[Schwanck]

Moin,

weil aktuell das MHI-Modell der Dampflok 18 505 in den Herbstneuheiten 2017 vorgestellt wurde, ist es an der Zeit , auf die Einsätze dieser Lok bei dem Lokomotiv Versuchsamt Minden oder ab 1959 bei der Versuchsanstalt Minden eizugehen. Das will ich hier versuchen.
Diese Lok war zusammen mit einigen BR 18.3 und BR 45 dem Mindener Amt zugewiesen und im Bw Minden beheimatet worden, damit uabhängig vom Betrieb Lokomativen für Versuchs- und Messzweche zur Verfügung standen. Alle diese Maschinen erfuhren spezifische Ein- und Umbauten für diese Zwecke. Dei der 18 505 war das auffälligste Merkmal die Kupplung mit dem Tender 2'3 T 38 einer BR 45. Dieser Tender erlaubte 6,3 m³ mehr Wasser und 1 t mehr Kohle zu bunkern als der bayrische 2'2' T 31,7 "Langlauftender" für die 18.4-5. Das war praktisch für lange Überführungsfahrten schwerer Messzüge von Minden, wo die Versuchsobjekte vorbereitet und mit Messtechnik ausgerüstet worden waren zu den Meestrecken irgendwo in Deutschland, wo je nach Auftrag die Versuchsfahrten durchgeführt wurden. Dazu machte diese Lok eine Hinfahrt mit dem Messzug samt Tross, dann sofort eine Leerfahrt zurück nach Minden. War dann nach etlichen Tagen oder Wochen! der Messauftrag erledigt, ging das Spiel umgekehrt. Bei diesen Leerfahrten ist es dann schon 'mal vorgekommen, dass dem Betrieb geholfen wurde, wenn eine Planlok einen in die selbe Richtung fahrenden Zug wegen eins Lokschadens nicht weiter befördern konnte. Oft passierte das Nachts mit Postzügen.

[Erich Müller]

Hallo KFS,

vielen Dank für diese Darstellung!

Habe ich richtig verstanden, dass diese Lok also nie selbst an den Messfahrten beteiligt war?
Da fand man sie wahrscheinlich oft kalt im Schuppen, oder wurde sie auch als Reservelok vorgehalten?

[Schwanck]

Moin Erich,

aus 2 Gründen würde ich nicht unbedingt "nie" sagen: !. Ich weiss nicht, ob man der 18 505 auch eine Gegendruckbremse wie bei den 18.3 eingebaut hat.
2. Mit einer Vmax von 120 km/h war sie für viele Versuche an Reisezugwagen zu langsam; jedoch für Versuche zur Ermittlung von Bremsgewichten an Güterwagen durchaus gut brauchbar.

Außerdem gilt es zu bedenken, dass der Versuchsdienst in Minden über mehr als 30 Jahre mindestens 5 fahrende Messgruppen hatte wovon einige zeitweilig 2 Messzüge im Einsatz hatten. Da kam es dann auch vor, dass man sich vom Betrieb Loks z.B. die 01 1090 vom Bw Osnabrück ausgeliehen hat.