Hallo Jürgen,
Du solltest Dir die entsprechenden Loks einfach mal bei einem Händler in natura anhören. In meinem vorherigen Beitrag hatte ich geschrieben, daß die Komplexität des Sounds bei meiner zukünftigen BR 221 (PIKO 52605) mich beeindruckt hat, aber aus mir noch nicht ganz nachvollziehbaren Gründen der Baßbereich schwach war und der Lautsprecher etwas kratzte, so als wenn die Lautstärke zu hoch wäre. Vielleicht kann man diese absenken, ob sie dann noch hoch genug ist, wenn der Ton nicht mehr kratzt, kann ich noch nicht sagen. Bekomme sie erst Anfang Juni geschenkt, konnte sie aber bei Abholung beim Händler bereits fahren sehen und den Sound hören. Das kratzende Geräusch war aber bei allen Loks dieses Modells bei meinem Händler zu hören.
Am Laptop oder Tablet ergibt sich in jedem Falle ein völlig anderer Höreindruck als bei der Lok selbst. Das hat aber nicht unbedingt nur PIKO zu verantworten, das ist sicherlich auch der Physik im H0-Maßstab geschuldet.
Deshalb solltest Du in jedem Falle das entsprechende Modell Dir direkt anhören, damit Du Dir sicher bist, ob der Höreindruck für Dich paßt, der Sound auf der PIKO-Seite ist ein erstes Indiz, sollte aber nicht als alleiniges Kriterium dienen, um Enttäuschungen zu vermeiden.
Inzwischen habe ich einige PIKO-Modelle - ca. 10. Die Loks sind gut im Märklin-Umfeld, das Du derzeit planst, einsetzbar. PIKO hat viele Stärken, es beginnt mit dem Preis, die Modelle laufen gut auf Märklin-Gleis - selbst M-Gleis, mir ist noch kein Modell unbegründet entgleist, vom Antrieb her sind viele sehr leise, die Schleifer mitunter sehr laut (Taurus), sie sind häufig gut detailliert (G6), auch filigrane Strukturen kann man im Gegensatz zu BRAWA anfassen, ohne daß sie sofort zerbröseln (Geländer bei G6).
Negativ fällt mir auf die manchmal plastikhafte Optik (z. B. bei den GTWs), auch Rastnasen halten Gehäuseteile nicht immer zuverlässig selbst nach Reklamation und Nachbesserung durch PIKO (GTW Motorblock). Soundmodule zum Nachrüsten kommen gegen Laufgeräusche nicht an (GTW), da diese zu leise sind, da nützt dann auch Detailreichtum des Klangs nicht mehr. Reine DCC-Decoder (MM ist ja wohl nur ein absoluter Notnagel) machen im Märklin-Umfeld mit Märklin-Equipment wenig Spaß. Da sich bei meiner G6 die Spitzen-, Schluß- und Führerstandsbeleuchtung ab Werk von F0 bis F20 erstrecken mit riesen Lücken dazwischen, wollte ich ummappen. Ohne Excel-Sheet von PIKO hätte ich das nicht hinbekommen, mit über 200 händisch in der CS2 einzugegebenden CVs war dann auch ein Nachmittag und Abend weg. Da brauche ich bei Märklin 15 Minuten dazu. Ansonsten ist die G6 eine super Lok mit einer saustarken Optik und für die weiteren der drei Modelle, die ich bald besitze, nutze ich jetzt Profile auf der CS2, dann brauche ich nur noch ca. eine Stunde. Eine Wechselstromvariante sollte ein Märklin-System schon etwas stärker unterstützen, z. B. durch mfx oder M4, da auch 215 € für eine soundlose Diesellok dann auch kein Schnäppchen mehr sind. Dann geistern immer noch neu aufgelegte Modelle mit 8poliger Schnittstelle herum, z. B. die Luther-Lok vom letzten Jahr, oder DDR Großdiesel. Da kann man die Schlußleuchte nicht separat schalten und hat dann eine schöne rote Wagenbeleuchtung... Schau Dir jedes Wunschmodell auch unter solchen Gesichtspunkten an.
Das ist kein Schlechtreden von PIKO, aber Du mußt wissen, was ist Dir wichtig, was kannst Du verschmerzen, wo liegt bei Dir die absolute Schmerzgrenze. Detaillierung und Sound sind nicht alles, auch Zugkraft, Wartungsfreundlichkeit, wie leicht läßt sich das Modell auseinander- und zusammenbauen, Fahreigenschaften, Fahrsicherheit usw. solltest Du in Deine Betrachtungen mit einbeziehen.
Mir gefällt die BR 221 sehr gut von PIKO, sonst würde ich sie nicht geschenkt bekommen, ich habe aber auch ungleich mehr Märklin-Loks als PIKO, das hat aber auch Gründe.
Hoffe, Dir hat das geholfen.
Viele Grüße aus BaWü, Stefan