RE: Decoderlitzen abisolieren

#1 von wolfgang58 ( gelöscht ) , 03.11.2006 21:44

Hallo, eine Frage an die Praktiker

wie entmantelt Ihr eigentlich Decoderlitzen ?

Bei Abisolierung von "normalen" Elektrokabeln der Hausinstallation,
Klingeldrähten, Antennenkabeln und was für einen relativen
Grobmotoriker auch mit kleinen Hilfsmitteln wie Messer, Seitenschneider,
Abisolierzange und Entmantler recht gut geht. habe ich keine
Probleme.

Nur bei den Minilitzen, die ja recht wenig und feine Äderchen habe,
sitzt mir die Angst im Nacken, daß ich den ohnehin recht kleinen
Leitungsquerschnitt durch unvorsichtige Aktinen noch weiter
verringere.

Verratet mir bitte mal, welche Techniken Ihr anwendet ?

Zusatzfrage:
Wegen Boosterabschaltung usw. werden wegen der Widerstands-
werte die Zuleitungen bis zum Gleis immer sehr groß dimensioniert.

In der Lok selbst dagegen sind dagegen nur "Bindfäden" gespannt.
Ist das aus Technikersicht eigentlich so in Ordnung?

Gleiches stelle ich bei Lautsprechverkabelungen im HIFi-Bereich fest.
Dicke Leitungen mit niedrigem ohmschen Widerstand bis zur Box,
kleiste Drähtchen im Lautsprecher zum Magneten.



wolfgang58

RE: Decoderlitzen abisolieren

#2 von Gian ( gelöscht ) , 03.11.2006 22:45

Hallo Wolfgang,

Zitat von wolfgang58
Verratet mir bitte mal, welche Techniken Ihr anwendet ?


Gerne, mit der Fingernageltechnik geht das recht gut. Die Litze zwischen die Fingernägel klemmen und die Isolation abziehen. Zieht sich der Fingernagel ab, dann war die Litze bzw. die Isolation zu dick oder die Fingernagelverlängerungen schlecht angeklebt wenn es einem weiblichen Wesen passiert.

Zitat von wolfgang58
Zusatzfrage:
Wegen Boosterabschaltung usw. werden wegen der Widerstands-
werte die Zuleitungen bis zum Gleis immer sehr groß dimensioniert.

In der Lok selbst dagegen sind dagegen nur "Bindfäden" gespannt.
Ist das aus Technikersicht eigentlich so in Ordnung?


Das ist in Ordnung, da die Decoderanschlusskabel ja sehr kurz sind und nur einen Decoder bedienen. Bei den Booster-Gleiskabeln müssen aber auch mehrere Loks und beleuchtete Wagen versorgt werden. Je länger die Kabel, desto dicker sollten sie sein, damit der Widerstand/Verlust nicht zu gross wird. Darum löte ich direkt an den Schienen kurze dünne Litzen an (sieht man weniger und lassen sich besser anlöten), die aber unter der Platte sofort mit dicken Litzen weitergeführt werden zum Booster bzw. GBM-Modul.

Zitat von wolfgang58
Gleiches stelle ich bei Lautsprechverkabelungen im HIFi-Bereich fest. Dicke Leitungen mit niedrigem ohmschen Widerstand bis zur Box, kleinste Drähtchen im Lautsprecher zum Magneten.


Nur schlechte Boxen sind im inneren mit Klingeldrähten verdrahtet. Gute Boxen haben auch innen dicke Litzenkabel, von der Klemme bis zur Weiche und von der Weiche bis zu den Systemen. Aber auch da hängt der Querschnitt von der Länge der Kabel ab. Auch die Kapazität des Kabels ist noch ein wichtiges Kriterium. Übrigens ist das längere Kabel von meinen Boostern bis zu den GBM-Modulen ein echtes 2,5mm2 Lautsprecherkabel, weil ich es so gerade hatte, aber wenn es für die Frequenzen der Musik gut ist, taugt es auch für die Frequenzen des Digitalsystems.

mit freundlichen Grüssen

Gian



Gian

RE: Decoderlitzen abisolieren

#3 von tron24 , 03.11.2006 22:54

Hallo Wolfgang,

das benutze ich seit über 20 Jahren:




Das Bild ist leider etwas undeutlich geworden.

