RE: Vorüberlegungen zur Motoroptimierung des Märklin ICE 401

#1 von Grisu83 , 19.05.2015 17:05

Moin zusammen,

irgendwie ist mein 401er ICE bei mir zu einer Art Dauerbaustelle geworden, weil man immer noch was optimieren möchte. Angefangen hatte es ja mit dem Startset 29865, und durch geschickte Einkäufe und Ebay Auktionen hat der Zug mittlerweile das Aussehen vom 37702.

Was mich aber immer noch stört, sind die Fahrgeräusche und Eigenschaften vom HLA Motor. Manch ein Märklinist mag dieses Geräusch vielleicht bzw stört sich nicht daran, ich finde jedoch, wenn ein Sound Decoder leiser ist, als der Motor, dann läuft was schief. Die Möglichkeit mit Kugellagern habe ich bereits ausgeschöpft, was aber an der Problematik des Getriebgeräusch wenig verändert hatte.

Also hab ich mir mal diverse Möglichkeiten angeschaut, wie man den Triebkopf letztendlich "still" bekommt, bzw störende Geräusche spürbar reduzieren kann. So wurde mir immer wieder gesagt, dass ich doch mal das Umbau Set von SB Modellbau in Betracht ziehen sollte. Dies hat einen doch sehr Stolzen Preis, aber mit dem Vorteil, danach fährt der Zug sehr sehr sauber. Was ich mich aber frage ist, wie steht es um die Geräuschentwicklung des Getriebe? Leider konnte ich weder in irgendwelchen Youtube Videos noch sonst wo aussagekräftige Bilder / Filmchen sehen, die mir diesen Umbau schmackhafter machen. Zudem sah ich auf der Seite, dass ich diesen Motor nur bei 6 Wagen nutzen kann. Da mein ICE aber mittlerweile 8 Wagen plus Triebköpfe hat, gibt es ein Problem. Ein zweiter Motor müsste her, was auf Anlagen mit Stoppstellen zu größeren Problemen führt, wenn man keine aufwändige Schleiferumschaltung eingebaut hat, denn sonst wird der hintere Motor immer schieben wollen, selbst wenn der vodere Triebkopf still steht. Gibt es hier auch andere Lösungen oder hat der Einsatz der Magnetplatte unter dem Triebgestell einen Positiven Effekt, oder ist einfach das Drehmoment des verbauten Motors zu schwach, so dass der Motor nicht mehr ziehen kann?

Eine weitere Möglichkeit sah ich im Antriebsset von Lemo Solar. Hier hab ich jedoch ein Video in Youtube von einer BR 150 oder 151 gesehen, bei dem die Getriebegeräusche doch sehr sehr deutlich zu hören waren, was man ja eigentlich verhindern wollte. Ebenso machte ich mir die Sorgen, ob der Zug dann überhaupt noch seine Geschwindigkeit bekommt, oder ob der Motor auch hier zu Schwach ist.

Daher kam ich letztendlich noch auf eine Dritte Möglichkeit, wo ich mir unsicher bin, ob diese überhaupt Funktioniert, oder aber dies eine völlige Sackgasse ist. Und zwar haben die "neueren" ICE 2 von Märklin einen mittig sitzenden Motor, welcher über eine Kardanwelle die Drehgestelle antreibt. Jedoch sind Fahrgestell und Gehäuse nicht ganz identisch verbaut, wie beim 401er, die Frage die sich mir aber stellt ist, ob man durch leichte Korrekturen hier Erfolg haben kann, oder nicht. Der in diesem Zug eingebaute Motor ist zwar auch nicht das gelbe vom Ei, jedoch kann ich mir vorstellen, dass das Fahrgestell die Kraft besser auf das Gleis bringen kann. Da der Motor der identische ist von der Artikelbezeichnung, wie in den Traxx loks, wäre eine weitere Möglichkeit, diesen mit einem SB Modellbau Umbaukit zu ersetzen.

