffen, dass da nicht aus wirtschaftlichen Gründen eine Menge vertucht wird.

Wolfgang




RE: Transrapid-Unfall mit 200 km/h

#5 von kuba ( gelöscht ) , 24.09.2006 18:47

Hallo

Mein beileid den Angehörigen!
Die Versuchsanlage befindet sich bei uns im Nachbarort und ihr könnt euch nicht vorstellen was hier am Freitag los war.

Auch die Gerüchteküche brodelt Heftig.
Die Ursache ist angeblich Menschliches versagen.

Zu dem Werkstattwagen kann ich sagen, dass er jeden Tag vor Beginn der Testfahrten die Strecke von heruntergefallenen Ästen befreit (Große Bäume an der Strecke).

Zum Glück waren nur ein Paar Menschen in dem Zug (ca. 30)
Der hat nämlich an die 200 Sitzplätze!

Nochmals mein beileid den Angehörigen
Matthias



kuba

RE: Transrapid-Unfall mit 200 km/h

#6 von MarcelD ( gelöscht ) , 24.09.2006 22:54

Zitat von kuba

Zum Glück waren nur ein Paar Menschen in dem Zug (ca. 30)
Der hat nämlich an die 200 Sitzplätze!



Hallo,
Allerdings, das war Glück im Unglück. Ich bin ja auch nicht so ganz unbefangen, weil der Onkel von meinem Vater seit etlichen Jahren als Oberpförtner direkt auf dem Testgelände arbeitet - wohnhaft in dem Nest Kluse wo auch die Firma Gertzen herkommt deren Kräne und LKWs ja oft zu sehen waren. Allerdings hatte er an dem Tag keinen Dienst - zumindest bis zum Unglück weil er dann angerufen wurde und den offenbar unter Schock stehenden Pförtner der derzeitigen Schicht ablösen musste.

Kann mir eigentlich auch nur vorstellen, dass es menschliches Versagen war. Sabotage kann man imho aber auch nicht ausschließen und so wahnsinnig schwierig ist es auch nicht in die Steuerzentrale und die ganze Anlage reinzukommen. Bin ja mal gespannt was jetzt aus dem Transrapid wird. Das Ding ist schon seit Jahren eine Todgeburt und ein schwerer Klotz am Bein der zahlenden Gesellschaften (einschließlich Staat) und da die Strecke so schon in marodem Zustand ist - entgegengesetzt der Behauptungen der Leute im TV - würde es mich nicht wundern, wenn die Versuchsanlage jetzt ganz geschlossen wird.

Grüße
Marcel



MarcelD

RE: Transrapid-Unfall mit 200 km/h

#7 von Wolfman , 24.09.2006 23:29

Liebe Leser,

wann habt Ihr das letzte Mal gehört, daß ein großes Wirtschaftsunternehmen öffentlich die direkte Verantwotung für einen kapitalen Unglücksfall übernommen hat? Ich denke dabei z.B. an meinen Kollegen bei der Schweizer Flugsicherung, der den "Supergau" über dem Bodensee verantworten mußte. Habe mich gerade am letzten Wochenende im Berner Oberland mit einigen seiner ehem. Kollegen getroffen und u.a. über diesen Fall gesprochen. Mein Mitgefühl gilt den Angehörigen der Opfer gleichermaßen wie den Mitarbeitern im Kontrollzentrum des Transrapid.

Mit traurigem Gruß

Wolfman



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RE: Transrapid-Unfall mit 200 km/h

#8 von MarcelD ( gelöscht ) , 16.10.2006 14:12

Hallo,
Ein paar "Insider"-Infos von meinem Großonkel der gestern zu Besuch war die ich euch nicht vorenthalten möchte.

Direkt am Tage des Unfalls war eine ganze Truppe aus China auch an der Unfallstelle, die natürlich erstmal lang und breit davon überzeugt werden musste, dass es sich wirklich um menschliches Versagen handelt.

