Hallo.
Heute möchte ich euch gerne die Bausätze der englischen Firma Five79 näher bringen. Es handelt sich dabei um eine Neu- Auflage der bekannten Slimrails bzw. Chivers Finelines Bausätze, die es in Regelspur 00 (entspricht H0) und N sowie in Schmalspur 009 (entspricht H0e), 0-16.5 und 0n30 (entspricht beides 0e) gibt. Die Rungenwagen, um die es hier geht, stammen aus der 0n30 Serie und passen sowohl zu US- 0n30 als auch zu einer Feldbahn bzw. Waldbahn, selbst bei einer europäischen Schmalspurbahn lassen sie sich glaubhaft einsetzten. Also passen sie natürlich auch zur RTR. Diese Wagen sind "freelance", habe also kein konkretes Vorbild. Aber das stört nicht weiter, da sie wirklich typisch für solche Wagen aussehen. Sie sind mit 14 Fuß Vorbildlänge sehr kurz, besonders für Drehgestellwagen. Deswegen eigenen sie sich aber besonders gut auf kleinen und mit engen Radien versehenen Anlagen, wie wir sie als Modellbahner ja viel zu oft haben.
Was alle Five79 Kunststoff- Bausätze auszeichnet ist der, besonders für hiesige Verhältnisse, sehr günstige Preis. So ein Bausatz kostet 12 GPB, umgerechnet incl. Porto bei Bestellung von 2 Bausätzen waren das zur Zeit der Bestellung (bereits in der Nach- Brexit Ära) 16,57€. Es fehlen neben Kupplungen (sie sind für Kadee No5 vorbereitet) auch die Radsätze (es passen die gängigen 10,5 mm H0 Güterwagen Radsätze von Roco und anderen) eigentlich nur noch Messing- Achslagerbuchsen. Man kann sich meist auch mit kurzen Schnipseln eines passenden Messingrohrs behelfen. Ich setze aber lieber richtige Buchsen für eine gute Spitzenlagerung der Achsen ein. Leider wusste ich nicht, das ich solche Buchsen benötige. Deswegen konnte ich die Wagen bisher noch nicht fertig stellen, da ich erst noch auf die bestellten Buchsen warten muss. Angefangen mit dem Bau bin ich aber dann doch schon. Zumindest so weit ich ohne die Lagerbuchsen gekommen bin.
Zuerst mal ein Blick auf den kompletten Bausatz, wie er geliefert wird:
Ein verschließbarer Plastikbeutel, der ein Din A 4 Blatt mit der (englischsprachigen) Bauanleitung und einen kleinen Beutel mit 2 Schrauben zur Befestigung der Drehgestelle, ein Handrad für die Handbremse aus Messing und ein Stück Messingdraht, um das Handrad zu montieren, sowie natürlich diverse Spritzgussteile aus Kunststoff enthält. Die Teile sind sauber gespritzt und lassen sich mit jedem handelsüblichen Plastikkleber montieren. Ich verwende meist den sehr dünnflüssigen Faller Expert oder Super Expert, da mir die Flasche mit der langen Kanüle gut gefällt. So lässt sich der Klebstoff sehr präzise und fein dosiert platzieren. Daneben nutze ich Ruderer 530 aus der Tube. Letzterer wird von mir vorrangig dann verwendet, wenn ich Kunststoff mit anderen Materialien verkleben muss oder wenn der Faller Expert zu dünn für eine bestimmte Verklebung ist. Daneben braucht man nur noch Standard- Werkzeug wie einen Seitenschneider, ein Cuttermesser, eine Pinzette, ein oder zwei Feilen und einen 0,6mm Bohrer, der zum Durchbohren der Befestigung für das Handbremsrad benötigt wird. Ein Stiftenklöbchen für diesen Bohrer ist natürlich von Vorteil, aber für diese eine Bohrung geht es auch ohne, falls man keines hat..
Normalerweise soll man mit den Drehgestellen anfangen. Da ich aber noch keine Achslagerbuchsen dafür habe, bin ich schon mal mit dem Wagenkasten angefangen. Man trennt die benötigten Teile vorsichtig mit dem Seitenschneider vom Spritz- Ast ab. Die Schnittkanten werden dann sorgfältig mit dem Messer verputzt und bei Bedarf mit einer Sandpapier- Feile geglättet.
Als nächstes bohrt man das Loch für den Messingdraht. Der Boden hat zwei entsprechende Aufnahmen. Aufbohren muss man aber nur eines. Welches der beiden ist egal.
Der Wagenkasten besteht aus dem eigentlichen Boden, zwei Seitenteilen mit angespritzten Rungen, zwei Pufferbohlen und zwei Längsträgern, die von unten montiert werden. Die Teile werden nun zusammengeklebt. Man muss nur darauf achten, das der Wagenkasten hinterher nicht verzogen oder krumm wird.
Anschließend werden die Längsträger eingeklebt.
Hier musste ich leicht nacharbeiten, da die Längsträger minimal zu lang waren. Zwei, drei leichte Striche mit der Feile beheben dieses "Problem" aber schnell.
Um sich die Proportionen des Wagens vorstellen zu können, hier mal ein Bild mit einer 0-4-0 Porter von Bachmann in 0n30 (Maßstab 1:48 ), die explizit als passendes Zugfahrzeug für diese Wagen erwähnt wird.
So weit konnte ich die Wagen bisher bauen. Nun werden unbedingt die Drehgestelle benötigt. Deswegen ist jetzt erst mal Warten auf die Bestellung angesagt.
Natürlich habe ich auch den zweiten Bausatz so weit fertig gestellt. Die Montage bis hierhin dauert vielleicht 10 Minuten. Ist also wirklich schnell erledigt.
Weiter geht es dann, wenn die Lagerbuchsen angekommen sind.