Die Frage ist nur, welche Möglichkeiten funktionieren hier am ehesten, welche Möglichkeiten habe ich letztendlich, und vielleicht hat ja der ein oder andere hier im Forum sich damit auch schon mal auseinander gesetzt und kann mir hier wertvolle Tipps geben für optimale Motoreigenschaften mit so weit wie möglich reduzierten Störgeräuschen

So weit so gut

Grüße Phillip


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RE: Vorüberlegungen zur Motoroptimierung des Märklin ICE 401

#2 von Elch , 20.05.2015 12:35

Ich habe an dem Thema auch lange geknuspert und wollte dir schon mal folgende "lessons learned" mit auf den Weg geben.

Gewirkt haben:
Anderer Decoder: Der Wechsel vom Uralt-Decoder (bei mir handelte es sich um den 3770) hin zu einem Lopi V4 hat bereits zu einem Leistungszuwachs geführt. Wahrscheinlich arbeitet der Lopi einfach effizienter als der C80 (oder c90). Mit der Schleiferumschaltung von ESU geht das alles wunderbar.
Kugellager: Ja, es wirkt ein wenig, vielleicht auch nur als Placebo. Am Getriebe habe ich nichts verändert.
Schleppschalter entfernt: Wenn er noch drin ist: Raus und die Funktion durch einen Decoder ersetzen.
Masse-Schleifer der Waggons raus: Die Stromversorgung findet zentral statt und die LED-stripes in den Wägen erhalten direkt den gleichgerichteten Strom aus einem Triebkopf

Völlig daneben gingen:
Zweiter Motor: Ich habe einen zweiten Motor (komplett identisch) in den anderen Triebkopf eingebaut und mit einem LopiV4 ebenfalls angesteuert. Der Strom kam über die Schleiferumschaltung vom jeweils führenden Kopf. Das ganze artete in einer ziemlichen Trägodie aus, da nur eine kleine selbst kurze Stromunterbrechung sofort zu einem starken Wiederstand geführt hat. Gerade in einer Kruve tödlich.
Außerdem belastet es die Haftreifen und das Problem trat erst nicht mehr auf, als sich unbemerkt ein ganzes Drehgestell von ebendiesen befreit hatte - so fand ich auch die schlechte Wirkung des Motors heraus.


Gruß

Florian

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RE: Vorüberlegungen zur Motoroptimierung des Märklin ICE 401

#3 von Grisu83 , 20.05.2015 13:51

Das klingt ja schon mal gut, dass es auch andere gibt, die sich hier schon mal gedanken machten

Zitat von Elch

Wahrscheinlich arbeitet der Lopi einfach effizienter als der C80 (oder c90). Mit der Schleiferumschaltung von ESU geht das alles wunderbar.
...
Schleppschalter entfernt: Wenn er noch drin ist: Raus und die Funktion durch einen Decoder ersetzen.
Masse-Schleifer der Waggons raus: Die Stromversorgung findet zentral statt und die LED-stripes in den Wägen erhalten direkt den gleichgerichteten Strom aus einem Triebkopf



Die Unterschiede da hab ich auch feststellen können. Auch habe ich mit einem mSD / mLD gearbeitet, jedoch macht der LoPi 4 für mich hier den besten Eindruck. Ebenso wurde bei mir der zweite Triebkopf mit Decoder ausgestattet, zur Versorgung des Zuges. Anfangs habe ich von Birnchen auf LED's gewechselt, doch auch da hab ich eine Art Dauerbaustelle gemacht, wo ich immer gerne am basteln bin, Momentan entwerfe ich mit Rasterplatinen eigene Innenbeleuchtungen, die die Abteile und Gänge mit 0603er SMD beleuchten, und somit einen minimalen Stromverbrauch haben, und dennoch hell leuchten. Ebenso bin ich bemüht an den Übergängen die Bereiche der Türfenster zu beleuchten, da diese doch sehr "bescheiden" aussehen, wenn sie so dunkel sind. Strom bekommt der Zug, wie Du beschrieben hast, auch direkt aus dem Triebkopf. Anfangs habe ich in jedem Wagen die Spannung erst gleichgerichtet und gepuffert, mittlerweile steckt im Triebkopf ein leistungsfähiger Gleichrichter und Puffer, so dass der Zug flackerfrei fahren kann. Hinzu kommt die schöne Eigenschaft, dass die Zugbeleuchtung bestehen bleibt im Stop Abschnitt vor Signalen.