Wire Stripper adjustable von Weidinger.
Einstellbar von AWG 30 (0,25mm) bis AWG 20 (0,8mm).
Gibt/gab es auch von Siemens, ... , aber wunder dich nicht über den Preis. War mal über 50DM.

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RE: Decoderlitzen abisolieren

#4 von alexus , 04.11.2006 09:49

Hallo Wolfgang

Meistens isloiere ich die Litzen mit einem kleinen Seitenschneider (Lindstöm) ab.
Allerdings geht auch die von Gian beschriebene Fingermethode sehr gut, ist aber nur bei regelmässiger Zufuhr von Milch empfehlenswert (Kalzium)



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RE: Decoderlitzen abisolieren

#5 von Ruhr-Sider , 04.11.2006 11:11

Zitat von wolfgang58
... Nur bei den Minilitzen, die ja recht wenig und feine Äderchen habe, sitzt mir die Angst im Nacken, daß ich den ohnehin recht kleinen Leitungsquerschnitt durch unvorsichtige Aktinen noch weiter
verringere.

Verratet mir bitte mal, welche Techniken Ihr anwendet ?.....



Hallo Wolfgang,

neben den hier beschriebenen Techniken gibt es noch eine - einfach durchlöten.

Das geht aber nur bei den von Conrad angebotenen Decoderlitzen.

Bei den von Märklin verwendeten Litzen benutze ich auch mal den Fingernagel oder Seitenschneider.

Wichtig dabei ist es auch, die abisolierten Litzen dann vor dem Anlöten vorzuverzinnen.
Dabei "schrumpft" dann die Isolierung meistens noch etwas zurück. Dann die verlötete Spitze auf etwas 2 mm kürzen und an das PAD etc. Anlöten.
Da nun die Isolierung bereits "geschrupft", endet die Isolierung auch direkt am Lötpad.
Da diese meistens recht eng nebeneinander leigen, kann es somit kaum zu unliebsamen Berührungen kommen.

Wenn ich mir manchmal ansehe, was da so lötmäßig aus GP kommt (Isolierung bis zu 3 mm nach hinten "geschrumpft"), dann hab ich echte Bedenken.



 
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RE: Decoderlitzen abisolieren

#6 von BR44 ( gelöscht ) , 04.11.2006 14:23

Hallo Wolfgang,

ich benutze immer die Methode mit der Wärme. Bei etwas dickeren Litzen halte ich kurz die Flamme eine Feuerzeuges drunter. Dadurch ist die Isolierung vorübergehend sehr weich. Dann ziehe ich die Isolierung mit den Fingernägeln einfach ab.

Bei den Decoderlitzen, wo es etwas genauer sein muß, erhitze ich den abzuisolierenden Bereich mit dem Lötkolben. Hierbei benutze ich allerdings eine sehr feine Spitze. Dann kann man auch hier ganz einfach mit den Fingernägeln die Isolierung abziehen. Das funktioniert millimetergenau.

Zuweilen wird es kurz heiß an den Fingekuppen aber das ist nicht weiter tragisch, darüber darf man sich eben nicht ärgern. Die Genauigkeiten der Ergebnisse entschädigen dafür.

Jedenfalls kann ich auf diese Art alle Kabeltypen abisolieren ohne daß auch nur ein Kupferdrähtchen dabei "drauf geht".

Grüße

BR 44



BR44

RE: Decoderlitzen abisolieren

#7 von Cougarman ( gelöscht ) , 04.11.2006 18:57

Zitat von wolfgang58
wie entmantelt Ihr eigentlich Decoderlitzen ?



