Hallo Modellbahner,

Ich habe als Modellbahnanlage eine einspurige Nebenbahn und fahre immer nur mit einer Lok. Vollautomatische Anlagen hatte ich schon, was mir aber auf die Dauer nicht gefallen hat. Ich möchte der Lokführer meiner Nebenbahn-Loks sein. Da ich sehr viel fahre, habe ich alle Loks, mit denen ich regelmäßig fahre, mit Faulhaber-Motoren ausgerüstet. Ich fahre mit reinem Gleichstrom 0-15V. Die Entstufenplatine habe ich schon vor etwa 30 Jahren gebaut, und sie funkionier noch wie am ersten Tag.



Allerdings, die Fernsteuerung über Kabel war sehr störend. So kam ich auf die Idee, die Loks mit einer Fernsteuerung vom Fernsehgerät zu steuern.



Was ich dazu noch brauchte, war ein kleiner Rechner, der die ankommenden Befehle erkennt und ausführt. Als kostengünstig (mein Buget ist eng berenzt) und gut fand ich den Mini-Computer "C-Control Unit-M 2.0" von Conrad. Da gibt es das notwendige "Application-Boad" und ein Empfänger für die Fernsteuerung, so wie Relais-Karten.



Die Sache hat ein kleines Problem:
Wie alle PCs arbeite dieser ebenfalls mit 5V, jedoch die Fahrspannung ist 0 bis 15V. Der analoge Ausgang des PCs arbeitet mit getakteten 5V, und damit kann eine Lok nicht betrieben werden. Eine kleine Schaltung mit einem Operationsverstärker, die ich auf eine, zum PC passende Platine baute, setzt die getaktete Spannung von 0-5V auf reine Gleichspannung von 0-15V um.

Damit der PC arbeiten kann, habe ich ein Progamm geschrieben, welches folgende Funktionen hat:
1.) Das Beschleunigen und Bremsen geht automatisch und linear.
2.) Die Tasten "1 bis 9" sind mit je einer festen Geschwinfigkeit programmiert.
3.) Die Taste "0" bedeutet, abbremsen bis zum Stillstand.
4.) Die Taste "OK" hat eine Not-Halt-Funktion. (Halt ohne Bremsrampe)
5.) Mit den Tasten "CH" für Kanal auf und ab, kann die Fahrgeschwindigkeit manuell und stufenlos gesteuert werden. Das Beschleunigen und Bremsen geschied automatisch und linear, so lange man die ensprechende Taste drückt.
6.) Mit den Tasten "VOL" (laut und leise) wird die Fahrtrichtung umgeschaltet, was nur im Stillstand der Lok funktioniert. Das Umschalten der Fahrtrichtung geschiet über ein Relais.
7.) 3 Tasten im unteren Bereich der Fernsteuerung sind für das Freischalten der Signale zuständig. Für jeden Bahnhof eine Taste. Das Passende Signal wird automatisch angesteuert. Eine Zugbeeinflussung gibt es nicht, denn der Lokführer muss seine Lok schon selber zum Halten bringen.



Ein Gläschen Wein, einen gemüdlichen Sessel und eine Fernsteuerung, so macht das Fahren auf einer Nebenbahn sehr viel Spaß.

Wer mehr Infos brauch, ich gebe sie gerne weiter (auch das Programm).

Meine Anlagenvorstellung
viewtopic.php?f=64&t=93377

Hallo Jörg,

deine Idee finde ich Klasse! Auch die Umsetzung mit dem Mini-Computer hat was, damit sparst du dir einen PC mit Monitor.
Solche Elektronik-Basteleien begeistern mich immer wieder. Schön, daß du deine Arbeit hier vorstellst.

Grüße
Rainer

Hallo Jörg.

Da kann ich nur noch sagen

HUT AB !!!

Da ich ein wenig PIC Programmierung gemacht habe, kann ich mir grob denken, was für eine arbeit du da geleistet hast.