Zitat von Elch

Das ganze artete in einer ziemlichen Trägodie aus, da nur eine kleine selbst kurze Stromunterbrechung sofort zu einem starken Wiederstand geführt hat. Gerade in einer Kruve tödlich.
Außerdem belastet es die Haftreifen und das Problem trat erst nicht mehr auf, als sich unbemerkt ein ganzes Drehgestell von ebendiesen befreit hatte - so fand ich auch die schlechte Wirkung des Motors heraus.



So was ähnliches habe ich auch vermutet, so dass es hier die allerletzte Option ist, zwei motorisierte Triebköpfe zu haben. Favorisiert ist bei mir daher die Möglichkeit, die Motorkraft des Triebkopfes effektiver zu nutzen. Optimal fände ich hier daher die Lösung, zwei angetriebene Fahrgestelle zu haben, die durch das Eigengewicht des Triebkopfs genug Traktion erzeugen, um einen 10 teiligen Zug in einem 3% Wendel fahren zu lassen.

Grüße Phillip


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RE: Vorüberlegungen zur Motoroptimierung des Märklin ICE 401

#4 von Sporthabicht , 20.05.2015 13:57

Hallo,

ich kann nur für Drehgestell-HLA´s vom Einbau eines Lemo-Motors in meinen ETA 515 berichten, die genaue Motorbezeichnung habe ich aber gerade nicht zur Hand (es ist nicht der Typ nach Miba-Spezial).

Der ETA läuft damit wunderbar leise, zieht locker 9-10 4-achsige Personenwagen aus 3-3,5 % Steigung hoch, bei mehr schleudern die Räder...(bevor Fragen aufkommen, das war nur ein Test, der ETA hat sonst bei mir nur seinen Steuerwagen zu schleppen).

Der Haken an der Sache, die V-max liegt umgerechnet bei knapp 100 km/h, der Lopi V3 ist geschwindigkeitsmässig so hoch gestellt wie es nur geht. Für einen Akkutriebwagen ist das OK, für nen ICE wohl eher nicht...

Kai


 
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RE: Vorüberlegungen zur Motoroptimierung des Märklin ICE 401

#5 von Elch , 20.05.2015 15:53

Zitat von Grisu83
Das klingt ja schon mal gut, dass es auch andere gibt, die sich hier schon mal gedanken machten

Die Unterschiede da hab ich auch feststellen können. Auch habe ich mit einem mSD / mLD gearbeitet, jedoch macht der LoPi 4 für mich hier den besten Eindruck. Ebenso wurde bei mir der zweite Triebkopf mit Decoder ausgestattet, zur Versorgung des Zuges. Anfangs habe ich von Birnchen auf LED's gewechselt, doch auch da hab ich eine Art Dauerbaustelle gemacht, wo ich immer gerne am basteln bin, Momentan entwerfe ich mit Rasterplatinen eigene Innenbeleuchtungen, die die Abteile und Gänge mit 0603er SMD beleuchten, und somit einen minimalen Stromverbrauch haben, und dennoch hell leuchten. Ebenso bin ich bemüht an den Übergängen die Bereiche der Türfenster zu beleuchten, da diese doch sehr "bescheiden" aussehen, wenn sie so dunkel sind. Strom bekommt der Zug, wie Du beschrieben hast, auch direkt aus dem Triebkopf. Anfangs habe ich in jedem Wagen die Spannung erst gleichgerichtet und gepuffert, mittlerweile steckt im Triebkopf ein leistungsfähiger Gleichrichter und Puffer, so dass der Zug flackerfrei fahren kann. Hinzu kommt die schöne Eigenschaft, dass die Zugbeleuchtung bestehen bleibt im Stop Abschnitt vor Signalen.



Die einfachen 12V-LED Stripes, die man auf der der Meter-Rolle bekommt sind mehr als ausreichend und die letzte und erste LED der Reihe liegt im Übergang. Die orginale Beleuchtung habe ich komplett rausgenommen. Der Rest wurde als erstes auf LED umgebaut mit einer Kaltweißen und Warmweißen um ein Fernlicht effektvoller zu simulieren.
Zur besseren Traktion habe ich auch gelesen, dass die Traktion auch mit einem Beschweren des Triebkopf verbessert werden kann. Das ist meine letzte Möglichkeit, die ich vielleicht auch noch ziehen muss. Gerade kann ich aber die komplette Garnitur überhaupt nicht mangels Platz fahren und eine Teststeigung existiert leider auch nicht.