Die komplette Sicherheitstechnik der Strecke ist jahrelang von der DB abgenommen worden und wurde nicht verändert. Mittlerweile gehört das ganze Transrapidgefummel ja mal wieder zu einem anderen Konzern?, aber wie der Laden hiess ist mir leider entfallen. Jedenfalls wird sich die DB da wahrscheinlich auch noch Einiges anhören können. Des weiteren sind mir da gestern 180 Begriffe um die Ohren geflattert von Menschen die alle dort waren bzw. angerufen haben, z.b. auch das EBA (Eisenbahn BundesAmt - nie gehört).

Der Zug selbst bestand aus 3 Teilen, 2 "Endwagen" und einem Mittelwagen. Der komplette Zug ist schrottreif, weil es wohl unzählige Kurzschlüsse und damit Verschmelzungen gab. Außerdem ist die gesamte Konstruktion verzogen und verbogen.

Das Reinigungsfahrzeug hat 2 Führerstände - jeweils am Ende des Fahrzeugs. Die beiden Mitarbeiten da drin befanden sich zum Zeitpunkt des Unfalls auf der entgegengesetzten Seite des Einschlags. Beim Unfall selbst wurde dieses Reinigungsfahrzeug übrigens vom Transrapid quasi hochgehebelt und auf den Zug geschoben und hat so quasi den ganzen ersten Wagen bis auf den Unterbau "abrasiert". Die beiden Reinigungsmitarbeiter sind von selbst noch aus ihrem Fahrzeug geklettert und haben schon angefangen die Menschen zu bergen bzw. es versucht in dem zerfetzen Haufen. Gestern wurden übrigens noch letzte Überreste von Menschen aus den Trümmern geborgen (von den Toten waren angeblich eh fast nur noch Einzelteile zu finden), der Zug wird jetzt an Ort und Stelle nach und nach abgebaut.

Die Strecke selbst hat keinen Schaden genommen, abgesehen von ein paar Magneten die getauscht werden können und wohl einer Hauptleitung die durchgebrannt/beschädigt was auch immer ist und natürlich auch geflickt werden kann. Ansonsten ist die Fahrbahn ansich schon wieder für den Fahrverkehr freigegeben. Der Fahrbetrieb wird auch weitergehen. Ein neues Fahrzeug ist sowieso schon im Bau (in Kassel) und wird im April 2007 eintreffen. Es würde auch schneller gehen, aber das würde zusätzliche 300.000 Euro berappen, also dauert es

Dann war das Unglück wie auch beim ICE in Eschede eine kaum zu glaubende Verkettung. Einmal sitzt normalerweise nur der Lokführer vorne drin und die Passagiere befinden sich eigentlich IMMER im Mittelwagen und nicht im vorderen Wagen. Wären sie im Mittelwagen gewesen hätte es nur einige wenige Tote gegeben.
Dann wird ja wie bekannt morgens zuerst immer der Reinigungswagen losgeschickt. Dieser durchfährt zuerst die Nordschleife, dann die Südschleife und bleibt dort stehen, während der Transrapid aus dem Werksgelände auf die Strecke und zum Bahnhof fährt. Wenn er dort wartet fährt das Reinigungsfahrzeug hinter ihm in das Werksgelände. Normalerweise fahren sie mit dem Transrapid auch IMMER zuerst durch die Nordschleife. Aus irgendeinem Grund diesmal aber zuerst durch die Südschleife, wo aus irgendeinem Grund noch der Reinigungswagen stand. Der Lokführer hat also im Transrapid die Geschwidigkeit eingegeben, das Startknöpfchen gedrückt (so funktioniert das wie mir gesagt wurde) und dann ist das Ding losgeschossen und direkt in den Reinigungswagen gebrettert - den der Lokführer nebenbei hätte sehen müssen. Wer schonmal im Zug war weiss, wie weit man da gucken kann. Mein Großonkel meinte das war wahrscheinlich die Routine. Eingeben und los ohne überhaupt aus dem Fenster zu gucken. Ist ja immerhin seit Beginn der Teststrecke so gutgegangen.