Gruß
Udo

Hallo Jörg

Deine Lösung darf sich durchaus sehen lassen! Gratuliere!

Gruss
Teddy
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Automatikbetrieb einer Modellbahnanlage

Hallo Jörg!

Tolle Sache, die du da umgesetzt hast. Gratuliere!
LG,
Transalpin

Hallo Jörg,
das ist ein sehr interessantes Projekt. Da würden mich schon noch ein paar Einzelheiten interessieren.
Nachdem ich für meine MoBa-Steuerung auf die C-Control-Pro umgestiegen bin, habe ich von meiner alten Anlage noch 2 Units M2.0 in der Schublade liegen. Die könnte man mit sowas durchaus noch einer sinnvollen Verwendung zuführen . Auch wenn ich damit nicht direkt die Spannung steuern, sondern das Ganze in meine Steuerung integrieren würde, könnte man sicher die gesamte Empfangslogik übernehmen.

P.S. Bilder von der Wuppertaler Schwebebahn wecken immer alte Erinnerungen in mir . Auch wenn ich jetzt viel weiter im Süden wohne - in Wuppertal bin ich geboren und aufgewachsen

Hallo Hans-Peter,

wie ich lese, kennst du dich mit C-Control aus. Wenn du mir sagst, an welchen Einzelheiten du interressiert bist, werde ich sie dir gerne mitteilen. Bis auf die Platine, mit der ich 15V regel, sind alles Serienteile. Programmiert habe ich mit "WorkBench++", was sehr einfach ist. Leider brauch die Fernsteuerung ziemlich viele Ressourcen und da kan ich dann nur noch 1 Relaiskarte verwenden. Ohne Fernsteuerung kann der Komputer viel umpfangreicher eingesetzt werden.

Mich hat die Arbeit vor 21 Jahren nach Wuppertal gebracht. Ich komme eigendlich aus dem tiefsten Ruhrgebiet, habe aber in fast ganz Deutschland schon gearbeitet. Nach einer langen Anfnagsphase habe ich Wuppertal nun lieb gewonnen und möchte nicht mehr weg. Mann glaubt es kaum, aber Wuppertal ist von allen Großstädten die grünste Stadt, denn 34% des Stadtgebietes ist bewaldet.

Hallo Jörg,
ja, mit der Workbench++ habe ich damals meine M2.0 auch programmiert.
Mich würde vor allem interessieren, wie Du die Signale von der Fernbedienung empfängst und dann decodierst.

Mich hat vor 38 Jahren auch der Beruf in den Süden Deutschlands geführt.

Hallo Hans-Peter,

es gibt da einkleines Programm, mit dem Du die zum Programmieren benötigten Daten der Fernsteuerung auslesen kannst. Dieses Programm habe ich in einem Heft gefunden und es funktioniert einwandfrei. Natürlich muss der Empfänger einsatzbereit an der Steuerung sein.



Ich hoffe, ich konnt Dir damit helfen.

Hallo Hans-Jörg,
danke für das Programm.
Was verwendest Du denn für eine Fernbedienung? Ich dachte eigentlich an eine IR-Fernbedienung, aber in deinem Programm verwendest Du das RF-Objekt, was ja wohl für einen 433MHz Sender spricht.
Verwendest Du das Empfangsmodul von Conrad, oder hast Du da etwas selbst gebaut?

Hallo Franz-Peter,

ich benutze das Empfangsmodul, Best. Nr. 19 88 10-9F, von Conrad. Es ist sehr funktionssicher und arbeitet im UHF-Bereich von 433,92 MHz. Die Fernsteuerung ist von einem Antennen-Verstärker, den ich nicht mehr benötige. Das sind die gleichen Fernsteuerungen wie die vom Fernsehgerät und arbeiten auf der gleichen Frequenz. Der Empfangstransistor muss nur für die Fernsteuerung sichtbar montiert sein. Aber sonnst ist die Geschichte sehr funktionssicher.