Zitat
hat hier jemand Erfahrungen mit den Digitrax Zentralen Zephyr und Empire Builder? Wie ist die Bedienung, Programmierung von Lok- und stationären Decodern, Kombinierbarkeit mit Uhlenbrock, Schwächen, Stärken etc.
Mit dem Zephyr (DCS 50) und dem Chief (DCS 100), nicht mit dem Empire Builder (DB 150).
Der EB ist eigentlich ein Erweiterungsset, da die eingebaute Zentrale nur 22 Adressslots bedienen kann und man im Programmiermodus a) ohne Programmiergleisausgang und b) ohne Auslesefähigkeit auskommen muss.
Wenn mich die Erinnerung nicht trügt, sind die DCS100/200 die einzigen Digitrax-Zentralen, über die die aktuellen Magnetartikelstellungen via LocoNet an die Handregler-Displays rückgemeldet werden können.
Der Zephyr ist ganz nett, hat aber seine Limiten bezüglich physischer und logisch-administrativer Leistungsfähigkeit:
2,5 A und 10 Adressslots sind nicht gerade viel Holz.
Bei entsprechender Freigabe- oder "Dispatching-Disziplin" der Lokadressen kommt man allerdings recht lange um die "Full"-Message herum.
Der Geschwindigkeitsregler hat seine Tücken, da er nicht alle Fahrstufen im 128er-Modus direkt ansteuern kann (visualisierbar mit DT 100/200/300/400/402 im "Steal-Modus"), daher das Gefühl, dass die Loks einen Tick rauer beschleunigen und bremsen bei kleinen Werten in den CVs 3/4.
Dasselbe trifft auf die Brake-Funktion am Fahrtrichtungsschalter zu, obschon man das feature bald einmal schätzt.
Ob diese Einschränkungen bei der Fahrstufenansteuerung auch auf das Modell Zephyr Extra zutreffen, entzieht sich meiner Kenntnis.
Etwas lästig ist die nur rudimentäre Anzeige der Betriebszustände und das komplette Fehlen der Darstellung der Funktionszustände. Steckt man allerding einen der grossen Handregler an, ertappt man sich dabei, diesen nach einer gewissen Zeit fast ausschliesslich zu verwenden, auch wenn dabei auf die Bremse verzichtet werden muss.
Sogar der "kleine" Zephyr (DCS 50) erlaubt über einen "grossen" Handregler (DT 402) die Ansteuerung aller heute üblichen 28 Funktionen, obschon er über sein eigenes Bedienpanel nur die ersten 9 Funktionen ansprechen kann.
Programmieren geht gut mit Digitrax und Zimo-Decodern, mit anderen kann es Schwierigkeiten geben (Lenz), immer Non-Sound-Decoder vorausgesetzt.
Vor allem Europäer werden die geringe Ausgangspannung (12 bis 13,6 V) der DCS 50 mit Verdacht betrachten
und speziell bei der Ansteuerung lastgeregelter Decoder mit ihren "Headroom"-Reserven ins Grübeln kommen.
Und in der Tat eignet sich das Gerät nicht zum Rasen. Auf der positiven Seite zu verbuchen sind allerdings die Sicherheit, keine Hitzeschäden durch heisse Glühbirnen in Kauf nehmen zu müssen, wenn die Lampen nicht ausgetauscht werden sollen und die engere Abstufung der Geschwindigkeitssteuerung.
Der neuere Zephyr Extra scheint auf die wechselnde Höhe der Versorgungsspannung mit sich ändernder Gleisspannung zu reagieren und ist damit versatiler - wenn ich die Beschreibung richtig interpretiert habe.
Trotz der Einschränkungen ein empfehlenswertes Gerät, vor allem in Kombination mit einem der grossen Handregler.
Gruss,
Manfred