Zuletzt möchte ich mich nochmal direkt über die grausame Organisation bei soetwas und vor allem die Journalisten aufregen. Mein Großonkel durfte aus irgendeinem Grund den gesamten!! Telefonverkehr regeln (wie gesagt er ist Pförtner). Der hatte also sämtliche Leute dran die man sich vorstellen kann, von 20 verschiedenen Fernsehanstalten, über Botschaften aus Norwegen, Schweiz etc. die dachten es hätten Leute von denen da dringesessen und natürlich die China-Leute, weinende Angehörige die erst viel später eine eigene Nummer bekommen haben, THW, Feuerwehr, Regierungsleute und weiss der Schinder. Und er selbst hatte noch keine Ahnung wie viele Tote, Verletzte etc. es überhaupt gibt - übrigens viele unter den Toten auch gute Arbeitskollegen und/oder Bekannte aus dem Dorf von ihm.
Und die liebe Presse hat sich benommen wie Raubtiere bei der Fütterung mit Rangeleien um als erster vorne bei einer Pressekonferenz zu stehen, Großaufnahmen von weinenden Angehörigen samt unwürdigen Interviews dazu etc. - halt die gesamte miese Schiene wie man sie oft in Filmen sieht. Als Angehöriger hätte ich mich da wahrscheinlich vergessen

Und noch eine Kleinigkeit: Zwei unter den Toten waren, aus welchem Grund auch immer, Deutsche, aber mit amerikanischer Staatsbürgerschaft und Familie in den Staaten. Und der Anwalt aus den USA hat sich schon hier gemeldet. Das wird noch Einiges nach sich ziehen...

Grüße
Marcel



MarcelD

RE: Transrapid-Unfall mit 200 km/h

#9 von klein.uhu , 16.11.2006 17:27

Moin,

Nach dem was so nach und nach ans Tageslicht kommt - so makaber das auch angesichts des schweren Unfalls klingen mag - wurde der Transrapid auf der Teststrecke betrieben wie eine Spielzeugeisenbahn, immer nur im Kreis rumgefahren, sozusagen auf seinem Gleisoval, bzw. -acht.

Ab und zu kam der Gleisreiniger zum Einsatz, wie der Roco Gummi oder der Lux-Schienenreiniger. Und es durften ein paar Preiser-Statisten mitfahren.

Das ganze ohne Feststellbremse, vom "Trafo" aus auf Sicht, ohne Signale und ohne Zugbeeinflussung. Jede digitale Modellbahn ist sicherer!

Nur leider ließ man lebende Menschen gegen Bezahlung bei diesem zweifelhaften Vergnügen der Mitfahrt auf einer Versuchsanlage teilnehmen. Jeder Karusselbetreiber auf der Kirmes hat mehr zu beachten und wurde besser überprüft.

klein.uhu



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RE: Transrapid-Unfall mit 200 km/h

#10 von Möller_Wuppertal ( gelöscht ) , 16.11.2006 19:10

Zitat von klein.uhu
Ab und zu kam der Gleisreiniger zum Einsatz, wie der Roco Gummi oder der Lux-Schienenreiniger. Und es durften ein paar Preiser-Statisten mitfahren.



Hallo,

das ist das, was doch deutlich beweist, dass der TR alles andere als ein alltagstaugliches Gefährt ist: Jeden Tag vor Aufnahme des Fahrbetriebes muss erst "die Platte geputzt" werden, um z. B, Blätter und ähnlich große Hindernisse zu beseitigen.
Frage: Was machen zukünftig -wenn überhaupt - die Münchner mit ihrem TR in den bekannt schneereichen bayerischen Wintern?
Besser gar nicht drüber nachdenken ...

meint
Dirk Möller



Möller_Wuppertal

RE: Transrapid-Unfall mit 200 km/h

#11 von MarcelD ( gelöscht ) , 16.11.2006 20:17

Zitat von Möller_Wuppertal

Frage: Was machen zukünftig -wenn überhaupt - die Münchner mit ihrem TR in den bekannt schneereichen bayerischen Wintern?