Die Zähne sind ein passendes Werkzeug.



Cougarman

RE: Decoderlitzen abisolieren

#8 von photopeter ( gelöscht ) , 04.11.2006 19:39

Gelöscht



photopeter

RE: Decoderlitzen abisolieren

#9 von Holstein ( gelöscht ) , 04.11.2006 21:14

Hallo,
für die dickeren Kaliber benutze ich eine normale Abisolierzange, für die Dekoderfusseln eine Abisolierpinzette von FOHRMANN (8,90 €),die kann man genau auf die Fusseldicke justieren. Funktioniert dann astrein.
Gruß
Holger



Holstein

RE: Decoderlitzen abisolieren

#10 von wolfgang58 ( gelöscht ) , 04.11.2006 21:51

Hallo miteinander,

zunächst einmal vielen herzlichen Dank für die Einblicke in Eure
Nähkästchen.

Bisher hielt ich es mit anritzen und den Fingernägeln als Abziehilfe.

Die thermische Methode mit Feuerzeug hatte ich als Jungendlicher
bei Fahrradbeleuchtungskabeln erfolgreich angewandt, man braucht
aber je nach Häufigkeit schon Hornhaut auf den Fingern.

Die Lötkobenmethode kannte ich noch nicht (nur bei Schrumpfschläuchen).

Die Fohrmann-Pinzette hört sich gut an, ist natürlich wie üblich bei denen
im "gehobenen Preisrahmen".

Die automatische Abisolierzange verwende ich eigentlich ungern,
da sie gelegentlich klemmt und dann ist alles abgetrennt.

Der Weidinger-Stripper sieht auch gut aus, muß mal sehen, wo ich den
bekommen kann.

Und da ich halt kein Nordlicht bin und für meine Zähne schon gut
abgedrückt habe, kann ich dem Naturburschen Hannes leider nicht
Folge leisten.



wolfgang58

RE: Decoderlitzen abisolieren

#11 von Christian Lütgens ( gelöscht ) , 05.11.2006 02:01

Hallo.

Zitat von Wolfgang
Der Weidinger-Stripper sieht auch gut aus, muß mal sehen, wo ich den
bekommen kann.



Ich habe gerade zufällig heute bei Conrad so ein Teil gesehen. Preis weiß ich nicht mehr, 25 Euro oder so? Mein Körbchen war schon voll, darum habe ich ihn nicht gekauft. Ich bleibe einstweilen bei meiner Abisolierzange.


Bye,
Christian



Christian Lütgens

RE: Decoderlitzen abisolieren

#12 von tron24 , 05.11.2006 10:00

Hi,

genau Christian, steht nur eine anderer Name drauf, ist aber der gleiche Abisolierer.
Und der Preis ist mit 20,81 Teuro noch tragbar:

http://www.conrad.de/goto.php?artikel=800257

Wer wie ich beruflich sehr viel Umbaut, das ist das einzig richtige Werkzeug dazu.

Weil:
Zähne fallen irgendwann raus, automatische Abisolierzange zerquetscht die Isolierung, Christians Abisolierzange ist mehr für die Hauselektrik, ... .

Zum Abschluß, damit sind auch Teflondrähte (Wire-Wrap Drähte) einwandfrei zu bearbeiten.

tron24



 
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RE: Decoderlitzen abisolieren

#13 von Christian Lütgens ( gelöscht ) , 06.11.2006 19:10

Hallo.

Zitat von tron24
Christians Abisolierzange ist mehr für die Hauselektrik, ...



Einspruch, das Teil funktioniert einwandfrei zum Absolieren selbst feinster Decoderlitze, ohne daß auch nur ein Haar gekrümmt wird. Nervig ist, daß das Einstellrad ohne Skala daherkommt und man erstmal mühsam die richtige Stärke suchen muß, daher würde ich jetzt vermutlich auch eher zu dem oben abgebildeten Teil greifen.


Bye,
Christian



Christian Lütgens

   


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