RE: Zerlegung Doppeldeckerbus DL (Lion's City) von Rietze

#1 von Florian Schmidt , 12.11.2012 23:09

Derzeit läuft bei mir ein Projekt zur Aufarbeitung defekter Busmodelle in H0. Die instandgesetzten (oder lacktechnisch nicht mehr so tollen) Gehäuse werden von einem Vereinskollegen neu lackiert, in den Farben eines fiktiven Busunternehmens namens "Frankenbus" (nicht mit dem Markennamen "DB Frankenbus" des OVF zu verwechseln), welches mit seinen in den fränkischen Landesfarben weiß-rot lackierten Bussen mehrere (ebenso fiktive) Linien in der Region Erlangen/Forchheim bedient. Ja, ich weiß das ist nicht vorbildgerecht (Zitat aus dem Gedicht eines bekannten Forumsteilnehmers: "ihr Nietenzähler, haltet ein, und laßt das Nietenzählen sein").

Nun ist da noch ein lackmäßig nicht mehr so toller DL (MAN Lion's City) der BVG von Rietze, den ich nun ebenfalls in das Projekt mit einbeziehen möchte. Dazu muß das Modell allerdings zerlegt werden. Hat das schon einmal einer der Stummianer gemacht und kann hierzu Tips geben (besonders kritisch erscheint mir die Sache mit dem Gelände hinter der Windschutzscheibe im Oberdeck), wie man die Teile des Busses zerstörungsfrei (also ohne Abbrüche) auseinanderbekommt?

Gruß
Florian


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RE: Zerlegung Doppeldeckerbus DL (Lion's City) von Rietze

#2 von olli hb , 19.11.2012 08:57

Moin Florian,

die Rietze-Doppeldecker sind wirklich filigran gearbeitet. Und leider t.w. recht fest verklebt. Zusammen mit den dünnen Wandstärken eine fatale Kombination. Ich habe vor einigen Jahren mal den DN zerlegt (und vermute das ist ähnlich wie beim DL-Modell). Der Auslöser war, dass mich "Farbblitzer" störten, also beispielsweise dort, wo der graue Streifen aufgedruckt ist und der Druck-Tampon nicht um die Ecke kommt (Türbereich, Radauschnitte etc.). Auch bei den Fenstergummis gab es solche "Blitzer". Die wollte ich farblich nachbehandeln.

Das Problem ist, das man vorher nie weiß, wo Rastnasen und Verklebungen sitzen. Beim DN kam ich dann irgendwann an einen Punkt, wo es nur noch vorn im Frontbereich "hakte". Es war nicht recht erkennbar, wo genau (die Verklebung saß dann ganz vorn unter dem Dach). Damals hatte ich Rietze angemailt. Die Antwort kam nach ein paar Tagen und lautete sinngemäß, dass es nicht empfehlenswert sei, das Modell zu zerlegen, da die Gefahr der Beschädigung recht groß sei. In der Zwischenzeit hatte ich allerdings das Modell bereits zerlegt gehabt - und zwar ohne Beschädigung. Eventuell hatte ich einfach großes Glück.

Ich kann und möchte Dir keine Empfehlung aussprechen, ob Du den Bus zerlegen solltest oder lieber nicht. Da Du schreibst, dass die Modelle lacktechnisch nicht mehr so top sind, ist die Hemmschwelle eventuell niedriger. Ich wollte damals ja an der Lackierung nichts ändern und das Modell unversehrt erhalten.
Auf jeden Fall empfehle ich Dir, die Zerlegung in aller Ruhe vorzunehmen, flache Messerklingen, kleine Schraubendreher, Zahnstocher etc. leisten gute Hilfe. Man muss sich langsam heranpirschen, genau beobachten, wo sich etwas löst, wo es klemmt, wo Bauteile ineinander verhakt sind und wo eventuell Verklebungen sein könnten.

Übrigens:
Wo der Bus schon mal zerlegt war, habe ich dann gleich das ganz große Programm gefahren:
Inneneinrichtung verfeinert (Haltestangen, Entwerter etc.), dazu Busfahrer und Fahrgäste ergänzt, lenkbare Vorderachse eingebaut und natürlich die farblichen Verfeinerungen vorgenommen, die ja der Auslöser der "Staatsaktion" waren.
Bei Gelegenheit werde ich gern mal ein paar Bilder zeigen, muss mich aber mit dem Upload bzw. Verlinken von Bildern erst noch vertraut machen - dies ist nämlich mein erster Beitrag hier im Forum

Viele Grüße
Olli

Nachtrag:

Hier ein Bild des fertiggestellten Modells:


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RE: Zerlegung Doppeldeckerbus DL (Lion's City) von Rietze

#3 von Florian Schmidt , 20.12.2012 14:05

Hallo Olli,

leider hab ich eine Weile hier nicht mehr reingesehen und dann deine Antwort übersehen.

Mittlerweile ist der Bus zerlegt und das Gehäuse beim Lackieren. Die Bodenplatte ist relativ einfach auszubauen; allerdings hat auch dieses Modell Rastnasen, welche auf die Innenseite des Rahmens der Bodenplatte greifen und so das Gehäuse "in Form" halten. Bei Abbrechen einer solchen Rastnase ist dann halt beim Zusammenbau vorsichtiges Verkleben angesagt.

Dann gibt es beim DL zwischen unterem und oberem Fensterband noch einmal Rastnasen - hier habe ich mit Zahnstochern und Streifen aus Pappe gearbeitet. Aufpassen sollte man auch wegen des Geländers vor der vordersten Sitzreihe im Oberdeck - das kann auch beim Ausbauen der Inneneinrichtung leicht beschädigt werden.

Die Frontscheiben sind seperate Teile, ebenso die Heckcheibe im Oberdeck.

In Arbeit ist derzeit noch die Inneeinrichtung; denn auch sie wird farblich verfeinert. Fargäste und Gepäckstücke kommen dann auch noch rein. Allerdings handelt es sich bei meinem Bus dann um ein fiktives Modell der "Frankenbus"-Serie, die ich hier bereits vorgestellt habe.

Bei einem neuwertigen Modell hätte ich bei dieser Serie dann schon gewisse Skrupel gehabt, zumal die Busse der DL-Serie alles andere als preiswert sind. Da ist es schon ein Unterschied, ob man so einen Rietze-Bus beschädigt, oder eine alte "Wiking-Gurke".

Dein Bus ist jedenfalls sehr gut gelungen!

Gruß
Florian


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