Naja, wenigstens wissen sie jetzt zu 100%, dass der Kasten nicht von den Schienen fallen kann

Ansonsten fährt der Reinigungswagen einmal am Tag über die Strecke, wenn gefahren wird. Blätter und solches Kleinzeug stören nicht, eher schon Äste und dergleichen (Strecke geht ja u.A. mitten durch den Wald). Soweit mit bekannt hat der Zug im angehobenen Zustand (also Fahrstellung) 15cm Bodenfreiheit und kann so schon über das ein oder andere Hindernis hinwegfegen. Problem ist nur, dass ein Hindernis wohl kaum da liegenbleibt bei dem Sog wenn das Ding mit 400km/h da drüberbrettert. Zum Thema Nässe: Regen und Pfützen die oben auf der Trasse stehen machen gar nichts, eine leichte Schneeschicht vermutlich auch nichts. Ansonsten wieder den Besenwagen raus. Aber verstehe schon was du meinst, vor allem da es ja in München mal öfters dauerhaft schneien könnte und es nicht bei ein paar Verwehungen bleiben wird...

Wobei die Planung in München imho sowieso ein Witz ist, da man auf der kurzen Strecke doch die Geschwindigkeit von dem Ding gar nicht richtig nutzen kann. Auf langen Strecken ala München - Frankfurt - Hamburg - Berlin z.b. würde sich sowas lohnen, aber für die 30km? Abgesehen davon ist die Strecke in München imho! auch erstmal wieder auf Eis gelegt - und das nicht erst seit dem Unfall.

Grüße
Marcel



MarcelD

RE: Transrapid-Unfall mit 200 km/h

#12 von Jochen K. ( gelöscht ) , 16.11.2006 20:24

Hallo, zusammen

Zitat von klein.uhu
Das ganze ohne Feststellbremse, vom "Trafo" aus auf Sicht, ohne Signale und ohne Zugbeeinflussung.


Da ja der Fahrweg gleichzeitig Teil des Antriebs ist, hat man sehr wohl eine Zugbeeinflussung. Das war ja immer die Begründung für die hohe Sicherheit, da sich kein Zug selbständig machen kann. Von der Seite der IABG konnte man ein interessantes Dokument runterladen, den Link gab es mal auf Spiegel online. Demnach wurden auf der Versuchsanlage Betriebsabläufe erprobt, die das, was passiert ist, eigentlich verhindern sollen.

Besonders interessant ist der letzte Satz:
"Personen- und Sachschäden in Verkehrssystemen sind nicht mit der einfachen Floskel „Menschliches Versagen“ zu erklären. Fehler des Menschen müssen erlaubt sein. Das System bestehend aus Technik und Organisation ist verantwortlich für die sichere Abwendung negativer Folgen."

Genau das Richtige, um einer ganzen Reihe von Leuten das Maul zu stopfen. Damit meine ich keinen hier im Forum, aber auch das ganze teure Sicherheitsgeraffel bei der "normalen" Bahn (Sifa, Indusi, Achszähler,...) ist ja dazu da, Unfälle zu verhindern.

Demnach hat genau bei dieser "Organisation" irgendwas nicht geklappt, denn der Betrieb wurde aufgenommen, ohne daß die Instandhaltung beendet war. Das muß nicht einmal daran liegen, daß sich beim Personal ein Gefühl wie bei der Modelleisenbahn eingestellt hat. Vielleicht wurde die Aufnahme des Betriebs schon vom Ablauf her etwas nachlässig geplant. Sozusagen "Da kann eh nichts passieren."

Aber egal, wer jetzt wirklich dafür verantwortlich ist, ich möchte nicht in der Haut des Fahrdienstleiters (oder wie das bei denen heißt) stecken.