Eine weitere Option kann ein Sinus-Motor sein. Auch das habe ich nicht ausprobiert.


Gruß

Florian

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RE: Vorüberlegungen zur Motoroptimierung des Märklin ICE 401

#6 von Grisu83 , 21.05.2015 13:35

Zitat von Sporthabicht
Hallo,

ich kann nur für Drehgestell-HLA´s vom Einbau eines Lemo-Motors in meinen ETA 515 berichten, die genaue Motorbezeichnung habe ich aber gerade nicht zur Hand (es ist nicht der Typ nach Miba-Spezial).

Der ETA läuft damit wunderbar leise, zieht locker 9-10 4-achsige Personenwagen aus 3-3,5 % Steigung hoch, bei mehr schleudern die Räder...(bevor Fragen aufkommen, das war nur ein Test, der ETA hat sonst bei mir nur seinen Steuerwagen zu schleppen).

Der Haken an der Sache, die V-max liegt umgerechnet bei knapp 100 km/h, der Lopi V3 ist geschwindigkeitsmässig so hoch gestellt wie es nur geht. Für einen Akkutriebwagen ist das OK, für nen ICE wohl eher nicht...



Hey,

das klingt schon mal ganz Aufschlussreich, und zeigt mir, welchen Garantiepunkt ich bei meiner Auflistung vergessen hatte. Natürlich ist eine gewisse Endgeschwindigkeit, wie du angemerkt hast auch wichtig. Ich werde zwar nie mit 280 durch meine Wohnung donnern mit dem ICE, jedoch wäre es schon von Vorteil, wenn die 200 -220 km/h theoretisch erreicht werden könnten.

@elch

Bisher werkeln bei mir auch die LED leisten aus der Meterware, mittlerweile sogar die zweiten, da die ersten mit dem Kälteren Weiß nicht so schön waren, das wärmere Weiß ist da schon angenehmer. Beim Arbeiten mit 0805 bzw 0603er LED habe ich jedoch gemerkt, dass diese eine schönere Ausleuchtung bei weniger Stromverbrauch haben, als die PLCC LED. So werde ich künftig auch die Abteile einzeln beleuchten, sowie die Gänge ... vor allem im Speisewagen wird das sehr auffällig dann sein. Aber hier ist es denke ich mal auch Geschmackssache. Nur wenn man gerne bastelt und lötet, ist das eine willkommene Beschäftigung.

Die Frage die sich mir immer wieder stellt ist, gibts denn hier im Forum einen, der mal den Umbau von SB Modellbau gewagt hatte, oder ist hier bisher noch niemand? Wenn der Umbau so ein Ladenhüter ist, wäre der Preis gut nachvollziehber

Grüße Phillip


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RE: Vorüberlegungen zur Motoroptimierung des Märklin ICE 401

#7 von Knotenblech , 26.05.2015 12:58

Hallo,

Ich fahre den ICE 401 mit HLA mit 12! Zwischenwagen ohne Radschleifer (Beleuchtung LED), also 14 teilig mit einem motorisierten Drehgestell. Am Antriebsdrehgestell wurden Motor, Zwischenzahnräder und Stufenzahnrad kugelgelagert. (Zahnradbearbeitung ergebnisführend nur mit Uhrmacherdrehbank und passenden Spannzangen)

Deutlich leiser, aber bei Höchstgeschwindigkeit noch nicht unbedingt Sounddecodertauglich, ich habe mich auf einen Türpiepser beschränkt. Vmax digital ca 450km/h, fliegt bei Radius 560mm aus der Kurve. Stromaufnahme 350mA. (Mit HLA und Lokpilot V4)

SB-Antrieb für einen 8-teiligen ICE zu schwach, größerer Motor paßt wegen Gehäusebefestigung nicht hinein.

Gruß Robert


Sinus-und MFX-Verweigerer, K-Gleis, R>500mm; optimierte, schlanke Mä-K-Weichen, Fahrzeuge verschiedener Hersteller, viele auf Glockenanker umgebaut.

Decoder: Esu, Zimo und Qdecoder

Die Gesetze der Mechanik, Elektrik und Physik gelten auch bei der Modellbahn


 
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