Hallo Martin,
Zitat
Ich hoffe, meine Beschreibung ist verständlich.
Vielen Dank für Deine Erklärungen. Ein wichtiges Detail Fehlt mir aber noch: Die Länge des Vorabschnitts. Ich vermute aber, dass dieser so lang wie der längste Zug sein muss.
Bei Zweileiterbetrieb verbindet jedes Rad zwei benachbarte Stromabschnitte beim darüber rollen. Da es passieren kann, dass zwei verschiedene Räder gleichzeitig den Vorabschnitt und den Hauptabschnitt miteinander verbinden wird im Hauptabschnitt die Asymmetrie aufgehoben. Das führt dazu, dass die Lok ruckelt ;-(
Bei Dreileiter Betrieb ist das nicht kritisch. Hier verbindet der Schleifer zwei benachbarte Stromabschnitte. Wenn ein Zug nur einen Schleifer an der Lok hat ist es ganz unkritisch. Wenn die Lok in den Vorabschnitt einfährt bekommt sie so lange die normale Spannung bis der Schleifer ganz im Vorabschnitt ist. Ab dann beginnt die Lok zu bremsen.
Kritisch wird es, wenn ein Zug mehrere Stromabnehmer hat. Also dann, wenn man beleuchtete Wägen hat. In dem Fall wird der Vorabschnitt mit jedem Schleifer kurzzeitig mit auf die normale Spannung angehoben. Das beeinflusst aber den Hauptbereich nicht.
Das folgende Bild zeigt die verschiedenen Zustände:
- Lok fährt in den Vorabschnitt:
Die Spannung im Vorabschnitt wird über den Schleifer angehoben auf das symmetrische Niveau normalen Spannung. Die Lok bremst noch nicht. - Schleifer ist vollständig im Vorabschnitt:
Erst wenn der Schleifer ganz im Vorabschnitt ist bekommt die Lok die Asymmetrische Spannung und beginnt mit dem Bremsen. - Schleifer verbindet Vorabschnitt und ABC Bremsabschnitt:
Die Spannung ändert sich nicht wenn Vorabschnitt und ABC Bremsabschnitt über den Schleifer der Lok verbunden werden. - Erster Wagen verbindet Vorabschnitt mit dem normalen Bereich:
Da der Vorabschnitt nur etwas länger ist als der Schleifer und der Abstand zwischen dem Schleifer der Lok und dem des Wagens größer ist als die Länge des Vorabschnitts wird nur der Vorabschnitt beeinflusst. Die Spannung am Vorabschnitt ist wieder für eine kurze Zeit symmetrisch. Die Lok „merkt“ aber nichts davon, weil der Schleifer nur eine Trennstelle überbrücken kann. - Schleifer des Wagens überbrückt Vorabschnitt und ABC Bereich:
Das der Schleifer kürzer ist als der Vorabschnitt ist die Spannung im Vorabschnitt inzwischen wieder Asymmetrisch und durch die Verbindung der beiden Bereiche passiert nichts. - Weiterer Wagen fährt ein:
Auch weitere Wägen lösen keine Probleme aus.
Bei Zweileiterbetrieb wird es komplizierter. Hier verbindet jedes Rad zwei benachbarte Abschnitte. Wenn mehrere Räder elektrisch verbunden sind, dann werden die Abschnitte über mehrere Räder hinweg miteinander verbunden.
Ich gehe mal davon aus, dass bei einer Lok sind alle Räder einer Seite miteinander verbunden sind damit eine optimale Stromzufuhr gewährleistet ist.
Bei einem unbeleuchteten Wagen wird das nicht unbedingt so sein. Wenn ein Wagen beleuchtet wird, dann werden auch hier wieder mehrere Räder miteinander verbunden sein. Ob man die beiden Drehgestelle eines langen Wagens mit einender verbindet hängt weiß ich nicht. Ich gehe in der folgenden Betrachtung mal davon aus, weil es der ungünstigste Fall ist.
Wenn man die Lok alleine betrachtet ist es gleich wie bei 3-Leiter Betrieb.
- Lok verbindet Vorabschnitt mit Normaler Spannung
- Lok bekommt asymmetrische Spannung
- Lok fährt in den ABC Abschnitt ein
- Wagen verbindet den Vorabschnitt wieder mit dem normalen Bereich:
Wenn das erste Rad des Wagens den Vorabschnitt berührt, dann wird dieser wieder mit dem normalen Bereich verbunden. Handelt es sich dabei um einen unbeleuchteten Wagen bei dem alle Räder voneinander insoliert sind, dann ist das nur ein kurzer Moment, aber die Lok wird vermutlich ruckeln. Insbesondere dann, wenn der Zug langsam fährt. Wenn die beiden Räder eines Drehgestells miteinander verbunden sind, dann ist die Überbrückungszeit länger. Wenn alle Räder elektrisch verbunden sind, dann wird Vorabschnitt und ABC Abschnitt so lange verbunden bis sich der Wagen ganz im Vorabschnitt befindet - Wagen im Vorabschnitt:
Wenn wie im Bild gezeigt. Der Wagen im Vorabschnitt ist und die Lok im ABC Bereich ist, dann bekommt die Lok für kurze Zeit asymmetrisches Signal. - Zweiter Wagen überbrückt den Vorabschnitt:
Wenn ein zweiter Wagen den Vorabschnitt überbrückt, dann kann über den ersten Wagen auch der ABC Bremsabschnitt beeinflusst werden.
=> Bei Zweileiter Betrieb funktioniert das nicht ;-(Man muss den Vorabschnitt so lang machen wie der längste Zug und dann so wie Martin das macht das Bremsen erst dann aktivieren, wenn der Bremsabschnitt befahren wird (1 im Bild unten).
Probleme sehe ich aber in dem Not-Halt Bereich welcher normalerweise Stromlos ist (2). Falls die Lok aber nicht im Bremsabschnitt zum Stehen kommt, dann überbrücken die Räder des folgenden Wagens den ABC Bremsabschnitt mit dem Not-Halt Bereich und damit bekommt die Lok wieder Spannung. Die Spannungslose Zeit ist dabei nur so lange wie der Abstand zwischen den Rädern der Lok und dem Wagen. Reicht diese Zeit nicht zum bremsen der Lok dann bekommt sie wieder asymmetrisches Signal. Der erste Wagen darf darum keine verbundenen Räder haben sonst dauert die Überbrückung so lange bis der ganze Wagen im Not-Halt Bereich ist.
Hat mir einer folgen können?
Stimmen meine Überlegungen?
Was bedeutet das?
- Die Bremsfunktionalität kann nur mit 3-Leiter Systemen benutzt werden
- Ich erweitere die Schaltung um den Stromfühler von Martin
- Zweileiter Fahrer verwenden einen zusätzlichen Gleis Belegt Melder
Gibt es denn überhaupt „Zweileiter“ Stummis die diese Option nutzen würden?Hardi