Zitat von klein.uhu
Jede digitale Modellbahn ist sicherer!


Ist sie nicht, genau das hat nämlich den Unfall verursacht. Die zwei Fahrzeuge konnten unabhängig voneinander fahren. Gleichstrom analog wäre sicherer, da man damit (theoretisch) keine Frontalzusammenstöße bekommt.

Zitat von klein.uhu

Ab und zu kam der Gleisreiniger zum Einsatz, wie der Roco Gummi oder der Lux-Schienenreiniger.


Auch bei einer normalen Strecke sollte man ab und zu kontrollieren, ob irgendwelcher Krempel auf dem Gleis liegt.

MfG Jochen



Jochen K.

RE: Transrapid-Unfall mit 200 km/h

#13 von silz_essen , 17.11.2006 09:04

Hallo zusammen,

Zitat

Zitat
Jede digitale Modellbahn ist sicherer!


Ist sie nicht, genau das hat nämlich den Unfall verursacht. Die zwei Fahrzeuge konnten unabhängig voneinander fahren. Gleichstrom analog wäre sicherer, da man damit (theoretisch) keine Frontalzusammenstöße bekommt.



Aber nur wenn man keine NEM Fahrzeuge mit Kleinbahn (nicht Kleinmodellbahn) Loks zusammen fahren läßt. Kleinbahn-Loks sind standardmäßig nämlich andersherum gepolt, werden aber als Zugeständnis an die NEM auch mit NEM-Polung geliefert.

Zitat

Zitat
Ab und zu kam der Gleisreiniger zum Einsatz, wie der Roco Gummi oder der Lux-Schienenreiniger.


Auch bei einer normalen Strecke sollte man ab und zu kontrollieren, ob irgendwelcher Krempel auf dem Gleis liegt.



Auch die Schienenbahn fährt regelmäßig mit Schleifwagen über ihre Schienen, damit die Oberfläche wieder glatt wird. Im Herbst sind die bekannte Spritzfahrzeuge unterwegs, damit der Schmierfilm von den Schienen kommt, und die Münchner U-Bahn besitzt sogar einen großen Staubsauger-Triebwagen, um den Unrat zwischen den Schienen abzusaugen. LUX läßt grüßen

Letztlich alles nichts wirklich Ungewöhnliches.

Gruß
Martin



silz_essen  
silz_essen
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Registriert am: 06.05.2005


RE: Transrapid-Unfall mit 200 km/h

#14 von MarcelD ( gelöscht ) , 17.11.2006 21:32

Zitat von Jochen K.

Da ja der Fahrweg gleichzeitig Teil des Antriebs ist, hat man sehr wohl eine Zugbeeinflussung. Das war ja immer die Begründung für die hohe Sicherheit, da sich kein Zug selbständig machen kann. Von der Seite der IABG konnte man ein interessantes Dokument runterladen, den Link gab es mal auf Spiegel online. Demnach wurden auf der Versuchsanlage Betriebsabläufe erprobt, die das, was passiert ist, eigentlich verhindern sollen.



Hallo,
Ja, THEORETISCH würde das auch so funktionieren. Problem ist halt nur, dass der Reinigungswagen wie auch andere Wartungsfahrzeuge bei denen nicht den Magnetantrieb nutzen, sondern konventionell über einen Dieselmotor angetrieben werden - ganz altmodisch mit Rädern oben auf der Fahrstrecke.
Wenn ich mich recht erinnere haben die oben in der Leitstelle auch die komplette Fahrstrecke als großes Bild mit LED-Punkten, wo sich genau verfolgen lässt wo der Zug gerade ist. Nur das Wartungsgerät wird da wieder nicht erfasst...wenn man also einen passenden Magnet-getriebenen-Sauger gebaut hätte (vermutlich geringfügig teurer) wär das wohl eher nicht passiert.

Grüße
Marcel



MarcelD

   


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